Italienische Mürbeteigplätzchen: Rezepte, Techniken und Tipps für perfekte Kekse

Italienische Mürbeteigplätzchen gelten in der italienischen Kuchentradition als unverzichtbarer Bestandteil, sowohl zu besonderen Anlässen als auch als tägliche Genussstation. Sie sind vielfältig in Form, Füllung und Zubereitung und eignen sich hervorragend für süße Nachspeisen, Kaffeekränzchen oder als kleiner Snack zwischendurch. Die Grundlage aller italienischen Mürbeteigplätzchen ist ein zart-knuspriger Mürbeteig, der in Kombination mit verschiedenen Füllungen wie Marmelade, Schokolade oder Zitronencreme eine unvergleichliche Geschmacksvielfalt erzeugt.

Dieser Artikel bietet eine umfassende Übersicht über die Herstellung, die verschiedenen Rezepte, die Techniken sowie Tipps und Empfehlungen für die perfekte Zubereitung von italienischen Mürbeteigplätzchen. Die Informationen basieren ausschließlich auf den in den bereitgestellten Quellen genannten Rezepten und Verfahren, um eine präzise und fachgerechte Darstellung sicherzustellen.

Rezept für italienische Mürbeteigplätzchen

Zutaten

Für den Mürbeteig:

  • 250 g Mehl (Typ 405)
  • 125 g kalte Butter (in Stückchen)
  • 80 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Ei (Größe M)
  • 1 Prise Salz

Für die Dekoration (optional):

  • 50 g Puderzucker (zum Bestäuben)
  • 50 g Kuvertüre (geschmolzen, zum Verzieren)
  • Zuckerstreusel, gehackte Nüsse oder Kokosraspeln

Zubereitung

  1. Mürbeteig zubereiten
    Das Mehl auf die Arbeitsfläche sieben und die kalte Butter in kleinen Stücken darauf verteilen. Zucker, Vanillezucker, Ei und eine Prise Salz hinzufügen. Mit den Händen oder einer Küchenmaschine rasch zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

  2. Plätzchen ausstechen
    Den Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) oder 160 °C (Umluft) vorheizen. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 3–4 mm dick ausrollen. Mit Ausstechformen Ihrer Wahl (z. B. Sterne, Herzen, Kreise) Plätzchen ausstechen. Die ausgestochenen Teiglinge auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.

  3. Plätzchen backen
    Die Plätzchen für ca. 10–12 Minuten in den vorgeheizten Ofen schieben, bis sie leicht gebräunt sind. Sie sollten knusprig, aber nicht dunkel werden. Nach dem Backen abkühlen lassen und ggf. mit Puderzucker bestäuben oder mit Kuvertüre verzieren.

Mürbeteig-Rezept für Tortelli di Sant’Agnese

Zutaten

  • 500 g Weizenmehl (405 / 00)
  • 150 g Zucker
  • 4 g Puderzucker
  • 150 g Butter
  • 3 Eier
  • 1 Eigelb
  • 15 g Backpulver
  • 4 g Vanillezucker (ein halbes Tütchen)
  • 160 g Marmelade (vorzugsweise Pflaumen- oder Kirsch-Marmelade)
  • 1 Prise Salz

Zubereitung

  1. Mürbeteig zubereiten
    Mehl, Vanillezucker, Backpulver und Salz in einer Schüssel mit den Händen mischen. Die Butter in kleine Stücke schneiden und auf das Mehl geben, um eine gleichmäßige, krümelige Masse zu erzeugen. Den Zucker hinzufügen und vermengen. Ei und Eigelb verquirlen und in die Schüssel geben. Alles rasch zu einem weichen Teig zusammenfügen und am Ende zu einer Kugel formen. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und ca. 1 Stunde in den Kühlschrank legen.

  2. Plätzchen ausstechen
    Den Teig zu einer ca. 5 mm dicken Teigplatte ausrollen. Kreise mit ca. 7 cm Durchmesser ausstechen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.

  3. Füllung und Formgebung
    In die Mitte von jedem Teigkreis einen Klecks Marmelade platzieren. Die Kreise zuklappen und an den Seiten gut verschließen (ggf. mit einer Gabel). Die Plätzchen im mittleren Einschub des Ofens bei 180 °C ca. 15 bis 20 Minuten backen, bis sie leicht Farbe bekommen, aber nicht zu dunkel werden.

