Mürbeteigplätzchen: Traditionelle Rezepte aus der DDR und Omas Backkunst
Einleitung
Mürbeteigplätzchen gehören zu den beliebtesten Weihnachtsgebäcksorten, die nicht nur in der heutigen Zeit, sondern auch in der DDR einen festen Platz in der Backstuben-Kultur einnahmen. Sie sind einfach herzustellen, vielseitig anpassbar und tragen eine starke emotionale Komponente mit sich. Viele Erwachsene verbinden mit diesen Keksen Erinnerungen an Kindheit, Familienzusammenkünfte und gesellige Stunden. In der DDR waren Mürbeteigplätzchen nicht nur eine Weihnachtszeiterscheinung, sondern auch bei anderen Anlässen wie Geburtstagen, Schulfesten oder Sonntagskaffees präsent.
Die Rezepte, die heute unter dem Label „DDR-Rezept“ oder „Oma-Rezept“ verbreitet werden, basieren auf einem einfachen Grundteig aus Mehl, Zucker, Butter oder Margarine und Ei. Dieser Teig erlaubte es, die Kekse in verschiedenen Formen, Größen und Geschmacksrichtungen herzustellen. Die Konservierbarkeit und die geringe Anzahl an Zutaten machten Mürbeteigplätzchen besonders in Zeiten mit begrenztem Budget attraktiv.
In diesem Artikel werden verschiedene Rezepte, Zubereitungsmethoden und Tipps von traditionellen DDR-Rezepten und Oma-Rezepten vorgestellt. Zudem werden die kulturellen und sozialen Aspekte der Mürbeteigplätzchen beleuchtet, wobei der Fokus auf Fakten aus den bereitgestellten Quellen liegt.
Mürbeteigplätzchen in der DDR: Tradition und Praxis
In der DDR waren Mürbeteigplätzchen ein fester Bestandteil der Weihnachtsbäckerei, aber sie wurden auch in anderen gesellschaftlichen Kontexten hergestellt. So fanden sie ihren Weg in Kindergärten, Schulen und zur Vorbereitung von Sonntagskaffees. Der Mürbeteig war besonders geschätzt, da er sich gut vorbereiten ließ und sich über mehrere Tage konservieren ließ.
Einfache Zutaten, vielseitige Anwendung
Die Zutaten für Mürbeteigplätzchen waren in der DDR meist leicht zugänglich. Die Rezepte basierten auf Mehl, Zucker, Butter oder Margarine und Ei. In einigen Fällen wurde auch Backpulver oder Vanillezucker hinzugefügt, um die Aromenvielfalt zu steigern. Diese Kombination erlaubte es, die Kekse in verschiedenen Formen und Geschmacksrichtungen herzustellen, was die Mürbeteigplätzchen besonders flexibel machte.
Ein weiteres Merkmal der DDR-Backkunst war die Improvisationskunst. Da nicht immer alle Zutaten in ausreichender Menge verfügbar waren, entwickelten die Bäckerinnen und Bäcker kreative Alternativen. Beispielsweise wurde Butterschmalz oder Margarine anstelle von Butter verwendet, wenn diese nicht zur Verfügung stand. Diese Flexibilität machte die Mürbeteigplätzchen zu einem unverzichtbaren Element der heimischen Backkultur.
Soziale und kulturelle Bedeutung
Die Herstellung von Mürbeteigplätzchen in der DDR war oft ein soziales Ereignis. Viele Familien organisierten Backnachmittage, bei denen die Kinder aktiv beteiligt wurden. Diese gemeinschaftliche Herstellung stärkte das Gemeinschaftsgefühl und förderte die soziale Interaktion. Zudem wurden die Kekse oft bei Festen, Schulfesten oder anderen Anlässen verkauft oder verschenkt, was sie zu einer Art Mikroökonomie innerhalb der Gemeinschaft machte.
Heute erinnern sich viele Menschen an diese Traditionen und schätzen die Mürbeteigplätzchen nicht nur wegen ihres Geschmacks, sondern auch wegen der emotionalen Assoziationen. Die Backaktionen mit Oma, die gemeinsamen Backnachmittage in der Schule oder der Geruch von frisch gebackenen Keksen in der Küche – diese Erinnerungen sind unvergänglich und tragen den Mürbeteigplätzchen einen nostalgischen Wert zu.
Oma-Rezepte: Klassische Mürbeteigplätzchen
Ein Rezept, das besonders bei Omas beliebt war und bis heute überliefert wird, basiert auf den Zutaten Mehl, Butter, Zucker, Ei und Vanillezucker. Dieses Rezept ist einfach, aber ergibt butterzarte Plätzchen, die sich ideal für verschiedene Formen und Dekorationen eignen. Im Folgenden wird ein detailliertes Rezept vorgestellt, das aus einem Oma-Rezept abgeleitet wurde und heute noch von vielen Haushalten nachgebacken wird.
