Die Zubereitung von Plätzchen und Keksen ohne Ei ist eine beliebte Alternative für alle, die auf Eier verzichten müssen oder möchten. Egal ob aufgrund einer Unverträglichkeit, einer Allergie oder der bewussten Entscheidung für eine pflanzenbasierte Ernährung – die Vielfalt an egg-free Backwaren ist erstaunlich. Dieser Artikel präsentiert eine umfassende Übersicht über verschiedene Rezepte, Techniken und Tipps für die Herstellung köstlicher Kekse ohne Ei, basierend auf bewährten Methoden und Rezepten aus unterschiedlichen kulinarischen Quellen.
Die Wissenschaft hinter ei-freiem Teig
Die Zubereitung von Keksen ohne Ei stellt viele Hobbybäcker vor die Frage, ob dies überhaupt möglich ist und wie die Konsistenz und Geschmackseigenschaften ohne dieses traditionelle Bindemittel gelingen. Die Wissenschaft hinter ei-freiem Teig ist faszinierend und basiert auf einfachen physikalischen und chemischen Prinzipien.
Ein klassischer Mürbeteig, auch 1-2-3-Teig genannt, benötigt nicht zwingend ein Ei. Die Bindung kommt primär durch die kalte Butter und das Gluten im Mehl zustande. Die Fettpartikeln der Butter umhüllen die Mehlpartikel und verhindern so die übermäßige Bildung von Gluten, was dem Teig seine typische mürbe Konsistenz verleiht. Das Weglassen des Eigelbs macht den Teig sogar noch mürber und zarter – er zergeht förmlich auf der Zunge.
Die Funktion des Eies in Backwaren ist vielfältig: Es bindet, gibt Struktur, trägt zum Geschmack bei und beeinflusst die Farbe. In ei-freien Rezepten werden diese Funktionen durch andere Zutaten oder Techniken kompensiert. So sorgt beispielsweise Vanillepuddingpulver nicht nur für den typischen Geschmack, sondern verleiht den Plätzchen durch enthaltene Stärke eine extra feine und lockere Konsistenz.
Besonders bei ei-freien Keksen spielt die Temperatur eine entscheidende Rolle. Da das Ei als zusätzlicher "Kleber" fehlt, muss der Teig nach dem Kneten für mindestens eine Stunde (besser über Nacht!) in den Kühlschrank. Die Kühlung verfestigt die Fette im Teig, was das Ausrollen und Formen erleichtert. Die Erfahrung zeigt, dass zu warmer Teig klebrig wird und beim Ausrollen bricht.
Für eine vegane Variante reicht es in vielen Fällen aus, die Butter einfach 1:1 durch einen hochwertigen, festen veganen Butterblock zu ersetzen. Wichtig ist dabei, dass der pflanzliche Ersatzstoff gut gekühlt ist. Margarine aus dem Becher ist oft zu weich und eignet sich nicht für die Herstellung von mürbem Teig.
Klassische Mürbeteig-Kekse ohne Ei
Der Mürbeteig ist die Grundlage für unzählige Keksvarianten und lässt sich hervorragend ohne Ei zubereiten. Die einfachste Variante besteht nur aus drei Grundzutaten: Mehl, Zucker und Butter. Diese Kombination erzeugt einen Teig, der sich wunderbar ausstechen lässt und eine mürbe Konsistenz aufweist.
Die Grundzutaten für klassische ei-freie Mürbeteig-Kekse
Für die Herstellung eines einfachen Mürbeteigs ohne Ei benötigt man folgende Zutaten:
- 250 g Mehl (Type 405)
- 125 g Zucker
- 125 g kalte Butter in Stücken
- Optional: 1 Prise Salz, Vanillezucker oder Aromen
Die Zubereitung erfolgt in wenigen einfachen Schritten. Zuerst werden Mehl mit Backin (oder einem anderen Backpulver) in einer Rührschüssel vermischt. Anschließend werden Zucker, Vanillezucker, Salz und Butter oder Margarine hinzugefügt und alles mit einem Mixer (Knethaken) zunächst auf niedrigster, dann auf höchster Stufe zu einem glatten Teig verknetet. Der Teig wird flach gedrückt und abgedeckt etwa 30 Minuten in den Kühlschrank gelegt, um ihn zu festigen.
