Original Vanillekipferl Rezepte und Tipps für perfekte Weihnachtsplätzchen
Vanillekipferl zählen zu den traditionellsten und beliebtesten Weihnachtsplätzchen in Österreich und auch in Deutschland. Dieses Gebäck aus Mürbeteig, Vanillemark und Nüssen wird in verschiedenen Variationen hergestellt und ist ein fester Bestandteil der Weihnachtsbäckerei. In den folgenden Abschnitten werden verschiedene Rezepte, Zubereitungsweisen, Tipps und Tricks sowie die Hintergründe und Herkunft der Vanillekipferl detailliert vorgestellt. Ziel ist es, ein umfassendes Bild über dieses klassische Weihnachtsgebäck zu geben, das sowohl Einsteigern als auch erfahrenen Hobbyköchen hilfreich sein kann.
Herkunft und Tradition der Vanillekipferl
Die Herkunft der Vanillekipferl ist in der Region um Wien, Bayern oder Böhmen anzusiedeln. Der Name „Kipferl“ stammt von der Form, die dem Halbmond oder Hörnchen ähnelt. Obwohl es eine Legende gibt, die besagt, dass das Kipferl als Hohn auf die zweite erfolglose Belagerung Wiens durch die Türken entstanden sei, ist diese Verbindung nicht nachweisbar. Ebenso gibt es Berichte, dass ein badischer Bäckermeister der Erfinder der Vanillekipferl sein könnte.
Urkundlich wurden die Vanillekipferl bereits im 12. Jahrhundert erwähnt, was zeigt, dass sie eine lange Tradition besitzen. Unabhängig von ihrer genauen Herkunft haben die Vanillekipferl sich als Klassiker etabliert. Sie werden in verschiedenen Regionen Europas hergestellt und haben sich in vielen Familien als festes Element der Weihnachtsbäckerei etabliert.
Rezepte für Vanillekipferl
Im Folgenden werden drei verschiedene Rezepte für Vanillekipferl vorgestellt, die sich in den Zutaten, Zubereitungsweisen und Geschmacksrichtungen unterscheiden.
Wiener Vanillekipferl – Originalrezept
Zutaten: - 100 g gemahlene Walnüsse - 280 g Mehl - 70 g Zucker - 1 Vanilleschote - 1 Prise Salz - 200 g Butter - 2 Eigelb - ½ Tasse Vanillezucker
Zubereitung: 1. Das Mehl in eine Schüssel sieben. Die gemahlenen Walnüsse, den Zucker, das Salz, die kalte Butter in Flöckchen und die Eigelbe dazugeben. Die Vanilleschote auskratzen und das Mark ebenfalls dazugeben. 2. Alle Zutaten zu einem Mürbeteig verkneten. Den Teig in Alufolie wickeln und im Kühlschrank mindestens 2 Stunden ruhen lassen. 3. Den Backofen auf 190°C vorheizen. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche portionsweise zu bleistiftdicken Röllchen formen und von den Rollen 5 cm lange Stücke abschneiden. 4. Diese Teigstücke zu kleinen Hörnchen (Kipferl) biegen. Alternativ kann ein Vanillekipferlausstecher oder ein Vanillekipferlblech verwendet werden. 5. Die Kipferl auf ein Backblech mit Backpapier legen und bei 190°C ca. 10–15 Minuten backen. 6. 100 g Zucker mit 4 Päckchen Vanillezucker mischen. Die frisch gebackenen Kipferl darin wenden und auskühlen lassen.
Großmutter-Rezept für Vanillekipferl
Zutaten: - 560 g Mehl - 160 g Zucker - 400 g Butter - 200 g Haselnüsse, gemahlen
Zubereitung: 1. Mehl, Zucker, Butter und gemahlene Haselnüsse zu einem glatten Teig verarbeiten. 2. Den Teig eine Stunde kühlen, eine Rolle formen, davon Stücke abschneiden und zu Kipferl formen. 3. Den Ofen auf 175°C vorheizen. Die Kipferl auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. 4. Auf der zweiten Schiene von unten bei 175°C ca. 15 Minuten goldgelb backen. 5. 100 g Zucker mit 4 Päckchen Vanillezucker mischen. Die frisch gebackenen Kipferl darin wenden und auskühlen lassen.
