Authentische italienische Steinofenpizza: Rezept, Techniken und Tipps für den perfekten Teig

Einführung

Die italienische Steinofenpizza ist ein Klassiker, der weltweit Anerkennung findet. Sie ist nicht nur ein beliebtes Gericht, sondern auch ein kulturell tief verwurzeltes Erbe, das in Italien mit großer Sorgfalt und Liebe zubereitet wird. Besonders die Pizza aus Neapel, der Geburtsort der modernen Pizza, hat sich als Goldstandard etabliert. Eine echte Steinofenpizza zeichnet sich durch ihren knusprigen, aber weichen Boden, ihre duftende Tomatensauce und ihre frischen Zutaten aus. In diesem Artikel werden die Grundlagen, Techniken und Rezepte vorgestellt, um eine echte italienische Steinofenpizza zu Hause zuzubereiten. Dabei basiert die Beschreibung auf authentischen Rezepten und Tipps, die in verschiedenen Quellen recherchiert wurden.

Der Teig: Der Schlüssel zur perfekten Pizza

Der Teig ist der Grundstein jeder italienischen Pizza. Er bestimmt nicht nur die Form, sondern auch den Geschmack und die Textur. In Italien wird der Teig traditionell mit typ-00-Mehl hergestellt, das aufgrund seiner feinen Konsistenz besonders weich und elastisch ist. Ein weiterer Schlüsselbestandteil ist Wasser mit hohem Wasseranteil (Hydration), was den Teig weich und luftig macht. Die Hefemenge ist gering, um den Teig langsam gären zu lassen und die Aromen optimal zu entwickeln.

Grundrezept für den italienischen Pizzateig

Ein typisches Rezept für den italienischen Pizzateig lautet wie folgt:

Zutaten (für 4–6 Personen): - 500 g typ-00-Mehl oder Weizenmehl (Typ 550) - 300 ml lauwarmes Wasser - 1/2 Würfel frische Hefe (ca. 21 g) oder 1 Päckchen Trockenhefe - 2 TL Salz - 2 EL Olivenöl

Zubereitung:

  1. Hefevorbereitung: In eine Rührschüssel Mehl sieben, in die Mitte eine Mulde drücken und die Hefe mit etwas Zucker darauf geben. 250 ml lauwarmes Wasser angießen und etwa 10 Minuten ruhen lassen, bis die Hefe anfängt zu gären.
  2. Mischen und Kneten: Olivenöl und Salz hinzugeben. Alles mit den Händen oder einem Rührgerät 5–10 Minuten zu einem elastischen Teig kneten.
  3. Ruhephase: Den Teig zu einer Kugel formen, in eine Rührschüssel legen und mit einem sauberen Tuch abdecken. Mindestens 1 Stunde, besser 1 ½ Stunden ruhen lassen, bis sich das Teigvolumen sichtbar vergrößert hat.
  4. Kaltgare (Cold Fermentation): Für eine intensivere Aromenentwicklung kann der Teig in den Kühlschrank gestellt werden. Dabei ruht er 16–24 Stunden.
  5. Portionieren: Den Teig in Portionen teilen (je ca. 250–280 g), zu Kugeln formen und erneut 4–6 Stunden bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
  6. Dehnen: Vor dem Backen den Teig mit den Händen oder einem Rolling Pin ausrollen. Der Teig sollte dünn, aber nicht zu dünn sein, um den Boden nicht zu trocken zu machen.

Tipps zur Teigzubereitung

  • Hydration: Ein Wasseranteil von über 60 % ist typisch für italienischen Pizzateig. Dieser hohe Anteil macht den Teig weich und luftig, erfordert aber auch eine längere Ruhezeit.
  • Hefemenge: Der geringe Hefeantrag (3 g pro 1000 g Mehl) ermöglicht eine langsame Gärung, was die Aromen intensiviert.
  • Kaltgare: Die Kaltgare (Cold Fermentation) ist ein entscheidender Schritt für eine authentische Pizza. Sie sorgt für eine bessere Textur und Aromenentwicklung.
  • Teigmasse: Der Teig sollte luftig, elastisch und nicht klebrig sein. Bei Bedarf kann etwas Mehl hinzugefügt werden, um die Konsistenz zu stabilisieren.

