Wikinger-Kekse: Rezepte, Zubereitung und historische Hintergründe aus der Wikingerzeit

Kekse aus der Wikingerzeit sind mehr als nur Süßigkeiten – sie spiegeln die kulinarischen Traditionen, Ernährungsgewohnheiten und den Alltag der Nordmänner wider. In den Archäologischen Funden und antiken Texten finden sich Rezeptideen, die es ermöglichen, die Küche der Wikinger heute nachzukochen. Diese Rezepte basieren auf Zutaten und Zubereitungsweisen, die zu jener Zeit in den skandinavischen Regionen verbreitet waren.

Die Wikinger, bekannt für ihre Seefahrten, Handelsbeziehungen und militärische Aktivitäten, lebten von einer Nahrung, die sich an der lokalen Flora und Tierwelt orientierte. Getreide, Nüsse, Honig, Eier, Milchprodukte und verschiedene Kräuter spielten eine zentrale Rolle. Die hier vorgestellten Kekse enthalten beispielsweise Haselnüsse, Honig, Mehl und Ei – alle Zutaten, die in der Zeit des Mittelalters in den skandinavischen Ländern zu finden waren.

Diese Rezepte sind nicht nur historisch interessant, sondern auch einfach nachzukochen. Sie sind ideal für Familien, die ihre Kinder mit der Geschichte verbinden möchten, oder für Schulklassen, die eine handlungsorientierte Unterrichtseinheit zum Thema „Wikinger“ gestalten. Zudem eignen sie sich hervorragend für alle, die sich für historische Kochkunst interessieren.

Wikinger-Kekse-Rezept: Haselnuss-Keks aus dem 13. Jahrhundert

Ein Rezept, das aus einem skandinavischen Kräuterbuch des 13. Jahrhunderts stammt, beschreibt Kekse, die nicht nur lecker, sondern auch als Mittel gegen Husten verwendet wurden. Dieses Rezept ist bis heute erhalten geblieben und kann mit modernen Küchenutensilien einfach nachgekocht werden.

Zutaten

Für ca. 12–15 Kekse:

  • 200 g Haselnüsse
  • 1 Ei
  • 70 g Honig
  • 90 g Mehl

Zubereitung

  1. Haselnüsse zerkleinern:
    Die Haselnüsse werden fein zerkleinert. Früher wurden sie mit einem Mörser verarbeitet, heutzutage ist ein Mixer praktischer und effizienter.

  2. Ei mit Honig schaumig schlagen:
    In einer Rührschüssel das Ei mit dem Honig schaumig schlagen. Dieser Schritt ist wichtig, um eine gleichmäßige Konsistenz des Teigs zu erzielen.

  3. Nüsse und Mehl hinzugeben:
    Die zerkleinerten Haselnüsse und das Mehl werden vorsichtig unter die Ei-Honig-Mischung gefaltet. Der Teig sollte nicht zu fest werden. Falls nötig, kann etwas Wasser hinzugefügt werden, um eine leicht weiche Konsistenz zu erzielen.

  4. Kekse formen:
    Aus dem Teig kleine, flache Kekse formen. Dabei darauf achten, dass sie nicht zu dick sind, da sie sonst beim Backen zu dunkel werden könnten.

  5. Backen:
    Die Kekse entweder bei 100 °C ca. 1 Stunde backen oder, wie es der Originalrezeptvorschlag beschreibt, auf einem heißen Stein neben dem Feuer backen. Letzteres ist eine authentische Methode, die heute in modernen Küchen durch eine Backplatte oder einen Ofen ersetzt werden kann.

  6. Abkühlen lassen:
    Die Kekse nach dem Backen abkühlen lassen, damit sie ihre Form behalten und nicht zusammenfallen.

