Authentisches italienisches Ciabatta-Brot: Rezept, Herkunft und Backtechnik

Das italienische Brot Ciabatta hat sich seit seiner Erfindung in den 1980er Jahren in aller Welt als beliebte Brotsorte etabliert. Seine charakteristische Form, die an einen Pantoffel erinnert, und seine besondere Textur – eine knusprige Kruste und eine weiche, luftige Krume – machen es zu einem unverzichtbaren Element der italienischen Küche. Mit einfachen Zutaten wie Mehl, Wasser, Salz, Hefe oder Sauerteig sowie Olivenöl kann Ciabatta zu Hause nach verschiedenen Rezepten gebacken werden. In diesem Artikel wird die Herkunft, die traditionelle Zubereitung sowie mehrere Rezeptvarianten vorgestellt, um Einblicke in die Kunst des Ciabatta-Backens zu geben.

Die Herkunft des Ciabatta

Das Ciabatta entstand in der Region Venetien im Nordosten Italiens. Es wurde von dem Bäcker Arnaldo Cavallari in den 1980er Jahren geschaffen, um eine alternative Brotsorte zu entwickeln, die weniger Weizen und mehr Wasser enthält. Cavallari arbeitete dabei eng mit dem Bäcker Francesco Favaron zusammen, der die Form des Brotes mit einem „Hausschuh“ (auf italienisch ciabatta) verglich.

Die Idee war, ein Brot zu entwickeln, das rustikal, aber dennoch weich und luftig war. Es sollte eine Alternative zum klassischen italienischen Brot wie dem Pani Toscano oder dem Baguette sein, und es sollte sich besonders gut als Beilage zu Suppen, Salaten oder als Basis für Sandwiches eignen.

Das Rezept für das Ciabatta wurde in der Provinz Rovigo, im Ort Adria, entwickelt. Von dort aus verbreitete sich die Brotsorte rasch in ganz Italien und später auch weltweit.

Die Besonderheiten des Ciabatta-Teigs

Ein entscheidender Faktor, der das Ciabatta von anderen Brotsorten unterscheidet, ist die hohe Hydratation des Teigs. Hydratation bezeichnet den Wasseranteil im Teig im Verhältnis zum Mehl. Bei Ciabatta beträgt dieser Anteil etwa 75–80 %, was den Teig sehr weich und leicht zu verarbeiten macht.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Teigruhe, bei der der Teig mehrere Stunden ruhen muss, damit die Gärung und die Glutenbildung optimal ablaufen können. Diese Ruhephasen sind entscheidend für die Entwicklung der luftigen Krume und der knusprigen Kruste.

Im Gegensatz zu anderen Brotsorten, die oft mit Sauerteig arbeiten, kann Ciabatta sowohl mit frischer Hefe als auch mit Sauerteig gebacken werden. Je nach Rezeptvarante variiert der Anteil von Sauerteig oder Hefe. Bei einigen Rezepten ist die Reifezeit länger, wenn mehr Sauerteig verwendet wird.

Zutaten und Zubereitung: Grundrezept

Ein typisches Ciabatta-Rezept besteht aus den folgenden Zutaten:

Zutat Menge
Weizenmehl 200 g
Wasser 150 ml
Salz 1 Teelöffel
Hefe (frisch) 21 g
Olivenöl 1 Esslöffel

Die Zubereitung folgt mehreren Schritten:

  1. Hefevorbehandlung: In kaltem Wasser werden Hefe und Salz gelöst. Es ist wichtig, dass die Hefe vollständig aufgelöst ist, damit der Teig gleichmäßig aufgehen kann.

  2. Mehl einarbeiten: Das Mehl wird langsam in das Hefewasser einarbeitet. Der Teig wird dabei mit den Händen oder mit einem Handrührgerät mit Knethaken verknetet. Da der Teig sehr weich ist, ist es wichtig, vorsichtig zu arbeiten, um ihn nicht zu zerstören.

