SWR-Rezepte mit regionalen Wurzeln: Traditionelle Gerichte von der Rezeptsucherin Susanne Nett und weiteren Kochern
Einführung
Die Regionale Küche im Südwesten Deutschlands, insbesondere in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, ist reich an Traditionen und Geschichten, die sich in den Rezepten widerspiegeln. Susanne Nett, bekannt als „Die Rezeptsucherin“ aus der SWR-Sendung, hat sich in ihrem zweiten Band, „Die Rezeptsucherin Band 2: Rezeptschätze des Südwestens“, auf die Suche nach solchen regionalen Leckereien gemacht. Ihr Buch ist ein Fundus an Rezepten, die oft nicht nur das Auge, sondern auch die Seele erfreuen. Die Rezepte sind begleitet von Geschichten und Anekdoten, die das Kochen zu einem Erlebnis machen.
Zusätzlich zu den Rezepten Susanne Netts präsentiert das SWR auch andere Kochkunstwerke, beispielsweise das Sauerbratenrezept von Vincent Klink oder die traditionellen Rezepte aus der Siebenbürger Küche, wie sie im Buch „Am Herd meiner Oma“ von Rainer Klutsch beschrieben werden. Diese Rezepte zeigen, dass Kochen nicht nur um das Zubereiten von Speisen geht, sondern auch um die Pflege von Traditionen, Familiengeschichten und regionalen Wurzeln.
Die folgenden Abschnitte enthalten detaillierte Informationen zu Rezepten, Kochtechniken, Zutaten und kulturellen Hintergründen, wie sie in den bereitgestellten Quellen beschrieben werden.
Susanne Nett: Rezepte aus dem Südwesten
Susanne Nett hat sich in ihrem Buch „Die Rezeptsucherin Band 2“ auf die Suche nach den kulinarischen Schätzen des Südwestens begeben. Der Band enthält Rezepte aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, die Susanne Nett im Rahmen der SWR-Sendung gesammelt hat. Jedes Rezept ist mit einer Geschichte verbunden, die die Herkunft oder den besonderen Charakter des Gerichts erläutert. Die Rezepte sind einfach nachzukochen und oft auf wenige, aber ausgesuchte Zutaten beschränkt, die auf dem Wochenmarkt oder im regionalen Handel erhältlich sind.
Ein Beispiel ist das Rezept für „Oma Tonis Dampfnudeln mit Vanillesauce“, das in dem Buch zu finden ist. Die Dampfnudeln sind ein Klassiker der südwestdeutschen Küche und werden oft zu Festen oder besonderen Anlässen serviert. Der Teig besteht aus Mehl, Eiern, Milch und Zucker, und die Vanillesauce wird aus Zucker, Milch, Eigelb und Vanille hergestellt. Der Rezeptstil ist traditionell, aber Susanne Nett bringt auch moderne Varianten ein, die beispielsweise neue Aromen oder Zubereitungsmethoden einführen.
Ein weiteres Rezept, das sich in dem Buch findet, ist „Nougatkipferl nach Tante Inge“, eine traditionelle süße Spezialität aus dem Südwesten. Die Kipferl werden aus Mehl, Butter, Zucker, Eiern und Zimt geformt und im Ofen gebacken. Der Nougatfüllung wird meist eine Kombination aus Zucker, Eiweiß und Nüssen zugesetzt, die vor dem Backen in die Kipferl gefüllt wird. Die Rezepte sind gut ausgearbeitet und enthalten oft Tipps und Anmerkungen, die die Nachkochung erleichtern.
Neben den traditionellen Rezepten enthält das Buch auch eigene Kreationen von Susanne Nett, die moderne Elemente mit traditionellen Gerichten verbinden. Diese Rezepte zeigen, wie kreative Köche traditionelle Gerichte weiterentwickeln können, ohne ihre Essenz zu verlieren.
Fotografie und Erlebnis
Die Rezepte im Buch werden von Fotografien begleitet, die von Oliver Götz, einem renommierten Werbefotografen, erstellt wurden. Die Fotos sind nicht nur Appetitanreger, sondern vermitteln auch das Flair der Region und die Atmosphäre, die mit dem Kochen verbunden ist. Sie tragen dazu bei, das Kochen als kulturelle und emotionale Aktivität darzustellen.
Rainer Klutsch: „Am Herd meiner Oma“ – Traditionelle Rezepte aus Siebenbürgen
Rainer Klutsch, der durch seine Auftritte in TV-Programmen wie „Kaffee oder Tee“ im SWR und „The Taste“ bei SAT.1 bekannt ist, hat mit seinem Buch „Am Herd meiner Oma – Familienrezepte aus Siebenbürgen“ eine Sammlung von Gerichten vorgestellt, die eng mit der Familie verbunden sind. Im Zentrum des Buches steht die Rezeptwelt der Siebenbürger Sachsen, einer ethnischen Minderheit in Rumänien, deren Küche stark von der deutschen Tradition beeinflusst ist.
