Einführung
In den ersten Lebensmonaten entwickelt sich das Baby langsam von Flüssigkeiten hin zu fester Nahrung. Etwa ab dem 6. Monat beginnt der sogenannte Beikoststart, bei dem Eltern schrittweise festes Essen einführen. Kekse, insbesondere sogenannte Babykekse, können hier eine willkommene und praktische Ergänzung sein. Doch nicht alle Babykekse aus dem Handel sind unbedenklich. Viele enthalten versteckten Zucker, Palmöl oder chemische Zusatzstoffe, die nicht ideal für Babys sind.
Glücklicherweise lässt sich ein gesunder, zuckerfreier Keks ohne aufwändige Zutaten leicht selbst backen. Rezepte, die auf natürliche Süße wie Bananen oder Datteln zurückgreifen, sind nicht nur gesund, sondern auch geschmacklich ansprechend für Babys. In diesem Artikel werden Rezepte, Zubereitungsschritte und Tipps für Eltern vorgestellt, die eine nahrhafte, selbst gemachte Alternative zu industriell gefertigten Babykeksen bevorzugen.
Warum Babykekse selbst backen?
Babykekse aus dem Supermarkt enthalten oft industriellen Zucker oder konzentrierte Fruchtsäfte, die nicht ideal für Babys sind. Einige Studien und Tests zeigen, dass viele Babynahrungskonsumprodukte in Bezug auf Nährwerte und Verpackungsmaterialien nicht optimal sind. So hat Ökotest in 2019 verschiedene Babyprodukte bewertet und festgestellt, dass viele mit der Note „ungenügend“ belegt wurden. Der Verzicht auf Industriezucker, Palmöl und unnatürliche Zusatzstoffe ist für Eltern, die auf gesunde Ernährung achten, wichtig.
Selbstgebackene Babykekse haben den Vorteil, dass die Eltern die Zutaten vollständig kontrollieren können. Es lassen sich nährstoffreiche Alternativen wie Vollkornmehl, Kokosöl oder Datteln einsetzen. Zudem ist die Herstellung einfach und schnell, sodass auch Kleinkinder in den Backvorgang eingebunden werden können. So entsteht nicht nur ein leckeres, gesundes Snack fürs Baby, sondern auch ein gemeinsames Erlebnis für die ganze Familie.
Rezept für zuckerfreie Babykekse – Bananenteig
Ein besonders einfaches und beliebtes Rezept für Babykekse setzt auf reifen Bananen als natürliche Süßequelle. Bananen enthalten nicht nur Kalium, Vitamin B6 und Magnesium, sondern auch eine leichte Süße, die gerade Babys schätzen. Die Banane ersetzt dabei den Industriezucker, während Kokosöl oder Butter für eine weiche Konsistenz sorgt. Vollkornmehl, entweder aus Weizen, Dinkel oder glutenfreier Hafermehl, rundet das Rezept ab und trägt zusätzliche Ballaststoffe und Vitamine bei.
Zutaten (für 2 Backbleche)
- 80 g weiche Butter oder 60 g Kokosöl
- 1 reife Banane (ca. 150 g)
- 220 g Dinkelmehl oder 200 g Vollkornmehl
- Optional: 1–2 EL Apfelmus
Zubereitung
- Die Butter oder das Kokosöl rechtzeitig aus dem Kühlschrank holen, damit sie weich und verarbeitbar wird.
- Die Banane schälen und mit einem Pürierstab oder Mixer zu einem feinen Mus verarbeiten.
- Die Banane mit Butter oder Kokosöl vermischen.
- Das Mehl nach und nach hinzufügen und alles zu einem glatten Teig verkneten.
- Den Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und ca. 15 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
- Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche oder zwischen zwei Frischhaltefolien auf 2–3 mm Dicke ausrollen.
- Mit einem Förmchen oder nach Wunsch die Kekse ausstechen.
- Die Kekse auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
- Wer möchte, kann die Kekse vor dem Backen mit etwas Apfelmus bestreichen.
- Die Kekse im vorgeheizten Ofen (Umluft 160°C) ca. 10–12 Minuten backen. Sie sollten leicht gebräunt, aber nicht dunkel werden.
Alternativen zum Bananenteig
Neben der Banane lassen sich auch andere natürliche Süßequellen nutzen, um zuckerfreie Kekse herzustellen. Datteln sind eine weitere beliebte Option. Sie enthalten natürliche Zucker, die sich besonders gut in Keksteigen eignen. Datteln können entweder als ganze Datteln verwendet werden oder als Dattelpaste. Sie ersetzen den Industriezucker und tragen zudem Eisen, Kalium und Ballaststoffe bei.
Zutaten für Dattelteig
- 100 g Datteln (entkernt)
- 60 g Kokosöl oder Butter
- 200 g Vollkornmehl (Weizen, Dinkel oder glutenfreies Hafermehl)
- 1–2 EL Wasser (je nach Konsistenz)
Zubereitung
- Datteln mit Kokosöl oder Butter im Mixer zu einem groben Brei pürieren.
- Wasser nach und nach hinzufügen, bis eine homogene Konsistenz entsteht.
- Das Mehl nach und nach unterheben, bis ein geschmeidiger Teig entsteht.
- Den Teig zu Kugeln formen, plattdrücken oder ausrollen und ausstechen.
- Die Kekse auf Backbleche legen und im Ofen (Umluft 160°C) 10–12 Minuten backen.
