Die kulinarische Tradition der DDR umfasste eine Vielzahl von Rezepten, die bis heute bei Hobbyköchen und Familien beliebt sind. Vor allem in der Weihnachtszeit, aber auch zu anderen Anlässen wie Geburtstagen, Festen oder Sonntagskaffees, spielten Kekse und Plätzchen eine zentrale Rolle. Diese Backstücke vereinen Einfachheit, Vielfalt und Nostalgie – sie sind mehr als nur ein süßer Snack, sondern ein Stück Alltagsgeschichte, das bis in die heutige Zeit lebt.
In den folgenden Abschnitten werden Rezepte und Zubereitungsmethoden von klassischen DDR-Keksen vorgestellt. Auf Basis der verfügbaren Quellen wird ein Überblick gegeben, der sowohl Einblick in die Zutaten und Techniken als auch in die kulturellen Hintergründe bietet. Ziel ist es, die Rezepte so präzise wie möglich darzustellen, um sie in der heutigen Küche weiterzugeben – sei es zu Weihnachten oder einfach so.
Mürbeteigplätzchen – die vielseitigste Form der DDR-Backkunst
Mürbeteigplätzchen zählen zu den Backklassikern der DDR. Sie waren nicht nur in der Vorweihnachtszeit populär, sondern auch bei anderen geselligen Anlässen wie Geburtstagen oder Sonntagskaffees. Der Vorteil dieser Kekse lag in der Einfachheit der Zutaten und der Langlebigkeit des Gebäcks. Der Grundteig war kostengünstig und ließ sich gut vorbereiten, wodurch er sich ideal für die Vorratshaltung eignete.
Grundrezept
Die Zutaten für den Mürbeteigplätzchen-Teig sind einfach und leicht zu beschaffen:
- 1 kg Mehl
- 500 g Butter oder Margarine (oder jeweils die Hälfte davon)
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 260 g Zucker (nach Geschmack auch mehr)
- 4–6 Eier (je nach gewünschter Konsistenz)
- 1 Päckchen Backpulver (optional)
- Backaroma (z. B. Mandel, Buttervanille, Rum oder Zitrone)
Der Teig wird durch die Kombination von Mehl, Fett, Zucker und Eiern hergestellt. Optional kann Backpulver hinzugefügt werden, um den Teig etwas lockerer zu machen. Das Backaroma sorgt für die charakteristische Aroma-Note.
Zubereitung
Vorbereitung des Teigs:
Die weiche Butter oder Margarine wird mit Zucker, Vanillezucker und Eiern cremig geschlagen. Anschließend wird das Mehl und optional das Backpulver langsam untergehoben. Das Backaroma wird zum Schluss hinzugefügt, damit die Aromen nicht durch die Schlagkraft zerstört werden.Kneten und Kühlen:
Der Teig wird gut geknetet und in eine Schüssel gelegt. Er sollte sich etwa eine Stunde im Kühlschrank rasten lassen, um die Konsistenz zu stabilisieren.Ausrollen und Ausstechen:
Nach dem Rasten wird der Teig auf ein bemehltes Brett ausgerollt und mit Ausstechformen geformt. Typische Formen waren Rechtecke, Rauten oder Tierfiguren.Backen:
Die Kekse werden auf ein leicht gefettetes Backblech gelegt und im vorgeheizten Ofen bei mittlerer Hitze gebacken, bis sie eine goldbraune Farbe annehmen. Die Backzeit beträgt in der Regel etwa 10–15 Minuten, abhängig von der Ofentemperatur und der Formgröße.Verzierung:
Die Kekse können mit Eigelb bestrichen werden, um sie glänzend zu machen, und anschließend mit Zucker oder gehackten Nüssen bestreut. Alternativ können sie nach dem Backen mit Marmelade oder Schokolade verziert werden.
Besonderheiten
Ein besonderer Aspekt der Mürbeteigplätzchen ist ihre Vielseitigkeit. Durch die Zugabe von Aromen wie Mandel, Rum oder Zitrone konnten die Kekse individuell abgewandelt werden. Zudem eigneten sie sich gut für kreative Gestaltungen, was sie zu einem beliebten Element von gemeinschaftlichen Backnachmittagen in Kindergärten und Schulen machte.
Butterkekse – ein weiterer Klassiker der DDR-Weihnachtsbäckerei
Butterkekse waren ein weiteres Aushängeschild der DDR-Bäckerei. Sie zeichnen sich durch ihre butterige Textur und eine zarte Süße aus, die sie ideal für den Kaffee- oder Tee-Tisch machte. Die Kekse sind einfach in der Zubereitung und können je nach Wunsch in unterschiedlichen Größen gebacken werden.
Zutaten
- 300 g Puderzucker
- 150 g Butter
- 3 Eier
- 1 Päckchen Backpulver
- 500 g Mehl
Zubereitung
Teig herstellen:
Der Puderzucker wird mit der weichen Butter etwa 15 Minuten lang cremig gerührt. Danach werden die Eier nach und nach untergerührt.Mehl und Backpulver hinzufügen:
Das Mehl wird mit dem Backpulver vermengt und langsam zur Butter-Zucker-Mischung gegeben. Der Teig wird gut geknetet, bis er geschmeidig ist.Ausrollen und Formen:
Der Teig wird auf einem bemehlten Brett ausgerollt und mit Ausstechformen geformt. Die Kekse werden auf ein gefettetes Backblech gelegt.Backen:
Die Kekse werden im vorgeheizten Ofen bei mittlerer Hitze gebacken, bis sie eine goldbraune Färbung annehmen. Sie sollten gut abkühlen, bevor sie verzehrt werden.Kalorien und Zubereitungszeit:
Pro Keks liegt der Kaloriengehalt in der Regel bei etwa 80–100 kcal. Die Zubereitungszeit beträgt ca. 30 Minuten, wobei die Kekse etwa 10–12 Minuten im Ofen benötigen.
