Kekse mit Öl backen: Rezepte, Tipps und Alternativen zum traditionellen Fett

Das Backen von Keksen mit Öl statt Butter hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen – nicht nur aus gesundheitlichen Gründen, sondern auch, um neue Aromen und Texturen in die Backkunst einzubringen. Ob für eine veganere Ernährung, aus Kostengründen oder einfach aus Neugier: Es gibt zahlreiche Gründe, warum man Butter durch Öl ersetzen könnte. Dieser Artikel liefert eine umfassende Übersicht über Rezepte, Techniken und Tipps, um Kekse mit Öl erfolgreich zu backen. Dabei werden die Vorteile und Herausforderungen des Öl-Ersatzes, geeignete Ölsorten, Rezeptbeispiele und praktische Backtipps detailliert vorgestellt.

Grundlagen des Backens mit Öl

Beim Backen von Keksen ist die Wahl des Fettes von entscheidender Bedeutung. Traditionell wird Butter verwendet, da sie nicht nur Geschmack, sondern auch Textur verleiht. Allerdings ist Butter fett- und kalorienreich, und nicht immer steht sie zur Verfügung. Öl hingegen bietet eine leichte Alternative, die sowohl im Geschmack als auch in der Konsistenz variieren kann.

Mengenangaben beim Austausch von Butter durch Öl

Eine der ersten Fragen, die sich stellt, ist, wie man Butter durch Öl ersetzt. Die einfachste Formel lautet: 1 Tasse Butter entspricht 1 Tasse Öl. Dies gilt für die meisten Rezepte, bei denen Butter als Fettquelle dient. Allerdings können die Eigenschaften des Teigs sich dabei verändern, da Butter feste Konsistenz und zusätzlichen Geschmack hat, während Öl flüssig ist und weniger Festeigenschaften einbringt. Daher ist es in einigen Fällen ratsam, die Ölmenge um etwa 25 % zu reduzieren, um die Konsistenz zu balancieren.

Welches Öl eignet sich für das Backen von Keksen?

Nicht jedes Öl ist für das Backen gleich geeignet. Die Temperatur im Ofen und die gewünschte Geschmacksrichtung spielen eine Rolle. Hier eine Übersicht über empfehlenswerte Ölsorten:

Ölsorte Eignung für süße Kekse Eignung für herzhafte Kekse Rauchpunkt Bemerkungen
Rapsöl Ja Ja >160 °C Neutraler Geschmack, ideal für die Mehrzahl der Rezepte
Sonnenblumenöl Ja Ja >160 °C Neutraler Geschmack, hitzestabil
Erdnussöl Ja Ja >160 °C Nussiges Aroma, eignet sich gut für herzhafte Kekse
Kokosöl Ja Ja >160 °C Exotischer Geschmack, besonders bei süßen Keksen beliebt
Raffiniertes Olivenöl Ja Ja >160 °C Würziger Geschmack, eignet sich gut für herzhafte Kekse
Kaltgepresstes Olivenöl Nein Nein <160 °C Verfärbt sich leicht, eignet sich nicht für hohe Temperaturen

Natives Olivenöl, insbesondere kaltgepresste Sorten, ist für das Backen weniger geeignet, da es bei hohen Temperaturen seine Aromen verlieren oder sogar unangenehm schmecken kann. Raffinierte Öle hingegen sind hitzestabil und bewahren ihre Konsistenz und Geschmack bei.

Allzweckmehl vs. Selbstaufgehendes Mehl

Ein weiterer Punkt ist die Wahl des Mehls. Allzweckmehl ist in den meisten Rezepten der Standard, kann aber durch selbstaufgehendes Mehl ersetzt werden. Wichtig ist hier, dass bei Verwendung von selbstaufgehendem Mehl kein zusätzliches Backpulver hinzugefügt werden muss, da es bereits enthalten ist.

Rezeptbeispiele für Kekse mit Öl

1. Einfache Tropfenkekse mit Olivenöl

Ein klassisches Rezept für Kekse mit Öl, das besonders einfach und schnell herzustellen ist, ist das Olivenöl-Tropfenkeks-Rezept. Es ist ideal für Anfänger und benötigt nur wenige Zutaten:

Zutaten: - 2 Tassen Allzweckmehl
- 1 Esslöffel Backpulver
- 1 Teelöffel Salz
- 1/4 Tasse natives Olivenöl extra (EVOO)
- 3/4 Tasse Milch

Anleitung: 1. Den Ofen auf 230 °C (450 °F) vorheizen. 2. In einer Schüssel Mehl, Backpulver und Salz vermischen. 3. Das Olivenöl hinzufügen und mit einem Rührlöffel oder Spatel vermengen, bis eine körnige Masse entsteht. 4. Nach und nach die Milch hinzufügen und so lange rühren, bis ein glatter, feuchter Teig entsteht. Nicht übermischen. 5. Den Teig in kleine Portionen füllen und diese in Löffeln auf ein Backblech setzen, wobei ausreichend Abstand zwischen den Keksen bleibt. 6. 10–12 Minuten backen, bis die Kekse goldbraun sind. 7. Die Kekse kurz abkühlen lassen und servieren.