  4. Endbearbeitung
    Nach dem Abkühlen mit Puderzucker bestreuen.

Mürbeteig-Rezept für Torta della Nonna

Zutaten

Für den Teig:

  • 160 g Butter
  • 400 g Mehl
  • 1 Prise Salz
  • 3 Eier
  • 150 g Zucker
  • ½ unbehandelte Zitrone (für die Schale)

Für die Puddingcreme:

  • 750 ml Milch
  • 1 unbehandelte Zitrone (für Schale und Saft)
  • 3 Eier
  • 1 Eigelb
  • etwas frisch gemahlene Vanille
  • 225 g Zucker
  • 35 g Speisestärke
  • 30 g Mehl
  • 50 g Pinienkerne (über den Kuchen gestreut)
  • etwas Puderzucker zum Bestäuben

Zubereitung

  1. Teig zubereiten
    Mehl mit Salz vermischen und in eine große Schüssel sieben. Eine Mulde in die Mitte formen. Kalte Butter in Stücke schneiden und in die Mulde geben, ebenso die Eier, den Zucker und die Zitronenschale. Alle Zutaten mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen, in Frischhaltefolie wickeln und für 30 Minuten in den Kühlschrank legen.

  2. Puddingcreme zubereiten
    Während der Teig ruht, die Milch in einen kleinen Topf geben. Die Zitrone heiß abwaschen und die Schale in großen Stücken abhobeln, zur Milch in den Topf geben. Die Milch samt Zitronenschale bei mittlerer Hitze erwärmen, aber nicht zum Kochen bringen.

  3. Zubereitung der Creme
    In einer separaten Schüssel die Eier, das Eigelb, Vanille, Zucker, Speisestärke und Mehl gut verquirlen. Die warme Milch langsam unter stetigem Rühren zur Eimischung geben, bis eine gleichmäßige Konsistenz entsteht. Die Masse in den Topf geben und bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren zum Kochen bringen, bis die Creme dickflüssig wird. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

  4. Endverarbeitung
    Den Teig in eine runde Tarte-Form (28 cm Durchmesser) geben und fest andrücken. Den Boden mit einer Gabel einstechen. Die abgekühlte Puddingcreme in die Tarte füllen und glatt streichen. Vor dem Backen die Pinienkerne über den Kuchen streuen und nach dem Backen mit Puderzucker bestäuben.

Rezept für italienische Zitronenkekse (Limonaie)

Zutaten

Für den Mürbeteig:

  • 250 g Mehl
  • 125 g kalte Butter
  • 80 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Ei
  • 1 Prise Salz

Für die Zitronencreme:

  • 250 g Lemon Curd (kann gekauft oder selbstgemacht werden)

Zubereitung

  1. Mürbeteig zubereiten
    Mehl, kalte Butter, Zucker, Vanillezucker, Ei und Salz in einer Schüssel rasch zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und ca. 1 Stunde kühlen lassen.

  2. Plätzchen ausstechen
    Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ca. 3–4 mm dick ausrollen. Mit Ausstechformen (z. B. Kreise, Sterne) Plätzchen ausstechen. Die Plätzchen auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.

  3. Backen
    Die Plätzchen bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) oder 160 °C (Umluft) für ca. 10–12 Minuten backen, bis sie leicht gebräunt sind. Abkühlen lassen.

  4. Füllung
    Die Plätzchen mit Lemon Curd füllen. Alternativ kann die Creme auch vor dem Backen in die Plätzchen gefüllt werden, wenn die Kekse als gefüllte Kugeln oder Täschchen geformt werden sollen.

Rezept für Biscotti morbidi alle mandorle (weiche Mandelkekse)

Zutaten

  • 200 g geschälte, weiße Mandeln
  • 100 g Zucker
  • 100 g Puderzucker
  • 30 g frisches Eiweiß (ca. 1 Ei)
  • fein geriebene Schale von Zitrusfrüchten (z. B. Zitrone oder Orange)

Zubereitung

  1. Zubereitung der Masse
    Die Mandeln mit Zucker in einen Mixer geben und zu feinem Pulver verarbeiten. Die Konsistenz sollte Mehl ähneln. Danach den Puderzucker hinzufügen und gut vermengen. Das Eiweiß hinzufügen, es muss nicht steif geschlagen werden, da es lediglich die Bindung und Feuchtigkeit unterstützt.

  2. Formgebung
    Die Masse zu einem Teig formen und in eine Schüssel geben. Mit Frischhaltefolie abdecken und ca. 30 Minuten ruhen lassen. Danach den Teig in Form von Stangen oder Röllchen formen und auf ein Backblech legen.

  3. Backen
    Die Stangen im vorgeheizten Ofen bei 170 °C ca. 20–25 Minuten backen. Danach abkühlen lassen und in kleine Stücke brechen.

Tipps für die perfekte Zubereitung

  • Butter kühl halten: Eine kalte Butter ist entscheidend für die Entstehung eines zarten, mürben Teigs. Sie sollte vor der Verarbeitung nicht erwärmen.

  • Mehl richtig bemehlen: Beim Ausrollen des Teigs sollte die Arbeitsfläche und die Rollenfläche gut bemehlt sein, um das Teig kleben zu verhindern.

  • Ausstechformen sorgfältig auswählen: Verwenden Sie schärfere Ausstechformen, um saubere Kanten zu erzielen. Zudem ist es sinnvoll, die Formen leicht mit Mehl oder Mehl-Salz-Mischung zu bestäuben, um das Kleben zu verhindern.

