Italienische Cremes – Rezepte, Zubereitung und Verwendung in der italienischen Küche

Italienische Cremes sind unverzichtbare Bestandteile vieler Desserts und Füllungen in der italienischen Konditorei. Sie sind vielseitig einsetzbar, aromatisch und tragen dazu bei, dass Kuchen, Torten, Gebäck und andere Desserts ihren besonderen Geschmack und ihre cremige Konsistenz erhalten. In diesem Artikel wird der Fokus auf die Crema Pasticcera und verwandte Cremen gelegt, wobei Rezepte, Zubereitung, Verwendung und kulinarische Hintergründe im Vordergrund stehen. Alle Informationen basieren auf den bereitgestellten Quellen, die sich auf traditionelle italienische Cremen beziehen.

Crema Pasticcera – eine klassische italienische Creme

Crema Pasticcera ist eine der bekanntesten Cremen in der italienischen Dessertküche. Sie wird häufig als Füllung für Gebäck, Torten oder als Komponente in Desserts verwendet und ist ein Grundelement der italienischen Patisserie. Die Creme ist auf Vanille basiert und weist eine cremige, dichte Konsistenz auf, die sich ideal zum Füllen und Garnieren eignet.

Rezept für Crema Pasticcera

Das Rezept für Crema Pasticcera ist einfach und erfordert grundlegende Zutaten, die in der Regel in der heimischen Küche zu finden sind. Die folgende Variante basiert auf den Angaben aus verschiedenen Quellen, wobei die Mengen und Zubereitung gut abgeglichen wurden.

Zutaten für ca. 500 ml Crema Pasticcera:

  • 500 ml Milch
  • 4 Eigelb
  • 100 g Zucker
  • 40 g Maisstärke
  • 1 Vanilleschote oder 1 Teelöffel Vanilleextrakt
  • (optional) Schale einer Bio-Zitrone

Zubereitung:

  1. Vorbereitung der Zutaten: Die Vanilleschote wird aufgeschnitten und das Mark herausgekratzt. Alternativ kann Vanilleextrakt verwendet werden. Sollte Zitronenschale hinzugefügt werden, wird diese ebenfalls fein geraspelt.

  2. Mischung der trockenen Zutaten: In einer Schüssel werden die Eigelbe mit Zucker und Maisstärke vermischt. Dabei entsteht ein cremiger, leicht gelber Teig.

  3. Einrühren der Flüssigkeit: Die Milch wird langsam in die Eigelb-Mischung eingearbeitet, bis eine homogene Flüssigkeit entsteht. Ist Vanille- oder Zitronenaroma gewünscht, wird es ebenfalls hinzugefügt.

  4. Erhitzen der Masse: Die Mischung wird in einen Topf gegeben und auf mittlerer bis niedriger Flamme langsam erhitzt. Es ist wichtig, die Masse stetig zu rühren, um Klumpen zu vermeiden. Die Creme wird leicht anfangen zu stocken und sollte nicht zu heiß werden, da dies Klumpenbildung begünstigt.

  5. Abkühlung und Verwendung: Sobald die Creme die gewünschte Konsistenz erreicht hat, wird sie von der Hitze genommen und in ein Schüssel umgefüllt. Sie kann direkt verwendet oder abgekühlt und später weiterverarbeitet werden.

Die Crema Pasticcera kann bis zu 2–3 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Sie ist ideal als Füllung für Torten, Kuchen, Kekse oder als Bestandteil von Desserts wie Tiramisu oder Chantilly-Creme-Kreationen.

Tipp zur Zubereitung

Einige Quellen erwähnen, dass in italienischen Rezepten oft mehr Zucker als hier angegeben verwendet wird – manchmal bis zu der doppelten Menge. Dies hängt vom persönlichen Geschmack ab, weshalb in der hier vorgestellten Variante die Süße bewusst etwas zurückhaltender gewählt wurde.

Außerdem ist es wichtig, die Creme langsam zu erhitzen. Wird die Temperatur zu hoch, kann die Masse leicht stocken oder Klumpen bilden. Ist das passiert, kann die Creme durch ein Sieb gestrichen werden, was zwar die Menge etwas reduziert und mehr Arbeit bedeutet, aber das Problem löst.

Chantilly-Creme – eine leichte Alternative

Chantilly-Creme ist eine weiteres, in der italienischen Küche verwendete Creme, die jedoch im Gegensatz zu Crema Pasticcera ohne Eier zubereitet wird. Sie besteht aus Schlagsahne, Puderzucker und Vanilleextrakt und ist daher besonders leicht und luftig. In Italien wird sie manchmal mit der Diplomatcreme verwechselt, was nicht korrekt ist. Die Chantilly-Creme ist ausschließlich aus Schlagsahne hergestellt, während die Diplomatcreme eine Mischung aus Chantilly-Creme und Custard (z. B. Crema Pasticcera) darstellt.

