Eisenbahner Kekse sind eine gelungene Kombination aus traditionellem Mürbteig, cremiger Marzipanmasse und saftiger Marmelade. Sie gehören zu den beliebtesten Weihnachtsplätzchen und sind nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch ein Highlight auf jedem Plätzchenteller. Die Kekse haben ihren Namen aufgrund ihrer charakteristischen Form – die weißen Marzipanstreifen an den Seiten erinnern optisch an Eisenbahnschienen, weshalb sie auch „Eisenbahner“ genannt werden.
Die Zubereitung der Eisenbahner Kekse ist zwar etwas aufwendiger als bei einfachen Butterplätzchen, aber durch die Verwendung von Teigbahnen, die nach dem Backen in Stücke geschnitten werden, entstehen viele Kekse auf einmal. Dies spart Zeit und ist besonders effizient, wenn es um die Vorbereitung für ein Fest oder eine Gesellschaft geht. Im Folgenden wird ein detaillierter Überblick über die Zutaten, Zubereitung und Tipps zur perfekten Ausführung gegeben.
Zutaten für Eisenbahner Kekse
Die Zutaten für die Eisenbahner Kekse lassen sich in drei Hauptbestandteile einteilen: der Mürbteig, die Marzipanmasse und die Füllung aus Marmelade oder Gelee. Jede Komponente trägt zu dem typischen Geschmack und der Struktur der Kekse bei.
Mürbteig
Der Mürbteig bildet den Grund des Kekses und sorgt mit seiner knusprigen Konsistenz für einen festen Biss. Er besteht aus den folgenden Zutaten:
- Mehl: 300 g glattes Weizenmehl
- Butter: 150 g kalte Butter
- Zucker: 80 g Staubzucker oder 20 g Staubzucker und 200 g Puderzucker (je nach Quelle)
- Eigelb oder Ei: 1 Dotter oder 1 Ei
- Milch: 1–2 EL Milch (je nach Teigkonsistenz)
- Salz: 1 Prise Salz
Diese Zutaten werden zunächst zu einem festen, aber nicht zu weichen Teig verarbeitet. Nach der Knetung ruht der Teig mindestens 30 Minuten im Kühlschrank, was die Verarbeitung erleichtert und die Konsistenz stabilisiert.
Marzipanmasse
Die Marzipanmasse verleiht den Keksen ihre cremige Textur und süße Note. Sie wird an den Seiten der Mürbteigstreifen aufgespritzt und besteht aus:
- Marzipanrohmasse: 250–300 g
- Eiklar: 2 Eiklar
- Butter: 20–30 g weiche Butter
- Zucker: 200 g Puderzucker oder Staubzucker
- Mandeln (optional): 20 g fein gemahlene Mandeln (je nach Quelle)
Die Marzipanmasse wird fein gerieben, mit Eiklar, Zucker und Butter glattgerührt und in einen Spritzbeutel mit Sterntülle gefüllt. Vor der Verwendung wird sie oft nochmals im Kühlschrank oder Gefrierschrank vorbehandelt, um Klumpen zu vermeiden und die Konsistenz zu optimieren.
Marmelade oder Gelee
Die Marmelade oder das Gelee, die in die Mitte der Eisenbahner Kekse gefüllt werden, sorgen für eine saftige und fruchtige Note. Je nach Rezept werden folgende Zutaten verwendet:
- Marmelade: 200 g Erdbeermarmelade, Johannisbeergelee oder Ribiselmarmelade
- Likör (optional): 1–2 EL Rotweinlikör oder Rum (nur in einigen Rezepten)
Die Marmelade wird leicht erwärmt, um sie flüssiger zu machen, und entweder mit einem Spritzbeutel oder Löffel in die Mitte der Kekse gefüllt. Nach dem Abkühlen wird der Streifen in kleine Kekse geschnitten.
Zubereitung der Eisenbahner Kekse
Die Zubereitung der Eisenbahner Kekse erfolgt in mehreren Schritten, wobei der Mürbteig, die Marzipanmasse und die Marmelade nacheinander vorbereitet werden. Danach werden die Kekse vorgebacken, gefüllt und erneut in den Ofen geschoben.
Schritt 1: Mürbteig herstellen
- In einer Schüssel Mehl mit Salz und Zucker vermischen.
