Ausstechplätzchen gehören zu den beliebtesten Gebäckspezialitäten und sind nicht nur zur Weihnachtszeit ein wahrer Genuss. Ihre Vielseitigkeit macht sie ideal für Teepartys, Familienafternoons oder als persönliche Geschenke. Dieser Artikel stellt den klassischen Ausstechplätzchenteig vor, der als zuverlässige Grundlage für unzählige Kreationen dient. Egal ob für die Weihnachtsbäckerei, Osterhasen oder Herzkekse für Valentinstag – dieser Teig garantiert mürbe, knusprige Ergebnisse, die ihre Form beim Backen perfekt beibehalten.
Der Grundteig: Die Basis für Perfekte Ausstechplätzchen
Der klassische Ausstechplätzchenteig ist ein Mürbeteig, der sich durch seine Einfachheit und Zuverlässigkeit auszeichnet. Zwei verschiedene Grundrezepte haben sich bewährt: eine Variante ohne Ei und eine mit Ei. Beide Rezepte sind einfach in der Zubereitung und erfordern keine besonderen Fähigkeiten oder Küchenutensilien.
Das Grundrezept ohne Ei
Ein besonders feiner und mürber Teig gelingt nach dem klassischen 3-2-1-Verhältnis ohne Ei. Diese Variante zeichnet sich durch ihre einfache Zubereitung und das garantierte Gelingen aus.
Zutaten: - 250 g Weizenmehl - 90 g Zucker - 125 g kalte Butter (in kleine Stücke geschnitten) - Optional: 1 Prise Salz
Zubereitung: 1. Mehl mit Backin in einer Rührschüssel mischen. 2. Die kalten Butterstücke sowie die restlichen Zutaten hinzufügen. 3. Mit einem Mixer und Knethaken zunächst kurz auf niedrigster, dann auf höchster Stufe zu einem Teig verarbeiten. 4. Den Teig zu einer Kugel formen. 5. Den Teig etwa ½ cm dick auf leicht bemehlter Arbeitsfläche ausrollen. 6. Beliebige Motive ausstechen, auf das mit Backpapier belegte Backblech legen. 7. Im vorgeheizten Ofen backen.
Backparameter: - Ober- und Unterhitze: etwa 180 °C - Heißluft: etwa 160 °C - Einschub: Mitte des Ofens - Backzeit: etwa 12 Minuten - Nach dem Backen die Plätzchen mit dem Backpapier vom Backblech ziehen und auf einem Kuchenrost erkalten lassen.
Das Grundrezept mit Ei
Diese Variante enthält ein Ei und optionale Eigelbe, die sich besonders gut zum Bestreichen vor dem Backen eignen und für eine schöne braune Oberfläche sorgen.
Zutaten: - 250 g Weizenmehl - 90 g Zucker - 125 g kalte Butter - 1 mittelgroßes Ei - 1 Eigelb (optional, zum Bestreichen der Plätzchen) - Optional: Zuckerguss oder Schokoladenglasur zur Verzierung - Optional: Zuckerstreusel oder Dekostreusel
Zubereitung: 1. Mehl und Zucker in eine Schüssel geben. 2. Die Butter in kleinen Stückchen sowie das Ei hinzufügen. 3. Zu einem Mürbteig verkneten. Der Teig mag zunächst bröselig erscheinen, wird bei weiterem Kneten aber zu einem homogenen Teig. 4. Den Teig zu einer Kugel formen und mindestens 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. 5. Danke etwa ½ cm dick ausrollen und Formen ausstechen. 6. Optional mit Eigelb bestreichen und im Ofen backen.
Wichtige Techniken und Tipps für das perfekte Gelingen
Umgang mit dem Teig
Die richtige Handhabung des Teigs ist entscheidend für das Gelingen der Ausstechplätzchen. Einige Experten haben wertvolle Tipps zusammengestellt, die auch Anfängern zu perfekt gebackenen Keksen verhelfen:
- Der Teig sollte immer kühl bleiben. Butter und Arbeitsfläche sollten möglichst kalt sein, um ein Kleben des Teigs zu verhindern.