Die Zubereitungsschritte
Nachdem der Teig gekühlt wurde, wird der Backofen auf die richtige Temperatur vorgeheizt. Für Ober- und Unterhitze beträgt dies etwa 180 °C, für Heißluft etwa 160 °C. Ein Backblech wird mit Backpapier belegt.
Der Teig wird portionsweise auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche dünn ausgerollt und mit beliebigen Motiven ausgestochen. Die Plätzchen werden auf das Backblech gelegt und für etwa 10 Minuten gebacken. Anschließend werden die Plätzchen mit dem Backpapier auf einen Kuchenrost gezogen und vollständig abkühlen lassen.
Variationen des klassischen Mürbeteigs ohne Ei
Der klassische Mürbeteig ohne Ei lässt sich auf vielfältige Weise variieren und individualisieren:
- Mit Streuseln: Besonders hübsch sehen die 3-Zutaten-Kekse ohne Ei mit kunterbunten Streuselchen aus. Gerade wenn man sie mit Kindern backet, sind diese farbigen Varianten ein Highlight.
- Mit Schokodrops: Eine einfache, aber beliebte Variante ist die Zugabe von Schokodrops zum Teig.
- Mit Nüssen: Die Zugabe von gehackten Nüssen wie Haselnüssen oder Walnüssen verleiht den Keksen eine zusätzliche Knusprigkeit und einen nussigen Geschmack.
- Mit Gewürzen: Zimt, Kardamom oder andere Gewürze können dem Teig eine besondere Würze verleihen.
Vanilletaler und Walnusstaler
Eine besonders zeitsparende Variante der Vanillekipferl sind die Vanilletaler. Der Teig ist derselbe Walnussmürbteig ohne Ei, nur dass man die gekühlte Teigrolle einfach in Scheiben schneidet. Diese Methode spart viel Zeit und Arbeit im Vergleich zum traditionellen Formen der Kipferl.
Für die Walnussvariante werden dem Teig einfach gehackte Walnüsse untergearbeitet. Der Teig wird zu einer Rolle geformt, gekühlt und dann in dünne Scheiben geschnitten. Nach dem Backen entsteht eine knusprige, nussige Köstlichkeit, die sich hervorragend als Begleitung zu Kaffee oder Tee eignet.
Heidesand mit Pistazien
Der Heidesand ist ein klassischer Butterkeks, der auch ohne Ei zubereitet werden kann. Die Teigrolle wird entweder mit Ei oder Milch bestrichen, in Pistazien gewälzt und in Scheiben geschnitten. Beide Varianten funktionieren gut, die ei-freie Version ist jedoch für Allergiker geeignet.
Für die ei-freie Variation wird die Teigrolle einfach mit etwas Pflanzenmilch oder Wasser bestrichen, um das Haften der Pistazien zu gewährleisten. Nach dem Wälzen in gehackten Pistazien wird die Rolle in dünne Scheiben geschnitten und im Ofen goldbraun gebacken.
Puddingplätzchen - Die einfache Alternative
Eine besondere Kategorie unter den ei-freien Keksen stellen die Puddingplätzchen dar. Diese zart-knusprigen Kekse überzeugen mit ihrer einfachen Zubereitung und dem intensiven Geschmack. Ihr Geheimnis ist der Einsatz von Vanillepuddingpulver, das nicht nur für den typischen Vanillegeschmack sorgt, sondern auch die Konsistenz der Plätzchen extra fein und locker macht.