- Die kalte Butter in kleine Würfel schneiden und mit den Händen oder einem Mixer in den Mehlzucker einarbeiten, bis eine körnige Konsistenz entsteht.
- Eigelb oder Dotter sowie ggf. Milch hinzufügen und rasch zu einem glatten Teig kneten.
- Den Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
Schritt 2: Marzipanmasse vorbereiten
- Marzipanrohmasse in kleine Würfel schneiden und entweder im Kühlschrank oder Gefrierschrank kaltstellen.
- Das Marzipan fein reiben, um Klumpen zu vermeiden.
- Eiklar, Zucker und Butter hinzufügen und mit einem Schneebesen oder Handrührgerät glatt rühren.
- Die Marzipanmasse in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen.
Schritt 3: Mürbteig streifenförmig ausrollen
- Den ausgeruhten Mürbteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 3–5 mm dick ausrollen.
- Den Teig in Streifen von etwa 4–5 cm Breite und 25–30 cm Länge schneiden.
- Die Teigstreifen auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und mit einer Gabel leicht einstechen, um ein Austrocknen zu verhindern.
- Den Ofen auf 170–180 °C (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
Schritt 4: Vorbake und Marzipan aufspritzen
- Die Teigstreifen im Ofen etwa 5–7 Minuten vorknacken lassen.
- Die Streifen aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
- Die Marzipanmasse mit dem Spritzbeutel entlang der langen Kanten der Teigstreifen aufspritzen. Dabei darauf achten, dass die Masse gleichmäßig verteilt wird und die Form behält.
Schritt 5: Marmelade füllen
- Während die Marzipanmasse erneut im Ofen backt, die Marmelade oder das Gelee leicht erwärmen, um sie flüssiger zu machen.
- Die Marmelade mit einem Spritzbeutel oder Löffel in die Mitte der Teigstreifen füllen.
- Die Eisenbahner vollständig auskühlen lassen, bevor sie in 1–1,5 cm breite Kekse geschnitten werden.
Tipps und Tricks zur optimalen Zubereitung
Um die Eisenbahner Kekse erfolgreich und appetitlich zu backen, sind einige Tipps und Tricks besonders hilfreich. Diese beziehen sich auf die Verarbeitung der einzelnen Komponenten sowie die allgemeine Zubereitung.
Mürbteig-Tipps
- Kühler Mürbteig: Der Mürbteig sollte immer aus dem Kühlschrank genommen werden, um Klumpenbildung und eine zu weiche Konsistenz zu vermeiden.
- Nicht zu lange kneten: Der Mürbteig sollte nur so lange geknetet werden, bis er glatt ist. Ein übermäßiges Kneten führt zu einer zu elastischen Struktur und kann den Teig weniger knusprig werden lassen.
- Backpapier nutzen: Der Mürbteig wird am besten auf Backpapier ausgerollt und gebacken, um das Umsetzen auf das Backblech zu vereinfachen.
Marzipan-Tipps
- Fein reiben: Das Marzipan sollte vor der Verwendung fein gerieben werden, um eine homogene Masse zu erhalten und Klumpen zu vermeiden.
- Kühlung vor der Verarbeitung: Einige Quellen empfehlen, das Marzipan vor dem Reiben im Kühlschrank oder Gefrierschrank zu lagern, um die Verarbeitung zu erleichtern.
- Sterntülle verwenden: Die Verwendung einer Sterntülle beim Aufspritzen der Marzipanmasse sorgt für ein gleichmäßiges und optisch ansprechendes Ergebnis.
Marmelade-Tipps
- Erwärmen: Die Marmelade sollte vor dem Füllen leicht erwärmt werden, um sie flüssiger zu machen und gleichmäßiger zu verteilen.
- Kerne entfernen: Bei Ribiselmarmelade ist es sinnvoll, die Kerne durch ein Sieb zu entfernen, um unangenehme Bisspartikel in den Keksen zu vermeiden.
- Likör hinzufügen: Einige Rezepte empfehlen, einen kleinen Schuss Rotweinlikör oder Rum unter die erwärmte Marmelade zu rühren, um den Geschmack zu verfeinern.
Allgemeine Tipps
- Ofentemperatur kontrollieren: Die Ofentemperatur sollte genau eingestellt werden, um ein Überbacken der Marzipanmasse zu vermeiden. Einige Quellen empfehlen die Kekse auf der zweithöchsten Einschubleiste zu backen.
