Authentische italienische Pizzasauce: Rezepte, Techniken und Tipps zum Nachmachen zu Hause

Die italienische Pizzasauce ist mehr als nur eine Grundlage für die berühmte Pizza: Sie ist ein essentieller Bestandteil, der den Geschmack und die Qualität der gesamten Pizza maßgeblich beeinflusst. Während die italienischen Pizzameister im Süden Europas auf einfache Zutaten und traditionelle Techniken zurückgreifen, ist die Pizzasauce in anderen Kulturen oft mit zusätzlichen Aromen und Gewürzen angereichert. Im Folgenden werden Rezepte, Tipps und Techniken für die Herstellung einer authentischen italienischen Pizzasauce vorgestellt, die sowohl traditionell als auch modern angepasst werden können.

Die italienische Pizzasauce unterscheidet sich deutlich von der typischen Tomatensauce, die in vielen Küchen verwendet wird. Sie ist meist weniger gewürzt, nicht zu flüssig und basiert auf hochwertigen Tomaten. Die traditionelle neapolitanische Pizzasauce, beispielsweise, enthält nur zwei Zutaten: San Marzano Tomaten und Meersalz. Dieses Minimalprinzip spiegelt die Philosophie „weniger ist mehr“ wider, die in der italienischen Pizzakultur von zentraler Bedeutung ist. In anderen Regionen oder kulinarischen Traditionen hingegen können zusätzliche Zutaten wie frische Kräuter, Knoblauch oder Olivenöl hinzugefügt werden, um die Sauce abzurunden.

In diesem Artikel werden verschiedene Rezepte vorgestellt – vom traditionellen neapolitanischen Ansatz bis hin zu modernen, leichten Variationen. Zudem werden Tipps und Techniken erläutert, die beim Zubereiten und Anwenden der Sauce wichtig sind. Zudem wird auf die Haltbarkeit, Lagerung und Verwendung der Sauce eingegangen, um auch längerfristige Planung und Speicherung zu ermöglichen.


Traditionelle neapolitanische Pizzasauce: Minimalismus im Geschmack

In Neapel, der Geburtsstadt der Pizza, ist die Pizzasauce ein Symbol für Einfachheit und Authentizität. Laut den Vorgaben der Associazione Verace Pizza Napoletana (AVPN), einer 1984 gegründeten Organisation zur Förderung und Schutz der echten neapolitanischen Pizza, besteht die authentische Pizzasauce aus nur zwei Zutaten: San Marzano Tomaten und Meersalz. Diese Tomaten wachsen in der Region um den Vesuv und gelten aufgrund ihrer süßen, fruchtigen Note als ideal für die Pizzasauce.

Die Zubereitung dieser Sauce ist unkompliziert, aber erfordert einige Vorsicht bei der Zerkleinerung der Tomaten. Laut den Rezeptangaben wird empfohlen, die Dosentomaten nicht mit einem Mixer oder Pürierstab zu zerkleinern, da dies zu einer zu flüssigen Konsistenz führt. Stattdessen wird empfohlen, die Tomaten mit der Hand oder mit einer Gabel zerdrücken. Dieser Vorgang erlaubt eine bessere Kontrolle über die Textur der Sauce und vermeidet, dass die Kerne der Tomaten, die bittere Geschmacksnoten enthalten können, zu stark zerkleinert werden.

Ein typisches Rezept für die neapolitanische Pizzasauce sieht folgendermaßen aus:

Zutaten:

  • 1 Dose San Marzano Tomaten (400 g)
  • 4 g Meersalz

Zubereitung:

  1. Die Tomaten werden in eine Schüssel gegeben.
  2. Mit der Hand oder mit einer Gabel werden die Tomaten zerdrückt, bis sie eine homogene, aber nicht zu flüssige Konsistenz haben.
  3. Das Meersalz wird hinzugefügt und gut untergehoben.
  4. Die Sauce ist sofort verwendbar oder kann im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Laut den Angaben in den Rezeptquellen reicht etwa 80–100 g Sauce für eine Pizza mit einem Durchmesser von etwa 28–30 cm. Bei einer Dose von 400 g Tomaten kann man etwa vier Pizzen damit belegen.