Zutaten
- 250 g Mehl
- 1 Msp. Backpulver
- 1 Ei (Größe M)
- 1 Päckchen Bourbon-Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- 100 g Zucker
- 125 g kalte Butter
- 1 Eigelb (Größe M)
- 1 EL Schlagsahne
- Hagelzucker zum Verzieren
Zubereitung
Teig herstellen:
In einer Schüssel Mehl, Backpulver, Vanillezucker, Salz und Zucker vermischen. Die kalte Butter in kleine Stücke schneiden und in die Mehlmischung einarbeiten, bis sich eine sandige Konsistenz bildet. Das Ei hinzufügen und alles mit den Knethaken des Handrührgeräts oder mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten.Teig ruhen lassen:
Den Teig zugedeckt für ca. 30 Minuten ruhen lassen, damit die Zutaten sich gut binden können.Teig ausrollen und ausstechen:
Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig zu einer ca. 0,5 cm dicken Rolle ausrollen. Mit Ausstechformen Plätzchen ausstechen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen.Plätzchen bepinseln und verzieren:
Eigelb mit Sahne verquirlen und die Plätzchen damit bepinseln. Anschließend mit Hagelzucker bestreuen.Backen:
Den Ofen auf 175 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Die Plätzchen für 12–15 Minuten backen, bis sie leicht goldbraun sind. Die Kekse dann auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Nährwerte
Pro Stück:
- 69 kcal
- 1 g Eiweiß
- 3 g Fett
- 8 g Kohlenhydrate
Dieses Rezept eignet sich besonders gut für Familienbackaktionen, bei denen Kinder aktiv beteiligt werden können. Der Teig ist einfach herzustellen und lässt sich gut vorbereiten, sodass er auch in letzter Minute gebacken werden kann. Zudem ist das Rezept flexibel anpassbar, sodass die Kekse in verschiedenen Formen und mit verschiedenen Dekorationen hergestellt werden können.
Mürbeteigplätzchen in der heutigen Zeit: Anpassungen und Trends
Obwohl Mürbeteigplätzchen aus der DDR-Zeit heute oft noch nach Oma-Rezepten gebacken werden, gibt es auch Anpassungen und Trends, die auf moderne Backbedürfnisse und Ernährungstrends abzielen. In den bereitgestellten Quellen wird darauf hingewiesen, dass viele Rezepte heute bewusst auf traditionelle Zutaten zurückgreifen, aber auch kleine Variationen hinzufügen, um die Kekse abwechslungsreicher zu gestalten.
Anpassungen an moderne Ernährungstrends
In einigen Fällen werden die Rezepte an moderne Ernährungstrends angepasst. So gibt es beispielsweise Rezepte, bei denen Butter durch Margarine ersetzt wird, um den Fettgehalt zu reduzieren. In anderen Fällen werden alternative Süßstoffe wie Honig oder Agave-Sirup verwendet, um den Zuckergehalt zu senken. Auch glutenfreie Alternativen sind in einigen Rezepten enthalten, was auf die steigende Nachfrage nach glutenfreien Speisen hinweist.
Ein weiterer Trend ist die Verwendung von Backaromen wie Mandel, Buttervanille, Rum oder Zitrone, um die Aromenvielfalt zu steigern. Diese Aromen können entweder in den Teig integriert oder in die Dekoration hineingemischt werden, um die Kekse optisch und geschmacklich abwechslungsreicher zu gestalten.
Tipps zur Dekoration und Kreativität
Die Dekoration der Mürbeteigplätzchen ist ein weiterer Aspekt, der in den Rezepten erwähnt wird. In einigen Fällen werden die Kekse mit Hagelzucker bestreut, in anderen Fällen mit Nüssen oder Krokant verziert. Zudem gibt es Tipps, die Kekse mit Zitronenaroma oder Zimt zu veredeln, um den Geschmack zu verfeinern.
Ein weiteres Detail ist die Verwendung von Ausstechformen in verschiedenen Formen. Die Kekse können in traditionellen Formen wie Herzen, Sterne oder Tannenbäume gebacken werden, aber auch in modernen Formen wie Tiere, Figuren oder geometrischen Mustern. Dies ermöglicht es, die Kekse an verschiedene Anlässe anzupassen, sei es Weihnachten, Ostern oder Geburtstage.
