Klassisches Rotkraut wie bei Oma: Rezepte, Tipps und Zubereitung
Rotkohl, auch als Rotkraut oder Blaukraut bekannt, ist eine traditionelle Beilage, die besonders im Herbst und Winter auf dem Tisch steht. Es passt hervorragend zu deftigen Gerichten wie Gulasch, Rouladen oder Entenbraten und ist ein fester Bestandteil vieler Familientraditionen. Selbstgemachter Rotkohl ist nicht nur lecker, sondern auch einfach zuzubereiten und sich hervorragend vorbereiten oder einfrieren lässt. In diesem Artikel werden Rezepte und Tipps vorgestellt, die es ermöglichen, das beliebte Gericht wie bei Oma zu kochen.
Rezepte für Rotkraut wie bei Oma
Es gibt zahlreiche Rezepte für Rotkraut, die sich in der Zutatenliste und Zubereitung unterscheiden können. Im Folgenden sind einige der klassischen Rezepte beschrieben, die sich gut für die Weihnachtszeit oder andere festliche Anlässe eignen.
Rezept 1: Apfel-Rotkohl (ohne Zucker)
Zutaten für ca. 6–8 Portionen:
- 1 großer Rotkohl (ca. 1 kg)
- 2 Zwiebeln
- 2 EL Butterschmalz (oder Kokosöl)
- 1 Lorbeerblatt
- 1 TL Wacholderbeeren
- 1 Zimtstange
- 200 ml Rotwein (oder Apfelsaft)
- 6 EL Apfelessig
- ca. 3 EL Zucker (kann optional weggelassen werden)
- 1–2 TL Salz
- 2 säuerliche Äpfel
- 3 EL Johannisbeergelee
- eventuell Speisestärke für die Bindung
Zubereitung:
Vorbereitung des Kohls:
Den Rotkohl waschen, halbieren und die äußeren Blätter entfernen. Den Kohl in Viertel schneiden, den Strunk herausstechen und das Gemüse in feine Streifen schneiden.Zwiebeln anbraten:
Butterschmalz in einem großen Topf erhitzen und die Zwiebeln darin glasig dünsten (nicht bräunen).Kohl hinzufügen:
Den gewürfelten Kohl in den Topf geben und mit dem Lorbeerblatt, Wacholderbeeren und Zimt vermengen.Ablöschen und würzen:
Den Rotwein oder Apfelsaft hinzufügen, gefolgt von Apfelessig, Zucker und Salz. Alles gut mischen und zum Kochen bringen.Schmoren:
Den Deckel auf den Topf legen und den Kohl etwa 1 Stunde schmoren. Dabei gelegentlich umrühren und bei Bedarf Wasser hinzufügen, damit der Kohl nicht anbrennt.Äpfel hinzufügen:
Die Äpfel schälen, vierteln, das Kerngehäuse entfernen und in kleine Stücke oder Spalten schneiden. Nach etwa 15 Minuten die Apfelstücke unter den Rotkohl heben.Abschluss:
Nach weiteren 10–15 Minuten die Johannisbeergelee hinzufügen, um den Geschmack zu intensivieren. Bei Bedarf mit Speisestärke binden, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Dieses Rezept ist zuckerarm und eignet sich daher besonders gut für eine gesunde Variante. Der Apfel verleiht dem Gericht eine fruchtige Note, die gut zur deftigen Hauptplatte passt.
Rezept 2: Klassisches Rotkraut mit Apfel, Gewürzen und Butterschmalz
Zutaten für 4 Portionen:
- 1 Rotkohl
- 2 Äpfel
- 1 Zwiebel
- 2 Lorbeerblätter
- 4 Gewürznelken
- 3 EL Butterschmalz
- 2 EL Essig
- 500 ml Wasser
- 1 EL Zucker
- Salz
- Pfeffer
Zubereitung:
Kohl schneiden:
Den Kohl waschen, halbieren, die äußeren Blätter entfernen, in Viertel schneiden, den Strunk herausstechen und in feine Streifen schneiden.Äpfel und Zwiebeln:
Äpfel waschen, Kerngehäuse entfernen und in kleine Stücke schneiden. Zwiebel schälen, mehrmals einritzen und mit Gewürznelken sowie Lorbeerblättern spicken.Anbraten:
Butterschmalz in einem großen Topf erhitzen. Die gewürfelte Zwiebel darin glasig dünsten. Den Kohl hinzugeben und gut vermengen.Würzen:
Essig, Zucker, Salz, Pfeffer und Wasser hinzugeben. Alles gut mischen und zum Kochen bringen.Schmoren:
Bei geschlossenem Deckel ca. 1 Stunde schmoren, dabei gelegentlich umrühren.Äpfel hinzufügen:
Die Apfelstücke nach etwa 15 Minuten unter den Kohl heben und weiter schmoren, bis das Gericht die gewünschte Konsistenz hat.
