Klassische italienische Cremes: Rezepte, Zubereitung und Verwendung in der italienischen Küche
Die italienische Gastronomie ist reich an Tradition und Geschmack, und eine ihrer ikonischen Komponenten ist die italienische Creme. Ob als Füllung für Gebäck, als Grundlage für Torten oder als eigenständiges Dessert – die italienischen Cremes wie Crema Pasticcera, Crema fritta oder Crema di Mascarpone spielen eine zentrale Rolle in der süßen Kuisine. Diese Cremes sind nicht nur geschmacklich vielfältig, sondern auch in der Zubereitung und Verwendung äußerst flexibel.
In diesem Artikel werden die wichtigsten italienischen Cremerezepte vorgestellt, darunter die Crema Pasticcera, die Crema fritta, die Crema di Mascarpone sowie weitere Varianten wie die Crema inglese. Jedes Rezept wird mit Zutatenliste, Zubereitungsschritten und Tipps zur Verwendung erklärt. Zudem werden historische Hintergründe und regionale Unterschiede beleuchtet, um ein umfassendes Bild der Rolle dieser Cremes in der italienischen Konditorei zu geben. Ziel ist es, die Leserinnen und Leser über die Vielfalt und Anwendung dieser Cremes in der italienischen Küche zu informieren und sie bei der kreativen Umsetzung in der eigenen Küche zu unterstützen.
Crema Pasticcera – Die klassische Vanillecreme der italienischen Konditorei
Die Crema Pasticcera ist eine der grundlegenden Cremes der italienischen Konditorei und wird traditionell als Füllung für süße Backwaren wie Pasticciotto, Torten oder als unverzichtbare Zutat in vielen italienischen Desserts verwendet. Sie basiert auf Ei, Milch, Zucker und Stärke und hat eine cremige, reiche Konsistenz, die sich ideal zum Füllen eignet. Obwohl das genaue Herkunftsland schwer zu bestimmen ist, ist die Creme seit dem Mittelalter in Europa verbreitet. In Italien hat sie sich jedoch besonders in der süßen Kuisine etabliert und ist heute eine der meistverwendeten Cremes in der italienischen Konditorei.
Zutaten für Crema Pasticcera
Für etwa 500 ml Crema Pasticcera werden folgende Zutaten benötigt:
- 500 ml Milch
- 4 Eigelb
- 100 g Zucker
- 40 g Maisstärke
- 1 Vanilleschote oder 1 Teelöffel Vanilleextrakt
Zubereitungsschritte
Vorbereitung der Zutaten: Die Milch in einen Topf geben. Die Vanilleschote wird in Längsrichtung aufgeschnitten, und die Samen werden herausgekratzt. Beides (die Schale und die Samen) in die Milch geben. Alternativ kann Vanilleextrakt verwendet werden.
Ei-Zucker-Mischung: In einer Schüssel die Eigelbe mit Zucker und Vanille vermischen. Die Maisstärke wird nach und nach untergerührt, bis eine homogene Masse entsteht.
Milch zur Ei-Mischung hinzufügen: Sobald die Milch leicht erwärmt ist (nicht kochen), wird sie langsam in die Ei-Zucker-Mischung eingearbeitet. Dabei ist es wichtig, ständig zu rühren, um Klumpen zu vermeiden.
Aufkochen der Creme: Die gesamte Mischung zurück in den Topf geben und bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren erwärmen. Die Creme wird allmählich dicker und kocht nach einiger Zeit. Sobald sie die gewünschte Konsistenz erreicht hat, vom Herd nehmen.
Abkühlung und Weiterverarbeitung: Die Creme kann nun abgedeckt abkühlen oder direkt weiterverarbeitet werden. Vor dem Füllen oder der Verwendung wird empfohlen, sie durch ein Haarsieb zu streichen, um unerwünschte Klumpen zu entfernen.
Die Crema Pasticcera ist bei Raumtemperatur etwa zwei bis drei Tage haltbar, im Kühlschrank jedoch bis zu einer Woche. Sie eignet sich hervorragend als Füllung für Pasticciotto, als Komponente in Torten oder als Grundlage für andere süße Desserts. Besonders bei der Verwendung in gefüllten Gebäcken ist es wichtig, dass die Creme vor dem Füllen vollständig abgekühlt ist, um den Teig nicht zu weichen zu machen.
