Italienische Hörnchen-Rezepte: Cornetti, Brioche und Brioche col Tuppo im Detail

Das italienische Frühstück ist ein Ritual, das nicht nur den Tag beginnt, sondern auch den Geist und Körper mit Energie versorgt. Zentral dabei sind süße Backwaren wie Cornetti, Brioche oder die spezielle Variante der Brioche col Tuppo. Diese Teigwaren sind mehr als nur ein Snack – sie sind ein Inbegriff italienischer Lebensfreude und Gastronomie. In diesem Artikel werden die Rezepte, Zubereitungsweisen und kulinarischen Hintergründe der beliebtesten italienischen Hörnchen detailliert beschrieben. Zudem wird auf die besonderen Traditionen und Geschmacksrichtungen eingegangen, die diese Produkte so einzigartig machen.


Was ist ein Cornetto?

Der Cornetto ist die italienische Variante des französischen Croissants. Er unterscheidet sich jedoch in einigen wesentlichen Punkten: Im Gegensatz zum Croissant, der traditionell ohne Füllung serviert wird, sind Cornettos immer mit süßen Cremes gefüllt, wie z. B. Schokolade, Vanille oder Marmelade. In Norditalien wird das Hörnchen oft auch als Brioche bezeichnet, weshalb Verwechslungen möglich sind. Ein weiterer Unterschied ist, dass Cornettos nicht mit einer scharfen Butterfaltung gearbeitet werden, wie es im französischen Croissant der Fall ist, sondern oftmals mit einer weicheren, cremigeren Struktur.


Die Brioche col Tuppo: Eine süditalienische Spezialität

Die Brioche col Tuppo ist eine spezielle Form der italienischen Brioche, die vor allem in Süditalien, insbesondere auf Sizilien, populär ist. Der Name „col Tuppo“ bedeutet wörtlich übersetzt „mit dem Knoten“. Das Rezept beinhaltet gekneteten Teig mit Eiern und Butter, der zu einer großen und einer kleineren Kugel geformt wird. Die kleine Kugel wird dann in die Mitte der großen gesetzt und leicht festgedrückt, wodurch ein charakteristisches Knotenmuster entsteht. Im Gegensatz zum Cornetto hat die Brioche col Tuppo keine Füllung, sondern wird meist unbehandelt serviert. Sie ist ein typisches Beispiel für die vielfältige italienische Backkunst und wird oft als Teil des italienischen Frühstücks serviert.


Die italienische Frühstückstradition – Süße und Salzige Varianten

Im italienischen Alltag ist das Frühstück (prima colazione) ein schnelles Ritual, das meist aus Espresso oder Cappuccino und einer süßen Backware wie Cornetti oder Brioche besteht. Es ist jedoch nicht ungewöhnlich, dass es gegen 10 Uhr ein zweites Frühstück (seconda colazione) gibt, bei dem auch herzhafte Gerichte wie Tramezzini, kleine italienische Sandwiches, serviert werden.

Am Wochenende wird das Frühstück oft zu einem Brunch, bei dem sowohl süße als auch herzhafte Gerichte angeboten werden. Dies ist insbesondere in Familien verbreitet, bei denen sich mehrere Generationen zum Frühstück treffen.


Rezept für italienische Cornetti

Die Zubereitung von Cornetti ist eine kunstvolle Angelegenheit, die sowohl Geschick als auch Geduld erfordert. Im Folgenden ist ein detailliertes Rezept für die Herstellung von 22–24 Cornetti beschrieben.

Zutaten

  • 400 g Weizenmehl Type 00
  • 100 g Manitoba-Mehl
  • 250 g Wasser bei Zimmertemperatur
  • 50 g lauwarme Sahne
  • 10 g frische Bierhefe
  • 60 g Zucker
  • 12 g feines Salz
  • 300 g weiche Butter (hochwertig)

Zubereitung

  1. Teigvorbereitung:
    Die Hefe in das lauwarme Wasser auflösen. In einer Rührschüssel das Mehl, die Hefe und das Wasser mit einem Knethaken unter niedriger Geschwindigkeit vermengen. Nach etwa 5 Minuten, sobald sich die Zutaten verbunden haben, die Geschwindigkeit erhöhen.