Die Zutaten für Puddingplätzchen
Für die Herstellung der Puddingplätzchen benötigt man folgende Zutaten:
- 250 g Butter (oder vegane Alternative)
- 200 g Zucker
- 1 Päckchen Vanillepuddingpulver (instant)
- 1 Prise Salz
- 500 g Mehl
- Optional: Zimt, Kakaopulver oder andere Aromen
Die Zubereitung ist denkbar einfach: Zuerst werden Butter und Zucker cremig geschlagen. Anschließend wird das Vanillepuddingpulver und das Mehl untergerührt, bis ein glatter Teig entsteht. Wichtig ist, dass die Butter nicht zu warm ist, da sonst der Teig zu klebrig wird. Der Teig wird zu einer Kugel geformt, in Frischhaltefolie gewickelt und für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank gelegt.
Die Zubereitung und Variationen
Nach der Kühlzeit wird der Backofen auf 175 °C Ober- und Unterhitze vorgeheizt. Der Teig wird auf einer bemehlten Fläche dünn ausgerollt und mit Ausstechern in beliebige Formen geschnitten. Die Plätzchen werden auf ein mit Backpapier belegtes Blech gelegt und für etwa 10-12 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.
Eine besondere Variante entsteht, wenn man das Vanillepuddingpulver gegen andere Geschmacksrichtungen austauscht. Schokolade- oder Karamellpuddingpulver verleiht den Plätzchen eine andere Geschmacksnote und sorgt für Abwechslung. Auch die Zugabe von Schokotropfen oder gehackten Nüssen kann die Plätzchen verfeinern.
Vorteile der Puddingplätzchen
Puddingplätzchen haben mehrere Vorteile, die sie zu einer beliebten Wahl für ei-freies Backen machen:
- Einfache Zubereitung: Mit nur wenigen Zutaten gelingen sie schnell und problemlos.
- Hohe Akzeptanz: Der intensive Geschmack des Puddingpulvers macht die Plätzchen bei Groß und Klein beliebt.
- Lange Haltbarkeit: Die Plätzchen bleiben mehrere Tage frisch und knackig, wenn sie in einer Dose aufbewahrt werden.
- Vielseitige Verwendbarkeit: Sie eignen sich hervorragend als Geschenk, als Beilage zu Kaffee oder als kleine Nascherei zwischendurch.
Nussige Köstlichkeiten: Florentiner und Knusperle
Nussige Kekse haben ihren besonderen Reiz durch die knusprige Textur und den intensiven Geschmack. Zwei beliebte Varianten, die sich ohne Ei zubereiten lassen, sind die Florentiner und die Knusperle. Diese Kekse zeichnen sich durch ihre knusprige Konsistenz und die Kombination aus Nüssen, Karamell und Schokolade aus.
Florentiner - Die knusprigen Klassiker
Florentiner sind eine besondere Art von Keksen, die traditionell aus Mandelblättchen bestehen. Sie sind süß, klebrig und dennoch crunchy – eine Kombination, die viele Naschkatzen begeistert. Die Zubereitung der Florentiner ohne Ei ist besonders einfach, da sie ohnehin ohne Mehl auskommen.
Für die Herstellung der Florentiner benötigt man:
- 100 g Mandeln (oder andere Nüsse)
- 100 g Zucker
- 2 EL Honig
- 2 EL Sahne (oder pflanzliche Alternative)
- 50 g Butter
- 100 g Kuvertüre (zum Überziehen)
Die Mandeln werden fein gehackt. Zucker, Honig, Sahne und Butter werden in einem Topf bei mittlerer Hitze erhitzt, bis eine goldbraune Karamellmasse entsteht. Die gehackten Mandeln werden untergerührt und die Masse wird auf ein mit Backpapier belegtes Blech gestrichen. Nach dem Abkühlen werden die Plätzchen in Stücke gebrochen und mit geschmolzener Kuvertüre überzogen.
Die Mandelblättchen lassen sich prima durch andere gehackte Nüsse wie Cashews oder Haselnüsse austauschen oder damit verfeinern. Dadurch entsteht immer wieder eine neue Geschmackskombination, die Abwechslung in die Weihnachtsbäckerei bringt.
Knusperle - Die köstlich-knackigen Kekse
Die Knusperle besteht nur aus drei Hauptzutaten: gerösteten Nüssen, Karamell und Schokoladenglasur. Diese einfache Kombination ergibt ein unwiderstehliches Knuspererlebnis. Die Zubereitung ist schnell und erfordert keine aufwendigen Techniken.