Dieses Rezept ist besonders einfach und eignet sich gut für Anfänger. Der Butterschmalz verleiht dem Gericht eine cremige Note, während die Gewürze wie Nelken und Lorbeerblätter den Geschmack intensivieren.
Rezept 3: Rotkohl mit Preiselbeeren
Zutaten für 4–6 Portionen:
- 1 Rotkohl
- 2 Zwiebeln
- 2 EL Butterschmalz
- 1 Lorbeerblatt
- 1 Zimtstange
- 1 TL Wacholderbeeren
- 200 ml Rotwein
- 6 EL Apfelessig
- ca. 3 EL Zucker
- 1–2 TL Salz
- 2 säuerliche Äpfel
- 3 EL Preiselbeeren (frisch oder gefroren)
Zubereitung:
Vorbereitung des Kohls:
Wie bei Rezept 1: Kohl schneiden, Zwiebeln dünsten, Würzen mit Rotwein, Essig, Zucker, Salz, Gewürzen.Schmoren:
Den Kohl mit Deckel ca. 1 Stunde schmoren.Äpfel und Preiselbeeren hinzufügen:
Äpfel nach 15 Minuten unterheben. Nach weiteren 10–15 Minuten die Preiselbeeren unterrühren.Abschluss:
Bei Bedarf mit Speisestärke binden.
Dieses Rezept bringt eine erfrischende Note durch die Preiselbeeren ein und ist besonders bei Kindern beliebt.
Tipps zur Zubereitung von Rotkohl wie bei Oma
Die Zubereitung von Rotkohl kann je nach Rezept variieren, aber einige grundlegende Tipps sind überall anwendbar und sorgen für ein optimales Ergebnis.
1. Kohl richtig schneiden
Je feiner der Kohl geschnitten wird, desto besser kann er sich während des Schmorens entfalten und weich werden. Ein Küchenhobel oder eine Küchenmaschine mit Gemüseschneider kann hier helfen, besonders wenn der Kohl besonders grob sein könnte.
2. Die richtige Würzung
Die Würzung ist entscheidend für den Geschmack des Rotkohls. Die folgenden Zutaten sind empfehlenswert:
- Lorbeerblätter – geben das Gericht eine würzige Note.
- Zimtstange – verleiht eine warme, weihnachtliche Note.
- Wacholderbeeren – verleihen eine pikante Würze.
- Essig (Apfelessig oder Balsamico) – hilft, die rote Farbe zu bewahren.
- Zucker – kann optional reduziert oder weggelassen werden, um eine gesündere Variante zu kreieren.
- Salz und Pfeffer – grundlegende Würzen, die den Geschmack abrunden.
Einige Rezepte enthalten auch Orangensaft oder Rotwein, die dem Gericht eine zusätzliche Geschmacksebene hinzufügen.
3. Farbe erhalten
Um die rote Farbe des Kohls zu erhalten, ist es wichtig, Essig hinzuzufügen. Der saure pH-Wert verhindert, dass der Kohl beim Kochen seine Farbe verliert und bläulich-violett wird. Dies ist vor allem bei Rezepten ohne Zucker oder mit Apfelsaft wichtig.
4. Vorbereitung und Lagerung
Rotkohl lässt sich hervorragend vorbereiten und eignet sich daher perfekt für Festlichkeiten oder große Familienzusammenkünfte. Es kann im Kühlschrank bis zu 5 Tage gelagert werden oder portionsweise eingefroren werden. Bei der Aufwärmung entfaltet sich der Geschmack oft noch intensiver.