Tipps zur Zubereitung
- Langsam erwärmen: Die Creme darf nicht zu schnell erhitzt werden, da sie sonst schnell anfängt zu stocken und Klumpen bildet. Ein langsames Erwärmen ist entscheidend.
- Klumpen vermeiden: Bei der Zubereitung sollte ständig gerührt werden. Fallen dennoch Klumpen an, kann die Creme durch ein Sieb gestrichen werden, um sie zu glätten.
- Zusatz von Zitronenschale: Einige Rezeptvarianten enthalten auch Zitronenschale, wodurch die Creme eine leicht zitronige Note erhält. Dies kann die Geschmacksoptionen erweitern.
Die Crema Pasticcera ist eine flexible Creme, die sich in vielen italienischen Rezepten wiederfindet. Sie ist ein unverzichtbarer Bestandteil der italienischen Konditorei und wird sowohl in der traditionellen als auch in der modernen Küche geschätzt.
Crema fritta – Frittierte Vanillecreme aus den Marchen
Die Crema fritta ist eine besondere Variante der italienischen Cremes, die in den Marchen, insbesondere in der Region um Ascoli Piceno, populär ist. Im Gegensatz zu der klassischen Crema Pasticcera, die meist als Füllung für Gebäck oder Torten verwendet wird, wird die Crema fritta frittiert und als eigenständiges Dessert serviert. Sie besteht aus einer Vanillecreme, die nach dem Erkalten in kleine Würfel geschnitten und anschließend in Mehl, Eiweiß und Paniermehl gewendet wird, bevor sie frittiert wird. Dieses Dessert ist einfach in der Zubereitung, aber dennoch außergewöhnlich lecker und bietet eine faszinierende Kombination aus cremigem Geschmack und knusprigem Textureffekt.
Zutaten für Crema fritta
Für die Creme:
- 500 ml Milch
- Schale einer Bio-Zitrone
- 4 Eier
- 120 g Zucker
- 40 g Maisstärke
- 10 g Mehl
- 2 El Anis-Likör
Für die Panierung:
- Mehl
- Eiweiß
- Paniermehl
Zubereitungsschritte
Vorbereitung der Creme: Die Milch mit der Zitronenschale in einen Topf geben und bei niedriger Hitze erwärmen. In der Zwischenzeit die Eier trennen. Das Eigelb mit Zucker und Vanille vermischen und die Maisstärke einarbeiten. Das Mehl wird nach und nach untergerührt.
Milch zur Creme hinzufügen: Sobald die Milch leicht erwärmt ist, aber nicht kocht, wird sie langsam in die Creme-Mischung eingearbeitet. Anschließend wird der Anis-Likör hinzugefügt, und die Mischung wird erneut in den Topf gegeben, bis ein fester Pudding entsteht.
Abkühlung und Formgebung: Die Creme in ein mit Frischhaltefolie ausgelegtes Backblech stürzen. Eine weitere Schicht Frischhaltefolie darauf legen und die Creme zu einem 4-Eck formen. Mindestens 2 Stunden kalt stellen, bis die Creme fest ist.
Schneiden und Panieren: Die feste Creme in kleine Würfel schneiden. Jeder Würfel wird zuerst in Mehl, dann in Eiweiß und schließlich in Paniermehl gewendet.
Frittieren: Die Würfel werden in einer Pfanne oder im Frittiergerät bei mittlerer Temperatur frittiert, bis sie goldbraun und knusprig sind.
Servieren: Die Crema fritta wird warm serviert und ist ideal als süßes Dessert nach dem Hauptgang.
Die Crema fritta ist ein typisches Gericht aus der Region der Marchen, insbesondere um Ascoli Piceno. Es ist eine köstliche Kombination aus cremigem Geschmack und knusprigem Textureffekt, die in vielen italienischen Haushalten beliebt ist. Sie ist einfach in der Zubereitung und eignet sich hervorragend als Dessert oder als Snack.