- Ist der Teig beim Ausrollen bröselig, war eventuell zu wenig Fett im Teig oder zu viel Mehl auf der Arbeitsplatte. In diesem Fall empfiehlt es sich, eine Backmatte aus Silikon zu verwenden oder den Teig zwischen zwei Lagen Folie auszurollen.
- Gerade Teigreste sollten immer wieder kühlgestellt werden, um ihre Konsistenz zu erhalten.
- Wenn der Teig zu klebrig ist, kann er esslöffelweise zusätzliches Mehl erhalten oder sollte länger im Kühlschrank ruhen.
Backtechniken
Die richtige Backtemperatur und -dauer sind entscheidend für knusprige, aber nicht zu trockene Kekse:
- Für optimale Ergebnisse wird empfohlen, den Ofen auf 175 °C Ober- und Unterhitze vorzuheizen.
- Die Backzeit beträgt etwa 10-12 Minuten, je nach Dicke der Plätzchen.
- Wer mehrere Bleche gleichzeitig backen möchte, kann 160 °C Umluft verwenden.
- Die Plätzchen sollten am Backblech leicht gebräunt sein. Wer sie lieber hell mag, kann sie etwas kürzer backen.
- Nach dem Backen sollten die Kekse vollständig auf einem Kuchenrost abkühlen, damit sie knusprig werden.
Aufbewahrung des Teigs
Roher Mürbeteig ist gut lagerfähig und kann für spätere Backvorgänge aufbewahrt werden:
- Roher Teig kann, in Frischhaltefolie oder Gefrierbeutel verpackt, mehrere Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.
- Für längere Lagerung lässt sich der Teig auch einfrieren. Vor dem Gebrauch sollte er im Kühlschraum auftauen.
Kreative Verzierungsideen
Ausstechplätzchen bieten vielfältige Möglichkeiten zur Verzierung, die je nach Anlass und persönlichem Geschmack variiert werden können:
Zuckerguss
Ein klassischer und einfacher Verzierungsoption ist der Zuckerguss:
Zutaten: - Puderzucker - Wasser (nach Bedarf) - Optional: Speisefarbe
Zubereitung: 1. Puderzucker nach und nur mit so viel Wasser verrühren, dass ein dickflüssiger Guss entsteht. 2. Einen Teil des Gusses nach Belieben mit Speisefarbe einfärben. 3. Die Ausstechkekse mit dem Guss bestreichen und mit Streudekor und Zuckerperlen verzieren.
Weitere Dekorationsmöglichkeiten
Neben dem klassischen Zuckerguss können die Kekse auf vielfältige Weise verziert werden:
- Schokoladenglasur: Geschmolzene Kuvertüre oder Schokolade eignet sich besonders für Schoko-Plätzchen.
- Nussbeläge: Walnüsse, Mandeln oder andere Nüsse können auf die noch leicht feuchte Glasur gesetzt werden.
- Zuckerperlen und Streusel: Geben den Keksen zusätzlichen Glanz und Textur.
- Essigfarben: Einfärbung des Zuckergusses oder der Glasur ermöglicht farbenfrohe Kreationen.
Vielfältige Variationen des Grundteigs
Der große Vorteil des klassischen Ausstechplätzchenteigs ist seine Vielseitigkeit. Mit kleinen Variationen lässt sich eine unzählige Anzahl verschiedener Kekssorten kreieren:
Linzer Plätzchen
Ein Klassiker unter den gefüllten Plätzchen:
- Teig wie beschrieben zubereiten und ausrollen.
- Eine gerade Anzahl runder Kekse ausstechen.
- Aus der Hälfte in der Mitte noch eine kleinere Form ausstechen.
- Nach dem Backen die Kekse mit Loch sofort mit Puderzucker bestäuben.
- Die anderen Kekse mit Marmelade bestreichen und beide Hälften zusammen setzen.
Walnussplätzchen
Für einen nussigen Geschmack:
- ½ EL gemahlene Walnüsse in den Plätzchenteig kneten.
- Teig ausrollen und kleine runde Kekse ausstechen.
- Nach dem Backen und Auskühlen mit geschmolzener Schokolade verzierten.
- Je eine Walnusshälfte auf jeden Keks setzen.
Schwarz-Weiß-Gebäck
Für einen eleganten Kontrast:
- Den Teig in zwei Hälften teilen.