Rezept für Chantilly-Creme

Zutaten:

  • 500 ml Schlagsahne
  • 50 g Puderzucker
  • 1 Teelöffel Vanilleextrakt

Zubereitung:

  1. Schlagen der Sahne: Die Schlagsahne wird in einer großen Schüssel mit einem Handrührer oder einer Küchenmaschine aufgehackt. Dabei wird der Puderzucker nach und nach hinzugefügt, bis die Sahne steif ist.

  2. Vanille hinzufügen: Der Vanilleextrakt wird unter die steif geschlagene Sahne gerührt, bis die Aromen gleichmäßig verteilt sind.

  3. Verwendung: Die Chantilly-Creme ist sofort einsatzbereit und eignet sich hervorragend zum Garnieren von Torten, Kuchen, Millefeuille, Rouladen oder zum Füllen von Keksen. Sie ist besonders bei Desserts mit knusprigen Komponenten wie Profiteroles oder Bignè beliebt.

Nährwertinformationen (pro 100 g)

Nährwert Menge
Energie (kcal) 309
Kohlenhydrate 15,6 g
Zucker 15,6 g
Fette 26,3 g
Gesättigte Fettsäuren 15,32 g
Cholesterin 79 mg
Natrium 30 mg

Die Chantilly-Creme ist eine ideale Option für Desserts, bei denen eine leichte Creme gewünscht wird. Sie ist schnell zubereitet und benötigt keine erhitzte Phase, was die Zubereitung besonders einfach gestaltet.

Crema di Mascarpone – eine weitere Creme-Variante

Ein weiteres Rezept, das in der italienischen Küche verbreitet ist, ist die Crema di Mascarpone. Sie basiert auf der Zutat Mascarpone, die ursprünglich aus der Lombardei stammt und in der italienischen Konditorei eine wichtige Rolle spielt.

Rezept für Crema di Mascarpone

Zutaten:

  • 250 g Mascarpone
  • 100 g Puderzucker
  • 1–2 EL Vanilleextrakt
  • (optional) 1 EL Zitronensaft oder Zitronenschale
  • (optional) 50–100 ml Schlagsahne (für eine luftigere Creme)

Zubereitung:

  1. Mascarpone schlagen: Die Mascarpone wird in einer Schüssel mit einem Handrührer oder einer Küchenmaschine leicht angerührt, bis sie cremig und homogen ist.

  2. Puderzucker hinzufügen: Der Puderzucker wird nach und nach untergehoben, bis die Creme die gewünschte Konsistenz erreicht. Alternativ kann Vanilleextrakt oder Zitronensaft hinzugefügt werden, um eine aromatische Note zu erzielen.

  3. Schlagsahne hinzufügen (optional): Soll die Creme leichter werden, kann Schlagsahne untergehoben werden. Das schafft eine luftigere Textur, die sich besonders für Torten und Desserts eignet.

  4. Verwendung: Die Crema di Mascarpone eignet sich hervorragend als Füllung für Kuchen, Torten oder als Begleitung zu Gebäck, wie z. B. Amaretti oder Mürbeteigplätzchen. Sie ist besonders bei Tiramisu oder anderen italienischen Desserts beliebt.

Regionale Einordnung

Die Crema di Mascarpone wird in verschiedenen Regionen Italiens zubereitet, wobei die Hauptzutat Mascarpone ursprünglich aus der Lombardei stammt. In dieser Region ist die Creme besonders verbreitet, weshalb sie hier auch regionaler Bezug hergestellt werden kann. Allerdings ist sie in ganz Italien verbreitet und in vielen Varianten erhältlich, z. B. mit Rum, Erdbeeren oder Pistazien.

Verwendung in italienischen Desserts

Die verschiedenen Cremen haben sich in der italienischen Dessertküche etabliert und werden in zahlreichen Kreationen eingesetzt. Einige Beispiele:

  • Tiramisu: Eine der bekanntesten italienischen Nachspeisen, die Crema Pasticcera oder eine Variation davon als Hauptbestandteil enthält. Es gibt auch Ei-freie Varianten, die besonders in der warmen Jahreszeit beliebt sind.
  • Millefeuille: Eine Torte aus Schichten von Blätterteig und Creme, bei der Chantilly-Creme oder eine Mischung aus Chantilly- und Custard-Creme verwendet wird.
  • Rouladen: Ein weiteres Dessert, in dem Creme eine zentrale Rolle spielt. Die Creme wird auf ein gefülltes Blätterteig- oder Schlagsahnen-Roulade aufgetragen.
  • Gefüllte Kekse und Torten: Crema Pasticcera wird oft als Füllung in Torten, Kuchen oder Keksen verwendet und verleiht diesen Gebäcken eine cremige Textur und einen süßen Geschmack.