Schmalzkekse – zart und aromatisch
Ein weiteres Rezept, das aus der Weihnachtsbäckerei der DDR stammt, sind die Schmalzkekse. Sie zeichnen sich durch eine zarte, leicht krümelige Struktur aus, die sich aus der Kombination von Butterschmalz, Weizenschrot und einer milden Zitronennote ergibt.
Zutaten
- Butterschmalz
- Weizenschrot
- Zitronennote
- Mehl
Zubereitung
Teig herstellen:
Der Teig wird durch die Kombination von Butterschmalz, Weizenschrot und Mehl hergestellt. Nachdem der Teig gekühlt wurde, kann er gut ausgerollt werden.Ausstechen und Backen:
Die Kekse werden ausgestochen und auf ein Backblech gelegt. Beim Backen entwickeln sie eine goldbraune Farbe und ein feines Aroma.
Zucker-Fett-Glasur – eine einfache, glänzende Verzierung
Um die Kekse optisch abzurunden, eignet sich eine Zucker-Fett-Glasur. Sie ist schnell herzustellen und verleiht den Gebäcken eine glänzende, cremige Oberfläche.
Zutaten
- Gesiebter Puderzucker
- Leicht erwärmtes Kokosfett
Zubereitung
Vermengen:
Der Puderzucker wird mit dem Kokosfett vermengt, bis eine glatte Konsistenz entsteht.Verzieren:
Die Glasur wird mit einem Pinsel auf die Kekse aufgetragen und lässt sich gut trocknen.
Pfefferkuchen – würzig und weich
Die Pfefferkuchen der DDR-Backtradition sind durch ihre harmonische Kombination von Aromen wie Zimt, Mohn, Honig und Sauermilch charakterisiert. Sie sind weich und leicht würzig, was sie zu einem besonderen Genuss macht.
Zutaten
- Zimt
- Mohn
- Honig
- Sauermilch
Zubereitung
Teig ruhen lassen:
Der Teig wird nach der Zubereitung mindestens eine Stunde ruhen gelassen, damit sich die Aromen harmonisch entfalten können.Formen und Backen:
Der Teig wird ausgerollt und zu Kreisen oder Halbmonden ausgestochen. Die Kekse werden gebacken, bis sie eine goldbraune Färbung annehmen.
Spekulatius – ein typisches Weihnachtsgebäck
Spekulatius zählen zu den ikonischen Rezepten der DDR-Weihnachtsbäckerei. Sie sind aromatisch und knusprig und eignen sich gut für den Kaffee- oder Tee-Tisch.
Zutaten
- 150 g Margarine
- 100 g Zucker
- 1 großes oder 2 kleine Eier
- Prise Salz, Kardamom, Ingwer, Muskatblüte
- ½ TL Zimt oder Pfefferkuchengewürz
- 250 g Mehl
- 1 Prise Backpulver
- 65 g geriebene Mandeln (darunter vier bittere)
Zubereitung
Teig herstellen:
Die Margarine wird schaumig geschlagen und mit allen Zutaten zu einem Teig verarbeitet.Rasten lassen:
Der Teig wird mindestens eine Stunde im Kühlschrank rasten gelassen.Formen und Backen:
Der Teig wird auf 3 mm Stärke ausgerollt und entweder mit einem Modellholz oder Ausstechformen geformt. Die Kekse werden im Ofen gebacken, bis sie hellbraun sind.
Nostalgie im Geschmack – der kulturelle Wert
Die Rezepte der DDR-Weihnachtsbäckerei tragen nicht nur kulinarischen Wert, sondern auch einen tiefen kulturellen und emotionalen. Viele Menschen verbinden mit diesen Keksen Erinnerungen an die Kindheit, an gemeinsame Backnachmittage in der Schule oder an die Weihnachtszeit, in der die Küche mit dem Duft von Zucker, Zimt und Mandeln erfüllt war.
Diese Backstücke haben bis heute ihren Reiz bewahrt und werden von vielen bewusst nachgebacken – nicht nur aus Nostalgie, sondern auch, weil sie einfach lecker sind. Sie sind ein Teil der kulinarischen Identität der ehemaligen DDR, die bis in die Gegenwart lebt.
Schlussfolgerung
Die Rezepte der DDR-Weihnachtsbäckerei bilden eine wichtige kulinarische Tradition, die bis heute in vielen Haushalten lebt. Mürbeteigplätzchen, Butterkekse, Schmalzkekse, Zucker-Fett-Glasur, Pfefferkuchen und Spekulatius sind nicht nur leckere Backstücke, sondern auch Träger von Erinnerungen an eine Zeit, in der das Backen ein soziales und kreatives Erlebnis war.
Durch die einfachen Zutaten und die vielseitigen Zubereitungsweisen eignen sich diese Rezepte hervorragend für Familien, die das Weihnachtsfest mit traditionellem Gebäck bereichern möchten. Ob zum Kaffee, zum Tee oder einfach so – diese Kekse sind ein Genuss, der nicht nur den Gaumen, sondern auch die Seele berührt.
Quellen
- DDR-Rezept: Mürbeteigplätzchen – DDR-Backklassiker für alle Jahreszeiten
- DDR-Rezept: Butterkekse – ein weiterer Klassiker der DDR-Weihnachtsbäckerei
- DDR-Rezepte aus der Rubrik Weihnachtsbäckerei
- DDR-Backrezepte – Rezepte von früher
- DDR-Weihnachtsgebäck – Diese Plätzchen-Rezepte sollten Sie mal wieder ausprobieren
- Kekse Aus Der Ddr Rezepte – Chefkoch.de