Wissenswertes

Dieses Rezept ist historisch belegt und stammt aus einem Kräuterbuch, das im 13. Jahrhundert in Skandinavien verfasst wurde. Es wird dort explizit erwähnt, dass diese Haselnuss-Kekse als Mittel gegen Husten empfohlen wurden. Zudem finden sich Hinweise darauf, dass solche Süßspeisen in Hedeby, einem bedeutenden Wikinger-Handelszentrum in Schleswig, zubereitet wurden.

Quellen und archäologische Hintergründe

Hedeby lag am Ende der Schlei und am Ochsenweg, was den Ort ideal für den Handel per Land und Wasser machte. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass Süßspeisen wie diese Haselnuss-Kekse dort zubereitet wurden. Die Erwähnungen in historischen Texten, wie Adam von Bremen, Ansgar von Hamburg und Ibrahim ibn Yaqub al-Tartushi, bestätigen die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung des Ortes.

Ein weiteres Wikinger-Rezept: Haselnuss-Kuchen

Neben Keksen finden sich auch Rezepte für Kuchen, die den Geschmack der Wikingerzeit widerspiegeln. Ein besonders einfaches und kreatives Rezept ist der Wikinger-Kuchen, der mit fantasievollen Zutaten dekoriert werden kann, um ein authentisches Aussehen zu erzielen.

Zutaten

Für 5 Portionen:

  • Teig:

    • 4 Tassen Mehl
    • 2 Tassen Zucker
    • 1 Tasse Öl
    • 1 Tasse Fanta
    • 1 Päckchen Vanillezucker
    • 1 Päckchen Backpulver
    • 4 Eier
  • Verzierung (optional):

    • 1 Päckchen Puderzucker
    • 1 Tube blaue Speisefarbe
    • Weingummitiere (z. B. grüne Schnüre, saure Fische, Schlangen, Schnecken, Kühe)
    • Schoko-Gold-Taler
    • 2 Fertig-Schokokuchen (billig)
    • 4 Nuss-Ecken (fertig)
    • 1 paar Salzstangen
    • 1 kleiner Bogen helles Ess-Papier
    • 1 Tube rote Zuckerschrift
    • 2 Duplos (1 runde Lebkuchen)
    • Evtl. Zahnstocher
    • 1 Schaschlik-Spieß aus Holz
    • 1 kleines Wikingerboot mit zwei Wikingern (Playmobil oder Papierschiff)

Zubereitung

  1. Teig zubereiten:
    Alle Zutaten für den Teig in einer Schüssel vermengen, bis eine gleichmäßige Konsistenz entsteht. Der Teig sollte nicht zu fest oder zu flüssig sein. Falls nötig, kann etwas Mehl oder Wasser hinzugefügt werden.

  2. Backen:
    Den Teig auf ein Backblech geben und gleichmäßig verteilen. Bei 180 °C ca. 20–30 Minuten backen, bis die Kuchenoberfläche goldbraun ist.

  3. Glasur und Dekoration:
    Für die „Meer“-Zugabe eine Mischung aus Puderzucker, wenig Wasser und viel blauer Speisefarbe anrühren. Dieses Blau-Glasur-Gemisch wird über einen Teil des Kuchens verteilt. An der „Strandgrenze“ wird die Glasur wellenförmig verarbeitet. Darauf werden Weingummitiere wie Fische und Schlangen verteilt. Ein Wikingerboot mit zwei Mini-Wikingern wird darauf gestellt.

    Für das „Zelt“ kann Esspapier in der Mitte mit einem Messer vorsichtig angeritzt werden, um die Form eines Zeltes zu erzeugen.

  4. Dekoration mit Zuckerschrift:
    Mit roter Zuckerschrift können Sätze wie „Willkommen, Wikinger“ oder „Lust auf Reisen?“ geschrieben werden. Nuss-Ecken und Salzstangen dienen als zusätzliche Dekoration und können als „Beute“ oder „Lebensmittel“ interpretiert werden.

