Steirische Spagatkrapfen nach Omas Rezept: Traditionelle Mehlspeisen im Detail
Steirische Spagatkrapfen zählen zu den typischsten Mehlspeisen im österreichischen Kulturraum, insbesondere in der Region Steiermark. Sie sind nicht nur ein Genuss für das Auge, sondern auch für den Gaumen, da sie durch ihre zarte Textur und den intensiven Zimtgeschmack beeindrucken. Traditionell werden sie vor allem zu Weihnachten oder bei Hochzeiten serviert und gelten als Festtagsbackwerk mit langer Geschichte. In diesem Artikel wird ein Rezeptvorschlag für steirische Spagatkrapfen beschrieben, der nach Omas Rezept inspiriert ist. Die Herstellung, Zutaten und Zubereitung werden detailliert erläutert, ergänzt um Hintergrundinformationen zu dieser besonderen Mehlspeise.
Herkunft und Bedeutung der Spagatkrapfen
Spagatkrapfen sind eine Form von Mürbeteiggebäck, das durch seine besondere Form und Zubereitungsart auffällt. Im Gegensatz zu anderen Krapfenarten wie den Prügelkrapfen oder Berlinern werden sie nicht gebacken oder gefüllt, sondern durch ein spezielles Verfahren aus gefettigem Mürbeteig hergestellt. Die Bezeichnung „Spagatkrapfen“ leitet sich von der traditionellen Herstellung ab: Der Teig wird in Streifen geschnitten und an einem Spagat (also an einer Schnur) befestigt, um ihn dann in heißes Schmalz zu tauchen. Danach wird der Teig gelöst und oft mit Zimtzucker bestäubt.
In der Steiermark, insbesondere im Winter, zählen Spagatkrapfen zu den festlichen Backwaren, die Omas und Bäckereien traditionell herstellen. Sie sind ein Symbol für die regionalen Backkunst und tragen oft das Aroma von Zimt und Butter, was sie zu einer besonders beliebten Mehlspeise macht.
Zutaten für die Herstellung
Die Zutaten für steirische Spagatkrapfen sind einfach, aber die Kombination aus Butter, Mehl, Eiern, Zimt und Schmalz gibt dem Teig seine charakteristische Konsistenz und Geschmack. Ein typisches Rezept für Spagatkrapfen umfasst folgende Zutaten:
- 500 g Mehl
- 250 g weiche Butter
- 2–3 Eier (Eidotter)
- Zucker (ca. 60–75 g)
- Zimt (ca. 2–3 Teelöffel)
- Weißwein (etwa 4–6 Esslöffel)
- Zitronenschale (gerieben)
- Salz (eine Prise)
- Butterschmalz (zum Backen)
- Zimtzucker (zum Bestäuben)
Einige Rezepte enthalten zusätzlich Rum oder Schmand, was den Teig weicher und feiner macht. Wichtig ist, dass der Teig nicht zu fest ist, damit er sich gut ausrollen und ausbacken lässt.
Zubereitung des Teiges
Die Herstellung des Teiges ist ein entscheidender Schritt, um die richtige Konsistenz zu erzielen. Der Teig wird aus Mehl, Butter, Eiern, Zucker, Zimt, Zitronenschale, Salz und Weißwein hergestellt. Zuerst wird Mehl auf eine Arbeitsfläche gebracht und eine Mulde gebildet. In diese Mulde werden Butterwürfel und Eier hineingegeben, die dann mit Schlagobers, Rum und Salz zu einem glatten Mürbeteig verknetet werden. Nachdem der Teig in Klarsichtfolie eingeschlagen wurde, muss er 1–2 Stunden im Kühlschrank rasten, damit sich die Fette gleichmäßig verteilen und der Teig leichter ausrollen lässt.
Nach dem Ruhen wird der Teig möglichst dünn (3–5 mm) ausgerollt und in Vierecke oder Rechtecke von etwa 8 x 10 cm geschnitten. Diese Teigstücke werden dann entweder auf eine Spagatröhre gebunden oder in eine Spagatform eingeschoben. Danach wird Schmalz in einer tiefen Pfanne erhitzen und die Krapfen darin goldgelb ausbacken. Wichtig ist, dass das Fett nicht zu heiß ist, um die Krapfen nicht verbrennen zu lassen.
Nach dem Ausbacken werden die Krapfen aus dem Fett gehoben, gut abgetropfen lassen und die Form entfernt. Vor dem Servieren werden sie oft mit Zimtzucker bestäubt, um den Geschmack zu intensivieren.
Alternative Herstellungsmethoden
Neben der traditionellen Methode mit Spagat kann man Spagatkrapfen auch mit anderen Techniken herstellen. Eine moderne Alternative ist die Verwendung einer Thermomix®-Maschine. In diesem Fall wird Mehl, Butter, Zucker, Eier, Weißwein, Zitronenschale, Salz und Schmand in den Mixtopf gegeben und etwa 40 Sekunden auf Stufe 5 geknetet. Danach wird der Teig in Frischhaltefolie gewickelt und 2 Stunden in den Kühlschrank gestellt. Anschließend wird er zu Rechtecken von etwa 3 x 5 cm geschnitten und in 170 °C heißem Öl ausgebacht. Nach dem Abtropfen werden die Krapfen in der Zimt-Zuckermischung gewälzt und serviert.
