Die Weihnachtszeit ist traditionell eine Zeit des Genusses, in der süße Plätzchen, Kekse und Lebkuchen den Tisch schmücken. Ayurveda, die uralte indische Heilwissenschaft, bietet hier nicht nur eine Alternative, sondern auch eine Möglichkeit, den Genuss mit Gesundheit zu verbinden. Ayurvedische Kekse sind nicht nur schmackhaft, sondern auch sorgfältig zusammengestellt, um den Körper, Geist und Seele zu nähren. In diesem Artikel werden Rezepte und Tipps vorgestellt, wie man traditionelle Weihnachtsbäckerei ayurvedisch gestalten kann.
Was ist Ayurveda und wie beeinflusst es die Ernährung?
Ayurveda ist eine uralte medizinische Tradition, die in Indien entwickelt wurde und sich auf das Gleichgewicht der drei Doshas (Vata, Pitta, Kapha) konzentriert. Jeder dieser Doshas repräsentiert verschiedene körperliche und geistige Eigenschaften, und die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung oder Stabilisierung ihres Gleichgewichts.
Im Ayurveda wird jedes Lebensmittel nach seiner Wirkung auf die Doshas, seine Geschmacksrichtung und seine Energie (Prana) bewertet. Süßes, zum Beispiel, hat eine erdende und nährende Wirkung und kann insbesondere in der kalten Jahreszeit, in der Vata-Dominanz besteht, hilfreich sein. Dennoch ist es wichtig, die Zutaten bewusst zu wählen und in Maßen zu genießen, um den Körper nicht überlasten zu können.
Warum Ayurvedische Kekse backen?
Ayurvedische Kekse unterscheiden sich von herkömmlichen Plätzchen in mehreren Aspekten. Zunächst einmal verzichtet man auf Eier, da diese im Ayurveda als trübend für den Geist gelten. Stattdessen werden pflanzliche Alternativen wie Sojamehl, Ei-Ersatz oder pflanzliche Milch genutzt, um den Teig zusammenzuhalten. Zudem wird auf gesunde Fette wie Ghee oder Kokosöl zurückgegriffen, die im Ayurveda als wärmend und nährend gelten.
Wichtig sind auch die Gewürze, die nicht nur Geschmack verleihen, sondern auch eine therapeutische Wirkung haben. Zimt, Kardamom, Nelken, Muskatnuss und Vanille sind im Ayurveda als wärmend und ausgleichend bekannt. Sie helfen, den Teig bekömmlich zu machen und tragen dazu bei, den Körper in Balance zu halten, besonders in der kalten Jahreszeit.
Zutaten für ayurvedische Kekse
Im Folgenden werden einige der häufig verwendeten Zutaten in ayurvedischen Keksen vorgestellt. Diese Zutaten werden bewusst ausgewählt, um die nahrhaften Eigenschaften der Kekse zu maximieren und gleichzeitig den Doshas entgegenzukommen.
Dinkelmehl
Dinkelmehl ist eine gute Alternative zu Weizenmehl, da es glutenärmer ist und den Körper sanft nährt. Es wird oft in ayurvedischen Rezepten verwendet, da es gut verdaulich und bekömmlich ist.
Ghee oder Kokosöl
Ghee, eine Art Butterschmalz, und Kokosöl sind in der ayurvedischen Küche sehr geschätzt. Beide Fette sind wärmend und tragen dazu bei, den Körper in der kalten Jahreszeit zu wärmen. Ghee wird oft in traditionellen ayurvedischen Rezepten genutzt, da es die Geschmacksnoten verstärkt und den Teig cremig macht.
Rohrohrzucker oder Kokosblütenzucker
Im Ayurveda wird Rohrohrzucker und Kokosblütenzucker bevorzugt, da sie nicht so stark verarbeitet sind wie normaler Haushaltszucker. Sie enthalten mehr Mineralstoffe und sind daher nahrhafter. Zudem ist es wichtig, die Zuckermenge in Maßen zu genießen, um den Körper nicht zu überlasten.
Mandeln
Mandeln sind eine reiche Quelle für Proteine, B-Vitamine und ungesättigte Fettsäuren. Sie werden oft in ayurvedischen Keksen verarbeitet, um Geschmack und Nährwert zu verfeinern. Es ist jedoch wichtig, sie in Maßen zu genießen, da sie in großer Menge schwer verdaulich sein können.
Gewürze
Gewürze spielen eine zentrale Rolle in ayurvedischen Keksen. Zimt, Kardamom, Nelken, Muskatnuss und Vanille sind nicht nur Geschmackskomponenten, sondern auch heilende Zutaten, die den Teig bekömmlicher machen und den Körper in Balance halten.