Für die Herstellung der Knusperle benötigt man:
- 150 g gemischte Nüsse (z.B. Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse)
- 100 g Zucker
- 50 g Butter
- 100 g Zartbitterschokolade
Die Nüsse werden im Ofen bei 150 °C für etwa 5-7 Minuten geröstet, bis sie duften. Zucker und Butter werden in einem Topf bei mittlerer Hitze geschmolzen, bis eine goldbraune Karamellmasse entsteht. Die gerösteten Nüsse werden untergerührt und die Masse wird auf ein mit Backpapier belegtes Blech gestrichen. Nach dem Abkühlen werden die Plätzchen in kleine Stücke gebrochen und in geschmolzene Schokolade getaucht.
Bei der Schokolade ist darauf zu achten, dass diese glutenfrei ist, da einige Produkte Gluten als Zusatzstoff enthalten können. Für eine vegane Variante kann man auf vegane Schokolade zurückgreifen.
Vorteile nussiger Kekse ohne Ei
Nussige Kekse ohne Ei haben mehrere Vorteile, die sie zu einer beliebten Wahl machen:
- Natürlicher Glutenfreiheit: Da sie ohne Mehl auskommen, sind sie von Natur aus glutenfrei und eignen sich somit für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit.
- Lange Haltbarkeit: Durch den hohen Zuckergehalt und die Fette halten sich die Kekse lange frisch.
- Vielfältige Geschmackskombinationen: Durch den Einsatz verschiedener Nüsse und Schokoladensorten entstehen ständig neue Geschmackserlebnisse.
- Einfache Zubereitung: Die Rezepte sind in der Regel schnell umzusetzen und erfordern keine speziellen Backtechniken.
Fruchtige Keksspezialitäten: Apfel-Crumble und gefüllte Kekse
Neben den klassischen Buttermürbeteig-Keksen und nussigen Sorten gibt es auch zahlreiche fruchtige Varianten, die ohne Ei zubereitet werden können. Diese Kekse bringen Abwechslung in die Weihnachtsbäckerei und erfreuen sich großer Beliebtheit, besonders bei denen, die es gerne fruchtig mögen.
Apfel-Crumble-Kekse - Die zimtigen Klassiker
Gibt es eine bessere Kombination als Äpfel und Zimt? Wohl kaum! Diese beiden Zutaten lieben wir vor allem als Apfelkuchen mit Zimtstreuseln oder köstlichen Apple-Crumble, aber auch die Plätzchen-Variante ohne Ei kann sich sehen lassen.
Für die Herstellung der Apfel-Crumble-Kekse benötigt man:
- 2 Äpfel (z.B. Boskop oder Braeburn)
- 250 g Mehl
- 125 g Zucker
- 125 g kalte Butter
- 1 TL Zimt
- Optional: 1 Prise Nelkenpulver oder Kardamom
Die Äpfel werden geschält, entkernt und fein gerieben. Mehl, Zucker und Zimt werden in einer Schüssel vermischt. Die kalte Butter wird in kleinen Stücken hinzugefügt und mit den Fingern zu einem Streuselteig verarbeitet. Anschließend werden die geriebenen Äpfel untergehoben. Der Teig wird mit Teelöffeln auf ein mit Backpapier belegtes Blech gesetzt und für etwa 15-20 Minuten bei 180 °C gebacken. Nach dem Backen werden die Kekse noch heiß mit einer Mischung aus Zimt und Zucker bestreut.
Diese Kekse sind besonders aromatisch und saftig und eignen sich hervorragend als Begleitung zu einem heißen Getränk. Die Kombination aus säuerlichen Äpfeln und würzigem Zimt erinnert an den Duft von Apfelkuchen und schafft eine heimelige Atmosphäre.
