Einleitung
Spanische Kekse bilden ein faszinierendes Kapitel der kulturellen und kulinarischen Vielfalt Spaniens. Sie spiegeln nicht nur die geschmackliche Bandbreite wider, sondern auch die historischen Einflüsse, die sich in Form, Zutaten und Zubereitungsweisen widerspiegeln. Vom süßlichen Marzipankuchen bis zu den knusprigen Alemandrados und den weichen Polvorones – spanische Kekse sind mehr als nur Desserts. Sie sind kulinarische Zeitdokumente, die Traditionen bewahren und in der Weihnachtszeit, aber auch in anderen Festzeiten, einen besonderen Stellenwert einnehmen.
Die bereitgestellten Quellen liefern detaillierte Informationen über die Herkunft, Zutaten, Zubereitung und Geschmacksprofile vieler spanischer Kekse. Diese Rezepte stammen aus verschiedenen Regionen Spaniens – vom nördlichen Kantabrien bis ins südliche Andalusien – und zeigen, wie regional die Kekskultur ist. Jedes Rezept hat seine eigene Geschichte und Tradition, und viele von ihnen sind eng mit bestimmten Feiertagen, insbesondere der Weihnachtszeit, verknüpft.
In diesem Artikel werden verschiedene traditionelle spanische Kekse vorgestellt, darunter Rezepte, Zubereitungsschritte und kulinarische Hintergrundinformationen. Der Schwerpunkt liegt auf der klaren und sachlichen Darstellung der Rezepte und Techniken, die in den Quellen beschrieben werden. Ziel ist es, eine umfassende Übersicht über die spanische Keks-Tradition zu geben, die sowohl für Hobbyköche als auch für Profiköche von Interesse ist.
Traditionelle spanische Kekse: Typen und Herkunft
Polvorones: Mandelkekse aus Tradition
Polvorones sind eine der ältesten und bekanntesten spanischen Keksspezialitäten. Sie bestehen aus Mehl, Backfett, Puderzucker und Zimt und haben eine weiche, flockige Textur. Der Teig wird gekühlt, ausgerollt, geschnitten und gebacken. Einige Rezepte variieren, um die Kekse knuspriger zu machen, ohne sie bröckelig zu lassen.
Diese Kekse haben sich seit Jahrhunderten kaum verändert, abgesehen von der Verwendung moderner Mixer, die die Herstellung vereinfachen. Der Name „Polvorones“ stammt von dem spanischen Wort pólvora, was Staub oder Mehl bedeutet und auf die feine Textur der Kekse hinweist.
Polvorones sind nicht nur in Spanien beliebt, sondern haben sich auch in Lateinamerika etabliert. Sie sind ein beliebter Weihnachtsleckerei und werden oft mit einem Glas Anislikör oder heißem Tee serviert.
Rosquillas de Vino: Wein-Ring-Plätzchen
Rosquillas de Vino sind kleine Anis-Ringe, die mit Wein zubereitet werden. Sie sehen aus wie Donuts, sind aber leichter und haben eine andere Textur. Der Name „Rosquilla“ leitet sich von der Form des Kuchenteils ab, das kreisförmig geformt ist.
Diese Kekse sind traditionell mit Anis aromatisiert und werden oft mit einem Glas Anislikör serviert. Sie sind aber ebenso köstlich mit heißem Tee oder Kaffee zum Frühstück oder zur Teezeit. Der Alkoholgehalt der Rosquillas de Vino ist gering, da der Wein in den Teig einfließt, ohne den Keksen eine starke alkoholische Note zu verleihen.
Pestinos: Anis-Krapfen aus Andalusien
Pestinos stammen aus Andalusien im Südosten von Spanien. Sie sind weiche, schuppige Krapfen, die aus Mehl, Anissamen oder Anisaroma, Weißwein und Öl hergestellt werden. Der Teig wird einfach gemischt, ausgerollt, in Form geschnitten und in der Pfanne gebraten. Danach werden die Krapfen in warmen Honig getaucht, was ihnen eine süße Note verleiht.
Diese Kekse sind einfach in der Herstellung und erfordern nur grundlegende Zutaten, die in vielen Haushalten zu finden sind. Sie sind eine typische Weihnachtsleckerei in Andalusien und werden oft als Geschenk oder als Teepause serviert.
Alfajores de Medina Sidonia
Alfajores de Medina Sidonia sind kleine, sirupgetränkte Kekse, die mit Puderzucker überzogen werden. Sie stammen aus Südspanien und haben eine lange Tradition. Der Name „Alfajor“ leitet sich von der arabischen Bezeichnung al-faqura ab, was „Kuchen“ bedeutet. Diese Kekse sind ein Symbol für die südspanische Kekskultur und werden oft in der Weihnachtszeit serviert.
Die Kekse haben eine weiche Konsistenz und werden traditionell in einen Sirup getaucht, der aus Zucker und Wasser hergestellt wird. Danach werden sie mit Puderzucker bestäubt, um eine helle, cremige Oberfläche zu erhalten.
