Das Originalrezept der italienischen Focaccia – Ursprung, Zubereitung und regionale Variationen
Die Focaccia ist ein faszinierendes Stück italienischer Bäckereikunst, das sich sowohl als Brot als auch als Snack, Beilage oder Vorspeise eignet. Ursprünglich aus der Region Ligurien stammend, hat sich die Focaccia in ganz Italien verbreitet und in unterschiedlichen Regionen individuelle Ausprägungen entwickelt. Ob mit Olivenöl, Kräutern, Salz, Tomaten, Kartoffeln oder anderen Zutaten – die Focaccia bleibt stets ein Symbol für italienische Tradition und Vielfalt. In diesem Artikel wird das Originalrezept für Focaccia beschrieben, ergänzt um historische Hintergründe, regionale Abwandlungen und Tipps zur Zubereitung.
Ursprung und Entwicklung der Focaccia
Die Focaccia zählt zu den ältesten Formen von Fladenbrot in Italien. Obwohl ihre genaue Herkunft nicht eindeutig geklärt ist, wird sie oft der Region Ligurien zugeschrieben. In Genua und Umgebung, insbesondere in der Küstenregion, hat sich die Focaccia über Generationen hinweg als fester Bestandteil der lokalen Küche etabliert. Eine ihrer ursprünglichen Formen ist die sogenannte Focaccia di Genova, die mit Olivenöl, Salz und Kräutern zubereitet wird und oft in Form eines dünnen, flachen Brotes gebacken wird. Eine weitere berühmte Variante ist die Focaccia di Recco, die mit Käse belegt wird und in der Gegend um den Küstenort Recco ihren Ursprung hat.
Die Entwicklung der Focaccia lässt sich auf historische und klimatische Faktoren zurückführen. In Küstennähe Italiens, wo die Luft oft salzhaltig war, war es schwierig, herkömmliches Brot backen zu lassen, das richtig aufging. Die italienischen Hausfrauen entwickelten daher die Focaccia, ein Brot, das durch Olivenöl und Salz aromatisiert wurde und sich gut in der salzigen Luft backen ließ. Andere Legenden besagen, dass die Focaccia bereits vor Christus von Seefahrern und Fischern gegessen wurde, da sie nahrhaft, haltbar und einfach zu tragen war.
Die klassische Focaccia: Rezept und Zubereitung
Die klassische Focaccia ist einfach in der Zubereitung und setzt auf wenige, aber hochwertige Zutaten. Im Folgenden sind zwei Originalrezepte beschrieben, die in den Quellen erwähnt werden.
Rezept 1: Klassische Focaccia mit Meersalz und Rosmarin
Zutaten: - 400 g Mehl Typ 00 - 30 g frische Hefe oder 1 Päckchen Trockenhefe - 275 ml Wasser - 1 TL Zucker - 1 TL Salz - 2 EL Olivenöl - Meersalz zum Bestreuen
Anleitung: 1. In einer großen Schüssel Mehl, Hefe, Salz und Zucker vermischen. 2. Langsam Wasser und Olivenöl hinzufügen und alles zu einem glatten Teig kneten. 3. Den Teig etwa eine Stunde ruhen lassen, bis er aufgegangen ist. 4. Den Teig auf ein bemehltes Backblech legen und mit den Fingern in den Teig Vertiefungen drücken. 5. Mit Olivenöl bestreichen und mit grobem Meersalz und Rosmarin bestreuen. 6. Im vorgeheizten Ofen bei 200 °C etwa 15–20 Minuten backen. 7. Nach dem Backen etwas abkühlen lassen und servieren.
Rezept 2: Focaccia mit Kartoffeln im Teig
Ein weiteres Rezept, das in den Quellen erwähnt wird, fügt Kartoffeln dem Teig hinzu, um eine weichere Textur zu erzielen. Dieses Rezept wird als möglicherweise das ursprüngliche Rezept bezeichnet.