Im Vorwort des Buches beschreibt Klutsch, wie die Rezepte seiner Großmutter Edith, die bis ins hohe Alter kochte, sein Kochstil geprägt hat. Seine Oma Edith, die 2019 im Alter von 97 Jahren starb, war eine Künstlerin in der Küche, die mit Liebe und viel Zeit kochte. Klutsch erklärt, dass seine Oma Wert auf das Kleine und Einfache legte – eine Philosophie, die auch heute noch seine Arbeit prägt.
Rezepte aus der Region Siebenbürgen
Im Buch finden sich Rezepte, die typisch für die Siebenbürger Küche sind, beispielsweise Kassler, Sauerkraut, Schmalzgebäck oder Lebkuchen. Jedes Rezept ist von Klutsch mit einer kurzen Geschichte oder Erinnerung verknüpft, die die Herkunft oder die emotionale Bedeutung des Gerichts beschreibt.
Ein Beispiel ist das Rezept für „Kassler mit Sauerkraut“, ein deftiges Gericht, das oft bei Familienfeiern serviert wird. Das Kassler wird mit Salz, Pfeffer und Gewürzen mariniert und anschließend auf dem Rost gebraten. Das Sauerkraut wird aus Rotkohl hergestellt, das mit Salz, Zucker und Gewürzen eingelegt wird. Nach der Fermentation wird es mit Speck oder Schmalz angemacht, was dem Gericht eine besondere Würze verleiht.
Ein weiteres Rezept ist „Schmalzgebäck“, ein typisches Backwerk der Region. Das Rezept besteht aus Mehl, Schmalz, Zucker, Eiern und Backpulver. Das Teig ist sehr locker und wird in Form von Sternen oder Kreisen ausgestochen. Nach dem Backen wird das Schmalzgebäck mit Zucker bestäubt, was ihm eine besondere Süße verleiht.
Klutsch betont, dass diese Rezepte nicht nur kulinarische Köstlichkeiten sind, sondern auch ein Stück Familien- und Heimatgeschichte. Das Kochen ist für ihn eine Art, diese Traditionen weiterzutragen und sie an die nächste Generation zu vermitteln.
Oma-Küche: Wiederauferstehung traditioneller Gerichte
Die Idee der „Oma-Küche“ ist nicht nur in Kochbüchern zu finden, sondern wird auch in Gastro-Unternehmen wie der Postküche lebendig. Die Postküche bietet in ihrer „Omas Küche“-Aktionswoche Gerichte an, die nach alten Rezepten kochen werden, aber auch modernisierte Varianten. Ein Beispiel für solch ein Gericht ist „Hunsrücker Muffelchen“, regionale Köstlichkeiten, die auf Platten serviert werden.
Diese Gerichte sind oft deftige Hausmannskost, die mit heimischen Zutaten zubereitet wird. Die Kombination aus heimeliger Atmosphäre, traditionellen Rezepten und modernen Interpretationen macht diese Gerichte besonders attraktiv. Besonders in der Omas Küche-Woche, die beispielsweise in den Monaten Februar 2025 angeboten wird, können Gäste Gerichte genießen, die sich an die kulinarischen Traditionen der Region orientieren.
Ein weiteres Highlight ist das „Omas Buffet“, das an bestimmten Sonntagen angeboten wird. Um 12 Uhr wird das Essen serviert, und die Gäste können zwischen verschiedenen Gerichten wählen, die nach Rezepten aus der Familie gekocht werden. Diese Gerichte sind oft von der Oma überliefert und werden neu interpretiert.
Omas Küche: Eine Philosophie
Die „Omas Küche“ ist nicht nur eine kulinarische Aktion, sondern auch eine Philosophie. Sie steht für das Wiederentdecken alter Rezepte, das Schätzen von regionalen Zutaten und das Pflegen von Traditionen. Im Vordergrund steht die Idee, dass das Kochen nicht nur um das Essen, sondern auch um die Emotionen, Erinnerungen und Geschichten geht, die sich mit dem Essen verbinden.
Die Postküche betont in diesem Zusammenhang, dass die Gerichte oft nicht nur nach alten Rezepten kochen werden, sondern auch die Partnerprodukte einbinden, die zu der Oma-Küche passen. So können Gäste nicht nur die Gerichte genießen, sondern auch Produkte mit nach Hause nehmen, die in der Oma-Küche Verwendung finden.