Pasticciotto – Italienisches Feingebäck mit Vanillecreme
Das Pasticciotto ist ein traditionelles italienisches Feingebäck aus sizilianischer Herkunft, das besonders in Süditalien verbreitet ist. Es besteht aus einem butterreichen Mürbeteig, der mit Crema Pasticcera gefüllt ist. In manchen Regionen wird die Füllung auch mit Ricotta hergestellt, was eine andere Textur und Geschmacksrichtung ergibt. Das Pasticciotto ist ein süßes Gebäck, das oft in der Morgenpause oder nach dem Essen serviert wird. Es ist ein leckeres und aromatisches Dessert, das sich durch seine einfache Zubereitung und die cremige Füllung auszeichnet.
Zutaten für das Pasticciotto
Für den Teig:
- 250 g Mehl
- 100 g Butter
- 50 g Puderzucker
- 1 Eigelb
- 1 Prise Salz
- 1 Tonkabohne, gemahlen
Für die Füllung:
- Crema Pasticcera (siehe Rezept oben)
- Optional: Kirschen oder Lemoncurd zur Verfeinerung
Zubereitungsschritte
Teig herstellen: Die Butter mit dem Puderzucker, Salz, der Tonkabohne und dem Eigelb verkneten. Danach das Mehl unterkneten und den Teig kurz zusammenarbeiten. Den Teig abgedeckt etwa 1 Stunde kühl stellen.
Teig ausrollen: Den Teig nach dem Kühlen ausrollen und in kleine Kreise ausschneiden. Jeder Kreis wird in eine Muffinform mit Hebeböden gelegt und leicht in Form gebracht.
Füllung einfüllen: Die Crema Pasticcera in die Teigformen füllen. Optional können Kirschen oder Lemoncurd hinzugefügt werden, um die Geschmacksrichtung zu verfeinern.
Backen: Die Formen werden im vorgeheizten Ofen bei etwa 180 Grad Celsius für 20–25 Minuten gebacken, bis die Teighülle goldbraun ist.
Abkühlen und Servieren: Die Pasticciotto aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Danach können sie aus den Formen gehoben und serviert werden.
Das Pasticciotto ist ein typisches süßes Gebäck aus Italien, das sowohl in der traditionellen als auch in der modernen Küche populär ist. Es ist ein unverzichtbarer Bestandteil vieler italienischer Brunches und Desserttische. Die Kombination aus butterreichen Teig und cremiger Füllung macht es zu einem wahren Geschmackserlebnis.
Crema di Mascarpone – Luxuriöse Creme aus der Lombardei
Die Crema di Mascarpone ist eine luxuriöse Creme, die aus Mascarpone, Zucker, Eiern und Rum hergestellt wird. Im Gegensatz zur Crema Pasticcera, die auf Stärke und Ei basiert, ist die Crema di Mascarpone eine cremige, fettreiche Creme, die sich ideal für Desserts wie Tiramisu oder als unabhängiges Dessert eignet. Sie wird oft in kleinen Espressotässchen serviert und ist aufgrund ihrer hohen Kalorienanzahl meist ein Sonn- und Festtagsdessert. Die Creme wird traditionell mit Plätzchen wie Amaretti serviert und ist ein typisches Gericht aus der Lombardei, da Mascarpone ursprünglich aus dieser Region stammt.
Zutaten für Crema di Mascarpone
- 200 g Mascarpone
- 100 g Zucker
- 3 Eier
- 40 ml Rum
Zubereitungsschritte
Eier trennen: Die Eier in Eigelb und Eiweiß trennen.
Eigelb mit Zucker schlagen: In eine Schüssel die Eigelbe mit Zucker geben und cremig aufschlagen.
Mascarpone und Rum unterheben: Mascarpone und Rum werden vorsichtig unter die Eigelb-Zucker-Mischung gehoben.
Eiweiß steif schlagen: Die Eiweiße werden steif geschlagen und vorsichtig unter die Creme gehoben, um die Konsistenz zu verfeinern.
Abkühlung: Die Creme in Portionsschalen verteilen und im Kühlschrank mindestens einige Stunden kühlen.
Servieren: Die Creme wird gut gekühlt serviert und oft mit Plätzchen oder Amaretti kombiniert.
Die Crema di Mascarpone ist eine reiche, cremige Creme, die sich ideal für Desserts wie Tiramisu oder als eigenständiges Dessert eignet. Sie ist aufgrund ihrer hohen Kalorienanzahl meist ein Sonn- und Festtagsdessert, das in Italien oft in kleinen Espressotässchen serviert wird. Sie ist ein typisches Gericht aus der Lombardei und wird traditionell mit Plätzchen oder Amaretti serviert.