Einfaches Rezept für Vanillekipferl
Zutaten: - 280 g Mehl - 210 g Butter, kalt - 70 g Backzucker - 100 g geriebene Nüsse (Mandeln, Walnüsse oder Haselnüsse) - 1 Packung Vanillezucker oder 1 TL Vanillepaste - 1 Ei - Staubzucker und Vanillezucker zum Wälzen
Zubereitung: 1. Alle Zutaten in eine Schüssel geben. 2. Mit dem Handmixer zu einem festen Teig verarbeiten. Langsam beginnen, damit es nicht spritzt. 3. Den Teig mindestens eine Stunde im Kühlschrank rasten lassen. 4. Kipferl formen und auf ein Backblech mit Backfolie legen. 5. Den Ofen auf 170°C Umluft vorheizen. Die Kipferl 10 Minuten backen. 6. Leicht abkühlen lassen und mit Staubzucker und Vanillezucker wälzen.
Nussvarietäten und Geschmacksrichtungen
Die Vanillekipferl können mit verschiedenen Nüssen hergestellt werden. Im original Rezept werden Mandeln verwendet, doch es gibt auch Varianten mit Walnüssen, Haselnüssen, Kürbiskernen oder Erdnüssen. Die Nussart beeinflusst das Aroma und die Konsistenz der Kipferl.
Vanillekipferl mit Mandeln
Mandeln sind das klassische Aroma der Vanillekipferl. Es gibt unterschiedliche Rezepte, die Mandeln mit oder ohne Schale, geröstet oder nicht verwenden. Mandeln mit Schale verleihen den Kipferln eine schöne Farbe und eine leicht knusprige Textur.
Vanillekipferl mit Walnüssen
Walnüssen verleihen den Kipferln eine herbe Note und sind eine beliebte Alternative. Sie sind regional leicht verfügbar und können frisch aus dem eigenen Garten genutzt werden. Walnüssen sind besonders aromatisch und passen gut zur Vanille.
Vanillekipferl mit Haselnüssen
Haselnüssen verleihen den Kipferln eine nussige Note. Sie können in Schoko eintunken werden, um Nougat Kipferl zu erhalten. Haselnüsse sind eine gute Alternative, wenn Mandeln nicht zur Verfügung stehen oder nicht vertragen werden.
Vanillekipferl mit Kürbiskernen
Kürbiskerne sind eine seltene, aber interessante Alternative. Sie verleihen den Kipferln eine herbe Note und eignen sich besonders gut für Weihnachtsplätzchen mit einem ungewöhnlichen Geschmack.
Tipps und Tricks für perfekte Vanillekipferl
Um die Vanillekipferl optimal zuzubereiten, gibt es einige Tipps und Tricks, die helfen können, die Kekse perfekt zu backen.
Mit oder ohne Ei?
Im original österreichischen Rezept wird kein Ei verwendet. Dadurch werden die Kipferl richtig mürb und zart. Allerdings ist der Mürbteig ohne Ei recht schnell und flott zu bearbeiten. Die Kekse können nach dem Backen zerbrechlich sein und manchmal etwas trocken.
Einige Rezepte empfehlen dennoch die Zugabe von einem Ei. Dies bindet den Teig besser und macht ihn leichter verarbeitbar, besonders wenn Kinder mitbacken. Alternativ kann auch nur der Eigelb hinzugefügt werden, wie es in manchen Rezepten empfohlen wird.
Teig ruhen lassen
Es ist wichtig, den Teig mindestens eine Stunde im Kühlschrank ruhen zu lassen. Dies hilft, die Konsistenz zu stabilisieren und die Kipferl einfacher zu formen. Der kühle Teig lässt sich besser rollen und biegen, ohne dass er sich zerbröselt.