Zutaten: - 300 g mehlige Kartoffeln - 500 g Mehl - 7 g Trockenhefe - 2 TL Salz - 300 ml lauwarmes Wasser - 100 ml Olivenöl - 1 EL getrockneter Oregano
Anleitung: 1. Die Kartoffeln schälen, kochen und abkühlen lassen, bevor sie in feine Würfel geschnitten werden. 2. In einer Schüssel Mehl, Hefe und Salz vermischen. 3. Wasser und Olivenöl langsam hinzufügen und alles gut vermengen. 4. Die Kartoffeln unterheben und den Teig kräftig kneten, bis er glatt und geschmeidig ist. 5. Den Teig ruhen lassen, bis er aufgegangen ist. 6. Auf ein Backblech legen, mit den Fingern Vertiefungen drücken und mit Olivenöl beträufeln. 7. Mit grobem Salz und Oregano bestreuen. 8. Im Ofen bei 200 °C etwa 15–20 Minuten backen. 9. Nach dem Backen servieren, als Snack, Beilage oder mit Salaten kombinieren.
Regionale Variationen der Focaccia
Obwohl die klassische Focaccia aus Ligurien stammt, hat sich die Form des Brotes in ganz Italien weiterentwickelt, wobei jede Region ihre eigenen Traditionen und Geschmacksrichtungen entwickelt hat. Im Folgenden sind einige der bekanntesten regionalen Varianten beschrieben.
Ligurien: Focaccia di Genova und Focaccia di Recco
In der Region Ligurien, besonders in Genua und Recco, gibt es zwei ikonische Varianten: die Focaccia di Genova und die Focaccia di Recco. Die Focaccia di Genova ist ein einfaches Brot aus Mehl, Wasser, Hefe, Salz, Olivenöl und Kräutern. Es wird oft mit Meersalz bestreut und hat charakteristische Vertiefungen im Teig, die mit den Fingern eingeritzt werden. Die Focaccia di Recco, hingegen, ist mit Käse belegt und weist eine weiche, fluffige Textur auf.
Toskana: Focaccia mit Rosmarin und Meersalz
In der Toskana ist die Focaccia oft mit Rosmarin, grobem Meersalz und manchmal auch mit Oliven oder Tomaten belegt. Sie hat eine rustikale Textur und ist besonders bei lokalen Bäckereien beliebt.
Apulien: Focaccia mit Tomaten und Oliven
In Apulien, im Süden Italiens, wird die Focaccia oft mit Tomaten, Oliven oder anderen mediterranen Zutaten belegt. Diese Variante ist dicker und hat eine feinporige Kruste.
Emilia-Romagna: Focaccia mit Tomaten
In der Region Emilia-Romagna wird die Focaccia oft mit Tomaten belegt und hat eine leichte, knusprige Kruste. Sie eignet sich gut als Beilage zu Suppen oder Salaten.
Venedig: Süße Focaccia (Fugassa)
In Venedig gibt es eine süße Variante der Focaccia, die Fugassa genannt wird. Sie wird oft mit Zucker, Butter, Zitronatschale und Nüssen belegt und hat eine honigartige Kruste.
Neapel: Tortano
In Neapel wird die Focaccia in Form eines Ringes gebacken und Tortano genannt. Sie wird oft mit Salami, Schinken oder Mozzarella belegt und als Vorspeise serviert.
Die Focaccia als Symbol der italienischen Kultur
Die Focaccia ist mehr als nur ein Brot – sie ist ein Symbol der italienischen Kultur, Tradition und Vielfalt. In jeder Region Italiens hat sich die Focaccia auf ihre eigene Weise entwickelt, wobei sie sich an die lokalen Zutaten, Geschmacksrichtungen und Backtraditionen anpasste. Ob mit Salz, Kräutern, Käse, Tomaten oder anderen Zutaten – die Focaccia bleibt immer ein fester Bestandteil der italienischen Küche und wird sowohl in Haushalten als auch in Bäckereien und Restaurants serviert.
