Die russischen Pilzkekse, auch bekannt als Gribotschki, sind nicht nur ein leckeres Backwerk, sondern auch ein Stück kulinarische Geschichte aus der Sowjetunion. Diese Kekse, in Form von Pilzen geformt, waren bereits in der Sowjetzeit extrem beliebt und haben sich bis heute in vielen Ländern ehemaliger Sowjetrepubliken bewahrt. Besonders bei Kindern sorgen sie nicht nur für Geschmackserlebnisse, sondern auch für Freude beim Backen. In diesem Artikel wird das Rezept für die Kekse detailliert beschrieben, einschließlich der Zutaten, der Zubereitung, Tipps und Tricks sowie der kreativen Gestaltungsmöglichkeiten. Zudem werden die historische und kulturelle Bedeutung der Kekse beleuchtet.
Herkunft und kulturelle Bedeutung der russischen Pilzkekse
Die russischen Pilzkekse Gribotschki (auf Russisch: Грибочки), was wörtlich „kleine Pilze“ bedeutet, haben ihre Wurzeln in der Sowjetunion. Sie wurden traditionell mit speziellen Gusseisenformen auf Gasherden gebacken, die sowohl Pilzformen als auch andere Motive enthielten. Diese Formen, oft aus Eisen, ermöglichten es, Kekse in charakteristischer Pilzform herzustellen. In manchen Fällen enthielten die Gusseisen sogar mehrere Formen auf einem Gerät, was die Vielfalt der Backwaren erweiterte.
Die Kekse waren besonders in der Weihnachts- und Osterzeit beliebt und wurden oft von Kindern gegessen oder als Geschenke getauscht. Die kreative Formgebung und die leckere Kombination aus zartem Teig und süßer Glasur machten sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil der traditionellen Backkultur im ehemaligen Osten Europas.
Grundrezept für russische Pilzkekse (Gribotschki)
Es gibt mehrere Varianten des Rezeptes, jedoch basieren sie fast immer auf zwei Hauptteilen: Pilzhüte und Pilzstiele, die nach dem Backen zusammengesteckt werden. Die folgenden Rezepturen sind entweder für den gesamten Keks oder für die zwei Komponenten getrennt. Im Folgenden wird eine kombinierte Variante beschrieben, die auf der Grundlage mehrerer Quellen zusammengestellt wurde.
Zutaten
Für die Pilzhüte: - 125 g Sanella oder Butter (zimmerwarm) - 125 g Rübensirup - 100 g Puderzucker - 340 g Mehl - 10 g Pfefferkuchengewürz (optional) - 5 g Natron
Für die Pilzstiele: - 125 g Sanella oder Butter (zimmerwarm) - 50 g Puderzucker - 1 Päckchen Vanillezucker - 180 g Mehl
Für die Glasur: - 75 g Puderzucker - 3–4 Teelöffel Zitronensaft
Alternativ kann auch Schokoglasur verwendet werden: - 75 g Puderzucker - 3–4 Teelöffel Zitronensauf - 1–2 Teelöffel Kakaopulver
Zubereitung
Schritt 1: Pilzhüte zubereiten
- Den Backofen auf 190 °C (Ober-/Unterhitze) oder 170 °C (Umluft) vorheizen.
- Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Sanella, Rübensirup und Puderzucker mit dem Quirl des Handrührers cremig aufschlagen.
- Mehl, Pfefferkuchengewürz und Natron vermischen und zur Sanella-Mischung geben. Kurz grob untermengen.
- Den Teig mit bemehlten Händen durchkneten und zu einer Kugel formen.
- Walnussgroße Stücke abteilen, zu Kugeln formen und auf das Backblech legen.
- Im vorgeheizten Ofen ca. 10–12 Minuten backen, bis die Kekse goldbraun sind.
Schritt 2: Pilzstiele zubereiten
- Für die Stiele die gleiche Vorgehensweise wie bei den Pilzhüten anwenden.
- Sanella, Puderzucker und Vanillezucker cremig rühren.
- Mehl zugeben und den Teig zu Kugeln formen.
- Die Stiele ebenfalls auf dem Backblech platzieren und ca. 8–10 Minuten backen, da sie kleiner sind und schneller backen.
Schritt 3: Kekse zusammenstellen
- Die Glasur herstellen, indem Puderzucker mit Zitronensaft zu einer cremigen Konsistenz verrührt wird.
- Die Stiele kurz in die Glasur tauchen oder mit einem Pinsel bestreichen.
- Die Pilzhüte leicht andrücken, um Mulden für die Stiele zu formen.
- Jeden Pilzhut mit einem Pilzstiel zusammensetzen und leicht andrücken, bis die Glasur die beiden Teile verbindet.
Schritt 4: Kekse veredeln (optional)
- Für eine besondere Optik können die Stiele nach dem Zusammensetzen in Chiasamen, Mohn oder gehackte Nüsse gedrückt werden.
- Alternativ kann die Glasur mit Schokolade verfeinert werden, indem Schokolade mit etwas Butter geschmolzen und die Pilzhüte damit überzogen werden.
Tipps und Tricks zum Backen der Gribotschki
Um die Kekse optimal zu gestalten und zu backen, gibt es einige praktische Tipps, die aus den Quellen abgeleitet wurden:
1. Teigkonsistenz anpassen
- Der Teig für die Pilzhüte sollte sehr weich sein. Füge nur so viel Mehl hinzu, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
- Knete den Teig nur kurz, um die Kekse zart und locker zu halten. Ein zu langes Kneten führt zu einem straffen, trockenen Geschmack.