5. Verfeinerungen und Variationen
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das Rezept zu variieren:
Blaukraut:
Wenn der pH-Wert des Bodens, in dem der Kohl wächst, hoch ist, verfärbt sich der Kohl bläulich-violett. Dieser Effekt kann durch Zugabe von etwas Balsamico-Essig verstärkt werden.Nusscrunch oder Halloumi:
Ein lauwärmer Salat aus Rotkohl, Nüssen und gebratenem Halloumi kann eine frische Alternative zum klassischen Schmorgericht sein.Rotkohl-Bouillon:
Ein leichte Variante, bei der der Kohl in einer Brühe serviert wird. Ideal für eine leichtere Mahlzeit.Gebratenes Gemüse hinzufügen:
Karotten, Sellerie oder Zwiebeln können vor dem Schmoren angebraten werden, um den Geschmack zu intensivieren.
Serviervorschläge für Rotkohl
Rotkohl passt hervorragend zu verschiedenen Hauptgerichten und eignet sich daher nicht nur für die Weihnachtszeit, sondern auch für andere Gelegenheiten. Hier sind einige klassische Kombinationen:
Rinderbraten oder Ente:
Ein deftiges Hauptgericht, das durch den süßlichen Geschmack des Rotkohls abgerundet wird.Gulasch mit Salzkartoffeln:
Ein herbstliches Sonntagsessen, das durch das Rotkraut eine fruchtige Note erhält.Rouladen mit Kartoffelklößen:
Ein festliches Gericht, das sich gut vorbereiten lässt und perfekt zu Rotkohl passt.Entenbraten mit Orangensauce:
Ein festliches Abendessen, das durch die Kombination aus Rotkohl, Orangensauce und Kroketten abgerundet wird.Lauwarmes Rotkohl-Salat:
Eine leichte Alternative zum Schmorgericht, ideal für die Sommermonate.
Rotkohl in der Tradition
Rotkohl ist nicht nur ein leckeres Gericht, sondern auch ein Teil der kulturellen Tradition vieler Familien. Es wird oft mit Erinnerungen an Weihnachten, Oma und das Zusammenkommen der Familie verbunden. Viele Rezepte stammen aus der Generation der Urgroßeltern und wurden über die Jahre weitergegeben.
In der Vergangenheit wurde Rotkohl oft in großen Mengen gekocht und für mehrere Tage vorbereitet. Die Zutaten waren damals meist regional und saisonal, und es gab kaum Zucker oder Gewürze. Heute werden die Rezepte oft angepasst, um sie moderner und gesünder zu gestalten.
Rotkohl in der Region
Rotkohl wird je nach Region auch als Blaukraut bezeichnet. Die Farbe des Kohls hängt vom pH-Wert des Bodens ab, in dem er wächst. Bei einem niedrigen pH-Wert bleibt der Kohl rot, bei einem hohen pH-Wert verfärbt er sich bläulich-violett. In der südlichen Hälfte Deutschlands wird es daher oft als Blaukraut bezeichnet, während es im Norden Rotkohl heißt.
Die Saison von Rotkohl reicht von September bis November, wobei es sich durch kühle Lagerung über den gesamten Winter hinaus bewahren lässt. Die besten Geschmackserlebnisse entstehen jedoch in der Weihnachtszeit, wenn das Gericht zu den typischen deftigen Gerichten passt.
Schlussfolgerung
Rotkohl ist ein unverzichtbares Gericht in der deutschen Küche, das nicht nur lecker, sondern auch einfach zuzubereiten ist. Es passt zu vielen Hauptgerichten und eignet sich hervorragend für Festlichkeiten oder sonntägliche Mahlzeiten. Mit den richtigen Zutaten und Tipps lässt sich das Gericht wie bei Oma zubereiten und in verschiedene Varianten überführen.
Die Rezepte, die in diesem Artikel beschrieben wurden, sind bewusst einfach gehalten, um sie für Anfänger und Familien zugänglich zu machen. Gleichzeitig ermöglichen sie es, den Geschmack traditioneller Rezepte zu bewahren, während sie modernen Anforderungen wie Gesundheit oder Vorbereitung entsprechen.
Quellen
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