Gefüllte Kekse mit Orangenmarmelade
Eine weitere beliebte Variante sind gefüllte Kekse mit Orangenmarmelade. Die leckeren Kekse mit Orangenmarmelade, Teig und Schokolade sind unschlagbar lecker. Dieselbe Geschmackskombination funktioniert natürlich auch beim Plätzchenbacken ohne Ei!
Für die Herstellung dieser Kekse benötigt man:
- Den Grundteig für Mürbeteig-Kekse (ohne Ei)
- Glatte Orangenmarmelade ohne Schale
- Schokolade zum Überziehen
Zuerst wird der Mürbeteig ohne Ei hergestellt und gekühlt. Anschließend wird der Teig ausgerollt und mit runden Ausstechern in gleich große Kreise geschnitten. In die Hälfte der Kreise wird mit einem kleineren Ausstecher ein Loch gestanzt. Die Kreise ohne Loch werden mit Orangenmarmelade bestrichen und die Kreise mit Loch daraufgesetzt. Die Ränder werden leicht zusammengedrückt. Die Kekse werden für etwa 10-12 Minuten bei 180 °C gebacken und nach dem Abkühlen mit geschmolzener Schokolade überzogen.
Am besten verwendet man für die Füllung glatte Orangenmarmelade ohne Schale. Wenn man diese nicht bekommt, kann man die Orangenmarmelade vor der Verwendung einfach durch ein feines Sieb streichen und so Schalenstücke entfernen.
Weitere fruchtige Variationen
Neben Apfel-Crumble und Orangenmarmelade-Keksen gibt es noch zahlreiche andere fruchtige Varianten, die ohne Ei zubereitet werden können:
- Beeren-Kekse: Frische oder gefrorene Beeren können in einen Teig aus Mürbeteig oder Hefeteig untergehoben werden. Besonders gut eignen sich Himbeeren, Heidelbeeren oder Preiselbeeren.
- Gebratene Bananen-Kekse: In Scheiben geschnittene Bananen können in einem Teig aus Mehl, Zucker und Backpulver frittiert oder im Ofen gebacken werden. Mit Zimt bestreucht schmecken sie köstlich.
- Zitrus-Kekse: Abgeriebene Schale von Zitrusfrüchten wie Orange, Zitrone oder Grapefruit verleiht dem Teig eine frische Note. Kombiniert mit einem Zuckerguss entstehen helle, fruchtige Kekse.
Vorteile fruchtiger Kekse ohne Ei
Fruchtige Kekse ohne Ei haben mehrere Vorteile, die sie zu einer attraktiven Wahl machen:
- Natürliche Süße: Durch den Einsatz von Obst wird der Zuckergehalt teilweise reduziert, ohne auf den Geschmack zu verzichten.
- Aromatische Vielfalt: Obst bringt verschiedene Aromen und Geschmacksrichtungen in die Kekse, die mit reinen Buttermürbeteig-Keksen nicht erreicht werden können.
- Visuelle Ansprechung: Fruchtige Kekse sind oft bunt und ansprechend und eignen sich gut als Geschenk oder für festliche Anlässe.
- Gesunde Alternative: Durch den höheren Anteil an Obst sind diese Kekse etwas gesünder als rein zuckerhaltige Sorten.
Vegane Keksoptionen ohne Ei
Für Menschen, die sich vegan ernähren oder auf tierische Produkte verzichten möchten, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, köstliche Kekse ohne Ei und ohne andere tierische Zutaten zuzubereiten. Die Vielfalt an veganen Keksen ist groß und reicht von einfachen Mürbeteig-Keksen bis hin zu komplexeren Kreationen mit Nüssen und Fruchtsüßmitteln.
Grundprinzipien veganen Backens ohne Ei
Die Umstellung von herkömmlichen Keksen auf vegane Varianten erfordert in der Regel nur wenige Anpassungen. Da die meisten Kekse ohnehin ohne Ei auskommen, reicht es meist aus, die Butter durch eine pflanzliche Alternative zu ersetzen.