Gemeinschaftliche Backaktionen
Die Idee der gemeinschaftlichen Backaktionen, die in der DDR verbreitet war, ist auch heute noch relevant. Viele Familien organisieren Weihnachtsbacknachmittage, bei denen die Kinder aktiv beteiligt werden. Diese Aktionen fördern nicht nur die Kreativität, sondern auch das soziale Miteinander. Zudem können die Kekse bei Familienfeiern, Schulfesten oder anderen Anlässen serviert oder verkauft werden.
Ein weiterer Vorteil der gemeinschaftlichen Herstellung ist, dass die Kekse in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Formen hergestellt werden können, was die Vielfalt erhöht und den Geschmack für alle Beteiligten abwechslungsreich gestaltet.
Kulturelle und nostalgische Bedeutung
Die Mürbeteigplätzchen tragen nicht nur eine kulinarische, sondern auch eine kulturelle und nostalgische Bedeutung. In den bereitgestellten Quellen wird erwähnt, dass viele Menschen heute bewusst auf das klassische DDR-Rezept zurückgreifen, um ein Stück Alltagsgeschichte lebendig zu halten. Der Geruch der frisch gebackenen Kekse, die gemeinschaftliche Herstellung und die Erinnerungen an Kindheit und Familie tragen dazu bei, dass die Mürbeteigplätzchen eine besondere Stellung in der Backkultur einnehmen.
Erinnerungen an Kindheit und Familie
Für viele Menschen sind die Mürbeteigplätzchen ein unvergängliches Symbol für Kindheit und Familie. Die Erinnerungen an Oma, die im Herd die Kekse backte, oder an die gemeinsamen Backnachmittage mit den Eltern und Geschwistern sind unvergänglich. Diese Emotionen tragen dazu bei, dass die Kekse heute noch so geschätzt werden, obwohl die Zutaten heute deutlich vielfältiger und besser verfügbar sind.
Traditionelle und moderne Backkultur
Die Mürbeteigplätzchen symbolisieren auch den Übergang von der traditionellen zur modernen Backkultur. In der DDR waren die Rezepte oft auf die vorhandenen Zutaten abgestimmt und betonten die Kreativität und Improvisationskunst. Heute gibt es zwar mehr Möglichkeiten, die Rezepte zu variieren, aber viele Menschen greifen bewusst auf die traditionellen Rezepte zurück, um die Erinnerungen an die Vergangenheit zu bewahren.
Soziale Nähe und Gemeinschaftsgefühl
Ein weiterer Aspekt, der in den Quellen erwähnt wird, ist die Fähigkeit der Mürbeteigplätzchen, soziale Nähe und Gemeinschaftsgefühl zu fördern. Ob in der Schule, im Kindergarten oder im privaten Umfeld – die gemeinsame Herstellung und Verteilung der Kekse stärkte das Zusammengehörigkeitsgefühl und schuf eine Atmosphäre von Kreativität und Freude.
Schlussfolgerung
Mürbeteigplätzchen sind mehr als nur ein Weihnachtsgebäck – sie sind ein Symbol für Tradition, Kreativität und Gemeinschaft. In der DDR waren sie ein unverzichtbarer Bestandteil der heimischen Backkultur, und heute werden sie oft nach Oma-Rezepten nachgebacken, um die Erinnerungen an Kindheit und Familie zu bewahren. Die einfachen Zutaten, die Flexibilität bei der Herstellung und die emotionale Komponente machen die Mürbeteigplätzchen zu einem unvergänglichen Element der Backkultur.
Die Rezepte, die heute verbreitet werden, basieren oft auf traditionellen DDR-Rezepten, aber es gibt auch Anpassungen und Trends, die auf moderne Ernährungstrends und Backbedürfnisse abzielen. Zudem wird die Idee der gemeinschaftlichen Herstellung, die in der DDR verbreitet war, auch heute noch genutzt, um die Kekse in verschiedenen Anlässen herzustellen.
Ob als Weihnachtsgebäck, als Geschenk oder als Snack – die Mürbeteigplätzchen tragen eine starke emotionale und kulturelle Bedeutung, die sie bis heute so geschätzt macht. Sie sind nicht nur ein kulinarisches Erlebnis, sondern auch ein Symbol für Zusammengehörigkeit, Kreativität und Erinnerungen an die Vergangenheit.
Quellen
- DDR-Rezept: Mürbeteigplätzchen – DDR-Backklassiker für alle Jahreszeiten
- Mürbeteigplätzchen nach Omas Rezept
- DDR Mürbeteig-Plätzchen wie damals von Oma müssen in der Adventszeit auf jeden Fall auf den Plätzchenteller!
- Omas Weihnachtskekse: Ein Teig, viele Plätzchen
- Gedeckter Apfelmuskuchen | nach Omas DDR Rezept
- Lecker-knusprige Plätzchen, die zur Weihnachtszeit ein Muss sind und Groß und Klein immer wieder begeistern
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