Es ist auch erwähnenswert, dass die Sauce nicht gekocht oder eingelegt wird. Dies unterscheidet sie von vielen anderen Pizzasaucen, die durch Aufkochen oder Einkochen eine intensivere Konsistenz oder Geschmack entfalten. In Neapel wird die Sauce in ihrer natürlichen Form verwendet, da man den Geschmack der Tomaten in seiner reinsten Form zu schätzen weiß.


Einfache italienische Pizzasauce: Ein Rezept mit mehr Aromen

Während die traditionelle neapolitanische Pizzasauce auf Minimalismus setzt, gibt es auch Rezeptvarianten, die etwas mehr Aromen und Geschmacksschichten beinhalten. Ein Beispiel ist eine einfache italienische Pizzasauce, die durch die Zugabe von Knoblauch, Basilikum und Olivenöl eine angenehmere, abgerundete Geschmacksskala erhält. Dieses Rezept ist ideal für diejenigen, die eine leichte, aber dennoch aromatische Sauce bevorzugen.

Zutaten:

  • 1 Dose geschälte Tomaten (400 g)
  • 10 g grobes Meersalz
  • 5 frische Basilikumblätter
  • 1 EL Olivenöl
  • 1–2 Knoblauchzehen (optional)

Zubereitung:

  1. Die Tomaten werden in eine Schüssel gegeben.
  2. Die Tomaten werden mit der Hand zerdrückt oder mit einer Gabel fein zerdrückt.
  3. Das Meersalz wird untergehoben.
  4. Die Basilikumblätter werden fein gehackt und hinzugefügt.
  5. Das Olivenöl wird in die Sauce eingearbeitet.
  6. Bei Verwendung von Knoblauch werden die Zehen geschält und fein gehackt und ebenfalls untergehoben.
  7. Die Sauce ist sofort verwendbar.

Diese Sauce eignet sich besonders gut für diejenigen, die eine leichte, aber dennoch geschmacksintensive Sauce bevorzugen. Sie kann ebenfalls im Kühlschrank aufbewahrt werden und hält sich etwa 2–3 Tage.


Moderne Pizzasauce: Mit regionalen Zutaten

In einigen Fällen wird die Pizzasauce auch mit regionalen oder saisonalen Zutaten angereichert, um den Geschmack zu variieren oder der lokalen Küche näherzukommen. Ein Beispiel ist eine Sauce, die mit frischen Tomaten aus dem eigenen Garten hergestellt wird. Dies erfordert etwas mehr Vorbereitung, kann aber eine köstliche Alternative zu Dosentomaten sein.

Ein Rezept, das in den Quellen beschrieben wird, ist eine Sauce aus frischen San Marzano Tomaten, die nach dem Schälen und Einkochen verwendet werden. Dieser Vorgang erlaubt die Erhaltung der Tomaten über einen längeren Zeitraum und ist besonders dann sinnvoll, wenn man Zugang zu frischen, reifen Tomaten hat.

Zutaten:

  • 2 kg frische San Marzano Tomaten
  • 1 EL Salz
  • 1 EL Zucker
  • 1 EL Olivenöl
  • 1–2 Knoblauchzehen
  • Frische italienische Kräuter (Oregano, Majoran, Basilikum)

Zubereitung:

  1. Die Tomaten werden gewaschen und vorsichtig geschält (entweder durch Eintauchen in kochendes Wasser oder durch Schälen mit einem Messer).
  2. Die Tomaten werden in kleine Würfel geschnitten.
  3. In einem großen Topf wird Olivenöl erhitzt, und der Knoblauch wird kurz angebraten.
  4. Die Tomatenwürfel werden hinzugefügt, sowie Salz, Zucker und die Kräuter.
  5. Die Sauce wird bei mittlerer Hitze 20–30 Minuten geköchelt, bis sie eine dichtere Konsistenz erreicht.
  6. Die Sauce wird entweder direkt verwendet oder in Gläser abgefüllt und im Wasserbad sterilisiert.

Dieses Rezept ist ideal für diejenigen, die eine selbstgemachte Sauce mit frischen, regionalen Zutaten herstellen möchten. Allerdings ist es etwas aufwendiger und erfordert mehr Zeit und Vorbereitung.