Vorteile der italienischen Teigzubereitung

  • Geschmack: Der langsame Gärungsprozess sorgt für eine tiefe, nussige Note im Teig.
  • Textur: Der Boden ist knusprig, aber weich und elastisch.
  • Aromenentwicklung: Durch die langsame Gärung entstehen komplexe Aromen, die typisch für italienische Pizza sind.

Die Tomatensauce: Aromen und Zubereitung

Die Tomatensauce ist das Herzstück der italienischen Pizza. Sie sollte frisch, saftig und aromatisch sein, ohne zu stark gewürzt zu sein. Im Gegensatz zu industriell hergestellten Säften sollte sie aus frischen oder hochwertigen Konserventomaten hergestellt werden.

Grundrezept für Tomatensauce

Zutaten: - 400 g Konserventomaten (am besten italienische Sorten wie San Marzano) - 2 EL Tomatenmark (optional) - 1 EL Olivenöl - Salz, Pfeffer, Zucker - Frische Basilikumblätter

Zubereitung:

  1. Pürieren: Die Tomaten mit dem Tomatenmark und Olivenöl in einem hohen Rührbecher mit dem Stabmixer fein pürieren.
  2. Würzen: Mit Salz, Pfeffer und etwas Zucker abschmecken. Der Zucker mildert die Säure der Tomaten.
  3. Basilikum: Die Basilikumblätter waschen, trocken schütteln und in kleine Stücke zupfen. Unter die Sauce mischen.

Tipps zur Sauce

  • Tomaten: Für die beste Aromatik sollten Konserventomaten aus Italien verwendet werden. San Marzano-Tomaten sind besonders empfehlenswert.
  • Olivenöl: Ein natives Olivenöl verleiht der Sauce Tiefe und Geschmack.
  • Würzen: Die Sauce sollte nicht überraschend gewürzt sein. Ein subtiler Geschmack passt am besten zu einer italienischen Pizza.
  • Basilikum: Frisches Basilikum ist unerlässlich. Es gibt der Sauce eine frische Note und ist typisch für die Pizza Margherita.

Der Belag: Klassiker und Tipps

Der Belag der Pizza sollte so gewählt werden, dass er nicht die Sauce oder den Teig überdeckt. In Italien werden meistens einfache Zutaten verwendet, die frisch und von hoher Qualität sind. Die bekanntesten Belegvarianten sind:

Pizza Margherita

Die Pizza Margherita ist eine der bekanntesten italienischen Pizzen. Sie besteht aus Tomatensauce, Mozzarella und frischem Basilikum. Die Farben der Zutaten – Rot, Weiß und Grün – entsprechen der italienischen Flagge.

Zutaten: - Tomatensauce (siehe oben) - 250 g Mozzarella (am besten Färsemozzarella) - Frisches Basilikum - Salz

Zubereitung: 1. Die Tomatensauce auf den Teig streichen. 2. Den Mozzarella in dünne Scheiben schneiden und darauf verteilen. 3. Vor dem Backen frische Basilikumblätter darauf legen. 4. Mit Salz würzen.

Pizza Marinara

Die Pizza Marinara ist eine der einfachsten Pizzen in Italien. Sie besteht nur aus Tomatensauce, Knoblauch, Oregano und Salz.

Zutaten: - Tomatensauce (siehe oben) - 1 Knoblauchzehe - Oregano - Salz

Zubereitung: 1. Die Tomatensauce auf den Teig streichen. 2. Einen Stich in die Sauce stecken und Knoblauch darin zerdrücken. 3. Mit Oregano bestreuen und mit Salz würzen.

Pizza Bianca Romana

Die Pizza Bianca Romana ist eine typisch römische Pizza, die ohne Tomatensauce belegt wird. Stattdessen wird sie mit Salz und Oregano bestreut.

Zutaten: - Pizzateig (siehe oben) - Salz - Oregano (optional)

Zubereitung: 1. Den Teig ausrollen und in die gewünschte Form bringen. 2. Mit Salz bestreuen und, wenn gewünscht, mit Oregano bestreuen. 3. Backen wie eine reguläre Pizza.

