Russische Kekse, insbesondere die Mürbeteigkekse, sind ein Teil der kulinarischen Tradition, die aus der Sowjetzeit stammt. In dieser Zeit gehörten sie zum Sortiment vieler Bäckereien, Schul- und Arbeitskantinen. Heute sind diese Kekse in Russland nicht mehr so verbreitet wie früher, was bedeutet, dass sie in vielen Haushalten durch traditionelle Rezepte nachgebacken werden. Die Kekse „Lodotschka“, beispielsweise, sind eine solche Spezialität. Sie haben aufgrund ihrer Form, die an kleine Bootchen erinnert, ihren Namen erlangt. Diese Kekse bestehen aus einem feinen Mürbeteig, einer fruchtigen Marmelade und einer süßen Zuckerglasur. In diesem Artikel werden mehrere Rezeptvorschläge vorgestellt, die sich an verschiedene Geschmacksrichtungen und Zubereitungsmethoden orientieren.
Rezepte und Zubereitung
Die Zubereitung der russischen Kekse variiert je nach Rezept, aber alle Rezepte teilen einige grundlegende Elemente. Ein typischer Teig besteht aus Mehl, Butter, Puderzucker, Eiern und oft auch von Backpulver oder Speisenatron. Einige Rezepte enthalten zudem Speisestärke, Vanillezucker und Salz. Die Teigmasse wird kurz und zügig geknetet, um eine weiche, mürbe Konsistenz zu erhalten. Nachdem der Teig ausgerollt wurde, werden Kekse ausgestochen und oft mit einer Füllung aus Marmelade oder einer Zuckerglasur verziert. Bei einigen Rezepten wird die Marmelade direkt in die Keksmitte gefüllt und mit Zuckerglasur verziert, während andere Rezepte lediglich mit einer Ei-Mischung bestreichen und in den Ofen geschoben werden.
Rezept 1: Mürbeteig mit Marmelade und Zuckerglasur
Zutaten (für ca. 80 Stück):
- 250 g Margarine
- 100 g Puderzucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- 200 g Speisestärke
- 125 g Mehl
- zum Bestäuben: Puderzucker
Zubereitung:
- Margarine, Puderzucker, Vanillezucker und Salz in eine Schüssel geben und cremig schlagen.
- Speisestärke und Mehl dazugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
- Den Teig mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
- Aus dem Teig kleine Kugeln formen, auf ein gefettetes oder mit Backpapier belegtes Blech setzen und kurz mit einer Gabel andrücken.
- Bei 175 Grad (Umluft) 10–12 Minuten backen.
- Wenn die Kekse leicht ausgekühlt sind, mit Puderzucker bestäuben.
Dieses Rezept ergibt einfache, zarte Kekse, die sich durch ihre weiche Konsistenz auszeichnen. Sie eignen sich besonders gut als Grundlage für weitere Verzierungen oder als süße Zwischenmahlzeit.
Rezept 2: Klassische Mürbeteigkekse mit Marmeladefüllung
Zutaten (für ca. 80 Stück):
- 250 g weiche Butter
- 100 g Puderzucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- 2 Eier
- 250 g Mehl
- 1 Teelöffel Backpulver
- 100 g Marmelade (z. B. Erdbeeren oder Kirschen)
- 100 g Puderzucker
- 1–2 EL Zitronensaft
Zubereitung:
- Weiche Butter, Puderzucker, Vanillezucker und Salz ca. 5 Minuten zu einer cremigen Masse schlagen.
- Eier hinzufügen und weiter schlagen, bis die Masse luftig und homogen ist.
- Mehl mit Backpulver vermischen und portionsweise der Butter-Ei-Masse hinzufügen.
- Den Teig kurz und zügig kneten, bis ein weicher, nicht zu fester Teig entsteht.
- Die Arbeitsfläche mit Mehl bestäuben und den Teig auf etwa 0,5 cm Dicke ausrollen.
- Mit einer Ausstechform ovale Kekse ausstechen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.
- Die Teigreste zu schmalen Würstchen formen und diese als Rand um jeden Keks legen.
- In die Mitte jedes Kekses ca. 1 Teelöffel Marmelade füllen.
- Die Kekse im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad (Ober- und Unterhitze) ca. 12 Minuten backen.
- Nach dem Auskühlen die Zuckerglasur zubereiten: Puderzucker in eine Schüssel geben und Zitronensaft nach und nach hinzufügen, bis eine dicke, glänzende Glasur entsteht.
- Die Glasur in einen Spritzbeutel füllen und auf beiden Seiten der Marmeladenfüllung spritzen.
- Die Glasur kurz trocknen lassen.
Dieses Rezept ist aufwendiger, aber es erzeugt Kekse mit einer fruchtigen Marmeladenfüllung und einer zarten Zuckerglasur. Sie sind ideal für festliche Gelegenheiten oder besondere Anlässe.
Rezept 3: Klassischer Mürbeteig ohne Füllung
Zutaten (für ca. 80 Stück):
- 400 g Mehl
- 2 Esslöffel Butter
- 200 ml Sahne oder Milch
- 1 Ei
- 3 Esslöffel Puderzucker
- 1/2 Teelöffel Speisenatron
- Salz
- 1 Ei zum Bestreichen
Zubereitung:
- Das Mehl auf ein Brett sieben und in eine kleine Vertiefung Butter, Sahne, Ei, Puderzucker, Speisenatron und etwas Salz geben.
