Italienische Variante des Wiener Schnitzels: Rezepte, Zubereitung und kulinarische Unterschiede

Das Wiener Schnitzel ist in der westlichen Welt ein fester Begriff, der für saftiges, dünnes Kalbfleisch in knuspriger Panade steht. Doch seine Wurzeln reichen weit über die österreichischen Grenzen hinaus – in die italienische Küche. In Italien hat das Schnitzelrezept zahlreiche regionale und kreative Abwandlungen erfahren, von denen einige sogar die klassischen österreichischen Vorbilder übertreffen. In diesem Artikel wird die italienische Variante des Wiener Schnitzels aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet: historisch, kulinarisch, in ihrer Zubereitung und bei der Auswahl der Zutaten. Dazu werden konkrete Rezepte vorgestellt, die den italienischen Einfluss deutlich machen – etwa das Mailänder Schnitzel oder die Cotoletta alla Bolognese.

Ursprünge und kulinarische Entwicklung

Die italienische Schnitzeltradition hat sich über Jahrhunderte entwickelt und ist eng verbunden mit der Verbreitung des Rezeptes, das später als Wiener Schnitzel bekannt wurde. Das Originalgericht stammt ursprünglich aus Italien, wo es in verschiedenen Formen bereits im 16. Jahrhundert dokumentiert wurde. Über die Jahrhunderte veränderte sich das Rezept, und im 19. Jahrhundert gelangte es über die Alpen nach Österreich, wo es sich als Wiener Schnitzel etablierte.

Italienische Köche integrierten lokale Zutaten und Aromen, wodurch das Gericht in der italienischen Küche einen neuen Stellenwert erhielt. Besonders in Städten wie Mailand oder Bologna entstanden regionale Varianten, die sich durch die Verwendung von Parmesan, Zitronensaft oder Tomatensauce auszeichneten. So entstanden Gerichte wie die Cotoletta alla Bolognese oder das Mailänder Schnitzel, die heute als unverzichtbarer Teil der italienischen Gastronomie gelten.

Die italienischen Schnitzelarten im Überblick

In Italien gibt es zahlreiche Schnitzelrezepte, die sich in der Zubereitung, den Zutaten und der Geschmackskomponente unterscheiden. Im Folgenden werden einige der bekanntesten Varianten vorgestellt:

1. Mailänder Schnitzel (Cotoletta alla Milanese)

Das Mailänder Schnitzel ist eine der bekanntesten italienischen Schnitzelarten. Es wird traditionell aus Kalbfleisch hergestellt, das nicht plattiert wird, sondern in seiner natürlichen Dicke bleibt. Danach wird das Schnitzel in Eier und Paniermehl gewendet und in einer Mischung aus Butter und Öl gebraten. Die Kombination aus Butter und Öl verleiht dem Schnitzel eine goldbraune, knusprige Kruste, unter der das saftige Fleisch bleibt. Nach der Zubereitung wird es mit Zitronensaft beträufelt und oft mit Petersilie oder Basilikum garniert.

Eine Besonderheit des Mailänder Schnitzels ist, dass es meist ohne Sauce serviert wird, was es besonders elegant und schlicht wirken lässt. Es wird traditionell mit Beilagen wie Kartoffeln oder Salat gereicht.

2. Cotoletta alla Bolognese

Die Cotoletta alla Bolognese ist eine weitere italienische Schnitzelvariante, die sich durch die Zugabe von Parmaschinken und Parmesan auszeichnet. Dieses Gericht wird in der Region Emilia-Romagna serviert und ist eine lokale Interpretation des Wiener Schnitzels. Während das traditionelle Wiener Schnitzel lediglich in Paniermehl gewendet wird, erhält die Cotoletta alla Bolognese durch die Zugabe von Käse und Schinken eine typisch italienische Note. Nach dem Braten wird das Schnitzel oft mit einer leichten Tomatensauce serviert.

3. Piccata alla Milanese

Die Piccata alla Milanese ist eine Variante des Mailänder Schnitzels, die durch die Zugabe einer leichten Tomatensauce und Zitronensaft eine fruchtige Note erhält. Dieses Gericht wird oft mit Spaghetti serviert, wodurch sich eine harmonische Kombination aus knusprigem Schnitzel, saftiger Sauce und Nudeln ergibt. Die Zubereitung ist einfach, und die Aromen ergänzen sich optimal.

Zutaten und Zubereitung

Die italienischen Schnitzelrezepte unterscheiden sich in den verwendeten Zutaten und der Zubereitungsweise. Im Folgenden werden die wichtigsten Zutaten und Schritte detailliert beschrieben.

Wichtige Zutaten

  • Kalbfleisch oder Schweinefleisch: Die traditionellen Schnitzelrezepte in Italien werden aus Kalbfleisch hergestellt. In einigen Regionen wird jedoch auch Schweinefleisch verwendet, insbesondere bei der Cotoletta alla Bolognese.
  • Paniermehl: Für die Panade wird Paniermehl verwendet, das in manchen Rezepten mit Parmesan vermischt wird, um zusätzliche Aromen hinzuzufügen.
  • Eier: Die Schnitzel werden vor dem Paniert werden in Eier gewendet, was dazu beiträgt, dass die Panade gut haftet.
  • Butter und Öl: Für das Braten wird oft eine Kombination aus Butter und Öl verwendet, da diese die goldbraune Kruste optimal formt.
  • Zitronensaft und Zitronenscheiben: Nach dem Braten wird das Schnitzel mit Zitronensaft beträufelt und oft mit Zitronenscheiben garniert.
  • Würze: Salz, Pfeffer und frische Kräuter wie Petersilie oder Basilikum runden das Gericht ab.
  • Tomatensauce (optional): In einigen Varianten wie der Piccata alla Milanese oder der Cotoletta alla Bolognese wird das Schnitzel mit einer leichten Tomatensauce serviert.

