Knusprige Neujahrsküsse: Rezepte, Techniken und Traditionen zum Backen von Glück

Die traditionellen Neujahrskuchen, auch in Regionen wie Ostfriesland als „Rullerkes“ oder „Neejahrskoken“ bekannt, sind ein festlicher Leckerbissen, der nicht nur den Geschmackssinn erfreut, sondern auch in der Tradition des Neujahrsgeschehens verankert ist. Im Folgenden werden detaillierte Rezepte, Tipps zur Zubereitung sowie Hintergrundinformationen zu dieser besonderen Form des Backens vorgestellt. Auf Basis der bereitgestellten Quellen wird ein umfassender Überblick über die Neujahrskuchen-Tradition, die Zutaten, Backtechniken, Dekoration und Lagerung gegeben.


Einführung

Die Neujahrskuchen oder Neujahrskekse sind ein integraler Bestandteil des Neujahrsbrauchs, insbesondere in norddeutschen Regionen wie Ostfriesland, wo sie traditionell am ersten Tag des neuen Jahres serviert werden. Sie werden nicht nur wegen ihres Geschmacks geschätzt, sondern auch, weil sie ein Symbol für Glück und Freude darstellen. Die Kuchen oder Kekse werden oft in Form von Spitztüten gebacken, sodass sie optisch ansprechend und knusprig sind. Sie werden meist mit Kandiszucker und frisch geschlagener Sahne serviert und können mehrere Wochen lang haltbar bleiben, wenn sie in einem dicht verschlossenen Behälter aufbewahrt werden.

Im Folgenden werden verschiedene Rezepte und Techniken vorgestellt, die auf den bereitgestellten Quellen basieren, wobei besonderes Augenmerk auf die Zubereitung, Zutaten und spezifische Tipps gelegt wird.


Rezepte und Zubereitung

1. Einfache Neujahrskekse mit minimalem Aufwand

Dieses Rezept ist ideal für Einsteiger, die sich mit dem Backen von Neujahrsgebäck vertraut machen möchten. Der Teig besteht aus nur wenigen Zutaten und ist einfach zu verarbeiten.

Zutaten:

  • Mehl
  • Speisestärke
  • Puderzucker
  • Zimt
  • Eiweiß
  • Zitronensaft
  • Öl
  • Salz
  • Kuvertüre (optional)
  • Zuckerperlen, Fleur de Sel, Chiliflocken oder Orangenschale (optional zur Dekoration)

Zubereitung:

  1. Eiweiß, Zitronensaft, Öl, Salz und Wasser mit den Schneebesen des Rührgeräts leicht schaumig rühren.
  2. Mehl, Stärke, Puderzucker und Zimt vermengen, über die Eiweißmasse sieben und unterheben.
  3. Den Teig abgedeckt etwa 1 Stunde kalt stellen.
  4. Backofen auf 150 °C (E-Herd) oder 130 °C (Umluft) vorheizen.
  5. Teigkreise auf ein mit Backpapier belegtes Blech streichen, jeweils 1–2 Minuten backen, bis die Ränder leicht braun werden.
  6. Sofort nach dem Backen die Kekse zu Glücksbringen falten und auskühlen lassen.
  7. Kuvertüre im Wasserbad schmelzen und optional auf die Kekse streichen.

Dieses Rezept ist besonders zeit- und kosteneffizient und eignet sich hervorragend für Familien, die einen kleinen Anlass wie einen Neujahrsempfang oder eine kleine Versammlung planen.


2. Ostfriesische Rullerkes – Der Klassiker

Die Rullerkes, ein ostfriesisches Gebäck aus Weizenmehl, Butter, Kandiszucker und Gewürzen, sind ein festlicher Klassiker. Sie werden traditionell im Waffeleisen (auch Eierkucheneisen genannt) gebacken und danach zu einer spitzen Tüte geformt.

Zutaten:

  • 300 g Zucker oder Kandis
  • 500 g Weizenmehl
  • 250 g zerlassene Butter
  • 3 Eier
  • 0,5 l abgekochtes Wasser
  • 7,5 g gemahlener Kardamom
  • 15 g gemahlener Anis
  • evtl. 1 EL ungemahlene Anissamen

Zubereitung:

  1. Zucker (Kandis) in heißem Wasser auflösen und abkühlen lassen.
  2. Butter verflüssigen und ebenfalls abkühlen lassen.
  3. Butter mit dem Handrührgerät schaumig schlagen, dann nach und nach Eier, Gewürze, Zuckerlösung und Mehl zugeben.
  4. Der Teig sollte leicht vom Löffel gleiten.
  5. Eine Nacht ruhen lassen, danach eine Löffelprobe machen.
  6. Teig auf das Eierkucheneisen verteilen und dünn ausbacken.
  7. Mit einer Gabel fassen, herausnehmen und sofort zu einer spitzen Tüte drehen.
  8. Noch während des Erkaltens die Rullerkes in eine große, mit Backpapier ausgelegte Blechdose geben, um sie knusprig zu halten.
  9. In geschlossenen Behältern lagern, da sie schnell Feuchtigkeit aufnehmen.

Die Rullerkes sind ein festlicher Glücksbringer, der nicht nur mit Sahne serviert wird, sondern auch als Geschenk verpackt werden kann.