  3. Teigruhe: Nach dem Kneten wird der Teig für etwa 10–15 Minuten ruhen gelassen. Anschließend wird er in mehreren Schritten gefaltet und erneut ruhen gelassen. Dieser Vorgang kann mehrmals wiederholt werden, um die Glutenstruktur zu verbessern.

  4. Formen und Backen: Der Teig wird zu flachen Laiben geformt und auf einem Backblech oder einem Pizzastein ausgestellt. Vor dem Backen wird der Teig nochmals kurz ruhen gelassen. Anschließend wird er im Ofen gebacken, bis die Kruste goldbraun und knusprig ist.

Rezeptvarianten und Tipps

Obwohl das grundlegende Rezept für Ciabatta einfach ist, gibt es zahlreiche Variationen, die je nach Vorliebe und Region unterschiedlich ausfallen können. Einige Rezeptvarianten enthalten beispielsweise Sauerteig, um der Brotsorte mehr Aroma und Tiefe zu verleihen. Andere enthalten zusätzliche Zutaten wie getrocknete Tomaten, Oliven, Kräuter oder Walnüsse, um das Aroma zu verfeinern.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Mehtyp. In den Rezepten wird häufig Tipo 00 oder Tipo 0 verwendet, da diese Mehle fein gemahlen sind und sich gut für ein weiches, luftiges Brot eignen. Alternativ können auch Mehle wie Type 405 oder Type 550 verwendet werden, wenn diese nicht erhältlich sind.

Einige Rezeptvarianten empfehlen auch, den Teig über Nacht im Kühlschrank reifen zu lassen, um die Aromen intensiver werden zu lassen. Dies ist besonders bei Rezepten mit Sauerteig empfehlenswert, da die langsamere Gärung im Kühlschrank den Geschmack verfeinert.

Tipps zur Lagerung und Wiederauffrischung

Ein frisch gebackenes Ciabatta schmeckt am besten, wenn es noch warm ist. Allerdings kann es auch gefroren werden und bei Bedarf wieder aufgetaut und aufgebacken werden. Bei richtiger Lagerung hält sich das Brot im Gefrierschrank mindestens drei Monate.

Um ein eingelegtes Ciabatta wieder aufzufrischen, kann es auf dem Backblech in den Ofen gegeben und bei 180 °C für etwa 5–10 Minuten aufgebacken werden. Alternativ kann es auch in der Toaster oder Toastfunktion des Brots verwendet werden, um die Kruste wieder knusprig zu machen.

Verwendung des Ciabatta in der Küche

Das Ciabatta ist eine vielseitige Brotsorte, die sich in der italienischen Küche in verschiedenen Formen finden lässt. Es eignet sich besonders gut als Beilage zu Suppen, Salaten und gegrilltem Gemüse oder Fisch. In Scheiben geschnitten und geröstet ist es eine perfekte Grundlage für Bruschetta oder andere Antipasti.

Ein weiterer Klassiker ist das Ciabatta-Sandwich, bei dem das Brot mit Käse, Salat, Tomaten, Gurken, Schinken oder anderen Zutaten belegt wird. Aufgrund seiner weichen Krume und der knusprigen Kruste ist es eine perfekte Basis für Sandwiches.

Fazit

Das italienische Ciabatta ist ein Brot, das sich durch seine einzigartige Kombination aus weicher Krume und knuspriger Kruste auszeichnet. Es ist einfach zu backen, aber es erfordert etwas Geduld, da der Teig mehrere Ruhephasen benötigt, um seine volle Textur und Geschmack zu entfalten. Mit den richtigen Zutaten und der richtigen Technik kann man zu Hause ein authentisches Ciabatta backen, das genauso schmeckt wie in Italien.

Quellen

  1. Rezept für Ciabatta
  2. Weizenbrote: Rezept für Ciabatta
  3. Fluffiges Ciabatta wie in Italien
  4. Ciabatta-Rezept: Wie man das Brot klassisch backt
  5. Giallozafferano Rezept für Ciabatta
  6. Authentisch italienisch kochen: Ciabatta

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