2. Kekse mit Kindern backen
- Die Formgebung der Kekse ist ideal für die Zusammenarbeit mit Kindern. Sie helfen gern beim Teigformen und beim Zusammenkleben der Pilze.
- Kinderfreude ist hier garantiert, da die Kekse optisch ansprechend sind und beim Backen viel Handlungsspielraum bieten.
- Tipp: Lass die Kinder selbst entscheiden, ob sie mehr Stiele oder Hüte backen und wie sie die Kekse gestalten.
3. Kreativität beim Design nutzen
- Statt jedes Pilzes mit einem Stiel zu versehen, können auch Kekse ohne Stiel gebacken werden, was optisch interessant aussieht.
- Pilzhüte können mit einer Schokoglasur überzogen werden, um sie noch leckerer und leuchtender zu machen.
- Die Verwendung von PET-Flaschen oder anderen Formen kann die Pilzformen schneller und genauer erzeugen.
4. Kekse als Geschenke oder Geschenkidee
- Die Kekse sind nicht nur lecker, sondern auch optisch auffällig. Sie eignen sich hervorragend als DIY-Geschenk.
- Eine schöne Verpackung in einem Weidenkorb oder einer Geschenkbox macht die Kekse zu einem besonderen Geschenk zu Weihnachten, Ostern oder zum Kindergeburtstag.
- Sie sind zudem praktisch zu transportieren und können leicht in Tüten verpackt werden.
5. Geschmacksanpassung
- Die Zuckermenge kann nach Geschmack variiert werden. Ein zarterer Keks kann durch weniger Zucker erreicht werden.
- Anstelle von Rübensirup kann auch Honig oder Ahornsirop verwendet werden.
- Die Vanille kann aus Vanilleschote, Vanillezucker oder Vanilleextrakt kommen – je nach Vorliebe.
Vorteile und Anwendung der Kekse
Die russischen Pilzkekse bieten mehrere Vorteile, die sie besonders wertvoll machen:
1. Kinderfreundlichkeit
- Die Kekse sind ideal für Kinder, da sie handlich, lecker und optisch ansprechend sind.
- Sie können einfach serviert werden, ohne dass sie in Stücke zerfallen.
- Der Zusammenbau der Kekse macht Kindern Spaß und fördert gleichzeitig die Feinmotorik.
2. Backspaß mit Familie oder Freunden
- Die Kekse sind nicht nur zum Backen mit Kindern geeignet, sondern auch mit Erwachsenen oder Freunden.
- Der Prozess ist nicht nur lehrreich, sondern auch unterhaltsam.
- Der Zusammenbau der Kekse kann zu einer Art Rätsel oder Spiel werden.
3. Kreative Ausdrucksmöglichkeiten
- Die Kekse erlauben viele kreative Gestaltungsmöglichkeiten, von der Form bis zur Glasur.
- Sie können nach Wunsch mit Nüssen, Samen oder Schokolade verziert werden.
- Die Gestaltung kann individuell angepasst werden, um ein unikartiges Backwerk zu schaffen.
4. Historische und kulturelle Verbindung
- Die Kekse verbinden mit der kulturellen Tradition der Sowjetunion und ehemaliger Sowjetrepubliken.
- Sie sind ein Symbol für die einfachen Freuden des Backens und Teilen.
- Sie können auch als Teil einer kulinarischen Erinnerung an die Vergangenheit dienen.
Mögliche Probleme und Lösungen
Trotz der Vielseitigkeit und der einfachen Zubereitung gibt es bei der Herstellung der Kekse einige Herausforderungen, die gelöst werden können:
1. Kekse kleben am Backblech
- Um Kleben zu verhindern, empfiehlt sich das Auslegen mit Backpapier.
- Alternativ kann auch ein Backfett oder Backformfett verwendet werden.
2. Teig wird zu fest oder trocken
- Der Teig sollte weich und nicht trocken sein.
- Falls der Teig zu trocken wird, kann etwas Wasser oder Rübensirup hinzugefügt werden.
- Knete den Teig nur kurz und vermeide ein Überarbeiten.
3. Kekse brechen beim Zusammenkleben
- Die Glasur muss cremig, aber nicht zu flüssig sein.
- Der Stiel sollte gut in die Mulde des Pilzhuts passen.
- Bei Bedarf kann der Stiel vor dem Zusammenkleben leicht andrücken, um die Form zu fixieren.
4. Kekse sind nach dem Backen nicht formstabil genug
- Ein Kühlen der Kekse vor dem Zusammenkleben kann helfen.
- Kekse sollten nicht zu groß oder zu schwer sein.
- Falls die Kekse zusammenbrechen, kann man sie auch als Einzelteile servieren.
Fazit
Die russischen Pilzkekse Gribotschki sind nicht nur ein leckeres Backwerk, sondern auch ein Ausdruck kultureller Traditionen aus der Sowjetunion. Sie vereinen Geschmack, Kreativität und Backspaß und sind ideal für die Zusammenarbeit mit Kindern. Mit einfachen Zutaten und einem klaren Rezept können sie in kürzester Zeit hergestellt werden, was sie besonders praktisch macht. Ob als süßes Geschenk, ein Naschrezept für den Kindergeburtstag oder ein traditionelles Backprojekt – die Kekse eignen sich für viele Anlässe. Sie sind zudem eine hervorragende Gelegenheit, Kindern das Backen beizubringen und gleichzeitig die Freude am gemeinsamen Kochen zu vermitteln.