Italienisches Calzone-Rezept: Tradition, Zubereitung und Varianten

Die italienische Calzone ist nicht nur ein beliebtes Teiggericht, sondern auch ein Symbol der traditionellen Pizza-Kultur, die sich über Jahrhunderte in Italien entwickelt hat. Diese gefüllte Pizza, die aus einem fluffigen Hefeteig gefaltet wird, vereint die Geschmacksrichtungen der italienischen Küche in einer handlichen Form. Im Unterschied zur klassischen Pizza ist die Calzone geschlossen, wodurch sie den Aromen und der Feuchtigkeit der Füllung optimal schützt. In diesem Artikel werden die Ursprünge, die Zubereitung und die verschiedenen Varianten der Calzone detailliert vorgestellt, basierend auf den in den Quellen bereitgestellten Informationen.

Ursprünge und Bedeutung der Calzone

Die Calzone stammt aus Neapel, der Wiege der modernen Pizza. Der Name „Calzone“ leitet sich aus dem Italienischen ab und bedeutet wörtlich „Hosenbein“. Diese Bezeichnung beschreibt die Form des Gerichts, das wie ein halbmondförmiger Umschlag aussieht. Der Ursprung der Calzone wird auf das 17. oder 18. Jahrhundert zurückgeführt, wobei einige Berichte erwähnen, dass das Gericht ursprünglich als Form der Resteverwertung entstand. Italienische Hausfrauen verwendeten übrigen Hefeteig und füllten ihn mit Gemüse- oder Fleischresten, um einen nahrhaften Snack zu kreieren.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Calzone zu einer beliebten Mahlzeit, insbesondere bei Arbeitern, die nach einer einfachen, warmen und sättigenden Speise suchten. Sie war leicht transportabel, was sie ideal für die italienische Lebensart machte. Heute ist die Calzone über die Grenzen Italiens hinaus bekannt und in vielen Variationen erhältlich. Obwohl sich die Füllungen je nach Region unterscheiden, bleibt die Grundform – ein gefalteter, mit Käse und anderen Zutaten gefüllter Hefeteig – weitgehend unverändert.

Zubereitung und Rezept

Die Zubereitung der Calzone folgt einem ähnlichen Prozess wie bei der herkömmlichen Pizza, mit dem Unterschied, dass der Teig gefaltet wird, um die Füllung zu schützen. Im Folgenden wird ein typisches Rezept vorgestellt, das sich auf mehrere der bereitgestellten Quellen stützt.

Zutaten (für 4 Portionen)

  • 500 g Pizzateig (frisch oder selbstgemacht)
  • 200 g Ricotta
  • 150 g Mozzarella (gerieben)
  • 100 g gekochter Schinken (gewürfelt)
  • 1 Ei
  • 1 EL natives Olivenöl extra vergine
  • Salz, Pfeffer
  • Optional: frische Kräuter (Basilikum, Oregano)

Zubereitung

  1. Backofen vorheizen: Der Backofen wird auf eine hohe Temperatur (etwa 250–270 °C) vorgeheizt. Wenn ein Pizzastein oder ein feuerfester Stein verwendet wird, sollte dieser vorher in den Ofen gelegt werden, um optimal aufzuheizen.

  2. Teig ausrollen: Der Pizzateig wird in vier gleich große Portionen geteilt und zu runden Fladen ausgerollt. Wichtig ist, dass der Rand nicht zu dünn wird, um die Füllung sicher aufzunehmen.

  3. Füllung vorbereiten: Die Ricotta wird glatt gerührt und mit dem Ei, Salz und Pfeffer vermischt. Optional können frische Kräuter hinzugefügt werden. Der Mozzarella wird gerieben, und der Schinken wird gewürfelt.

  4. Teig belegen: Auf einer Hälfte jedes Teigfladens wird die Ricotta-Mischung verteilt. Darauf folgt der geriebene Mozzarella, gewürfelte Salami oder Schinken sowie Basilikumblätter. Wichtig ist, dass die Füllung nicht in der Mitte, sondern eher seitlich platziert wird, um ein Auseinanderlaufen zu vermeiden.

  5. Falten und fixieren: Die unbelegte Hälfte des Teigs wird über die gefüllte Hälfte geklappt, sodass ein Halbmond entsteht. Die Ränder werden sorgfältig zusammengedrückt, um sie zu fixieren. Um Dampf entweichen zu lassen, werden drei kleine Löcher in die Oberseite gestochen.