Crema inglese – Eine leichte Alternative zur Crema Pasticcera
Die Crema inglese ist eine leichte Alternative zur Crema Pasticcera, die sich durch das Fehlen von Mehl auszeichnet. Im Gegensatz zur Crema Pasticcera, die auf Stärke basiert, besteht die Crema inglese hauptsächlich aus Ei, Milch und Zucker, wobei die Menge des Zuckers etwas reduziert und die des Eigelbs etwas erhöht ist. Diese Creme wird oft in gebackenen Dolci oder bei der Eisherstellung verwendet und ist eine leichte, cremige Alternative zur klassischen Crema Pasticcera.
Zutaten für Crema inglese
- 500 ml Milch
- 4 Eigelb
- 80 g Zucker
- 1 Vanilleschote oder 1 Teelöffel Vanilleextrakt
Zubereitungsschritte
Vorbereitung der Zutaten: Die Milch in einen Topf geben. Die Vanilleschote wird in Längsrichtung aufgeschnitten, und die Samen werden herausgekratzt. Beides (die Schale und die Samen) in die Milch geben. Alternativ kann Vanilleextrakt verwendet werden.
Ei-Zucker-Mischung: In einer Schüssel die Eigelbe mit Zucker und Vanille vermischen. Da die Crema inglese nicht auf Stärke basiert, wird sie nicht mit Maisstärke oder Mehl angemischt.
Milch zur Ei-Mischung hinzufügen: Sobald die Milch leicht erwärmt ist (nicht kochen), wird sie langsam in die Ei-Zucker-Mischung eingearbeitet.
Erhitzen der Creme: Die Mischung wird bei niedriger Temperatur langsam erwärmt, bis sie cremige Konsistenz annimmt. Es ist wichtig, dass die Creme nicht zum Kochen gebracht wird, da sie sonst stocken könnte.
Abkühlung und Weiterverarbeitung: Die Creme kann nun abgedeckt abkühlen oder direkt weiterverarbeitet werden. Vor dem Füllen oder der Verwendung wird empfohlen, sie durch ein Haarsieb zu streichen, um unerwünschte Klumpen zu entfernen.
Die Crema inglese ist eine leichte, cremige Creme, die sich ideal für gebackene Dolci oder die Eisherstellung eignet. Sie ist eine leichte Alternative zur Crema Pasticcera und wird oft in der italienischen Konditorei verwendet. Sie ist einfacher in der Zubereitung und eignet sich hervorragend für alle, die eine cremige Creme ohne Stärke bevorzugen.
Schlussfolgerung
Die italienischen Cremes wie Crema Pasticcera, Crema fritta, Pasticciotto, Crema di Mascarpone und Crema inglese sind unverzichtbare Bestandteile der italienischen Konditorei. Sie sind nicht nur geschmacklich vielfältig, sondern auch in der Zubereitung und Verwendung äußerst flexibel. Ob als Füllung für Gebäck, als Grundlage für Torten oder als eigenständiges Dessert – diese Cremes spielen eine zentrale Rolle in der italienischen Süßspeisenkunst.
Die Crema Pasticcera ist die klassische Vanillecreme, die sich ideal als Füllung eignet. Die Crema fritta ist eine frittierte Variante, die als eigenständiges Dessert serviert wird. Das Pasticciotto ist ein butterreicher Teig, der mit Crema Pasticcera gefüllt wird. Die Crema di Mascarpone ist eine reiche, cremige Creme, die sich ideal für Desserts wie Tiramisu eignet. Die Crema inglese ist eine leichte Alternative zur Crema Pasticcera, die ohne Stärke auskommt.
Jede dieser Cremes hat ihre eigenen Charakteristika und wird in der italienischen Küche auf unterschiedliche Weise verwendet. Sie sind alle einfach in der Zubereitung und eignen sich hervorragend für die kreative Umsetzung in der eigenen Küche. Mit diesen Rezepten und Tipps können Leserinnen und Leser die Vielfalt der italienischen Cremes in der eigenen Küche entdecken und genießen.
Quellen
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