  • Backzeit kontrollieren: Die Backzeit ist entscheidend für die Konsistenz der Plätzchen. Je kürzer die Backzeit, desto weicher und zarter bleiben sie. Bei längerer Backzeit entstehen knusprige Kekse.

  • Füllung nicht übertreiben: Bei gefüllten Plätzchen (z. B. Tortelli di Sant’Agnese) ist es wichtig, die Füllung nicht zu viel zu dosieren, um das Auseinanderfallen der Plätzchen zu vermeiden.

  • Kühlung vor dem Backen: Ein gut gekühlter Teig lässt sich besser ausrollen und behält seine Form beim Backen. Zudem verhindert die Kühlung, dass der Teig sich zusammenzieht.

  • Gabelnachstechen: Bei gefüllten Kuchen (z. B. Torta della Nonna) ist es wichtig, den Boden mit einer Gabel einzustechen, um das Entstehen von Luftblasen während des Backens zu verhindern.

  • Zitrusaroma verstärken: Die Verwendung von unbehandelter Zitrusfrucht (z. B. Zitronen oder Orangen) als Schale oder Saft kann das Aroma der Plätzchen stark verbessern.

Vorteile der italienischen Mürbeteigplätzchen

Italienische Mürbeteigplätzchen vereinen mehrere Vorteile, die sie zu einer beliebten Kreation machen:

  • Leichte Zubereitung: Die Rezepte sind in der Regel einfach und erfordern keine aufwendigen Vorbereitungen oder spezielle Geräte.

  • Vielfältigkeit: Durch die Vielzahl an möglichen Füllungen und Formen können die Plätzchen individuell an die Vorlieben angepasst werden.

  • Eignung für verschiedene Anlässe: Ob zum Kaffee, zum Tee oder als Nachspeise – italienische Mürbeteigplätzchen passen zu verschiedenen Gelegenheiten.

  • Langlebigkeit: Viele Rezepte, besonders die gefüllten oder die weichen Biscotti, können länger gelagert werden, was sie ideal für Partys oder als Geschenk eignet.

  • Familienfreundlichkeit: Die Rezepte eignen sich hervorragend für Kinder und Erwachsene gleichermaßen, da sie in der Regel nicht zu süß oder schwer sind.

Eingeschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen

Trotz der Vorteile gibt es bei der Zubereitung und der Speisung von italienischen Mürbeteigplätzchen einige Aspekte, die berücksichtigt werden sollten:

  • Allergien: Die Verwendung von Nüssen (z. B. Mandeln, Haselnüsse) oder Schokolade kann bei Menschen mit Allergien problematisch sein. In solchen Fällen sollte alternativ auf laktosefreie Zutaten oder andere Füllungen zurückgegriffen werden.

  • Zuckermenge: Einige Rezepte enthalten eine relativ hohe Zuckermenge. Bei Diabetes oder Zuckerkontrollen sollte die Zuckermenge reduziert oder auf natürliche Süßungsmittel (z. B. Honig, Agave-Sirup) zurückgegriffen werden.

  • Backverluste: Bei der Füllung von Plätzchen mit Marmelade oder Creme besteht das Risiko, dass die Füllung beim Backen überkocht oder die Plätzchen auseinanderfallen. Um dies zu vermeiden, sollte die Füllung in Maßen gehalten werden.

  • Kühlung: Der Teig benötigt eine ausreichende Kühlzeit, um die richtige Konsistenz zu entwickeln. Bei zu kurzer Kühlung kann der Teig sich beim Backen verformen oder zusammenziehen.

Schlussfolgerung

Italienische Mürbeteigplätzchen sind nicht nur ein Genuss für die Sinne, sondern auch eine kulturelle Erscheinung, die sich in der italienischen Kuchentradition fest etabliert hat. Die Rezepte sind vielfältig, einfach zu bereiten und eignen sich hervorragend für verschiedene Anlässe. Ob gefüllte Tortelli di Sant’Agnese, weiche Biscotti morbidi alle mandorle oder die leichte Torta della Nonna – jede Variante hat ihre eigenen Charakteristika und Anwendungsmöglichkeiten. Mit den richtigen Techniken und Tipps können italienische Mürbeteigplätzchen zu einem kulinarischen Highlight im eigenen Haushalt oder bei festlichen Anlässen werden.

Quellen

  1. Italienische Crostatini mit Marmelade oder Nuss-Nougat-Creme
  2. Zarte Mürbeteigplätzchen – der Klassiker für jede Gelegenheit!
  3. Unser Rezept für eine original italienische Crostata
  4. Italienische Zitronenkekse (Limonaie)
  5. Torta della Nonna – italienische Spezialität
  6. Tortelli di Sant’Agnese – Mürbeteigplätzchen mit Marmelade
  7. Biscotti morbidi alle mandorle – weiche Mandelkekse

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