Wissenswertes

Dieses Rezept ist weniger historisch belegt, da es aus einem Kinderrezeptportal stammt und daher auf kreative Interpretationen basiert. Dennoch spiegelt es den Alltag der Wikinger wider, bei dem die Dekoration und der Spaß beim Essen eine Rolle spielten. Kuchen wie dieser können in Schulklassen oder Familienfesten als kreatives Projekt genutzt werden, um die Wikingerzeit spielerisch zu entdecken.

Kekse und Brei: Nahrhafte Wikinger-Snacks

Neben süßen Keksen und Kuchen gab es in der Wikingerzeit auch nahrhafte Snacks, die vor allem bei langen Reisen oder im Winter auf den Tisch kamen. Ein solcher Snack ist der Ziegenmilchbrei mit Wildbeeren & Minze. Dieses Rezept ist ideal für eine schnelle und warme Mahlzeit, die sowohl Geschmack als auch Nährwert bietet.

Zutaten

Für 2–3 Portionen:

  • 500 ml Ziegenmilch (alternativ Kuh- oder Hafermilch)
  • 80 g Hafer- oder Dinkelgrütze (fein oder grob)
  • 1 Prise Salz
  • 2 EL Honig (nach Geschmack)
  • 1 Handvoll Wildbeeren (z. B. Heidelbeeren, Brombeeren, Walderdbeeren – frisch oder getrocknet)
  • 1 EL gehackte frische Minze (alternativ Zitronenmelisse)
  • Optional: ½ geriebener Apfel oder ein Schuss Birnensaft
  • Optional: 1 EL gemahlene Haselnüsse oder Walnüsse als Topping

Zubereitung

  1. Milch erhitzen:
    Die Ziegenmilch in einem Topf langsam erhitzen. Eine Prise Salz hinzugeben.

  2. Grütze einrühren:
    Sobald die Milch dampft, die Grütze unter ständigem Rühren einstreuen. Auf kleiner Flamme ca. 15–20 Minuten köcheln lassen, bis der Brei eindickt. Bei Bedarf etwas Wasser oder Milch nachgießen, um die Konsistenz zu regulieren.

  3. Honig und Aromen hinzugeben:
    Honig unterrühren. Falls gewünscht, kann auch geriebener Apfel oder etwas Birnensaft hinzugefügt werden, um die Süße zu balancieren.

  4. Minze und Topping:
    Vor dem Servieren die gehackte Minze unterheben. Als Topping können Haselnüsse oder Walnüsse auf den Brei gestreut werden, um eine zusätzliche Textur zu erzielen.

Wissenswertes

Die Kombination aus Ziegenmilch, Gerste (als Grütze), Honig und Wildbeeren war in der Wikingerzeit verbreitet. Gerste war ein wichtiges Getreide, das als Grundnahrungsmittel diente. Honig und Wildbeeren sorgten für Süße, während die Minze als Aromapflanze und eventuell auch als Heilmittel genutzt wurde.

Wikinger-Tipp

Gerste war eines der wichtigsten Getreide der Nordmänner. Kombiniert mit Fenchel und Ziegenmilch ergibt sich ein vollwertiger Snack, der lange sättigt. Dieser Brei eignet sich besonders gut als warmes, nahrhaftes Gericht für den Winter oder als Energiesnack vor einer Reise.

Haselnuss-Kekse im Wikinger-Alltag

Die Haselnuss-Kekse, die aus dem 13. Jahrhundert stammen, sind mehr als nur ein Süßigkeit. Sie spiegeln den Alltag der Wikinger wider, bei dem Nahrungsmittel oft mehrfach genutzt wurden. Honig, Haselnüsse und Mehl waren nicht nur für den Geschmack, sondern auch für ihre Nährwerte wichtig. Honig, beispielsweise, wurde nicht nur als Süßungsmittel verwendet, sondern auch als Heilmittel bei Husten.