Für die Herstellung veganer Kekse ohne Ei verwendet man folgende pflanzliche Ersatzstoffe:
- Butter: Kann 1:1 durch einen hochwertigen, festen veganen Butterblock ersetzt werden. Wichtig ist, dass dieser gut gekühlt ist, da Margarine aus dem Becher oft zu weich ist.
- Milch: Kann durch pflanzliche Milchsorten wie Hafer-, Mandel- oder Sojamilch ersetzt werden.
- Honig: Kann durch Ahornsirup, Agavendicksaft oder Reissirup ersetzt werden.
- Ei: Fehlt in den meisten Keksrezepten bereits. Falls doch, kann es durch geschälte Bananen, Apfelmus oder Leinsamen- oder Chiasamen-Mus ersetzt werden.
Rezepte für vegane Kekse ohne Ei
Vegane Buchweizen-Haselnuss-Kekse
Diese nussig-herben Kekse mit Schokocreme sind eine besondere Delikatesse. Für die Zubereitung benötigt man:
- 150 g Buchweizenmehl
- 100 g gemahlene Haselnüsse
- 100 g Zucker
- 80 ml Ahornsirup
- 80 ml pflanzliches Öl
- 1 TL Backpulver
- 1 Prise Salz
- 100 g vegane Schokolade
Das Buchweizenmehl, die gemahlenen Haselnüsse, Zucker, Backpulver und Salz werden in einer Schüssel vermischt. Ahornsirup und pflanzliches Öl werden hinzugefügt und alles zu einem glatten Teig verrührt. Der Teig wird zu Kugeln geformt und auf einem mit Backpapier belegten Blech platziert. Mit einer Gabel werden die Kekse leicht flach gedrückt. Die Kekse werden für etwa 12-15 Minuten bei 180 °C gebacken und nach dem Abkühlen mit geschmolzener veganer Schokolade überzogen.
Bei diesen Keksen sorgen Ahornsirup und Pflanzenöl für die Bindung, anstatt wie herkömmlich Butter und Eier. Das Ergebnis ist ein herber, nussiger Keks, der sich hervorragend mit einer Schicht veganer Schokolade kombinieren lässt.
Veganer Zimtsterne
Zimtsterne sind ein Klassiker der Weihnachtsbäckerei und lassen sich auch ohne Ei und ohne Eiweiß vegan zubereiten. Für die Herstellung benötigt man:
- 150 g Mandelmehl
- 100 g Puderzucker
- 2 TL Zimt
- 2-3 EL Ahle Saure (oder anderer Saft aus eingelegten Gurken)
- Optional: vegane Streusel zum Verzieren
Das Mandelmehl, Puderzucker und Zimt werden in einer Schüssel vermischt. Der Saft aus den eingelegten Gurken wird langsam untergerührt, bis eine klebrige Masse entsteht. Diese Masse wird zwischen zwei Lagen Backpapier ausgerollt und mit einem Stern-Ausstecher in Form geschnitten. Die Sterne werden vorsichtig auf ein mit Backpapier belegtes Blech gesetzt und für etwa 15-20 Minuten bei 150 °C im Ofen getrocknet, bis sie hart sind.
Ahle Saure ist ein traditionelles Schweizer Produkt aus eingelegten Gurken, das in vielen veganen Backrezepten als Eiweißersatz verwendet wird. Falls nicht verfügbar, kann auch das Aquafaba aus Kichererbsen als Alternative dienen.
Tipps für erfolgreiches veganes Backen ohne Ei
Veganes Backen ohne Ei erfordert einige besondere Techniken und Tipps, um optimale Ergebnisse zu erzielen:
- Kühlung ist entscheidend: Wie bei ei-haltigen Keksen ist auch bei veganen Varianten die Kühlung des Teigs entscheidend. Der Teig sollte nach der Zubereitung mindestens eine Stunde, besser über Nacht, im Kühlschrank ruhen.
- Pflanzliche Fette richtig wählen: Nicht alle pflanzlichen Fette eign sich gleich gut für das Backen. Hochwertige vegane Butteralternativen mit hohem Fettanteil liefern die besten Ergebnisse.