Pizza Hawaii: Eine Ausnahme

Die Pizza Hawaii, belegt mit Ananas und Schinken, ist keine typische italienische Pizza. Sie entstand in Kanada und hat in Italien kaum Anerkennung gefunden. Dennoch ist sie weltweit beliebt und kann als experimentelle Variante probiert werden.

Das Backen der Pizza: Techniken und Geräte

Das Backen der Pizza ist genauso entscheidend wie die Vorbereitung von Teig und Sauce. In Italien wird die Pizza traditionell in einem Holzofen gebacken, der auf sehr hohe Temperaturen gebracht werden kann. In der heimischen Küche kann dies mit einem Pizzastein oder einem speziellen Backblech nachgebildet werden.

Backtemperaturen

Die ideale Backtemperatur für eine italienische Pizza liegt zwischen 200 °C und 250 °C. Bei der Verwendung eines Holzofens können Temperaturen von bis zu 300 °C erreicht werden, was zu einem besonders knusprigen Boden führt.

Backzeiten

Die Backzeit variiert je nach Ofentyp und Teigdichte. In der Regel beträgt die Backzeit 8–10 Minuten in einem herkömmlichen Backofen. In einem Holzofen kann die Pizza bereits nach 2–3 Minuten gebacken sein.

Tipps zum Backen

  • Pizzastein: Ein Pizzastein ist unerlässlich für die perfekte italienische Pizza. Er speichert die Wärme und gibt sie langsam ab, was zu einem knusprigen Boden führt.
  • Vorheizen: Der Ofen oder die Pizzastein sollte gut vorheizen, um den Teig optimal zu backen.
  • Belag: Der Belag sollte nicht zu schwer sein, da dies den Boden matschig macht. Käse und Zutaten sollten vor dem Belegen abgetropft oder getrocknet werden.
  • Backform: Eine flache, beschichtete Backform oder ein Backblech ist ideal, um die Pizza aufzustellen.

Spezielle Techniken für eine echte italienische Pizza

In Italien gibt es einige besondere Techniken, die zur perfekten Pizza beitragen. Diese Techniken sind auf die traditionellen Hergehen in Neapel zurückzuführen.

Handdehnen des Teigs

Der Teig wird traditionell mit den Händen gedehnt, nicht mit einem Rolling Pin. Dies sorgt für eine gleichmäßige Dicke und lässt den Teig elastisch bleiben.

Fornello-Technik

Die Fornello-Technik ist ein italienisches Verfahren, bei dem die Pizza in einem Holzofen gebacken wird. Dabei wird die Pizza mit der Unterseite direkt auf dem Ofenboden gebacken, was zu einem knusprigen, aber weichen Boden führt.

Stückgare (Cold Fermentation)

Die Stückgare ist ein entscheidender Schritt, bei dem der Teig nach dem Kneten in den Kühlschrank gestellt wird. Dieser Prozess sorgt für eine bessere Aromenentwicklung und eine stabile Teigstruktur.

Hydration

Ein Wasseranteil von über 60 % ist typisch für italienischen Pizzateig. Dieser hohe Anteil macht den Teig weich und luftig, erfordert aber auch eine längere Ruhezeit.

Fazit

Die italienische Steinofenpizza ist ein Klassiker, der durch ihre einfache, aber perfekt ausgewogene Kombination aus Teig, Sauce und Belag überzeugt. Der Teig ist der Schlüssel zur perfekten Pizza und erfordert Geduld und Sorgfalt bei der Zubereitung. Die Sauce sollte frisch und aromatisch sein, und der Belag sollte nicht zu schwer sein. In Italien wird die Pizza traditionell in einem Holzofen gebacken, was zu einem knusprigen Boden führt. In der heimischen Küche kann dies mit einem Pizzastein nachgebildet werden. Mit den richtigen Techniken und Rezepten ist es möglich, eine echte italienische Pizza zu Hause zuzubereiten. Es lohnt sich, etwas Zeit in die Vorbereitung zu investieren, um das Ergebnis voll und ganz zu genießen.

Quellen

  1. Rosins Restaurants: Italienische Steinofenpizza
  2. Pizzateig selber machen
  3. Pizzateig und Sauce
  4. Der beste Pizzateig mit original italienischem Rezept
  5. Alles über italienische Pizza
  6. Pizzateig Rezept – Original wie in Neapel

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