Tipps zur Zubereitung und Servierung
Die Zubereitung der Focaccia ist relativ einfach, erfordert jedoch einige Grundkenntnisse im Umgang mit Teig und Ofen. Im Folgenden sind einige Tipps, um die Focaccia optimal zuzubereiten und zu servieren:
1. Verwenden Sie hochwertige Zutaten
Die Focaccia lebt von den Zutaten, die verwendet werden. Besonders wichtig ist hochwertiges Olivenöl, das den Geschmack des Brotes intensiviert. Ebenso wichtig sind frische Kräuter, Salz und gutes Mehl. In einigen Rezepten wird Mehl Typ 00 verwendet, das besonders fein und weich ist.
2. Kneten Sie den Teig ausreichend
Der Teig sollte gut geknetet werden, damit er glatt und geschmeidig wird. Dies ist wichtig, um eine gleichmäßige Textur und eine gute Aufgang zu erzielen.
3. Formen Sie die Focaccia richtig
Nach dem Kneten und dem Ruhen des Teigs sollte die Focaccia auf ein Backblech gelegt werden. Mit den Fingern werden Vertiefungen in den Teig gedrückt, die später mit Olivenöl und Salz belegt werden. Dies hilft, den Geschmack zu intensivieren und die Kruste gleichmäßig zu backen.
4. Wählen Sie die richtige Backtemperatur
Die Focaccia sollte in einem vorgeheizten Ofen gebacken werden. Die optimale Temperatur beträgt etwa 200 °C. Die Backzeit hängt von der Dicke des Teigs ab, liegt aber meist zwischen 15 und 20 Minuten.
5. Servieren Sie die Focaccia frisch
Die Focaccia schmeckt am besten frisch aus dem Ofen. Sie kann pur serviert werden, mit Salat oder Suppe kombiniert oder mit verschiedenen Belägen wie Salami, Mozzarella, Oliven oder Käse belegt werden.
6. Experimentieren Sie mit Belägen
Die Focaccia ist sehr vielseitig und eignet sich für viele unterschiedliche Beläge. In einigen Regionen Italiens wird sie mit Zwiebeln, Kartoffeln, Tomaten, Oliven oder Käse belegt. Andere Favoriten sind Rosmarin, Thymian oder Oregano. Es ist auch möglich, süße Varianten zu backen, die mit Zucker, Butter oder Nüssen belegt werden.
Fazit
Die italienische Focaccia ist ein faszinierendes Brot mit einer langen Tradition, das sich in ganz Italien in unterschiedlichen Formen und Geschmacksrichtungen entwickelt hat. Ob klassisch mit Olivenöl und Salz, mit Kartoffeln im Teig oder mit verschiedenen Belägen – die Focaccia bleibt immer ein Symbol für italienische Kultur und Vielfalt. Mit ihren einfachen Zutaten und ihrer leckeren, rustikalen Textur ist die Focaccia nicht nur in Italien, sondern auch in ganz Europa beliebt. Ob als Snack, Beilage oder Vorspeise – die Focaccia ist eine Delikatesse, die man auf keinen Fall verpassen sollte.
Quellen
Ähnliche Beiträge
-
Italienische Putenbrustrezepte: Traditionelle Zubereitungen und moderne Variationen
-
Italienischer Apfelkuchen – Rezept, Zubereitung und Tipps für die perfekte Crostata
-
Authentisches Rezept für italienische Profiteroles: Knusprige Windbeutel mit Vanillecreme und Schokoladenguss
-
Klassische italienische Polpette: Rezepte, Zubereitung und kulinarische Tipps
-
Italienische Polpette-Rezepte: Traditionelle Fleischbällchen in Tomatensauce
-
Italienische Polenta-Rezepte mit Käse: Traditionelle Zubereitungen und moderne Interpretationen
-
Polenta ai Due Formaggi – Ein italienisches Käsepolentarezept für die ganze Familie
-
Original italienischer Pizzateig: Traditionelles Rezept mit Tipps und Techniken