  2. Zusatzzutaten:
    Die Sahne, das Salz und den Zucker hinzufügen und auf niedriger Geschwindigkeit erneut kneten. Nach etwa 8 Minuten sollte der Teig weich, elastisch und seidig sein.

  3. Teig gehen lassen:
    Den Teig in eine Schüssel geben, mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort für etwa 1–2 Stunden ruhen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.

  4. Formen:
    Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche erneut durchkneten. In acht gleich große Stücke teilen und diese zu Kugeln formen.

  5. Füllung:
    Jedes Teigstück mit der gewünschten Füllung (z. B. Marmelade, Schokolade oder Creme) bestreichen und dann von der schmalen Seite her aufrollen, sodass ein Hörnchen entsteht.

  6. Backen:
    Die Cornetti mit etwas Eigelb bestreichen und nach Wunsch mit Pistazien oder Schokostreuseln bestreuen. Im vorgeheizten Ofen bei 180 °C etwa 15–20 Minuten backen, bis die Hörnchen goldbraun sind.


Rezept für Brioche col Tuppo

Die Brioche col Tuppo ist eine süditalienische Spezialität, die durch ihre charakteristische Form auffällt. Sie besteht aus zwei ineinander verschachtelten Teigkugeln, weshalb sie auch als „Brioche mit dem Knoten“ bezeichnet wird.

Zutaten

  • 500 g Mehl (Type 550)
  • 100 ml lauwarme Milch
  • 40 g Zucker
  • 20 g frische Hefe
  • 5 g Salz
  • 100 g weiche Butter
  • 4 Eier
  • 1 verquirltes Ei zum Bestreichen

Zubereitung

  1. Hefevorbereitung:
    Die Hefe in der lauwarmen Milch auflösen.

  2. Teigmischung:
    Das Mehl in eine Rührschüssel sieben, Zucker, Salz und Butter hinzufügen und mit der Hefemilch vermengen. Nacheinander die Eier hinzufügen und den Teig grob durchkneten.

  3. Teig gehen lassen:
    Den Teig mit einem Tuch abdecken und an einem warmen Ort etwa 1–2 Stunden gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.

  4. Formen:
    Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche durchkneten und in 12 gleich große Stücke teilen. Von jedem Stück ein kleineres abschneiden (etwa pralinengroß).

  5. Knotenform:
    Die großen Teigstücke zu Kugeln formen und in der Mitte mit dem Daumen eine Vertiefung eindrücken. Die kleinen Teigstücke in diese Vertiefung setzen und leicht festdrücken.

  6. Backen:
    Die Brioche col Tuppo mit verquirltem Ei bestreichen und im vorgeheizten Ofen bei 180 °C etwa 20–25 Minuten backen, bis sie goldbraun sind.


Herzhafte Optionen: Tramezzini

Obwohl das italienische Frühstück typischerweise süß ist, gibt es auch herzhafte Alternativen, insbesondere bei der seconda colazione. Tramezzini sind kleine Sandwiches aus weichem Brot, gefüllt mit Wurst, Käse oder Tomaten. Sie sind eine beliebte Variante des italienischen Frühstücks und oft auch als Snack während des Tages serviert.

Zutaten

  • (selbstgebackenes) Weißbrot oder spezielles Tramezzino-Brot
  • Mozzarella
  • Tomaten
  • Oliven
  • gegrillte Paprika
  • italienische Wurstwaren wie Schinken und Salami

Zubereitung

  1. Brot schneiden:
    Das Brot in kleine Sandwich-Portionen schneiden.

  2. Belag anrichten:
    Jedes Stück mit Mozzarella, Tomaten, Oliven oder gegrillter Paprika belegen. Alternativ können auch Wurstsorten wie Schinken oder Salami verwendet werden.