Rezepte für ayurvedische Kekse
Im Folgenden sind drei verschiedene Rezepte für ayurvedische Kekse vorgestellt, die sich leicht nach Backanfängern anwenden lassen und dennoch nahrhaft und lecker sind. Jedes Rezept enthält die Zutaten, die Zubereitung und Tipps zur Anpassung an die individuellen Doshas.
Rezept 1: Ayurvedische Dinkel-Kekse mit Gewürzen
Zutaten
- 200 g Dinkelmehl
- 75 g gemahlene Mandeln
- 100 g Ghee oder natives Kokosöl (zimmerwarm)
- 80 g Kokosblütenzucker oder Rohrohrzucker
- 1 TL gemahlener Zimt
- ½ TL gemahlener Kardamom
- 1 Prise gemahlene Muskatnuss
- 1 Prise gemahlene Vanille
- Feiner Abrieb einer halben Bio-Orange
- 1 Prise Salz
- 3-4 EL Pflanzenmilch (z. B. Mandel- oder Hafermilch)
Zubereitung
Mischung der trockenen Zutaten:
Gib Dinkelmehl, gemahlene Mandeln, Zucker, alle Gewürze, die Orangenschale und eine Prise Salz in eine große Schüssel. Vermische alles gut miteinander.Zugeben der Fette:
Füge das zimmerwarme Ghee oder Kokosöl hinzu. Verarbeite die Mischung mit den Händen zu einer krümeligen Masse.Zugabe der Flüssigkeit:
Gib die Pflanzenmilch löffelweise dazu und verknete alles zu einem geschmeidigen Teig. Der Teig sollte nicht zu feucht sein, da er sonst schwer zu bearbeiten ist.Kaltstellen:
Decke den Teig mit Frischhaltefolie ab und stelle ihn für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank. Dies hilft, dass sich die Zutaten besser verbinden.Formen und Backen:
Roll den Teig auf eine dicke Schicht aus (ca. 5 mm) aus und stich die Kekse mit einem Keksstecher aus. Lege sie auf ein mit Backpapier belegtes Backblech. Backe die Kekse bei 180 Grad Celsius für 10-15 Minuten, bis sie goldbraun sind.Kühlen und genießen:
Lass die Kekse nach dem Backen vollständig abkühlen, bevor du sie dekorierst oder genießt.
Tipps zur Anpassung
- Wenn du Pitta-Dominanz hast, kannst du die Menge an Zimt reduzieren, da er wärmend wirkt.
- Bei Kapha-Dominanz ist es empfehlenswert, etwas mehr Zimt und Nelke hinzuzufügen, um die Kekse aufhellend zu wirken.
- Bei Vata-Dominanz ist es wichtig, die Zutaten gut zu mischen und den Teig geschmeidig zu halten, da Vata für Trockenheit und Leichtigkeit steht.
Rezept 2: Ayurvedische Chai-Kekse
Zutaten
- 4 Beutel Chai Tee
- 50 g brauner Zucker
- 200 g Ghee
- 300 g Mehl
- 1 Prise Salz
- 1/2 TL KAYA VEDA Körperkraft Gewürz
Zubereitung
Tee zerkleinern:
Inhalt der Teebeutel in einem Zerkleinerer so lange zerkleinern, bis es eine feine Konsistenz erhält. Anschließend durch ein Sieb geben, um größere Stücke zu entfernen.Ghee und Zucker schaumig rühren:
In einer Schüssel Ghee und Zucker mit dem Schneebesen oder Handrührer schaumig rühren.Zugabe der Gewürze und Tee:
Tee, Salz und das Körperkraft Gewürz hinzugeben und gut umrühren.Mehl zugeben:
Mehl hinzugeben und zu einem glatten Teig verkneten. Der Teig sollte nicht zu feucht sein.Kaltstellen:
Teig mit Frischhaltefolie bedecken und für mindestens 1 Stunde kaltstellen. In der Zwischenzeit den Backofen auf 170 Grad Celsius vorheizen.Formen und Backen:
Den Teig zu kirschgroßen Kugeln formen und mit Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Kekse bei 170 Grad Celsius für ca. 10 Minuten backen, bis sie eine hellbraune Farbe annehmen.Kühlen und genießen:
Lass die Kekse nach dem Backen vollständig abkühlen, bevor du sie genießt.
