Oma’s Sonntagssuppe mit Rosinenreis – Traditionelle Zubereitung und Rezept
Einführung
Die Sonntagssuppe mit Rosinenreis ist ein traditionelles Gericht, das in der nördlichen Esskultur eine besondere Stelle einnimmt. Es handelt sich um eine klare Hühnersuppe mit Rosinenreis, der nicht nur optisch ansprechend, sondern auch geschmacklich besonders ist. Dieses Gericht verbindet die rustikale Wärme einer gut gewürzten Suppe mit dem feinen, süßen Geschmack von Rosinenreis, der oft als Kuppel über die Suppe serviert wird. Die Zubereitung erfordert Geduld und Sorgfalt, weshalb es gerne an festlichen Tagen gekocht wird.
Die Rezeptur, die sich aus mehreren Quellen ableitet, zeigt, wie traditionelle Gerichte über Generationen weitergegeben werden. In den Erinnerungen von Karla, die sich an ihre Großmutter Hansine erinnert, wird deutlich, dass solche Gerichte nicht nur Nahrungsmittel sind, sondern auch emotionalen Wert tragen. Sie stehen für Familie, Erinnerungen an gemeinsame Mahlzeiten und das Erleben von Festtagsstimmung.
In diesem Artikel wird das Rezept für die Sonntagssuppe mit Rosinenreis detailliert beschrieben, einschließlich der Zutaten, der Zubereitung und der Hintergrundinformationen, die aus den Quellen stammen. Ziel ist es, Leserinnen und Leser in die Welt der traditionellen nördlichen Suppe einzuführen und sie mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung und Hintergrundwissen zu versorgen, die aus den bereitgestellten Quellen abgeleitet wurden.
Das Rezept: Hühnersuppe mit Rosinenreis
Zutaten (für 6 Personen)
- Ein ordentliches Huhn aus guter Aufzucht (kein billiges Tiefkühlfleisch)
- 1 kleiner Knollensellerie
- 4 große Karotten
- 2 Stangen Lauch (Porree)
- 3 große Zwiebeln
- 1/2 Knolle Knoblauch
- 1 dicker „Ast“ frischen Ingwer
- 4 Blätter Lorbeer
- 3 Nelken
- je 1 EL Pfefferkörner, Piment
- je 1 TL Chili geschrotet & Kardamom
- 1 EL Raps- oder Olivenöl
- Meersalz, Muskatnuss, frische Kräuter
- Pro Person 60 g Basmati- oder Jasminreis, mit doppelt so viel Wasser
- 100 g Rosinen (oder Sultaninen)
- 1 EL Butter
- 1/2 TL Kurkuma
- 5 Kardamom-Kapseln
Zubereitung der Suppe
Vorbereitung des Huhns:
Das Huhn abwaschen und in grobe Stücke zerteilen. In einen großen Suppentopf geben und mit kaltem Wasser bedecken. 1 Teelöffel Salz hinzugeben und auf mittlerer Hitze zum Kochen bringen. Während des Kochvorgangs regelmäßig den entstehenden Schaum abschöpfen, um die Brühe klar zu halten.Zubereitung des Gemüses:
Sellerie, Karotten und Ingwer schälen. Den Lauch halbieren und gut waschen. Etwa die Hälfte des Gemüses in kleine Würfel schneiden, um sie später in die Suppe einzulagern. Die andere Hälfte wird später, nach etwa 30 Minuten, dem Huhn beigemischt.Gewürze und Aromen hinzufügen:
Nach 30 Minuten das restliche Gemüse sowie Lorbeerblätter, Nelken, Wacholder, Piment, Pfeffer, Kardamom und Chili in den Topf geben. Zwiebeln und Knoblauch mit Schale halbieren und ebenfalls hinzufügen. Alles zusammen etwa eine Stunde lang leicht simmern lassen.Hühnerbrühe filtern und Hühnerfleisch verarbeiten:
Nach einer Stunde das Huhn aus der Brühe herausnehmen und abkühlen lassen. Die Brühe durch ein Sieb gießen, um Schmutz und Unreinheiten zu entfernen. Das Hühnerfleisch vom Knochen lösen und in kleine Würfel schneiden. Das Fett aus der Brühe kann vorsichtig abgelassen werden, wobei etwas davon bleiben sollte, um den Geschmack zu bewahren.Brühe erneut aufkochen:
Die entfettete Brühe in den Topf zurückgeben. In etwas Öl ohne Farbe das vorbereitete Gemüse anbraten. Sobald das Gemüse weich genug ist, das Hühnerfleisch zugeben. Mit Salz und Muskat abschmecken und mit frischen Kräutern nach Wunsch garnieren.