Formen der Kipferl
Die Kipferl können auf verschiedene Arten geformt werden. Eine gängige Methode besteht darin, den Teig zu Rollen zu formen und diese in kleine Stücke abzuschneiden, die dann zu Hörnchen gebogen werden. Alternativ können auch Ausstechformen oder ein Glas verwendet werden, um die Kipferl in die gewünschte Form zu bringen. Ebenfalls kann man den Teig zwischen Backpapier oder Frischhaltefolie ausrollen und mit einem Glas Hörnchen abstechen.
Wälzen im Zucker
Nach dem Backen werden die Kipferl in einer Zucker-Vanillezucker-Mischung gewälzt. Dies verleiht den Keksen eine schöne, glänzende Oberfläche und einen süßen Geschmack. Der Zucker haftet besser, wenn die Kipferl noch warm sind.
Aufbewahrung der Vanillekipferl
Die Vanillekipferl können in einer luftdichten Verpackung aufbewahrt werden. Sie sollten trocken und kühl gelagert werden, damit sie ihre Konsistenz und Geschmack nicht verlieren. Bei richtiger Aufbewahrung können die Kipferl mehrere Tage bis Wochen haltbar sein.
Vanillekipferl aus Italien: Eine italienische Variante
Obwohl die Vanillekipferl traditionell aus Österreich und Deutschland stammen, kann man auch eine italienische Variante finden. In Italien gibt es ähnliche Plätzchen, die ebenfalls in der Weihnachtsbäckerei eine Rolle spielen. Eine mögliche italienische Variante der Vanillekipferl ist das „Biscotti alla Vaniglia“.
Zutaten: - 250 g Weizenmehl (Typ 405) - 220 g Butter (zimmerwarm) - 100 g Mandeln (gemahlen) - 2 Päckchen Vanillezucker - 90 g Puderzucker - ½ TL Vanilleextrakt
Zum Wälzen: - 250 g Puderzucker - 2 Päckchen Vanillezucker
Zubereitung: 1. Alle Zutaten für den Teig abwiegen, in eine Rührschüssel geben und zu einem glatten Teig verarbeiten. Der Teig bleibt recht weich, aber das muss so sein. 2. Forme den Teig zu einer oder zwei ca. 3–4 cm dicken Würsten und wickel diese in Frischhaltefolie ein. Der Teig muss im Kühlschrank mindestens 30 Minuten ruhen. 3. Heize den Backofen auf 170°C Umluft vor. Der Teig ist nun etwas härter und lässt sich so auch besser weiterverarbeiten. 4. Schneide die Teigrolle in etwa 1 cm dicke Scheiben und forme dann daraus die typischen Vanillekipferl. 5. Die Kipferl auf ein Backblech mit Backpapier legen und bei 170°C Umluft ca. 10–15 Minuten backen. 6. Die frisch gebackenen Kipferl in einer Mischung aus Puderzucker und Vanillezucker wälzen und auskühlen lassen.
Diese italienische Variante unterscheidet sich leicht von den klassischen Vanillekipferln aus Österreich und Deutschland. Sie ist weicher und zarter, wodurch sie sich besonders gut zum Snacken eignet.
Schlussfolgerung
Vanillekipferl sind ein fester Bestandteil der Weihnachtsbäckerei und haben sich in verschiedenen Regionen Europas etabliert. Sie werden aus Mürbeteig, Vanillemark und Nüssen hergestellt und können in verschiedenen Varianten gebacken werden. Die Zutaten, Zubereitungsweisen und Geschmacksrichtungen variieren je nach Rezept und Region. Ob mit Mandeln, Walnüssen oder Haselnüssen – die Vanillekipferl sind immer ein beliebtes Weihnachtsgebäck. Mit den richtigen Tipps und Tricks können sie perfekt gebacken werden und in einer luftdichten Verpackung aufbewahrt werden. Egal ob im original österreichischen Rezept oder in einer italienischen Variante – Vanillekipferl sind immer ein Genuss.
Quellen
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