Italienische Mandelkekse: Rezept, Zubereitung und Hintergrund der sizilianischen Tradition
Italienische Mandelkekse, bekannt als Paste di Mandorla oder auch Amarettini, sind eine traditionelle Süßigkeit, die vor allem in Sizilien und auf der ganzen italienischen Halbinsel populär ist. Die Kekse sind typisch für das italienische Kaffeegebäck und bestechen durch ihren intensiven Mandelgeschmack, ihre weiche Konsistenz und die einfache Zubereitung. Sie eignen sich hervorragend für festliche Anlässe, als Geschenk oder einfach als Leckerbissen zu einem Glas Espresso. In diesem Artikel wird ein detailliertes Rezept vorgestellt, das sich an mehrere Quellen orientiert, die sich auf italienische Kekse mit Mandeln konzentrieren. Zudem werden die Hintergründe der sizilianischen Mandelkultur sowie Tipps zur Lagerung und Verzierung behandelt.
Rezept für italienische Mandelplätzchen (Paste di Mandorla)
Zutaten (für ca. 25–30 Stück)
- 250 g gemahlene, blanchierte Mandeln
Mandeln bilden die Basis der Kekse und verleihen ihnen den intensiven Geschmack. Blanchierte Mandeln, also Mandeln ohne Haut, sind ideal, da sie eine gleichmäßige Konsistenz liefern. - 200 g Zucker
Zucker sorgt für Süße und verleiht dem Teig die nötige Festigkeit. - 2 Eiklar
Eiklar bindet die Zutaten und gibt dem Teig Elastizität. - 1 Teelöffel Honig
Honig verleiht dem Gebäck eine leichte Süße und ein cremiges Aroma. - geriebene Schale von ½ unbehandelter Bio-Orange (oder Zitrone)
Die Zitrusfrucht verleiht dem Gebäck eine frische Note. Eine Kombination aus Orangen- und Zitronenschale kann ebenfalls verwendet werden. - etwas Bittermandelaroma (optional)
Bittermandelaroma ist optional, verleiht aber dem Gebäck ein zusätzliches Aroma, das oft in italienischen Rezepten vorkommt. - ca. 100 g Puderzucker zum Wälzen
Puderzucker sorgt für eine glänzende, weisse Schicht auf den Keksen.
Zubereitung
Mandeln und Zucker vermengen
In einer großen Schüssel die gemahlenen Mandeln mit Zucker gründlich vermischen. Dies ist der Grundstein für den Teig.Eiklar, Honig und Zitrusaroma zugeben
Die Eiklar, den Honig sowie die geriebene Zitrusfruchtschale hinzufügen. Optional kann auch etwas Bittermandelaroma untergemischt werden. Alle Zutaten mit einem Mixer zu einem glatten, klebrigen Teig verarbeiten.Teig kühlen
Den Teig abdecken und ca. 20 Minuten in den Kühlschrank stellen. Die Kühlpause ist wichtig, da der Teig danach besser verarbeitet werden kann und nicht so stark zusammenklebt.Kugeln formen
Den Backofen auf 180°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier belegen. Mit einem Esslöffel etwa walnussgroße Portionen abstechen, diese zu Kugeln formen. Eine Kugel sollte ca. 18–20 g wiegen.Kugeln im Puderzucker wälzen
Jede Kugel in Puderzucker wälzen, sodass eine gleichmäßige Schicht entsteht. Danach die Kugeln auf das Backblech setzen.Dreiecksform herstellen
Mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger von oben in die Kugel drücken, sodass die typische Dreiecksform entsteht. Diese Form ist traditionell und verleiht den Keksen ihre charakteristische Erscheinung.Backen
Die Kekse im Ofen ca. 10–12 Minuten backen. Sie sollten innen noch weich sein und nach dem Abkühlen etwas fester werden. Wichtig ist, die Kekse nicht zu stark backen zu lassen, da sie sonst trocken werden könnten.Abkühlen lassen
Nach dem Backen die Kekse auf dem Backblech etwas abkühlen lassen, bevor sie in eine luftdichte Keksdose verfrachtet werden.
Tipps zur Zubereitung und Speicherung
- Kühlen des Teigs: Die Kühlpause ist entscheidend für die Konsistenz des Teigs. Ein ungeduldiges Eilmachen kann dazu führen, dass der Teig sich nicht gut formen lässt und sich während des Backens verformt.