Die Verwendung der Cremen ist sehr vielseitig, und sie können in Kombination mit anderen Komponenten wie Früchten, Nüssen oder Alkohol (z. B. Rum oder Kaffee) eingesetzt werden, um die Geschmacksvielfalt zu erweitern.

Geschichtlicher Hintergrund und Herkunft

Die genaue Herkunft der Crema Pasticcera ist schwer zu bestimmen, da es in der europäischen Küche bereits seit dem Mittelalter Cremen auf Eibasis gab. In Italien entwickelte sich diese Form der Creme jedoch zu einem unverzichtbaren Bestandteil der süßen Küche. Die Creme wurde im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt und angepasst, wodurch sie heute eine der beliebtesten Cremen in der italienischen Dessertküche ist.

Einige Quellen vermuten, dass die Crema Pasticcera ursprünglich aus der Toskana stammt, weshalb eine regionale Zuordnung in Betracht gezogen wird. Allerdings ist die Creme in ganz Italien verbreitet, weshalb sie hier allgemein als italienische Creme bezeichnet wird.

Die Chantilly-Creme hingegen hat ihren Ursprung im 17. Jahrhundert in Frankreich, wo sie von François Vatel kreiert wurde. Sie trägt den Namen des Schlosses Chantilly, in dem Vatel Küchenaufseher war. Von dort aus verbreitete sie sich schnell in Europa, einschließlich Italien, wo sie in der Konditorei einen festen Platz einnimmt.

Tipps und Tricks

Bei der Zubereitung von italienischen Cremen gibt es einige Tipps, die zu einer besseren Qualität und einfachen Herstellung führen können:

  • Langsam erhitzen: Bei der Zubereitung von Crema Pasticcera ist es wichtig, die Masse langsam zu erwärmen, um Klumpenbildung zu vermeiden. Ein langsames Erhitzen ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung der Zutaten und eine cremige Konsistenz.
  • Rühren nicht vergessen: Während des Erwärmen-Prozesses sollte die Creme stetig gerührt werden, um zu verhindern, dass sich die Zutaten an der Schüssel absetzen oder Klumpen bilden.
  • Abkühlung: Die Creme sollte nach der Zubereitung abgekühlt werden, damit sie ihre Konsistenz behält und nicht zu flüssig wird.
  • Kühlung vor dem Servieren: Bei Desserts, die mit Crema di Mascarpone oder Chantilly-Creme gefüllt sind, ist es wichtig, dass die Creme gut gekühlt wird, um das Dessert optimal servieren zu können.
  • Sieben bei Klumpen: Sollten Klumpen entstehen, kann die Creme durch ein Sieb gestrichen werden. Dies reduziert zwar die Menge, ist aber eine gute Alternative, um die Creme dennoch zu verwenden.

Fazit

Italienische Cremes wie Crema Pasticcera, Chantilly-Creme und Crema di Mascarpone sind unverzichtbare Bestandteile der italienischen Dessertküche. Sie sind vielseitig einsetzbar, einfach zuzubereiten und tragen dazu bei, dass Desserts ihre cremige Textur und ihren süßen Geschmack erhalten. Die Cremen sind in zahlreichen Rezepten zu finden und eignen sich hervorragend zum Füllen, Garnieren oder als Bestandteil von Kuchen, Torten und Gebäck.

Die Zubereitung ist einfach, weshalb sie sich ideal für Einsteiger eignet. Mit ein paar Tipps und Tricks kann man die Cremen leicht zubereiten und in verschiedenen Desserts einsetzen. Egal ob es um eine klassische Crema Pasticcera, eine leichte Chantilly-Creme oder eine aromatische Crema di Mascarpone geht – die italienischen Cremen sind eine hervorragende Grundlage für viele kulinarische Kreationen.

Quellen

  1. Mair-Mair – Crema Pasticcera Rezept
  2. Foodboom – Crema Pasticcera Rezept
  3. GuteKüche – Italienische Cremerezepte
  4. Chefkoch – Italienische Dessertrezepte
  5. Giallozafferano – Chantilly-Creme Rezept
  6. Authentisch Italienisch Kochen – Crema Pasticcera
  7. Authentisch Italienisch Kochen – Crema di Mascarpone

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