Zubereitung des Rosinenreises
Reis abspülen und kochen:
Den Reis sorgfältig unter fließendem Wasser abspülen und abtropfen lassen. Die Butter in einem Topf erhitzen, bis sie schaumig ist. Kurkuma und Kardamom hinzufügen und kurz anschwitzen. Den Reis in den Topf geben und mit der abgemessenen Menge Wasser aufgießen. Den Topf zudecken und bei kleiner Hitze etwa 15 Minuten köcheln lassen, bis der Reis gar ist.Rosinen vorbereiten:
Die Rosinen mit 500 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Anschließend abtropfen lassen. Nach dem Garvorgang des Reises die Rosinen unterrühren und mit Salz abschmecken.Serviervorschlag:
Der Rosinenreis wird traditionell als Kuppel über die Suppe aufgetürmt, sodass die Rosinen herausragen. Dazu können karamellisierte Möhren in Butter und Zucker gebraten werden, die als Garnierung um die Suppe herum gelegt werden.
Hintergrundinformationen zum Gericht
Herkunft und Tradition
Die Sonntagssuppe mit Rosinenreis hat ihren Ursprung in der nördlichen Küstenregion Deutschlands, insbesondere in Friesland. In dieser Region war es üblich, an festlichen Tagen wie Sonntagen oder Feiertagen Gerichte zuzubereiten, die nicht nur nahrhaft, sondern auch symbolisch für Glück und Wohlstand standen. Rosinen, die in der Vergangenheit als Luxusware galten, spielten in solchen Gerichten eine besondere Rolle. Sie wurden oft als süße Zugabe in Speisen integriert, was den Gerichten eine zusätzliche Dimension verlieh.
Die Erinnerungen von Karla an ihre Großmutter Hansine zeigen, wie solche Gerichte nicht nur kulinarische, sondern auch emotionale Bedeutung tragen. Der Rosinenreis stand in ihrer Erinnerung für festliche Stunden mit der Familie, die von der Großmutter mit Liebe zubereitet wurden. Es ist ein Beispiel für die traditionellen Kochweisen, die in ländlichen Regionen über Generationen weitergegeben wurden.
Bedeutung der Zutaten
Hühnerbrühe:
Die Hühnerbrühe ist die Grundlage der Suppe. Sie wird aus einem ordentlichem Huhn hergestellt, das idealerweise aus guter Aufzucht stammt. Ein guter Suppengeschmack hängt stark von der Qualität des Huhns ab. In der Beschreibung wird betont, dass ein billiges Tiefkühlfleisch nicht verwendet werden sollte, da der Geschmack deutlich weniger intensiv wäre. Die Brühe wird durch das Einbrühen des Huhns mit Gewürzen und Gemüse bereichert und anschließend gefiltert, um eine klare und aromatische Suppe zu erhalten.Rosinenreis:
Der Rosinenreis ist ein weiteres Highlight des Gerichts. Er wird aus Basmati- oder Jasminreis zubereitet, der vor dem Kochen gut abgespült wird, um überschüssige Stärke zu entfernen. Die Rosinen werden vor dem Hinzufügen zum Reis in kochendem Wasser gewaschen, um sie zu weichen zu machen. Der Reis wird mit Kurkuma, Kardamom und Butter veredelt, was dem Gericht eine warme, exotische Note verleiht. Der Rosinenreis wird traditionell als Kuppel über die Suppe aufgetürmt, was optisch ansprechend ist und die Süße der Rosinen betont.Karamellisierte Möhren:
Die karamellisierten Möhren sind eine weitere Garnitur, die dem Gericht eine zusätzliche Geschmacksebene verleiht. Sie werden in Butter und Zucker angebraten, bis sie eine goldbraune Farbe annehmen und leicht karamellisiert sind. Sie werden in Streifen geschnitten und um die Suppe herum gelegt, was nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich eine schöne Ergänzung darstellt.
Kulinarische Techniken
Die Zubereitung der Sonntagssuppe mit Rosinenreis erfordert mehrere kulinarische Techniken, die aus den Quellen abgeleitet wurden:
Einbrühen:
Das Einbrühen des Huhns ist ein essentieller Schritt, um eine klare und aromatische Brühe herzustellen. Dabei wird das Huhn mit kaltem Wasser bedeckt und langsam zum Kochen gebracht. Der entstehende Schaum wird regelmäßig abgeschöpft, um die Brühe klar zu halten. Nach dem Einbrühen wird das Hühn Fleisch vom Knochen gelöst und in kleine Würfel geschnitten, während die Brühe gefiltert und entfettet wird.Anbraten:
Die Gemüsewürfel werden in Öl ohne Farbe angebraten, was ihnen eine leichte Bräune verleiht und ihre Aromen intensiviert. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Suppe mit einer zusätzlichen Geschmacksebene zu bereichern.Kurkuma und Kardamom:
Diese Gewürze werden in die Butter gegeben, bevor der Reis gekocht wird. Sie verleihen dem Reis eine warme, exotische Note. Kurkuma gibt dem Reis eine leichte gelbe Färbung, während Kardamom eine fruchtige, leicht würzige Note hinzufügt.Karamellisieren:
Die karamellisierten Möhren werden in Butter und Zucker angebraten, bis sie goldbraun und leicht karamellisiert sind. Dies ist eine Technik, die in vielen traditionellen Gerichten verwendet wird, um Süße und Bräune zu erzeugen.