  6. Backen: Die Calzone wird auf einem vorgeheizten Backblech oder einem feuerfesten Stein im Ofen gebacken, bis die Kruste goldbraun und knusprig ist. Die Backzeit beträgt etwa 10–15 Minuten, abhängig von der Ofentemperatur und der Dicke des Teigs.

  7. Servieren: Die Calzone wird heiß serviert. Sie kann mit einem leichten Olivenöl oder einer Tomatensauce serviert werden, je nach Vorliebe.

Varianten und kreative Kombinationen

Ein weiterer Vorteil der Calzone ist, dass sie sich gut für verschiedene Variationen eignet. Die Füllungen können je nach Region und individuellem Geschmack angepasst werden. In einigen Teilen Italiens wird die Calzone vegetarisch zubereitet, indem Gemüse wie Spinat, Zucchini oder Paprika als Hauptbestandteile verwendet werden. In anderen Regionen, wie z. B. in der Emilia-Romagna, wird oft Ricotta mit Spinat kombiniert, während in Kampanien Salami oder Schinken bevorzugt werden.

Moderne Versionen der Calzone enthalten manchmal auch Pilze, Peperoni oder Meeresfrüchte wie Garnelen, die mit Mozzarella kombiniert werden. Vegetarische Varianten können ebenfalls mit Käse, Tomatensoße und Gemüse gefüllt werden. Für Süßspeisen gibt es auch kreative Optionen wie Schokolade, Früchte oder Nüsse in der Füllung, obwohl diese weniger traditionell sind.

Ein weiterer Tipp zur Zubereitung lautet, die Füllung nicht zu nass zu machen. Ein zu feuchter Teig kann dazu führen, dass die Calzone im Ofen zusammenfällt oder die Kruste unknusprig bleibt. Daher sollte darauf geachtet werden, dass die Füllung nicht zu viel Flüssigkeit enthält.

Weinbegleitung

Da die Calzone eine herzhafte Mahlzeit ist, eignet sie sich gut zu einem Glas Wein, der ihre Aromen unterstützt, ohne sie zu überdecken. In den bereitgestellten Quellen werden mehrere Weinsorten vorgestellt, die gut zu einer Calzone passen:

  • Chianti Classico: Ein fruchtiger Rotwein mit leicht tanninigem Geschmack, der die Aromen der Calzone gut ergänzt.
  • Vermentino: Ein frischer Weißwein mit mediterranen Noten, der besonders zu vegetarischen Varianten der Calzone passt.
  • Montepulciano d’Abruzzo: Ein kräftiger, runder Rotwein mit aromatischem Bouquet.
  • Lambrusco: Ein leicht prickelnder Rotwein, der ideal zu herzhaften Füllungen ist.

Häufig gestellte Fragen

Welche Käsefüllung eignet sich am besten?

Die Klassik der Calzone ist die Kombination aus Ricotta und Mozzarella. Diese Käse sorten sorgen für eine cremige Textur und einen intensiven Geschmack. Wer möchte, kann auch Pecorino oder Fontina hinzufügen, um die Aromen zu intensivieren.

Kann man die Calzone vegetarisch zubereiten?

Ja, die Calzone kann auch vegetarisch zubereitet werden. Dafür eignen sich Gemüse wie Spinat, Zucchini oder Paprika, die mit Käse kombiniert werden können. Eine vegetarische Calzone bleibt trotzdem aromatisch und saftig.

Wie macht man Calzone-Teig?

Der Calzone-Teig besteht aus Hefeteig, der zweimal gehen muss. Er wird aus Mehl, Wasser, Hefe, Olivenöl, Salz und Zucker hergestellt. Nach dem Kneten und dem ersten Gehvorgang wird der Teig geformt und gefüllt. Wichtig ist, dass der Teig elastisch genug ist, um gefaltet zu werden.

Fazit

Die italienische Calzone ist ein Gericht, das sowohl in seiner Einfachheit als auch in seiner Vielseitigkeit beeindruckt. Sie vereint die Tradition der italienischen Pizza mit der Kreativität der Füllungen, die sich je nach Region und individuellem Geschmack variieren können. Ob mit Schinken, Mozzarella und Ricotta oder vegetarisch mit Gemüse und Käse – die Calzone ist immer eine willkommene Mahlzeit, die sowohl als Hauptgericht als auch als Snack serviert werden kann. Mit einem passenden Wein und einem frischen Teig gelingt die Zubereitung der Calzone zu Hause mit etwas Geschick und Geduld.

Quellen

  1. Mair-Mair Calzone Original italienisch
  2. Arlafoods Calzone-Rezept
  3. Gustini Calzone Pizza – klassisch neapolitanisch
  4. rundum.de – Calzone selbst machen

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