Nährwerte und Vorteile
Zuckerfreie Babykekse haben im Vergleich zu industriell gefertigten Alternativen mehrere Vorteile. Sie enthalten keine versteckten Zutaten und sind frei von Konservierungsmitteln. Stattdessen bringen sie nahrhafte Bestandteile wie:
- Vollkornmehl: liefert Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Es fördert die Verdauung und unterstützt eine gesunde Darmflora.
- Bananen: enthalten natürliche Zucker, Kalium, Vitamin B6 und Magnesium.
- Kokosöl: ist leicht verdaulich und enthält gesättigte Fettsäuren, die dem Baby Energie liefern.
- Datteln: liefern Eisen, Kalium, Ballaststoffe und natürliche Süße.
Diese Kombination macht die Kekse nicht nur lecker, sondern auch nahrhaft und leicht verdaulich. Sie eignen sich gut als Fingerfood oder als Ergänzung zum Brei. Zudem können sie in der Regel ab dem 6. Monat als Teil der Beikost angeboten werden, da sie weich und leicht sind.
Tipps für die Aufbewahrung
Zuckerfreie Babykekse haben im Vergleich zu klassischen Mürbeteigplätzchen eine kürzere Haltbarkeit. Da sie oft mit Apfelmus oder anderen Feuchtigkeitsquellen hergestellt werden, sollten sie gut lagern, damit sie nicht schnell weich oder an Geschmack verlieren.
Tipps zur Aufbewahrung
- Vollständig auskühlen lassen: Bevor die Kekse verpackt werden, sollten sie gut abkühlen, um Schimmelbildung oder Kondensation zu vermeiden.
- Gut schließende Dose verwenden: Eine luftdichte Aufbewahrung hilft, die Kekse frisch zu halten. Ein Stück Küchenpapier im Deckel kann überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen.
- Kühl und trocken lagern: Ein Kühlschrank ist nicht empfohlen, da die Kekse dort schneller weich werden.
- Frisch verzehren: Zuckerfreie Babykekse sind in der Regel etwa zwei Wochen haltbar. Wer mehr Kekse backt, kann sie einfrieren.
Babykekse als Fingerfood
Selbstgebackene Babykekse sind ideal als Fingerfood für Babys. Sie lassen sich gut in kleine Formen oder Stäbchen schneiden, damit die Kleinen sie leicht greifen können. Dies fördert die Selbstfütterung, eine wichtige Komponente der Beikost. Zudem sind die Kekse weich genug, um sie mit dem Zahnungsdruck zu vertragen.
Tipps für Fingerfood
- Längliche Formen: Für Beikostanfänger eignen sich Kekse in Form von Stäbchen oder länglichen Formen (ca. 2 x 5 cm), damit sie leicht greifbar sind.
- Ohne Ei: Babykekse ohne Ei sind ideal, da sie sich leichter verarbeiten lassen und oft allergenfreier sind.
- Mit dem Kind backen: Kinder können ab einem gewissen Alter bereits beim Teigkneten oder Ausstechen helfen. Dies fördert die Motorik und schafft gemeinsame Erlebnisse.
Babykekse backen mit Kleinkindern
Kochen und Backen mit Kindern ist eine wunderbare Möglichkeit, sie in die Welt der Ernährung einzubeziehen. Babykekse eignen sich gut dafür, da sie keine komplexen Schritte erfordern. Kinder können helfen, den Teig zu kneten oder die Kekse auszustechen. Es ist wichtig, dass die Eltern vorher alle Schritte durchgehen und dem Kind Sicherheit und Struktur geben.
Tipps zum Backen mit Kindern
- Vorbereitung: Alle Zutaten vorbereiten, damit das Kind sich nicht auf die Suche nach den richtigen Töpfen oder Schüsseln begeben muss.
- Sicherheit: Die Arbeitsfläche sollte sauber und ungestellt sein. Kinder sollten nicht mit scharfen oder heißen Utensilien arbeiten.
- Struktur: Der Backvorgang sollte in kleine Schritte unterteilt werden, damit das Kind Erfolg erleben kann.
- Freude: Lassen Sie Kindern ihre eigenen Formen oder Farben wählen. Dies fördert die Kreativität.
Babykekse als Weihnachtsleckerei
Selbst im Advent und zu Weihnachten können zuckerfreie Babykekse eine willkommene Alternative zu herkömmlichen Plätzchen sein. Sie sind nicht nur für Babys nahrhaft, sondern auch für Eltern, die auf eine gesunde Ernährung achten. Zuckerfreie Kekse mit Banane oder Datteln können auch als Weihnachtsleckerei für die ganze Familie geliebt werden.
Tipps für Weihnachtskekse
- Natürliche Aromen: Vanillemark, Zimt oder Zitronenabrieb können den Keksen zusätzlichen Geschmack verleihen.
- Feste Formen: Nutzen Sie Weihnachtsformen oder Herzen, um die Kekse festlich aussehen zu lassen.
- Zusammenbacken: Lassen Sie Kinder mit den Eltern die Kekse ausstechen und dekorieren. Dies ist eine schöne Weihnachtsaktivität für die ganze Familie.
Fazit
Zuckerfreie Babykekse sind eine gesunde, nahrhafte und leicht verdauliche Alternative zu industriell gefertigten Keksen. Sie lassen sich mit natürlichen Zutaten wie Bananen, Datteln oder Kokosöl herstellen und enthalten wertvolle Nährstoffe wie Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Die Herstellung ist einfach, schnell und eignet sich gut als gemeinsame Aktivität mit Kleinkindern. Ob als Fingerfood, Beikostergänzung oder Weihnachtsleckerei – selbstgemachte Babykekse sind eine willkommene und gesunde Ergänzung in der Ernährung des Babys.