Nährwert und Zweck

Die Haselnuss-Kekse enthalten eine Mischung aus Proteinen, Fett und Kohlenhydraten. Honig liefert schnell verfügbare Energie, während die Haselnüsse Proteine und gesunde Fette beisteuern. Mehl sorgt für eine langanhaltende Energiezufuhr. Solche Kekse wären somit ideal für Reisen oder für den Winter, wenn der Körper zusätzliche Nahrung braucht.

Zubereitungsmethoden

Die Kekse konnten entweder im Ofen oder auf einem heißen Stein gebacken werden. Letzteres war in der Wikingerzeit üblicher, da es keine modernen Backöfen gab. Ein Holzofen oder ein offenes Feuer war daher die bevorzugte Methode. Die Kekse wurden oft auf einem Stein gebacken, der im Feuer erhitzt wurde.

Kulturelle Bedeutung

Kekse wie diese wurden nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch als Gastgeschenke oder als Teil von Festen genutzt. Wenn ein hustender Reisender vorbeikam, bot man ihm solche Kekse an, um ihn zu stärken und zu versorgen. Dies spiegelt die gastfreundschaftliche Kultur der Wikinger wider, bei der Besucher herzlich empfangen wurden und mit Speisen versorgt wurden.

Wikinger-Backtechniken: Von der Feuerstelle zum Ofen

Die Backtechniken der Wikinger basierten auf einfachen, aber effektiven Methoden. Da es keine modernen Backöfen gab, wurden Kekse, Brote und andere Backwaren oft auf Holzfeuer oder in Tonöfen zubereitet. Die folgenden Techniken sind historisch belegt und können heute nachgeahmt werden.

1. Backen auf einem heißen Stein

Ein typisches Verfahren war das Backen auf einem heißen Stein. Dazu wurde ein großer Stein im Feuer erhitzt, bis er heiß genug war. Danach wurde der Keks oder das Brot darauf gelegt und gebacken. Diese Methode war besonders bei Reisen oder im Freien verbreitet, da sie keine spezielle Ausrüstung erforderte.

2. Verwendung von Tonöfen

In einigen Funden wurden Tonöfen entdeckt, die als primitive Backöfen dienten. Diese Öfen bestanden aus Tonwänden und einem Deckel, der die Wärme einfing. Der Teig wurde darin gebacken, bis er goldbraun war. Diese Technik war in dauerhaften Siedlungen verbreitet, da sie mehrere Gerichte gleichzeitig zubereiten konnte.

3. Nutzung von Holzfeuer

Ein weiteres Verfahren war das Backen im Holzfeuer. Dabei wurden die Kekse oder Brote auf Holzspießen gelegt und über dem Feuer gedreht. Diese Methode war besonders bei Fleisch- oder Fischgerichten verbreitet, aber auch für Kekse verwendbar, wenn sie klein genug waren.

Zusammenfassung

Die Wikinger-Kekse und -Kuchen-Rezepte spiegeln die kulturellen, nahrhaften und kulinarischen Aspekte der Wikingerzeit wider. Sie basieren auf Zutaten wie Haselnüssen, Honig, Mehl, Eiern und Milchprodukte, die in der skandinavischen Region verbreitet waren. Die Zubereitungsweisen, wie das Backen auf einem heißen Stein oder im Holzfeuer, waren in der Zeit typisch und können heute mit modernen Techniken nachgeahmt werden.

Diese Rezepte sind nicht nur historisch interessant, sondern auch praktisch für heutige Köche, die sich für historische Kochkunst interessieren. Sie eignen sich hervorragend für Schulklassen, Familienprojekte oder kulinarische Experimente. Zudem sind sie eine willkommene Abwechslung in der heutigen Backkultur, die oft auf moderne Zutaten und Techniken zurückgreift.

Quellen

  1. Wikinger Maxi King – Rezept
  2. Wikinger-Rezepte – All4Vikings
  3. Wikinger-Kuchen-Rezept – Kinderrezepte

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