- Mandelsorte: Sizilianische Mandeln, insbesondere die Sorte Avola, sind empfohlen. Sie haben einen intensiveren Geschmack und eine bessere Textur.
- Luftdichte Lagerung: Die Kekse sollten in einer luftdichten Dose aufbewahrt werden, damit sie ihre weiche Konsistenz behalten. Bei richtiger Lagerung halten sie sich ca. zwei bis drei Wochen.
- Verzierung: Neben dem Puderzucker können auch kandierte Früchte oder Mandeln auf den Keksen platziert werden, um sie optisch ansprechender zu gestalten.
Hintergrund: Sizilien und die Mandel
Sizilien, die größte Insel im Mittelmeer, ist nicht nur für ihre klimatische Vielfalt bekannt, sondern auch für ihre landwirtschaftliche Produktion – insbesondere für Mandeln. Die Region hat eine langjährige Tradition im Mandelanbau, die bis in die Antike zurückreicht. Die sonnige, trockene Klima ist ideal für Mandelbäume, und die Sizilianer zelebrieren diese Frucht in vielen Formen – ob als Kuchen, Pralinen oder Kekse.
Ein besonderer Favorit ist die Mandelsorte Avola, die nach der gleichnamigen Stadt im Südosten Siziliens benannt ist. Avola-Mandeln sind oval, glatt und haben einen intensiven, nussigen Geschmack. Sie werden oft in der gehobenen Patisserie und bei der Herstellung von italienischen Gebäcken verwendet. Auf Märkten in Palermo oder Catania kann man Mandelcreme probieren, die oft in lokalen Cafés als Dessert serviert wird.
Mandelgebäck in der italienischen Kultur
Mandelgebäck ist in Italien mehr als nur ein Süßigkeit – es ist ein Teil der traditionellen Kultur, der mit Feste, Familie und Kaffee verbunden ist. In vielen italienischen Haushalten ist Mandelgebäck ein fester Bestandteil von Kaffee- und Teezeiten. Besonders zu Weihnachten und Ostern wird es in großen Mengen gebacken und als Geschenk für Freunde und Familie verpackt.
Ein weiteres Highlight ist, dass Mandelgebäck oft in der Familie überliefert wird. Viele italienische Familien haben ihr eigenes Rezept, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Es ist ein Symbol für die Wertschätzung von Traditionen, von Qualität und von den einfachen Freuden des Lebens – wie das Teilen eines Kaffees mit Mandelplätzchen.
Alternativen und Abwandlungen
Obwohl das Rezept für italienische Mandelplätzchen traditionell bleibt, gibt es auch einige Abwandlungen, die man ausprobieren kann:
- Zusatz von Zimt oder Vanille: Ein wenig Zimt oder Vanilleextrakt kann dem Gebäck eine zusätzliche Aromenkomponente verleihen.
- Nüsse oder Schokolade: Obwohl die Kekse traditionell ohne Mehl, Butter oder Schokolade auskommen, können sie durch den Zusatz von Haselnüssen, Walnüssen oder Schokolade variiert werden.
- Formen: Die klassische Dreiecksform ist typisch, aber man kann die Kugeln auch einfach runden lassen oder sie in Form von Herzen oder Sternen backen.
Fazit
Italienische Mandelplätzchen, auch bekannt als Paste di Mandorla, sind eine einfache, aber köstliche Variante des Kaffeegebäcks, die sich perfekt für alle Gelegenheiten eignet. Sie sind schnell und unkompliziert herzustellen, verlangen keine spezielle Backkunst und erfreuen sich durch ihre weiche Konsistenz und den intensiven Mandelgeschmack. Zudem ist die sizilianische Mandelkultur ein spannendes Kapitel der italienischen Gastronomie, das nicht nur Geschmack, sondern auch Geschichte und Tradition beinhaltet.
Die Kombination aus regionalen Zutaten, traditionellen Backtechniken und einem einfachen Rezept macht diese Kekse zu einem unverzichtbaren Teil der italienischen Backkunst. Egal ob man sie als Kaffeegebäck genießt oder als Geschenk für Freunde mitbringt – italienische Mandelplätzchen sind eine Leckerei, die einfach zu schätzen ist.
Quellen
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