- Geduld beim Abkühlen: Die Eisenbahner Kekse sollten nach dem Füllen vollständig auskühlen, bevor sie in Stücke geschnitten werden. Ein schnelles Schneiden kann dazu führen, dass die Kekse zusammenfallen oder die Füllung ausläuft.
- Scharfes Messer verwenden: Ein scharfes Messer ist unerlässlich, um die Kekse sauber und präzise zu schneiden.
Spezielle Aspekte der Eisenbahner Kekse
Neben der Zubereitung und den einzelnen Zutaten gibt es weitere Aspekte, die die Eisenbahner Kekse besonders machen. Dazu gehören die historische Bedeutung, der optische Reiz und die Vielfalt in der Anwendung.
Historische Bedeutung
Eisenbahner Kekse zählen zu den traditionellen Weihnachtsplätzchen und sind vor allem in Österreich und angrenzenden Regionen beliebt. Der Name „Eisenbahner“ stammt von der Form der Kekse, die an Eisenbahnschienen erinnert. Die Kombination aus Mürbteig, Marzipan und Marmelade ist ein typisches Beispiel für die vielseitigen Aromen, die in der Weihnachtsbäckerei zu finden sind.
Die Herkunft des Rezeptes ist nicht eindeutig belegt, aber es wird oft in Zusammenhang mit der Entwicklung der Weihnachtsbäckerei in Österreich gesehen. In manchen Quellen wird erwähnt, dass das Rezept in den frühen 20. Jahrhundert entstand, als die Weihnachtsbäckerei im Zuge der Industrialisierung und Verfeinerung der Backkunst an Bedeutung gewann.
Optische Anziehungskraft
Ein weiteres Merkmal der Eisenbahner Kekse ist ihre optische Anziehungskraft. Sie bestehen aus einem festen Mürbteigboden, der von zwei schmalen Streifen Marzipan flankiert wird und in der Mitte von der saftigen Marmelade oder dem Gelee gefüllt ist. Diese Kombination aus Farben und Texturen macht die Kekse zu einem Augefang auf jedem Plätzchenteller.
Die Kekse eignen sich besonders gut für festliche Anlässe und können sowohl als Teil einer größeren Plätzchensammlung als auch als Hauptattraktion auf dem Tisch serviert werden. Ihre symmetrische Form und die klaren Farben tragen dazu bei, dass sie optisch harmonisch wirken.
Vielfalt in der Anwendung
Obwohl Eisenbahner Kekse traditionell zur Weihnachtszeit gebacken werden, können sie auch an anderen Anlässen serviert werden. Sie sind ein vielseitiges Gebäck, das sowohl als Snack als auch als Teil eines Kuchentellers oder Dessert serviert werden kann.
Einige Rezepte empfehlen auch die Kombination mit anderen Zutaten oder Füllungen, um die Geschmacksvielfalt zu erweitern. So kann z. B. statt Erdbeermarmelade auch Johannisbeergelee oder eine andere Fruchtmasse verwendet werden. Auch die Verwendung von Likör oder anderen Aromen ist möglich, um den Keksen eine individuelle Note zu verleihen.
Fazit
Eisenbahner Kekse sind eine gelungene Kombination aus traditionellem Mürbteig, cremiger Marzipanmasse und saftiger Marmelade. Sie gehören zu den beliebtesten Weihnachtsplätzchen und sind nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch ein Highlight auf jedem Plätzchenteller. Durch die Verwendung von Teigbahnen, die nach dem Backen in Stücke geschnitten werden, entstehen viele Kekse auf einmal, was die Zubereitung effizient gestaltet.
Die Zubereitung der Eisenbahner Kekse erfordert etwas Geschick und Geduld, insbesondere bei der Verarbeitung der einzelnen Komponenten. Mit den richtigen Tipps und Tricks lässt sich jedoch ein perfektes Ergebnis erzielen. Die Kekse eignen sich nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern auch für andere Anlässe und können individuell an die eigenen Vorlieben angepasst werden.
Dank der Kombination aus Biss, Säure und Süße sind die Eisenbahner Kekse ein Genuss für den Gaumen, der nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene begeistert. Sie sind ein Beweis dafür, wie traditionelle Rezepte durch die Kombination von Zutaten und Techniken zu etwas Besonderem werden können.