- Alles gut zu einem Teig verarbeiten.
- Den Teig auf 1/2 cm Dicke ausrollen und mit Formen Kekse ausstechen.
- Die Kekse auf ein gefettetes, bemehltes Blech legen.
- Mit geschlagenem Ei bestreichen und mit einer Gabel Vertiefungen einstechen.
- Die Kekse in der heißen Röhre backen.
Dieses Rezept ist besonders traditionell und eignet sich gut für Familienbacken. Die Kekse sind einfach in der Zubereitung, aber dennoch lecker und zart.
Ursprung und kulturelle Bedeutung
Die russischen Mürbeteigkekse, insbesondere die „Lodotschka“, sind ein typisches Beispiel für das Gebäck der Sowjetzeit. Sie wurden damals in Bäckereien und Kantinen angeboten und haben eine besondere Stellung in der kulinarischen Tradition. Inzwischen sind sie in Russland nicht mehr so verbreitet wie zuvor, was bedeutet, dass sie in vielen Haushalten durch traditionelle Rezepte nachgebacken werden. Diese Kekse sind jedoch nicht nur für ihre geschmackliche Qualität bekannt, sondern auch für ihre Form, die an kleine Bootchen erinnert. Der Name „Lodotschka“ stammt direkt aus dem Russischen und bedeutet „kleines Boot“. Diese Formgebung ist ein charakteristisches Merkmal des Rezepts und verleiht den Keksen eine besondere Ästhetik.
In der heutigen Zeit ist es möglich, diese Kekse nachzubacken, aber die klassische Rezeptur wurde in einigen Fällen geändert. Dies hat sich negativ auf den Geschmack ausgewirkt, was bedeutet, dass das traditionelle Rezept besonders geschätzt wird. Die Kekse sind zudem ein Teil der kulinarischen Erinnerung an die Sowjetzeit und werden oft bei Festen oder besonderen Anlässen serviert.
Zubereitungstipps und Variationen
Bei der Zubereitung der russischen Mürbeteigkekse gibt es einige Tipps und Tricks, die zu einem erfolgreichen Ergebnis führen. Ein wichtiges Element ist die Konsistenz des Teiges. Der Teig sollte weich sein, aber nicht zu feucht oder zu trocken. Wenn er zu trocken ist, kann er mit etwas Milch oder Sahne wieder aufgeweicht werden. Wenn er zu feucht ist, kann etwas Mehl hinzugefügt werden. Zudem ist es wichtig, den Teig nicht zu lange zu kneten, da dies die Kekse zu fest und weniger mürbe machen kann.
Ein weiterer Tipp ist die Wahl der Marmelade. Es wird empfohlen, eine feste Marmelade zu verwenden, damit sie beim Backen nicht aus dem Keks rausfließt. Süß-säuerliche Marmeladen, wie beispielsweise Erdbeeren oder Kirschen, sind besonders empfehlenswert. Alternativ kann die Marmelade durch andere Fruchtaufstriche ersetzt werden, je nach Geschmack.
Bei der Zuckerglasur kann man auch variieren. Statt Zitronensaft kann man beispielsweise Orangensaft oder Wasser verwenden, um eine andere Geschmacksrichtung zu erzielen. Zudem kann die Glasur mit Lebensmittelfarbe verziert werden, um die Kekse optisch ansprechender zu gestalten.
Nährwert und gesunde Alternativen
Die russischen Mürbeteigkekse enthalten wie viele Backwaren viel Zucker und Fett. Dies ist in erster Linie auf die Verwendung von Butter, Puderzucker und Marmelade zurückzuführen. Für eine gesündere Alternative können diese Zutaten durch fettärmere oder zuckerärmere Varianten ersetzt werden. Beispielsweise kann Butter durch Margarine ersetzt werden, und Puderzucker kann durch zuckerärmere Alternativen ersetzt werden. Zudem kann die Marmelade durch frische Früchte ersetzt werden, was den Nährwert der Kekse verbessert.
Ein weiterer Tipp für eine gesündere Variante ist die Reduktion der Portionsgröße. Die Kekse können beispielsweise kleiner ausgestochen werden, um den Zuckeraufnahme pro Keks zu reduzieren. Zudem kann die Anzahl der Kekse auf dem Blech reduziert werden, um die Gesamtkalorienzahl zu senken.
Fazit
Russische Mürbeteigkekse sind eine traditionelle Backware, die aus der Sowjetzeit stammt und in der heutigen Zeit oft nachgebacken wird. Sie bestehen aus einem feinen Mürbeteig, einer fruchtigen Marmelade und einer süßen Zuckerglasur. Es gibt verschiedene Rezeptvorschläge, die sich an unterschiedliche Geschmacksrichtungen und Zubereitungsmethoden richten. Die Kekse „Lodotschka“ sind besonders bekannt und haben aufgrund ihrer Form ihren Namen erlangt. Sie sind ein Teil der kulinarischen Tradition und werden oft bei Festen oder besonderen Anlässen serviert. Bei der Zubereitung gibt es einige Tipps und Tricks, die zu einem erfolgreichen Ergebnis führen. Zudem kann die Rezeptur an individuelle Bedürfnisse angepasst werden, um eine gesündere Alternative zu erzielen.