Rezept 3: Ayurvedische Spekulatius-Kekse
Zutaten
- 50 g Dinkelmehl
- 125 g kalte Butter
- 1 Msp Natron
- 125 g Vollrohrzucker
- 200 g geriebene Mandeln
- 1,5 EL Rosenwasser
- 1 TL Zimt
- 1/4 TL gemahlener Kardamom
- 1 Msp gemahlene Nelken
- 1 Msp Macis
Zubereitung
Alle Zutaten miteinander mischen:
Gib alle Zutaten in eine Schüssel und vermische sie gründlich miteinander. Der Teig sollte sich zu einem Mürbeteig formen lassen.Kaltstellen:
Decke den Teig mit Frischhaltefolie ab und stelle ihn für 2-3 Stunden in den Kühlschrank.Ausrollen und ausstechen:
Roll den Teig auf eine dicke Schicht aus (ca. 5 mm) aus und stich die Kekse mit einem Keksstecher aus. Lege sie auf ein mit Backpapier belegtes Backblech.Backen:
Backe die Kekse bei 180 Grad Celsius für 10-15 Minuten, bis sie goldbraun sind.Kühlen und genießen:
Lass die Kekse nach dem Backen vollständig abkühlen, bevor du sie genießt. Wenn du magst, kannst du sie nach dem Abkühlen mit Rosenwasser oder einer anderen Dekoration veredeln.
Tipps für ayurvedische Weihnachtsbäckerei
Neben den Rezepten gibt es einige allgemeine Tipps, wie man die Weihnachtsbäckerei ayurvedisch gestalten kann:
Verzichte auf Eier:
Eier haben im Ayurveda eine trübende Wirkung auf den Geist und werden daher selten verwendet. Stattdessen kann man pflanzliche Alternativen wie Sojamehl, Ei-Ersatz oder Pflanzenmilch nutzen, um den Teig zusammenzuhalten.Wähle gesunde Fette:
Ghee oder Kokosöl sind in der ayurvedischen Küche sehr geschätzt und tragen dazu bei, den Teig bekömmlich zu machen. Sie sind auch wärmend und nähren den Körper.Nimm gesunde Zuckerarten:
Rohrohrzucker oder Kokosblütenzucker sind in der ayurvedischen Küche bevorzugt, da sie weniger verarbeitet sind und mehr Mineralstoffe enthalten. Achte jedoch darauf, die Zuckermenge in Maßen zu genießen.Verwende wärmende Gewürze:
Zimt, Kardamom, Nelken, Muskatnuss und Vanille sind im Ayurveda als wärmend und ausgleichend bekannt. Sie helfen, den Teig bekömmlich zu machen und tragen dazu bei, den Körper in Balance zu halten.Achte auf die Doshas:
Jeder Dosha hat andere Bedürfnisse. Wenn du weißt, welcher Dosha bei dir dominierend ist, kannst du die Rezepte entsprechend anpassen. Zum Beispiel reduziert man bei Pitta-Dominanz die Menge an Zimt, während man bei Kapha-Dominanz etwas mehr Zimt und Nelke hinzufügt.
Vorteile von ayurvedischen Keksen
Ayurvedische Kekse haben nicht nur eine positive Wirkung auf die Doshas, sondern auch mehrere Vorteile für die Gesundheit:
Gesunde Zutaten:
Ayurvedische Kekse enthalten meist natürliche und unverarbeitete Zutaten, die den Körper nähren und nicht belasten. Sie enthalten weniger verarbeitete Zuckere und Fette, die den Körper belasten können.Bekömmlichkeit:
Durch die Verwendung von wärmenden Gewürzen und gesunden Fetten sind ayurvedische Kekse bekömmlicher und verdaulicher als herkömmliche Plätzchen.Ganzheitliche Nahrung:
Ayurvedische Kekse nähren nicht nur den Körper, sondern auch den Geist und die Seele. Sie tragen dazu bei, das Wohlbefinden zu steigern und den Körper in Balance zu halten.Traditionelle Werte:
Ayurvedische Kekse sind eine moderne Version der traditionellen Weihnachtsbäckerei, die den Genuss mit Gesundheit verbindet. Sie erinnern an die uralten ayurvedischen Weisheiten und tragen diese in die heutige Zeit über.
Fazit: Ayurveda-Kekse, die Dich ganzheitlich nähren
Ayurvedische Kekse zeigen, dass gesunde Ernährung und Genuss wunderbar vereint werden können. Mit bewusst gewählten Zutaten, wärmenden Gewürzen und liebevoller Zubereitung entstehen Plätzchen, die unglaublich lecker schmecken und das Wohlbefinden ganzheitlich unterstützen.
Die kalte Jahreszeit lädt dazu ein, es sich gemütlich zu machen und achtsam zu genießen. Ayurvedische Kekse sind nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch ein Geschenk für den Körper, den Geist und die Seele. Sie tragen dazu bei, die winterliche Kälte auszugleichen und den Körper in Balance zu halten.
Ayurveda-Kekse sind eine wunderbare Möglichkeit, die Weihnachtsbäckerei gesünder und nahrhafter zu gestalten. Sie vereinen die uralten ayurvedischen Weisheiten mit der modernen Küche und tragen dazu bei, den Genuss mit Gesundheit zu verbinden. Ob für die eigene Familie oder als Geschenk für Freunde – ayurvedische Kekse sind eine wunderbare Wahl für die Weihnachtszeit.