Ein weiteres Verfahren ist die manuelle Herstellung mit Spagat. Wer keine Spagatkrapfenzange besitzt, kann Teigstücke einfach mit Spagat auf Blechröhrchen binden und diese dann im heißen Fett ausbacken. Dies ist zwar etwas zeitaufwendiger, aber es ist die traditionellste Methode, die den Krapfen ihren Namen gibt.
Geschmack und Verwendung
Steirische Spagatkrapfen sind aufgrund ihres zarten, butterreichen Teigs und dem intensiven Zimtaroma besonders aromatisch. Sie haben eine leichte Bräunung, die durch das Ausbacken im Schmalz entsteht, und oft werden sie mit einer Schicht Zimtzucker bestäubt, um den Geschmack zu intensivieren. Traditionell werden sie warm serviert, was die Weichheit des Teigs noch betont.
Diese Mehlspeisen eignen sich hervorragend als Beilage zu Desserts oder als Nachspeise. In einigen Rezepten werden sie mit Preiselbeeren, Schlagsahne oder einer Fruchtschaumsoße serviert. In einem kulinarischen Come-together, wie es Stefan Eder in der WILDEeder organisiert hat, wurden sie beispielsweise mit einer Fruchtschaumsoße serviert, wodurch sie nicht nur traditionell blieben, sondern auch modern interpretiert wurden.
Rezept im Detail
Im Folgenden wird ein Rezept für steirische Spagatkrapfen vorgestellt, das nach Omas Rezept inspiriert ist. Es basiert auf den Zutaten und Verfahren, die in den bereitgestellten Materialien beschrieben werden.
Zutaten
- 500 g Mehl
- 250 g weiche Butter
- 2 Eier (Eidotter)
- 60 g Zucker
- 2 Teelöffel Zimt
- 6 Esslöffel Weißwein
- 2 Bio-Zitronen (geriebene Schale)
- 1 Prise Salz
- 1 kg Butterschmalz
- etwas Mehl zum Bestäuben
- Zimtzucker zum Bestäuben
Zubereitung
Teigvorbereitung
Mehl auf eine Arbeitsfläche sieben und eine Mulde formen. Butterwürfel in die Mulde bröseln und mit Schlagobers, Eidottern, Rum und Salz zu einem glatten Mürbeteig verkneten. Den Teig in Klarsichtfolie einschlagen und 1–2 Stunden kühl rasten lassen.Ausrollen und Formgebung
Den Teig nach dem Rasten möglichst dünn (3–5 mm) ausrollen und in Vierecke von etwa 8 x 10 cm schneiden. Die Teigstücke auf eine Spagatröhre binden oder in eine Spagatform einklemmen.Ausbacken
Schmalz in einer tiefen Pfanne erhitzen und die Krapfen darin goldgelb backen. Die Krapfen aus dem Fett heben und gut abtropfen lassen.Bestäuben und Servieren
Die Krapfen vor dem Servieren mit Zimtzucker bestreuen. Sie können warm serviert werden, wodurch die Weichheit des Teigs besonders hervorgehoben wird.
Tipp
Wer keine Spagatkrapfenzange besitzt, kann auch Teigstücke mit Spagat auf Blechröhrchen binden und diese im heißen Fett ausbacken. Dies ist zwar etwas aufwendiger, aber traditioneller und eignet sich gut für Hobbybäcker.
Verwendung in der Region
In der Steiermark sind Spagatkrapfen nicht nur ein Backwerk, sondern auch ein regionaler kulinarischer Ausdruck. Sie werden oft in Bäckereien oder bei Familienfeiern hergestellt und gelten als besondere Mehlspeise. In manchen Gastrolokationen, wie dem Restaurant der WILDEeder, werden sie auch in modernen Varianten serviert, wie z. B. mit einer Fruchtschaumsoße, was zeigt, dass sie sich auch kulinarisch weiterentwickelt haben.
In anderen Gastroangeboten, wie dem Genussgasthof, werden Spagatkrapfen oft als Teil der Nachspeisekarte angeboten, beispielsweise mit Preiselbeeren, Schlagsahne oder Zimtzucker. Dies unterstreicht ihre Bedeutung als Mehlspeise, die sowohl traditionell als auch innovativ serviert werden kann.
Schlussfolgerung
Steirische Spagatkrapfen sind eine typische Mehlspeise, die durch ihre einfache Herstellung und ihr intensives Aroma besticht. Sie eignen sich hervorragend als Festtagsgebäck und können sowohl traditionell als auch in modernen Varianten serviert werden. Das Rezept nach Omas Vorbild zeigt, dass man mit einfachen Zutaten und etwas Geschick köstliche Backwaren zaubern kann. Ob man sie mit Zimtzucker bestäubt oder mit einer Fruchtschaumsoße serviert, Spagatkrapfen sind immer eine willkommene Nachspeise, die das Aroma der Steiermark verkörpert.
Quellen
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