Ein modernes Rezept: Sauerbraten vom Schweinefilet
Ein weiteres Rezept, das im Zusammenhang mit SWR-Rezepten erwähnt wird, ist das Sauerbratenrezept vom Schweinefilet nach Vincent Klink. Dieses Rezept ist modern und kombiniert traditionelle Elemente mit einer innovativen Zubereitungsmethode. Es ist ein Beispiel dafür, wie kreative Köche traditionelle Gerichte weiterentwickeln können, ohne ihre Essenz zu verlieren.
Zutaten
- 1 Schweinefilet
- 2 EL Pimentkörner
- 2 EL Wacholderbeeren
- 200 ml Rotwein
- 100 ml Aceto Balsamico di Modena
- 1 Lorbeerblatt
- 2 Schalotten
- 1 Karotte
- 1 Sellerie
- 2 EL Butterschmalz
- Kalbsfond
- Salz, Pfeffer
- Honig
- Crème fraîche
- Spätzle (Rezept siehe unten)
Zubereitung
Marinade herstellen: Pimentkörner und Wacholderbeeren andrücken und mit dem Rotwein, Aceto Balsamico di Modena und Lorbeerblatt vermischen. Das Schweinefilet in eine Schüssel geben und mit der Marinade begießen. Abdecken und mindestens 24 Stunden marinieren.
Zubereitung des Gerichts: Das Schweinefilet aus der Marinade nehmen, diese durch ein feines Sieb passieren, und das Fleisch gut trockentupfen. Schalotten, Karotten und Sellerie in kleine Würfel schneiden. Den Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Fleisch mit Salz und Pfeffer würzen.
Braten und Anbraten: Das Fleisch im Butterschmalz rundherum anbraten. Danach das Gemüse anrösten. Das Fleisch dazugeben und mit der Hälfte der Marinade ablöschen. Aufkochen lassen, etwas Kalbsfond angießen und für 30 Minuten in den Backofen geben. Immer wieder Kalbsfond nachgießen.
Spätzle herstellen: Nach der Anleitung herstellen (siehe Rezept unten).
Sauce herstellen: Wenn das Fleisch gar ist, den Fond durch ein Sieb abgießen und mit der restlichen Marinade erhitzen. Auf ein Drittel reduzieren. Mit Salz, Pfeffer und Honig abschmecken. Crème fraîche unterrühren und binden.
Servieren: Das Schweinefilet aufschneiden und mit den Spätzle und der Sauce servieren.
Spätzleteig
Zutaten:
- 250 g Mehl
- 2 Eier
- 1 Prise Salz
- 1 EL Butter
- Wasser nach Bedarf
Zubereitung:
Mehl, Eier, Salz und Butter in eine Schüssel geben. Wasser nach und nach zugeben, bis ein glatter Teig entsteht. Der Teig sollte cremig, aber nicht zu flüssig sein.
Den Teig mit einem Spätzellöffel oder einem Löffel in kochendes Wasser geben und kleine Kugeln formen. Die Spätzle sollten nach 3–4 Minuten schwimmen.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Ernährungs- und kochtechnische Hinweise
Das Rezept ist eine moderne Interpretation des klassischen Sauerbratens. Es verwendet kalte Marinade, um das Fleisch zu zarten und aromatisch zu machen. Die Kombination aus Rotwein, Wacholder und Balsamico verleiht dem Gericht eine besondere Würze. Die Sauce, die aus dem Fond und der Marinade hergestellt wird, ist reich an Geschmack und wird durch die Zugabe von Crème fraîche mild und cremig.
Quellen
- Die Rezeptsucherin Band 2: Rezeptschätze des Südwestens
- Rainer Klutsch: Am Herd meiner Oma – Familienrezepte aus Siebenbürgen
- Postküche – Aktuelles
- Sauerbraten vom Schweinefilet nach Vincent Klink
Schlussfolgerung
Die Rezepte und Kochtechniken, die in den bereitgestellten Quellen beschrieben werden, zeigen, dass das Kochen nicht nur um das Zubereiten von Speisen geht, sondern auch um die Pflege von Traditionen, Familien- und Heimatgeschichten. Die Rezepte von Susanne Nett, Rainer Klutsch und Vincent Klink vereinen moderne und traditionelle Elemente und tragen dazu bei, die kulinarischen Schätze des Südwestens und der Region Siebenbürgen zu bewahren. Die Rezepte sind einfach nachzukochen, enthalten wertvolle Tipps und sind oft mit Geschichten verbunden, die das Kochen zu einem Erlebnis machen. Die „Oma-Küche“-Philosophie betont zudem, dass das Wiederentdecken alter Rezepte und die Verwendung regionaler Zutaten eine wichtige Rolle im heutigen Kochen spielen.
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