Tipps für die Zubereitung und Verwendung der Sauce

Die Zubereitung der Pizzasauce erfordert nicht nur die richtigen Zutaten, sondern auch einige Techniken, die den Geschmack und die Konsistenz der Sauce beeinflussen. Im Folgenden werden einige wichtige Tipps vorgestellt:

1. Die richtigen Tomaten wählen

Die Qualität der Tomaten ist entscheidend für den Geschmack der Sauce. San Marzano Tomaten gelten als ideal, da sie eine süße, fruchtige Note und eine gute Saftigkeit haben. Alternativ können auch andere Tomaten verwendet werden, sofern sie nicht zu sauer oder wässrig sind.

2. Nicht mit dem Mixer zerkleinern

Ein häufiger Fehler ist das Zerkleinern der Tomaten mit einem Mixer oder Pürierstab. Dies führt zu einer zu flüssigen Konsistenz, die für die Pizza ungeeignet ist. Stattdessen sollte die Sauce mit der Hand oder mit einer Gabel zerdrückt werden, um die Textur zu kontrollieren.

3. Die Sauce nicht einkochen

In Neapel wird die Sauce nicht eingelegt oder gekocht. Dies ist ein wichtiger Unterschied zu anderen Rezepten, bei denen die Sauce durch Aufkochen eine intensivere Konsistenz und einen intensiveren Geschmack bekommt. Die italienische Pizzasauce bleibt in ihrer natürlichen Form und wird direkt verwendet.

4. Die Sauce nicht zu stark würzen

In der italienischen Pizzakultur gilt: Weniger ist mehr. Die Sauce sollte nicht zu stark gewürzt sein, da dies den natürlichen Geschmack der Tomaten überdecken könnte. Stattdessen wird der Geschmack durch die Qualität der Tomaten und die Textur der Sauce gesteuert.

5. Lagerung und Haltbarkeit

Selbstgemachte Pizzasauce hält sich im Kühlschrank etwa 2–3 Tage. Für eine längere Lagerung kann die Sauce in Gläser gefüllt und im Wasserbad eingelegt werden. Dabei ist es wichtig, die Gläser zu sterilisieren und etwas Platz zwischen dem Inhalt und dem Deckel zu lassen, um ein Austreten zu vermeiden.


Gesundheitliche Aspekte der Pizzasauce

Neben dem Geschmack und der Technik spielt auch die gesundheitliche Komponente eine Rolle bei der Herstellung der Pizzasauce. Tomaten enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe und Mineralstoffe, die für den menschlichen Körper von Vorteil sind. Besonders Kalium, ein wichtiger Mineralstoff für die Regulation des Blutdrucks und für Nerven- und Muskelfunktionen, ist in Tomaten enthalten.

Außerdem verbessern sich die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe von Tomaten durch Erhitzen. Polyphenole, Antioxidantien, die freie Radikale abfangen und so zellschädigende Prozesse vermindern, sind in erhitzten Tomaten in einer höheren Konzentration vorhanden. Dies bedeutet, dass die Sauce nicht nur geschmacklich, sondern auch gesundheitlich vorteilhaft ist.


Fazit: Einfach, authentisch, lecker

Die italienische Pizzasauce ist ein Beispiel für die Einfachheit, die in der italienischen Küche so oft den Geschmack bestimmt. Sie basiert auf hochwertigen Tomaten, Meersalz und – bei manchen Rezepten – einigen zusätzlichen Aromen. Die Zubereitung erfordert keine komplizierten Techniken, sondern eine gute Kontrolle über die Konsistenz und den Geschmack. Mit ein paar einfachen Zutaten kann man eine Sauce herstellen, die die Pizza in den Geschmack verfeinert und den Genuss steigert.

Ob traditionell nach neapolitanischen Vorgaben, mit regionalen Zutaten oder modern und leger – die Pizzasauce ist immer ein essentieller Bestandteil der Pizza. Sie verbindet nicht nur die Zutaten auf dem Teig, sondern auch die Kultur, die Tradition und die Leidenschaft, die in der italienischen Pizzakultur zum Ausdruck kommen.


Quellen

  1. esprevo.de
  2. gustini.de
  3. gerne-kochen.de
  4. bbqpit.de
  5. velvetandvinegar.com
  6. orodiparma.de

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