Mantecados: Schmalzkekse aus Andalusien
Mantecados sind ein Synonym für Weihnachten in Spanien. Sie stammen aus der Stadt Estepa in Andalusien, die als „Stadt des Schmalzes“ bekannt ist. Traditionell werden diese Kekse mit Schweinefett hergestellt, aber auch Pflanzenfett kann verwendet werden, um die gleiche knusprige Textur zu erzielen.
Die Kekse sind sehr einfach zu backen und bestehen aus Mehl, Schmalz, Zucker und Eiern. Sie haben eine feine, krummige Struktur und werden oft mit Mandeln oder Rosinen verfeinert. Mantecados wurden in der Vergangenheit getrocknet, um sie haltbar zu machen, wodurch sie sich über die Region hinaus verbreiten konnten.
Heute werden Mantecados das ganze Jahr über genossen und sind nicht nur in der Weihnachtszeit zu finden. Sie sind eine der beliebtesten Keksspezialitäten in Spanien und haben sich auch im Ausland etabliert.
Campurrianas: Kekse aus dem nördlichen Kantabrien
Campurrianas stammen aus der Region Valle de Campoo in Kantabrien, im Norden von Spanien. Sie sind eine weniger bekannte, aber dennoch typische Keksspezialität. Der Name leitet sich von der Stadt Reinosa in der Campoo-Ebene ab, aus der die Kekse stammen.
Die Campurrianas bestehen aus Butter, Mehl, Zucker, gemahlene Mandeln und einem Ei. Der Teig ist einfach herzustellen und wird nach dem Kühlen zu kleinen Bällchen geformt, die dann leicht mit der Hand geflätzt werden, um die typische halbrunde Form zu erzielen.
Diese Kekse sind weich und zart und eignen sich gut als Teepause oder als süße Ergänzung zu einer Tasse Kaffee. Sie sind eine typische Spezialität aus der Region Kantabrien und werden oft in Familienkreisen hergestellt.
Pastissets: Zuckerplätzchen aus Valencia
Pastissets sind berühmte spanische Zuckerplätzchen, die aus Valencia stammen. Sie werden aus Mehl, Schmalz, Butter, Zucker, Eigelb, Zimt und Zitronenschalen hergestellt. In einigen Varianten werden Olivenöl oder Anis verwendet, was den Keksen eine besondere Geschmackssnote verleiht.
Diese Kekse sind ideal für eine Tasse Nachmittagstee und werden oft großzügig mit Puderzucker bestäubt. Sie sind knusprig und süß und haben eine aromatische Konsistenz, die sich durch die Verwendung von Zimt und Zitronenschalen auszeichnet.
Alemandrados: Zuckerbestäubte Kekse
Alemandrados sind eine traditionelle Keksspezialität, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Sie sind weich und kaubar und haben eine ähnliche Konsistenz wie Makronen. Der Name „Alemandrados“ ist spanisch und bezieht sich auf die Form oder den Geschmack, der sich von anderen Keksen unterscheidet.
Die Zutaten sind einfach: Eiweiß, Eigelb, Zucker, Zitronenschale und gemahlene Mandeln. Das Eiweiß wird zu steifem Schnee geschlagen, bevor es mit den anderen Zutaten vermischt wird. Zimt kann hinzugefügt werden, um dem Keks eine zusätzliche Aromatik zu verleihen.
Alemandrados sind oft mit Puderzucker bestäubt und werden mit Kaffee, Tee oder kalter Milch serviert. Sie sind besonders in der Weihnachtszeit beliebt und haben sich seit Jahrhunderten bewährt.
Marzipan-Kekse (Mazapan)
Marzipankuchen oder Marzipankekse sind eine traditionelle Weihnachtsspezialität, die eng mit Südspanien verbunden ist. Sie wurden von den maurischen Eroberern im 8. Jahrhundert in Spanien eingeführt und haben sich seitdem in der regionalen Keksproduktion etabliert.
Die Zutaten sind einfach: geröstete Erdnüsse und Zucker. In einigen Rezepten wird geschmolzene Schokolade hinzugefügt, um dem Keks eine cremige Textur zu verleihen. Marzipankuchen sind weich, süß und aromatisch und eignen sich gut als Geschenk oder als Teepause.
Alfajores: Karamellkekse
Alfajores sind Sandwich-Kekse, die mit Dulce de Leche gefüllt sind. Die Füllung ist eine cremige Karamellsauce, die aus Milch und Zucker hergestellt wird. Die Kekse selbst bestehen aus Mürbeteig, der ohne Eier oder Backtriebmittel hergestellt wird.
Nach der Fertigstellung werden die Kekse oft in Kokosraspeln gewälzt, um ihnen eine weitere Textur hinzuzufügen. Alfajores sind in ganz Lateinamerika beliebt, von Argentinien bis Chile und Peru. Sie sind süß, cremig und unverwechselbar.
Nevaditos: Puderzuckergebäck
Nevaditos sind traditionelle Kekse, die zu Weihnachten und Silvester serviert werden. Sie haben eine Textur, die der von Blätterteig ähnelt, benötigen aber keine aufwendige Knetung. Der Name „Nevaditos“ bedeutet so viel wie „kleine Schneekristalle“ und bezieht sich auf die weisse Puderzuckerschicht, die die Kekse überzieht.