- In eine Hälfte ½ EL Backkakao und ½ TL Milch kneten.
- Beide Teige getrennt einwickeln und in den Kühlschlegen legen.
- Entweder einzeln ausrollen und übereinanderlegen oder vor dem Ausrollen locker zusammenkneten für einen marmorierten Effekt.
Schokoplätzchen
Für Schokoladenliebhaber:
- 2 EL Mehl durch 2 EL Kakao im Teig ersetzen.
- Den schokoladigen Teig ausrollen und Lieblingsformen ausstechen.
- Nach dem Backen mit Schokolade glasieren oder einfach mit Puderzucker bestäuben.
Saisonale Variationen
Der Grundteig eignet sich auch für verschiedene Anlässe:
- Weihnachtsplätzchen: Klassische Formen wie Sterne, Weihnachtsbäume oder Engel.
- Osterplätzchen: Osterhasen, Eier oder Blumenformen.
- Herzplätzchen: Ideal für Valentinstag oder Hochzeiten.
- Geburtstagsplätzchen: Mit dem Namen des Geburtstagskindes verziert.
Lagerung und Haltbarkeit
Die richtige Lagerung ist entscheidend, um die Frische und Knusprigkeit der Kekse zu bewahren:
- Vakuumversiegelte Dosen: Ideale Aufbewahrung in verschließbaren Blechdosen an einem trockenen Ort.
- Haltbarkeit: Unverglaste Kekse halten etwa 4 Wochen, mit Glasur verzierte etwas kürzer.
- Einfrieren: Sowohl roher Teig als auch gebackene Kekse können eingefroren werden. Vor dem Verzieren sollten die Kekse vollständig aufgetaut sein.
- Trennung von Aromen: Verschiedene Kekssorten sollten getrennt gelagert werden, um Aromenübertragung zu vermeiden.
Backen mit Kindern
Ausstechplätzchen sind hervorragend geeignet, um Kinder in die Küche einzubeziehen:
Vorteile des gemeinsamen Backens
- Förderung der Feinmotorik durch Ausstechen und Verzieren.
- Mathematische Konzepte wie Mengen, Formen und Teilen werden spielerisch erlernt.
- Geduld und Konzentration werden trainiert.
- Gemeinsames Erlebnis und Schaffung von Erinnerungen.
- Verständnis für Lebensmittel und Herkunft von Produkten.
Altersgerechte Aufgaben
- Kleinkinder (3-5 Jahre): Teig kneten, Formen ausstechen, mit Streuseln bestreuen.
- Vorschulkinder (5-7 Jahre): Teig ausrollen, Formen ausstechen, einfache Verzierungen anbringen.
- Schulkinder (8-12 Jahre): Rezepte lesen, Zutaten abmessen, komplexe Verzierungen erstellen.
Tipps für das gemeinsame Backen
- Rezepte mit einfachen Schritten wählen.
- Ausreichend Zeit einplanen, ohne Stress.
- Kinder in Entscheidungen einbeziehen (Formenwahl, Dekoration).
- Sicherheitsvorkehrungen beachten (scharfe Utensilien von Kindern fernhalten).
- Positive Verstärkung und Lob für Beteiligung, nicht nur für das Ergebnis.
Fazit
Der klassische Ausstechplätzchenteig ist eine vielseitige und zuverlässige Grundlage für unzählige Kekskreationen. Egal ob ohne Ei für besonders mürbes Ergebnis oder mit Ei für zusätzliche Stabilität – beide Grundrezepte sind einfach zuzubereiten und erfordern keine besonderen Fähigkeiten. Die richtige Handhabung des Teigs, die Backtechniken und die vielfältigen Verzierungs- und Variationsoptionen ermöglichen individuelle Kreationen für jeden Anlass.
Durch die einfache Lagerbarkeit des Teigs und der gebackenen Kekse sowie die Eignung für das gemeinsame Backen mit Kindern ist dieser Teig eine ideale Wahl für Hobbybäcker aller Altersgruppen. Ob für traditionelle Weihnachtsplätzchen, Osterhasen oder als kleine Aufmerksamkeit für zwischendurch – mit diesem Grundrezept gelingen immer perfekte Ausstechplätzchen, die nicht nur köstlich schmecken, sondern auch eine persönliche Note erhalten.