Hintergrundinformationen zu „Latwerge“ und anderen traditionellen Zubereitungsformen
Was ist „Latwerge“?
„Latwerge“ ist ein historisches Begriff, der in den Quellen mehrfach vorkommt. Es handelt sich um eine sirupartige oder pastöse Arzneimischung, die aus festen und flüssigen Stoffen besteht und zum innerlichen Gebrauch bestimmt ist. In der Regel bilden Pflanzenmuse oder Sirupe die Grundlage, in die man die festen Bestandteile einrührt. Nach der Mischung werden die „Latwerge“ oft im Dampfbad erwärmt, um die Substanzen besser zu verbinden und die Wirkung zu verstärken.
Ein Beispiel aus den Quellen ist die „Pomeranzenlatwerge“, bei der Pomeranzen in frischem Brunnenwasser gelassen werden, bis sie weich sind. Danach werden sie mit Zucker, Wasser und anderen Früchten wie Borsdorferäpfeln oder Renetten in einen Sirup gegeben und gekocht. Der Name „Latwerge“ stammt möglicherweise aus dem Lateinischen „electuarium“, was so viel wie „Sirup“ oder „Pastete“ bedeutet.
Andere Formen von „Latwerge“
Neben der Pomeranzenlatwerge gibt es auch verschiedene andere Arten, die sich je nach Verwendungszweck unterscheiden:
- Mutterlatwerge: Eine Latwerge, die gegen Mutterbeschwerden eingesetzt wird.
- Quittenlatwerge: Eine Latwerge mit Quitte als Hauptbestandteil.
- Rosenlatwerge: Eine mit Rosenblüten bereitete Latwerge, die purgierende Eigenschaften hat.
- Wachholderlatwerge: Eine Latwerge mit Wacholderbeeren, die als Diuretikum eingesetzt wird.
- Zwetschgenmus („Aromatische Latwerge“): Ein traditionelles Gericht aus der Pfalz, das auch als Latwerge bezeichnet wird. Es handelt sich um ein würziges Mus aus Zwetschgen, das mit Gewürzen wie Zimt, Muskatnuss und Nelken angereichert ist.
Verwandtschaft mit der Rosinenreissuppe
Obwohl die Rosinenreis-Suppe nicht explizit als „Latwerge“ bezeichnet wird, zeigt sie einige Parallelen zu den historischen Zubereitungsformen. So wird beispielsweise auch in der Rosinenreis-Suppe mit Zucker, Gewürzen und weichen Früchten gearbeitet, um eine süße, aromatische Kombination zu erzielen. Der Rosinenreis kann in gewisser Weise als eine moderne Version einer Latwerge betrachtet werden, bei der die Süße und Würze nicht medizinische, sondern kulinarische Zwecke verfolgen.
Schlussfolgerung
Die Sonntagssuppe mit Rosinenreis ist ein Gericht, das in der nördlichen Esskultur eine besondere Stelle einnimmt. Es vereint die rustikale Wärme einer gut gewürzten Hühnersuppe mit dem feinen, süßen Geschmack von Rosinenreis, der optisch und geschmacklich eine besondere Note setzt. Die Zubereitung erfordert Geduld und Sorgfalt, weshalb es gerne an festlichen Tagen gekocht wird.
Die Rezeptur, die sich aus mehreren Quellen ableitet, zeigt, wie traditionelle Gerichte über Generationen weitergegeben werden. In den Erinnerungen von Karla wird deutlich, dass solche Gerichte nicht nur Nahrungsmittel sind, sondern auch emotionalen Wert tragen. Sie stehen für Familie, Erinnerungen an gemeinsame Mahlzeiten und das Erleben von Festtagsstimmung.
Die Hintergrundinformationen zu „Latwerge“ zeigen, dass die Vorbereitung solcher Gerichte auch historische und kulturelle Wurzeln hat. Obwohl „Latwerge“ ursprünglich eine medizinische Zubereitungsform war, hat sich der Begriff im Laufe der Zeit in der kulinarischen Kultur verändert und wird heute auch in der Form von süßen oder aromatischen Gerichten verwendet.
Die Sonntagssuppe mit Rosinenreis ist somit nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein Stück Kulturgeschichte, das die Traditionen der nördlichen Esskultur lebendig hält.
Quellen
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