Diese Kekse sind weich, saftig und mit dem milden Geschmack des Olivenöls veredelt. Sie eignen sich hervorragend als süße oder herzhafte Variante, je nachdem, mit welchen Toppings sie serviert werden.

2. Haferflockenkekse ohne Butter mit Öl

Ein weiteres Rezept, das sich besonders gut für gesunde oder low-carb Diäten eignet, ist das Haferflockenkeks-Rezept mit Öl. Es ist frei von Butter, was es für vegane Diäten oder für Menschen mit Laktoseintoleranz besonders geeignet macht.

Zutaten: - 1 Tasse Öl (z. B. Rapsöl oder Sonnenblumenöl)
- 1 Tasse Xylit (oder brauner Erythrit)
- 1 Ei
- 1 Teelöffel Vanilleextrakt
- 1 Tasse Mehl (z. B. Allzweckmehl oder Mandelmehl)
- 1 Teelöffel Backpulver
- 1 Prise Salz
- 1 Tasse feine Haferflocken

Anleitung: 1. Eine Schüssel mit Öl, Xylit, Ei und Vanilleextrakt füllen und mit einem Handrührgerät gut vermengen. 2. In einer zweiten Schüssel Mehl, Backpulver, Salz und Haferflocken vermischen. 3. Die trockenen Zutaten vorsichtig in die flüssigen einarbeiten, bis ein glatter Teig entsteht. 4. Den Teig in den Kühlschrank stellen und 15 Minuten ruhen lassen. 5. Backblech mit Backpapier auslegen und Ofen auf 180 °C (350 °F) vorheizen. 6. Mit einem Teelöffel kleine Portionen Teig auf das Backblech setzen und leicht flachdrücken. 7. 10–12 Minuten backen, bis die Kekse goldbraun sind. 8. Kekse abkühlen lassen und servieren.

Diese Kekse sind ideal für ein gesundes Frühstück oder als Snack zwischen den Mahlzeiten. Sie sind sättigend, leicht und haben aufgrund der Haferflocken einen nussigen Geschmack.

3. Kekse mit Apfelmus als Ei-Ersatz

Ein weiteres Rezept, das besonders für Menschen mit Ei-Allergien oder für vegane Diäten geeignet ist, ist die Verwendung von Apfelmus als Ei-Ersatz. Apfelmus sorgt nicht nur für die notwendige Bindung, sondern verleiht den Keksen auch eine natürliche Süße.

Zutaten: - 2 Tassen Mehl
- 1 Esslöffel Backpulver
- 1 Teelöffel Salz
- 1 Tasse Öl (z. B. Rapsöl oder Sonnenblumenöl)
- 1 Tasse Apfelmus (ohne Zucker)
- 1 Tasse Zucker (oder Zuckerersatz)

Anleitung: 1. Mehl, Backpulver und Salz in einer Schüssel vermischen. 2. Öl und Apfelmus in eine zweite Schüssel geben und mit einem Schneebesen oder Handrührer gut vermengen. 3. Zucker langsam in die flüssige Mischung einrühren. 4. Die trockenen Zutaten vorsichtig in die flüssigen einarbeiten, bis ein homogener Teig entsteht. 5. Den Teig in kleine Portionen auf ein Backblech setzen. 6. Ofen auf 175 °C (350 °F) vorheizen und die Kekse 10–12 Minuten backen. 7. Kekse abkühlen lassen und servieren.

Diese Kekse sind weich, saftig und haben einen natürlichen Fruchtgeschmack. Sie eignen sich hervorragend als süße oder herzhafte Variante, je nachdem, mit welchen Zutaten sie kombiniert werden.

Backtipps und praktische Ratschläge

1. Die Ruhezeit des Teigs

Ein häufig übersehenes Detail beim Backen mit Öl ist die Ruhezeit des Teigs. Da Öl keine Emulgatoren enthält wie Butter, kann der Teig manchmal etwas lockerer und schwerer zu formen sein. Eine kurze Ruhezeit von 15–20 Minuten im Kühlschrank hilft dabei, den Teig fester werden zu lassen und die Form besser zu erhalten.

2. Vermeiden Sie übermäßige Mischung

Bei der Zubereitung des Teigs ist es wichtig, nicht übermäßig zu mischen. Ein zu glatter Teig kann dazu führen, dass die Kekse während des Backens zu stark ausdehnen und ihre Form verlieren. Ein leicht körniger Teig ist ideal, da er sich besser formen und beim Backen die richtige Konsistenz behält.