Diese Kekse sind einfach herzustellen und werden oft in der Weihnachtszeit als Tischdekoration oder als süße Geschenkidee verwendet. Sie sind zart und leicht und eignen sich gut als Beilage zu einem Glas prickelndem Cava oder zu anderen Getränken.
Rezept für Alemandrados
Zutaten:
- 2 Eier
- 100 g Zucker
- 100 g gemahlene Mandeln
- Schale einer Zitrone
- 1 Prise Zimt
- Puderzucker zum Bestäuben
Zubereitung:
- Das Ei trennen. Eiweiß und Eigelb in zwei separate Schüsseln geben.
- Eiweiß mit einem Schneebesen zu steifem Schnee schlagen.
- Zucker, gemahlene Mandeln, Zitronenschale und Zimt in eine Schüssel geben. Eigelb vorsichtig unterheben.
- Eiweißschnee in mehreren Portionen unterheben, bis ein leichter, luftiger Teig entsteht.
- Teig auf ein mit Backpapier belegtes Backblech geben und mit einem Löffel kleine Kugeln formen.
- Backofen auf 180°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Alemandrados etwa 10–12 Minuten backen, bis sie leicht goldbraun sind.
- Abkühlen lassen und mit Puderzucker bestäuben.
- Die Alemandrados können mit Kaffee, Tee oder kalter Milch serviert werden.
Rezept für Campurrianas
Zutaten:
- 100 g Mehl
- 100 g Butter
- 50 g Zucker
- 1 Ei
- 50 g gemahlene Mandeln
Zubereitung:
- Butter mit Zucker schaumig rühren.
- Ei hinzufügen und gut vermengen.
- Mehl und Mandeln vorsichtig unterheben.
- Teig zu einer Kugel formen und für 30 Minuten in den Kühlschrank legen.
- Nach dem Kühlen kleine Bällchen formen und leicht mit der Hand flachdrücken, um die typische halbrunde Form zu erzielen.
- Backofen auf 170°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
- Kekse auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und etwa 10–12 Minuten backen, bis sie leicht goldbraun sind.
- Kekse abkühlen lassen und servieren.
Rezept für Mantecados
Zutaten:
- 200 g Mehl
- 100 g Schmalz (oder Pflanzenfett)
- 100 g Zucker
- 1 Ei
- 1 Prise Salz
- Optional: gehackte Mandeln
Zubereitung:
- Schmalz mit Zucker schaumig rühren.
- Ei hinzufügen und gut vermengen.
- Mehl und Salz vorsichtig unterheben.
- Optional: gehackte Mandeln hinzufügen.
- Teig zu einer Kugel formen und für 30 Minuten in den Kühlschrank legen.
- Nach dem Kühlen den Teig ausrollen und mit einem Ausstecher Formen ausstechen.
- Backofen auf 170°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
- Kekse auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und etwa 10–12 Minuten backen, bis sie leicht goldbraun sind.
- Kekse abkühlen lassen und servieren.
Rezept für Polvorones
Zutaten:
- 200 g Mehl
- 100 g Backfett
- 100 g Puderzucker
- 1 Prise Zimt
Zubereitung:
- Backfett mit Puderzucker schaumig rühren.
- Mehl und Zimt vorsichtig unterheben.
- Teig zu einer Kugel formen und für 30 Minuten in den Kühlschrank legen.
- Nach dem Kühlen den Teig ausrollen und mit einem Ausstecher Formen ausstechen.
- Backofen auf 170°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
- Kekse auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und etwa 10–12 Minuten backen, bis sie leicht goldbraun sind.
- Kekse abkühlen lassen und servieren.
Schlussfolgerung
Spanische Kekse bilden ein facettenreiches und traditionelles Kapitel der kulturellen und kulinarischen Vielfalt Spaniens. Die Rezepte reichen von einfachen Schmalzkeksten wie Mantecados bis hin zu komplexeren Kreationen wie Alemandrados oder Alfajores, die mit Dulce de Leche gefüllt sind. Jedes Rezept spiegelt die Region wider, aus der es stammt, und hat eine eigene Geschichte, die sich durch die Zutaten, die Zubereitungsweise und die kulinarischen Traditionen widerspiegelt.
Die Vielfalt der spanischen Kekse zeigt auch die Einflüsse, die sich über Jahrhunderte auf die Kultur und die Küche ausgewirkt haben, insbesondere die maurischen und lateinamerikanischen. Viele dieser Kekse sind eng mit der Weihnachtszeit verbunden, andere hingegen sind das ganze Jahr über beliebt und werden als Teepause oder als süße Ergänzung zu Getränken serviert.
Die Rezepte, die in diesem Artikel vorgestellt wurden, sind einfach herzustellen und eignen sich gut für Hobbyköche und Profiköche gleichermaßen. Sie bieten eine gute Grundlage, um die spanische Keks-Tradition zu entdecken und in eigenen Küchen nachzukochen.