- Nüsse und Samen nutzen: Nüsse und Samen können nicht nur für den Geschmack, sondern auch für die Bindung und Struktur des Teigs verwendet werden.
- Flüssige Süßmittel wählen: Ahornsirup, Agavendicksaft oder Reissirup können Zucker ersetzen und gleichzeitig für Feuchtigkeit und Bindung sorgen.
- Experimentieren: Vegan Backen erfordert oft etwas Experimentierfreude. Nicht jedes Rezept auf Anhieb perfekt – aber jedes Experiment bringt einem näher an die ideale veganen Köstlichkeit heran.
Glutenfreie Keksoptionen ohne Ei
Für Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit ist die Auswahl an glutenfreien Keksen oft begrenzt. Glücklicherweise lassen sich jedoch viele Keksrezepte ohne Ei gleichzeitig auch glutenfrei gestalten. Einige dieser Kekssorten sind von Natur aus glutenfrei, andere können leicht angepasst werden.
Von Natur aus glutenfreie Kekssorten
Einige Keksarten enthalten von Natur aus kein Gluten und eignen sich hervorragend für eine glutenfreie Ernährung:
- Florentiner: Da sie ohne Mehl auskommen, sind Florentiner von Natur aus glutenfrei. Durch den Einsatz glutenfreier Nüsse und Schokolade kann diese Eigenschaft noch verstärkt werden.
- Knusperle: Diese köstlich-knackigen Kekse bestehen nur aus gerösteten Nüssen, Karamell und Schokoladenglasur und sind daher glutenfrei.
- Paste di Mandorla: Diese italienischen Mandelkekse enthalten kein Mehl und sind somit von Natur aus glutenfrei.
Glutenfreie Anpassungen von Keksrezepten
Bei vielen Keksrezepten, die normalerweise Mehl enthalten, kann dieses einfach durch glutenfreie Mehle ersetzt werden. Für die Herstellung glutenfreier Kekse ohne Ei eignen sich folgende Mehlsorten:
- Reismehl und Maismehl: Diese mürben Kekse sind nur mit Maismehl und Reismehl zubereitet und deshalb immer glutenfrei.
- Buchweizenmehl: Verleiht Keksen eine herbe, nussige Note und eignet sich besonders gut für rustikale Kekssorten.
- Mandelmehl: Ideal für weiche, kuchenartige Kekse und als Bindemittel in Kombination mit anderen glutenfreien Mehlen.
- Haferflocken (zertifiziert glutenfrei): Können als Grundlage für Kekse dienen und verleihen eine angenehme, klebrige Textur.
Rezept für glutenfreie Vanillekipferl ohne Ei
Für die Herstellung glutenfreier Vanillekipferl ohne Ei benötigt man:
- 150 g gemahlene Mandeln
- 100 g glutenfreie Mehlmischung
- 100 g Zucker
- 100 g Butter (oder vegane Alternative)
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 1 Prise Salz
Die Butter wird mit Zucker und Vanillezucker schaumig geschlagen. Mandeln, glutenfreie Mehlmischung und Salz werden untergerührt. Der Teig wird zu einer Rolle geformt, in Frischhaltefolie gewickelt und für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank gelegt. Nach der Kühlzeit wird der Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorgeheizt. Die Teigrolle wird in dünne Scheiben geschnitten und diese auf ein mit Backpapier belegtes Blech gelegt. Die Kipferl werden für etwa 10-12 Minuten goldbraun gebacken und nach dem Abkühlen mit Puderzucker bestäubt.
Tipps für erfolgreiches glutenfreies Backen ohne Ei
Beim glutenfreien Backen ohne Ei gibt es einige Besonderheiten zu beachten:
- Bindemittel hinzufügen: Glutenfreie Mehle neigen dazu, weniger gut zu binden. Die Zugabe von Bindemitteln wie Xanthan, Guarkernmehl oder Flohsamenschalen kann die Konsistenz verbessern.
- Feuchtigkeitsgehalt anpassen: Glutenfreie Teige können oft trockener sein als herkömmliche Teige. Eventuell muss mehr Flüssigkeit hinzugefügt werden.