Zubereitungsschritte

  1. Vorbereitung des Schnitzels: Das Fleisch wird dünn geklopft, wobei es in manchen italienischen Rezepten nicht plattiert wird, sondern in seiner natürlichen Dicke bleibt.
  2. Panierung: Das Schnitzel wird in Eier gewendet und dann in einer Mischung aus Paniermehl und Parmesan (falls verwendet) gewendet.
  3. Braten: Das Schnitzel wird in einer Kombination aus Butter und Öl gebraten, bis es goldbraun und knusprig ist.
  4. Garnierung: Nach dem Braten wird das Schnitzel mit Zitronensaft beträufelt und mit Petersilie oder Basilikum garniert.
  5. Servieren: Das Schnitzel wird traditionell mit Kartoffeln, Salat oder Spaghetti serviert.

Rezepte

Im Folgenden sind zwei konkrete Rezepte vorgestellt, die die italienische Variante des Wiener Schnitzels veranschaulichen.

1. Mailänder Schnitzel

Zutaten (für 4 Personen):

  • 4 Kalbsschnitzel
  • 2 Eier
  • 200 g Paniermehl
  • 50 g Parmesan
  • 75 g Butter
  • 5 EL Öl
  • Salz
  • Pfeffer
  • Petersilie
  • Zitronensaft

Zubereitung:

  1. Die Kalbsschnitzel dünn klopfen.
  2. Die Eier verquirlen und mit Salz und Pfeffer würzen.
  3. Das Paniermehl mit dem Parmesan mischen.
  4. Die Schnitzel zuerst in die Eiermischung wälzen und dann in der Paniermehlmischung paniert.
  5. Butter und Öl in einer Pfanne erhitzen und das Schnitzel auf beiden Seiten goldbraun braten.
  6. Nach dem Braten das Schnitzel mit Zitronensaft beträufeln und mit Petersilie garnieren.
  7. Das Schnitzel mit Kartoffeln oder Salat servieren.

2. Cotoletta alla Bolognese

Zutaten (für 4 Personen):

  • 4 Kalbsschnitzel
  • 2 Eier
  • 200 g Paniermehl
  • 50 g Parmesan
  • 100 g Parmaschinken
  • 75 g Butter
  • 5 EL Öl
  • Salz
  • Pfeffer
  • Petersilie
  • Zitronensaft

Zubereitung:

  1. Die Kalbsschnitzel dünn klopfen.
  2. Die Eier verquirlen und mit Salz und Pfeffer würzen.
  3. Das Paniermehl mit dem Parmesan mischen.
  4. Die Schnitzel zuerst in die Eiermischung wälzen und dann in der Paniermehlmischung paniert.
  5. Die Parmaschinkenscheiben auf die Schnitzel legen.
  6. Butter und Öl in einer Pfanne erhitzen und das Schnitzel auf beiden Seiten goldbraun braten.
  7. Nach dem Braten das Schnitzel mit Zitronensaft beträufeln und mit Petersilie garnieren.
  8. Das Schnitzel mit Kartoffeln oder Salat servieren.

Vorteile und Tipps

Die italienischen Schnitzelrezepte haben mehrere Vorteile, die sie besonders attraktiv machen:

  • Einfache Zubereitung: Die Rezepte sind einfach und erfordern keine aufwendigen Schritte.
  • Kurze Zubereitungszeit: Die Schnitzel lassen sich innerhalb von 20 bis 30 Minuten zubereiten.
  • Schmackhaftigkeit: Die Kombination aus saftigem Fleisch, knuspriger Panade und frischen Zutaten macht das Gericht besonders lecker.
  • Flexibilität: Die Rezepte können nach Wunsch abgewandelt werden, etwa durch die Verwendung von Schweine- oder Hähnchenfleisch.

Tipps für die Zubereitung:

  • Fleischqualität: Achte auf frisches, hochwertiges Fleisch, da die Qualität das Endergebnis stark beeinflusst.
  • Temperatur: Achte darauf, dass das Öl in der Pfanne ausreichend heiß ist, damit die Panade nicht anbrennt.
  • Abkühlung: Lass das Schnitzel nach dem Braten kurz abkühlen, damit die Panade nicht bricht.
  • Garnierung: Garniere das Schnitzel mit Zitronensaft und Petersilie, um die Aromen zu intensivieren.

Fazit

Die italienische Variante des Wiener Schnitzels bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, das Gericht nach Wunsch zu gestalten. Ob es sich um das Mailänder Schnitzel, die Cotoletta alla Bolognese oder die Piccata alla Milanese handelt – jede Variante hat ihre eigenen Besonderheiten und Aromen. Die Zubereitung ist einfach, und die Zutaten sind leicht zu beschaffen. Zudem ist das Gericht in der italienischen Küche ein fester Bestandteil, der sowohl zu Hause als auch in Restaurants geschätzt wird.

Quellen

  1. Wiener Schnitzel auf italienische Art
  2. Das Mailänder Schnitzel
  3. Rezept Wiener Schnitzel
  4. Mailänder Schnitzel
  5. Piccata Milanese
  6. Cotoletta alla Bolognese

Ähnliche Beiträge