  3. Servieren:
    Die Tramezzini werden meist kalt serviert und passen hervorragend zu einem Espresso oder Cappuccino.


Wichtige Getränke zum italienischen Frühstück

Ein typisches italienisches Frühstück ist ohne Espresso oder Cappuccino nicht denkbar. Der Espresso ist nicht nur ein Getränk, sondern auch ein Symbol für italienische Lebenskultur. Er wird meist in kleinen Tassen serviert und ist ideal für einen energiegeladenen Start in den Tag.

Zu den süßen Backwaren passen auch Fruchtsäfte, wie Orangensaft oder andere Säfte, die die Süße der Brote und Hörnchen ergänzen. Ein weiteres Highlight ist Nutella, ein köstlicher Schokoladenaufstrich aus Haselnüssen und Kakao, der in Italien äußerst beliebt ist. Er wird oft auf Brot oder Kekse gestrichen oder in Kuchen verarbeitet.


Wichtige Zutaten und Produkte

Die Qualität der Zutaten spielt eine große Rolle bei der Herstellung von italienischen Hörnchen und Brot. Besonders wichtig sind:

  • Mehl: Weizenmehl Type 00 oder Manitoba-Mehl
  • Hefe: Frische Bierhefe oder Trockenhefe
  • Butter: Von hoher Qualität und weich
  • Eier: Frisch und gut verarbeitet
  • Zucker und Salz: Für den Geschmack und die Fermentation

Zusätzlich sind Getränke wie Espresso, Cappuccino, Orangensaft und Nutella wichtige Bestandteile des italienischen Frühstücks und tragen maßgeblich zur ausgewogenen Nährwertzusammensetzung bei.


Die Bedeutung des italienischen Frühstücks

In Italien ist das Frühstück nicht nur eine Mahlzeit, sondern ein Ritual, das den Tag symbolisch einleitet. Es ist ein Moment, in dem der Körper mit Energie, der Geist mit Leichtigkeit und die Seele mit Freude versorgt wird. Im Gegensatz zu anderen Kulturen, in denen das Frühstück oft fett- und zuckerreich ist, ist das italienische Frühstück ausgewogen, nahrhaft und lecker.

Immer mehr Ernährungswissenschaftler empfehlen das italienische Frühstück aufgrund seiner guten Mischung aus Kohlenhydraten, Proteinen, Vitaminen und Zucker. Es ist eine Ideallösung, um den Tag mit Kraft und Energie zu beginnen, ohne den Körper übermäßig zu belasten.


Schlussfolgerung

Das italienische Frühstück ist mehr als nur eine Mahlzeit – es ist ein Ritual, das den Tag symbolisch begrüßt. Die Rezepte für Cornetti, Brioche und Brioche col Tuppo sind nicht nur kulinarische Highlights, sondern auch Ausdruck der italienischen Backkunst und Lebensfreude. Mit den richtigen Zutaten und der richtigen Zubereitungsweise können diese Backwaren auch zu Hause gelungen nachgebacken werden.

Die italienische Frühstückstradition mit ihren süßen und herzhaften Varianten ist ein Beweis dafür, dass ein gesundes und nahrhaftes Frühstück auch lecker und abwechslungsreich sein kann. Ob Cornetti, Brioche oder Tramezzini – jedes Gericht hat seine eigene Geschichte, seine eigene Form und seinen eigenen Geschmack. Und all das wird durch die Kombination mit Espresso oder Cappuccino perfekt abgerundet.


Quellen

  1. Breakfast-world: Italienische Brioche col Tuppo
  2. Giallozafferano: Rezept für Croissant
  3. Italian Gourmet: Espresso, Kaffee und Croissant am italienischen Frühstück
  4. Utopia: Rezept für italienisches Frühstück – Cornetti

Ähnliche Beiträge