- Kühlung ist wichtig: Wie bei allen Keksen ohne Ei ist die Kühlung des Teigs entscheidend, um eine gute Konsistenz beim Ausrollen oder Formen zu gewährleisten.
- Kleine Portionen backen: Glutenfreie Kekse können schneller bräunen als herkömmliche Kekse. Es empfiehlt sich, kleinere Portionen zu backen und die Backzeit genau im Auge zu behalten.
Praktische Tipps für das Backen von Keksen ohne Ei
Unabhängig vom gewählten Rezept gibt es einige allgemeine Tipps und Tricks, die bei der Herstellung von Keksen ohne Ei helfen, optimale Ergebnisse zu erzielen. Diese Empfehlungen basieren auf jahrelanger Erfahrung und den gesammelten Weisheiten vieler Hobby- und Profibäcker.
Die goldenen Regeln für Kekse ohne Ei
Drei grundlegende Regeln sollten beim Backen von Keksen ohne Ei immer beachtet werden:
Die Magie des Mürbeteigs: Ein klassischer Mürbeteig braucht nicht zwingend ein Ei. Die Bindung kommt primär durch die kalte Butter und das Gluten im Mehl zustande. Das Weglassen des Eigelbs macht den Teig sogar noch mürber und zarter – er zergeht förmlich auf der Zunge.
Kalt, kalt, kalt!: Da das Ei als zusätzlicher "Kleber" fehlt, ist die Temperatur entscheidend. Der Teig muss nach dem Kneten für mindestens eine Stunde (besser über Nacht!) in den Kühlschrank. Die leidvolle Erfahrung vieler Bäcker zeigt: Arbeitet man mit zu warmem Teig, wird er klebrig und bricht beim Ausrollen.
Die richtige Wahl der Zutaten: Hochwertige Zutaten machen einen großen Unterschied. Besonders bei veganen Alternativen ist es wichtig, auf Qualität zu achten, da nicht alle pflanzlichen Produkte gleich gut zum Backen geeignet sind.
Umgang mit klebrigem Teig
Eines der häufigsten Probleme beim Backen von Keksen ohne Ei ist der klebrige Teig. Dieser lässt sich jedoch mit einigen Tricks in den Griff bekommen:
- Genü Kühlzeit einplanen: Der Teig sollte mindestens eine Stunde, besser mehrere Stunden oder über Nacht, im Kühlschrank ruhen.
- Arbeitssurface bemehlen: Beim Ausrollen sollte die Arbeitsfläche leicht bemehlt werden, um das Ankleben des Teigs zu verhindern.
- Hände kalt halten: Man kann die Hände kurz im Kühlschrank kühlen oder sie mit kaltem Wasser abspülen, bevor man den Teig verarbeitet.
- Teig portionsweise verarbeiten: Nicht den gesamten Teig auf einmal ausrollen, sondern nur so viel, wie man sofort verarbeiten kann.
- Pergamentpapier verwenden: Das Ausrollen des Teigs zwischen zwei Schichten Pergamentpapier kann das Problem des Anklebens lösen.
Dekorationsideen für Kekse ohne Ei
Kekse ohne Ei können auf vielfältige Weise verziert werden, um sie besonders ansprechend zu gestalten:
- Schokoguss: Für Plätzchen ohne Ei mit Schoko-Verzierung einfach 50 g Dr. Oetker Kuvertüre fix in einen Gefrierbeutel geben, fest verschließen und im Wasserbad bei schwacher Hitze schmelzen. Die geschmolzene Schokolade kann dann über die Kekse getropft oder gestrichen werden.
- Zuckerguss: Ein einfacher Zuckerguss aus Puderzucker und wenig Wasser oder Zitronensaft eignet sich hervorragend zum Verzieren von Keksen. Mit Lebensmittelfarben kann der Guss bunt gestaltet werden.
- Streusel und Zucker: Kunterbunte Streusel, Zuckerperlen oder gehackte Nüsse verleihen den Keksen eine besondere Optik und einen zusätzlichen Gesch