Tschechische Kekse, insbesondere Weihnachtsplätzchen, bilden einen integralen Bestandteil der kulinarischen Tradition in Tschechien. Diese Gebäcke zeichnen sich durch eine Vielfalt an Formen, Aromen und Zutaten aus, die oft auf regionale Einflüsse und historische Entwicklungen zurückgehen. Quellen beschreiben Klassiker wie Bienenstöcke (Včelí úly) oder Wespennester (Vosí hnízda), die ohne Backen zubereitet werden und ein spezielles Förmchen erfordern. Vanilkové Rohlíčky, auch Vanillekipferl genannt, sind zarte, butterreiche Kipferl mit Nussaroma, die in vielen Haushalten zur Adventszeit gebacken werden. Weitere Varianten umfassen böhmische Plätzchen wie Sultanky oder Karlsbader Schnitten sowie historische Rezepte wie Masarykovo cukroví. Diese Kekse verbinden Elemente wie Rum, Nüsse, Butter und Puderzucker, wobei Alkoholfreie Alternativen mit Milch oder Sirup empfohlen werden. Die Zubereitung betont Frische der Zutaten und präzise Temperaturen, um optimale Texturen zu erzielen. Die folgende Darstellung basiert auf verfügbaren Rezeptbeschreibungen und hebt Zubereitungsschritte, Zutaten und Variationen hervor.
Tschechische Bienenstöcke: Ein ungebakken Klassiker
Tschechische Bienenstöcke stellen einen traditionellen Plätzchentyp dar, der auf keinem Weihnachtsteller fehlen darf. Sie werden unter den Namen Včelí úly oder Vosí hnízda bekannt und erfordern ein spezielles Förmchen, um die typische Form zu erhalten. Im Gegensatz zu gebackenen Keksen erfolgt keine Backphase, was die Haltbarkeit durch das Eigelb in der Füllung einschränkt. Die Zutaten umfassen Löffelbisquit, Butter, Milch, Puderzucker, Kakao, Haselnüsse und Haselnusslikör oder Rum. Traditionell wird Rum sowohl im Teig als auch in der Füllung verwendet, wobei eine alkoholfreie Variante durch Milch und alternative Aromen wie Haselnusssirup möglich ist.
Die Teigzubereitung beginnt mit dem Feinhacken von 160 g Löffelbisquit in einem Blitzhacker. Dazu kommen 60 g zimmerwarme Butter, 2-3 EL Milch, 100 g Puderzucker, 2 EL Kakao, 70 g Haselnüsse und 2 EL Haselnusslikör oder Rum. Alle Komponenten werden zu einer verknetbaren Masse verarbeitet. Für die Füllung mischt man 50 g zimmerwarme Butter, 40 g Puderzucker, 1 frisches Bio-Eigelb und 1 EL Haselnusssirup oder Rum. Zur Abschlussverwendung dienen ca. 30 kleine runde Eierbisquits oder vergleichbare Plätzchen wie Linzer-Ausstecher, die den Durchmesser der Bienenstöcke passen. Das Förmchen wird mit feinstem Zucker ausgestreut, um ein Anhaften zu verhindern.
Die Montage erfolgt, indem der Teig in das Förmchen gepresst wird, mit Füllung bestrichen und mit einem kleinen Bisquit verschlossen wird. Nach dem Herauslösen aus dem Förmchen entsteht die charakteristische Form. Diese Methode gewährleistet eine kompakte Struktur ohne Backen. Eine Abwandlung empfiehlt, trockene Eierbisquits durch saftige Alternativen zu ersetzen, um den Geschmack zu verbessern, auch wenn dies von der familiären Tradition abweicht. Die Quellen betonen die schnelle Verzehrbarkeit aufgrund des Eigelbs, was durch den intensiven Geschmack unterstützt wird.