3. Die richtige Ofentemperatur

Die Ofentemperatur ist entscheidend für die Qualität der Kekse. Bei der Verwendung von Öl ist es wichtig, dass die Temperatur nicht zu hoch ist, da Öl im Gegensatz zu Butter nicht so viel Feuchtigkeit bindet. Eine Temperatur von 175–180 °C (350–350 °F) ist ideal, um die Kekse gleichmäßig zu backen und gleichzeitig ihre weiche Konsistenz zu bewahren.

4. Ersatzstoffe wie Buttermilch und griechischer Joghurt

Wenn Butter nicht nur durch Öl ersetzt wird, sondern auch durch andere Ersatzstoffe wie Buttermilch oder griechischen Joghurt, kann das die Konsistenz und den Geschmack der Kekse verändern. Buttermilch reagiert mit dem Backpulver und führt zu einem saftigeren Ergebnis. Griechischer Joghurt hingegen sorgt für zusätzliche Feuchtigkeit und Proteine, was die Kekse gesünder macht.

Tipp:
- 1 Tasse Buttermilch = 3/4 Tasse griechischer Joghurt + 1/4 Tasse Wasser oder Milch
- 1 Tasse griechischer Joghurt = 1 Tasse Sahne (mit einem würzigeren Geschmack)

Diese Ersatzstoffe können auch in Kombination mit Öl verwendet werden, um eine optimale Konsistenz zu erzielen.

Vorteile des Backens mit Öl

1. Gesundheitliche Vorteile

Öl enthält in der Regel weniger gesättigte Fette als Butter, was es zu einer gesünderen Alternative macht. Insbesondere Rapsöl und Sonnenblumenöl sind reich an ungesättigten Fettsäuren, die sich positiv auf die Herzgesundheit auswirken können. Zudem ist Öl oft laktosefrei, was es für Menschen mit Laktoseunverträglichkeit oder Veganer besonders attraktiv macht.

2. Kostenvorteile

Im Vergleich zu Butter ist Öl in der Regel günstiger und länger haltbar. Vor allem in Zeiten, in denen Butter teuer oder schwer erhältlich ist, kann Öl eine wirtschaftlichere Lösung darstellen. Zudem gibt es auf dem Markt viele preisgünstige, gute Öle, die sich ideal für das Backen eignen.

3. Aromatische Vielfalt

Ein weiterer Vorteil des Backens mit Öl ist die vielfältige Geschmacksoption. Während Butter einen milden, cremigen Geschmack hat, können Öle wie Kokosöl oder Olivenöl zusätzliche Aromen einbringen. Dies erlaubt es, Kekse mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen zu backen, ohne zusätzliche Zutaten hinzuzufügen.

Herausforderungen des Backens mit Öl

Trotz der Vorteile gibt es auch einige Herausforderungen, die beim Backen mit Öl berücksichtigt werden müssen:

1. Konsistenz und Formgebung

Da Öl im Gegensatz zu Butter nicht so viel Feuchtigkeit bindet, können Kekse manchmal zu flach oder zu weich ausfallen. Dies kann durch eine kurze Ruhezeit des Teigs oder durch die Verwendung von Ersatzstoffen wie Buttermilch oder griechischem Joghurt kompensiert werden.

2. Geschmackseffekte

Nicht alle Öle eignen sich gleich gut für das Backen. Öle mit starken Aromen wie Olivenöl oder Erdnussöl können den Geschmack der Kekse beeinflussen. Es ist daher wichtig, das richtige Öl für das jeweilige Rezept auszuwählen.

3. Hitzestabilität

Nicht alle Öle sind für hohe Temperaturen geeignet. Natives Olivenöl oder kaltgepresste Öle können sich bei hohen Temperaturen verändern und unangenehm schmecken. Es ist daher wichtig, raffinierte Öle mit einem hohen Rauchpunkt zu verwenden.

Fazit

Kekse mit Öl backen ist eine vielseitige und gesunde Alternative zum traditionellen Backen mit Butter. Mit dem richtigen Öl, den passenden Zutaten und einigen einfachen Tipps kann man leckere, saftige und nahrhafte Kekse herstellen, die sich ideal für alle Anlässe eignen. Ob als süße Zwischenmahlzeit oder als herzhafte Variante – das Backen mit Öl erlaubt kreative Freiheit und bietet zahlreiche Vorteile in Bezug auf Geschmack, Konsistenz und Gesundheit.

Quellen

  1. Kekse mit Öl statt Butter
  2. Kekse backen mit Öl statt Butter
  3. Haferflockenkekse ohne Butter mit Öl
  4. Einfache Kekse mit Öl

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