3. Weitere Rezeptvarianten

Es gibt auch weitere Rezeptvarianten, die sich leicht modifizieren lassen. So können die Neujahrskekse mit Butter, Eiern, Kefir oder Sauerrahm zubereitet werden. Die Wahl der Zutaten hängt von der gewünschten Struktur und Aromatik ab.

Einige Rezepte empfehlen einen Mürbeteig, der leicht ausrollbar und nicht klebrig ist. Dies ist besonders vorteilhaft für Anfänger, da der Teig sich einfacher verarbeiten lässt. Formen wie Weihnachtsbäume, Schneeflocken oder Geschenke können verwendet werden, um die Kekse optisch ansprechend zu gestalten.


Tipps und Techniken zum Backen

1. Teigzubereitung

Ein guter Teig ist die Grundlage für knusprige Neujahrskuchen. Besonders wichtig ist die Ruhestellung, da sich die Zutaten besser miteinander verbinden können. Einige Rezepte empfehlen, den Teig eine Nacht lang ruhen zu lassen, was die Konsistenz und die Backresultate verbessert.

Zusätzlich sollte der Teig nicht zu flüssig sein. Falls er zu dünn ist, kann etwas Wasser hinzugefügt werden. Umgekehrt, wenn er zu fest ist, kann etwas Mehl oder Wasser hinzugefügt werden, um die richtige Konsistenz zu erreichen.

2. Backverfahren

Die Backtechnik hängt stark vom gewählten Rezept ab. Für die Rullerkes wird ein Waffeleisen verwendet, während Kekse in der Regel auf einem Backblech gebacken werden.

Wichtig ist, dass die Kuchen oder Kekse nach dem Backen schnell geformt werden, da sie sich erst dann gut in die gewünschte Form bringen lassen. So können sie zu Spitztüten gedreht oder mit Glückssprüchen gefaltet werden.

3. Dekoration

Eine optische Verschönerung ist nicht nur bei den Rullerkes, sondern auch bei anderen Keksen von Vorteil. Man kann die Kekse mit Zuckerperlen, Fleur de Sel, Chiliflocken oder fein geriebener Orangenschale bestreuen. Auch Kuvertüre oder Puderzucker können eine schmackhafte und optische Note hinzufügen.

4. Lagerung

Die Lagerung ist entscheidend, um die Knusprigkeit der Kuchen zu erhalten. Sie sollten in dicht verschlossenen Behältern aufbewahrt werden, da sie sonst schnell Feuchtigkeit aufnehmen. Eine Blechdose mit Backpapier ist ideal. So können die Kuchen mehrere Wochen lang haltbar bleiben.


Traditionelle Bedeutung und kulturelle Einbettung

Die Neujahrskuchen haben eine tiefe kulturelle Bedeutung, insbesondere in Ostfriesland, wo sie traditionell zum Neujahrsgeschenk gehören. Sie werden am ersten Tag des neuen Jahres serviert, wenn Nachbarn und Freunde sich gegenseitig besuchen. Ein typisches Grußwort ist: „Glückelk Neejohr – sünd de Koken all klor?“, was auf Plattdeutsch „Frohes Neues Jahr – sind die Kuchen schon fertig?“ bedeutet.

Die Kuchen sind nicht nur ein Leckerbissen, sondern auch ein Symbol für Glück und Freude. Sie werden oft in einer verschlossenen Blechdose gelagert, sodass sie über mehrere Wochen hinweg genießbar bleiben. In der Vergangenheit wurden sie sogar schon im November gebacken, um sie dann zum Neujahrstag servieren zu können.


Nährwert und Ernährung

Die Neujahrskuchen sind knusprig und aromatisch, jedoch nicht gerade leicht. Sie enthalten Zucker, Butter und Weizenmehl, was bedeutet, dass sie energiereich sind. Ein typischer Kuchen enthält etwa 56 kcal, je nach Größe.

Trotz ihres hohen Nährwertes sind sie eine beliebte Spezialität, die in der Regel gelegentlich verzehrt wird und nicht in den Alltag integriert ist. Für diätverträgliche Alternativen können Zuckeraustauschstoffe, Magerquark oder Eiweißmehl verwendet werden. Allerdings sind die traditionellen Rezepte nicht für Diäten geeignet.


Fazit

Die Neujahrskuchen sind ein festlicher Leckerbissen, der sowohl geschmacklich als auch kulturell von Bedeutung ist. Sie werden traditionell zum Neujahrsgeschenk serviert und können in verschiedenen Varianten zubereitet werden. Die Zubereitung ist einfach, und die Lagerung ist praktisch, sodass sie über mehrere Wochen genießbar bleiben.

Für Einsteiger ist die Vorbereitung mit einfachem Mürbeteig oder Rullerkes im Waffeleisen ideal, während erfahrene Bäcker auch verschiedene Dekorationen und Gewürze ausprobieren können. Egal ob Kekse, Kuchen oder Spitztüten, die Neujahrskuchen sind eine warme, traditionelle Spezialität, die in der Neujahrszeit nicht fehlen sollte.


Quellen

  1. bestrecipes24.com – Neujahrskekse für das neue Jahr
  2. lecker.de – Happy New Year Kekse
  3. ichkoche.de – Neujahrskekse Rezept
  4. ostfriesland.travel – Rullerkes Neujahrskuchen
  5. omasrezepte.de – Neujahrskuchen Rezept
  6. heissehimbeeren.com – Der knusprigste Neujahrskuchen

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