| Zutaten für Tschechische Bienenstöcke | Menge |
|---|---|
| Löffelbisquit (für Teig) | 160 g |
| Butter zimmerwarm (für Teig) | 60 g |
| Milch (für Teig) | 2-3 EL |
| Puderzucker (für Teig) | 100 g |
| Kakao (für Teig) | 2 EL |
| Haselnüsse (für Teig) | 70 g |
| Haselnusslikör oder Rum (für Teig) | 2 EL |
| Butter zimmerwarm (für Füllung) | 50 g |
| Puderzucker (für Füllung) | 40 g |
| Eigelb (bio, frisch) | 1 |
| Haselnusssirup oder Rum (für Füllung) | 1 EL |
| Kleine runde Eierbisquits oder Plätzchen | ca. 30 |
| Feinster Zucker (zum Ausstreuen) | nach Bedarf |
Diese Tabelle fasst die genauen Mengen zusammen, wie in den Beschreibungen angegeben. Die Verwendung von Haselnusslikör als Rum-Ersatz hat sich als effektive Alternative bewährt, da sie das Nussaroma verstärkt.
Vanilkové Rohlíčky: Zarte Vanillekipferl
Vanilkové Rohlíčky, auch als Vanillekipferl bezeichnet, zählen zu den beliebtesten tschechischen Weihnachtsplätzchen. Sie sind butterzart, mit einem Hauch von Nüssen und Vanille, und werden in vielen Haushalten zur Adventszeit zubereitet. Die Herkunft reicht bis ins Jahr 1693 zurück, als sie in Wien zum Feiern des Sieges über osmanische Truppen entstanden. Die Mondsichel-Symbolik der osmanischen Flagge inspirierte die Sichellform. In der österreichisch-tschechischen Tradition verbreiteten sie sich in der Monarchie. Tschechische Varianten nutzen häufig Walnüsse statt Mandeln.
Ein detailliertes Rezept umfasst 100 g Puderzucker, 100 g Butter, 100 g Schmalz, gemahlene Nüsse, 370 g Mehl, 1 Ei, 1 TL Backpulver und 1 EL Rum. Die Zutaten werden vermengt, in Frischhaltefolie gewickelt und mindestens 2 Stunden im Kühlschrank ruhen gelassen. Anschließend formt man kleine Kipferl, platziert sie nicht zu eng auf Backpapier und backt sie bei 180 °C für 10 bis 15 Minuten, bis sie bräunen. Die warmen Kipferl werden in Vanillezucker gewendet.
Eine weitere Beschreibung hebt die Notwendigkeit frischer Zutaten hervor, insbesondere hochwertige Butter und gemahlene Nüsse. Der Ofen wird auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizt. Die Kekse erhalten durch die Kombination aus Vanille, Butter und Nüssen ihren charakteristischen Geschmack und sollten mit Tee oder Kaffee genossen werden.
| Zutaten für Vanilkové Rohlíčky | Menge |
|---|---|
| Puderzucker | 100 g |
| Butter | 100 g |
| Schmalz | 100 g |
| Gemahlene Nüsse (z.B. Walnüsse) | nach Rezept |
| Mehl | 370 g |
| Ei | 1 |
| Backpulver | 1 TL |
| Rum | 1 EL |
| Vanillezucker (zum Wenden) | nach Bedarf |
Die Backzeit variiert leicht, wobei ein Überbacken vermieden werden muss, um die Zartheit zu erhalten. Quellen bestätigen die Beliebtheit in Tschechien und Deutschland.
Historische und böhmische Plätzchenvarianten
Neben den Klassikern existieren weitere tschechische Kekse mit historischen Bezügen. Masarykovo cukroví, benannt nach Tomáš Garrigue Masaryk, dem ersten Präsidenten der Tschechoslowakei von 1918, war angeblich sein Lieblingsgebäck. Zum 100-jährigen Jubiläum wird es hervorgehoben. Petra Schwarz erhielt das Rezept von ihrer Mutter.
Ein weiteres Rezept ist der „Falscher Blätterteig“, der aus nur drei Zutaten besteht: 180 ml Sahne, 200 g Mehl und 200 g Butter. Diese werden zu einem Teig gemischt, 2-3 Stunden gekühlt, ausgerollt und Plätzchen ausgestochen. Direkt auf dem Backblech ohne Papier bei 165 °C (nach Vorheizen auf 200 °C) für ca. 15 Minuten backen. Warme Plätzchen in Puder- und Vanillezucker wenden. Die Textur ähnelt Blätterteig, ist aber einfacher herzustellen.
Aus böhmischen Traditionen stammen Rezepte wie Böhmische Marillenringe (40 Min., normal), Sultanky - böhmische Plätzchen (20 Min., normal), Karlsbader Schnitten (45 Min., normal) und Prager Plätzchen (90 Min.). Butterkekse in tschechischer Art sind leicht gesalzen und simpel (25 Min.). Diese Varianten zeigen eine Bandbreite von Arbeitszeiten und Schwierigkeitsgraden, mit Bewertungen bis zu 5 Sternen.
| Ausgewählte böhmische und tschechische Plätzchen | Arbeitszeit | Schwierigkeit | Besonderheit |
|---|---|---|---|
| Böhmische Marillenringe | 40 Min. | normal | Leckere Weihnachtsplätzchen |
| Butterkekse tschechische Art | 25 Min. | simpel | Leicht gesalzen |
| Sultanky - böhmische Plätzchen | 20 Min. | normal | - |
| Karlsbader Schnitten | 45 Min. | normal | Aus Karlsbad |
| Prager Plätzchen | 90 Min. | - | - |
Diese Tabelle listet Rezepte aus einer Sammlung von 139 tschechischen Keksen, mit durchschnittlichen Bewertungen von 4,1 bis 5 Sternen.
Zubereitungstipps und Variationen
Bei der Herstellung tschechischer Kekse ist die Qualität der Zutaten entscheidend. Frische Butter liefert den besten Geschmack, gemahlene Nüsse sollten frisch sein. Arbeitsplätze vorbereiten, Ofen vorheizen. Für Bienenstöcke das Förmchen sugarn, für Kipferl Teig ruhen lassen. Alkohol durch Milch ersetzen, Füllungen mit Sirup aromatisieren. Kleine Häufchen mit Teelöffeln portionieren, Backzeit überwachen, um Verbrennen zu vermeiden.
Variationen umfassen Haselnusslikör statt Rum in Bienenstöcken oder Walnüsse in Kipferln. Traditionelle Schließung mit Eierbisquits kann durch Linzer-Plätzchen ersetzt werden. Für Falschen Blätterteig kein Backpapier verwenden, um Knusprigkeit zu erzielen.
Schlussfolgerung
Tschechische Weihnachtsplätzchen wie Bienenstöcke, Vanilkové Rohlíčky, Masarykovo cukroví und böhmische Varianten verkörpern eine reiche Tradition mit einfachen Zutaten und präzisen Techniken. Die Rezepte betonen Butter, Nüsse, Puderzucker und Aromen wie Rum oder Vanille, mit Optionen für alkoholfreie Anpassungen. Historische Bezüge unterstreichen ihre kulturelle Bedeutung. Die genaue Befolgung der Mengen und Temperaturen gewährleistet optimale Ergebnisse, wie in den Quellen beschrieben.
Quellen
- savorylens.com/tschechische-bienenstoecke/
- chefkoch.de/rs/s0/tschechien+kekse/Rezepte.html
- fernwehgehtdurchdenmagen.de/weihnachtsplaetzchen-aus-tschechien/
- nationalgerichtrezepte.de/nationalgericht-tschechien-vanilkove-rohlicky-rezept/
- landesecho.cz/kolumnen/die-weihnachtsplaetzchen-meiner-tschechischen-oma-landesblog/001979/