Omas Kirschmichel – Traditionelle Kirschenauflauf-Spezialität aus Brötchen und Schattenmorellen

Kirschmichel ist ein traditionelles Süßspeisenrezept, das sich perfekt eignet, um altbackene Brötchen oder Weißbrot zu verwerten. Dieses Rezept, das in verschiedenen Varianten in der fränkischen und bayerischen Küche verbreitet ist, ist nicht nur ein willkommener Schatz für die Resteverwertung, sondern auch ein leckeres Dessert, das Kindheitserinnerungen wachruft und bei Jung und Alt gleichermaßen gut ankommt. Basierend auf mehreren Rezeptvarianten aus dem Quellenmaterial wird im Folgenden ein detaillierter Überblick über die Zubereitung, Zutaten und Herkunft des Kirschmichels gegeben.

Herkunft und Tradition des Kirschmichels

Der Kirschmichel wird in mehreren Regionen Deutschlands unterschiedlich genannt, etwa als Kärscheblotzer, Kirschenjockel oder Kirschenmännla. Nach den Angaben der Quellen ist das Gericht besonders in der südlichen Hälfte Deutschlands verbreitet und wird dort oftmals als „Omas Kirschenauflauf“ oder „Kirschenmichel von Omi“ bezeichnet. Einige Quellen erwähnen, dass der Kirschmichel möglicherweise von fränkischen oder bayerischen Wurzeln stammt und stark an den klassischen Scheiterhaufen erinnert, der jedoch meist mit Äpfeln statt Kirschen zubereitet wird. Obwohl die genaue Herkunft des Kirschmichels nicht eindeutig bestätigt wird, ist klar, dass es sich um ein traditionelles Rezept handelt, das sich ideal zur Resteverwertung eignet.

Zutaten und Rezeptvarianten

Die Zutaten des Kirschmichels sind einfach und weit verbreitet in der Haushaltsküche. Im Folgenden sind die typischen Zutaten und Rezeptvarianten, wie sie aus den Quellen hervorgehen, detailliert aufgelistet:

Grundzutaten

  • Brötchen oder Weißbrot: Altbackene Brötchen oder Weißbrot bilden die Grundlage des Kirschmichels. Je trockener das Brot, desto besser, da es sich leichter in der Milch einweichen lässt.
  • Milch: Warme Milch wird in die Brötchen geweicht, um eine feuchte Basis zu erzeugen.
  • Eier: Meist zwei bis drei Eier, die in Kombination mit Zucker, Butter und Vanillezucker zu einer cremigen Eiermischung verarbeitet werden.
  • Zucker und Vanillezucker: Diese sorgen für den süßen Geschmack des Kirschmichels. Einige Quellen erwähnen, dass der Zuckergehalt deutlich reduziert werden kann, da der Kirschenmichel oft mit Vanillesoße serviert wird.
  • Butter: Weiche Butter wird in die Eiermischung geschlagen, um Fett und Geschmack beizubringen.
  • Kirschen: Meist werden Schattenmorellen aus dem Glas verwendet, da sie weniger Arbeit erfordern. Frische Kirschen können ebenfalls verwendet werden, müssen jedoch entkernt werden.
  • Backpulver: Einige Rezeptvarianten enthalten Backpulver, um den Kuchen etwas aufzulockern.
  • Zimt und Bittermandelaroma: Einige Rezeptvarianten enthalten Aromen wie Zimt oder Bittermandelaroma, um den Geschmack zu verfeinern. Diese Aromen können jedoch weggelassen oder durch Vanille ersetzt werden.
  • Mandelsplitter oder -hobeln: Diese werden in einigen Rezeptvarianten als Topping verwendet, um den Kuchen mit einer knusprigen Note zu veredeln.

Zubereitung

Die Zubereitung des Kirschmichels folgt einem einfachen Schema, das sich leicht anpassen lässt:

  1. Brötchen einweichen: Die altbackenen Brötchen werden in eine Schüssel gelegt und mit warmen Milch übergossen, bis sie aufgesogen wird. Dieser Schritt sorgt für eine weiche Brotstruktur.
  2. Eiercreme herstellen: In einer separaten Schüssel werden die Eier mit weicher Butter, Zucker, Vanillezucker und gegebenenfalls Zimt oder Bittermandelaroma zu einer cremigen Masse geschlagen. Einige Rezeptvarianten enthalten auch Backpulver, das in die Masse eingearbeitet wird.
  3. Brötchen mit Eiercreme vermengen: Etwa drei Viertel der Eiercreme werden zu den eingeweichten Brötchen gegeben und gut untergehoben. Die Masse sollte feucht sein, aber nicht zu flüssig.
  4. Kirschen unterheben: Die abgetropften Kirschen werden in die Brötchenmasse untergehoben.
  5. Form vorbereiten und füllen: Eine ofenfeste Auflaufform wird mit Butter und Semmelbröseln oder Mehl eingepolvter. Die Brötchen-Kirschen-Masse wird in die Form gefüllt. In einigen Rezeptvarianten wird die Masse in zwei Schichten gegossen, wobei Kirschen zwischen den Schichten verteilt werden.
  6. Backen: Der Kirschenmichel wird im vorgeheizten Backofen bei 180 bis 200 Grad (Ober-/Unterhitze) für etwa 25 bis 35 Minuten gebacken, bis die Oberfläche goldbraun ist. Nach etwa 20 Minuten können Mandelhobeln oder Mandelsplitter als Topping darauf verteilt werden.
  7. Abschließende Tipp: Nach dem Backen wird der Kirschmichel leicht abgekühlt und mit Puderzucker bestäubt. Er kann mit kühler Vanillesoße serviert werden.

Rezepttabelle

Zutat Menge Anmerkung
Brötchen (altbacken) ca. 200–250 g 5–6 Stück oder altbackenes Weißbrot
Milch 200–300 ml warm
Eier 2–3 Stück je nach Rezept
Butter 50 g weich
Zucker 50–100 g je nach Süße des Geschmacks
Vanillezucker 1 Päckchen oder Vanilleextrakt
Schattenmorellen oder Kirschen 370 g (Abtropfgewicht) oder frische entkernte Kirschen
Backpulver 2 TL optional
Zimt 1 Prise optional
Bittermandelaroma 1 TL optional
Puderzucker zum Bestäuben nach Wunsch
Mandelsplitter oder -hobeln optional als Topping

Tipps für die Zubereitung

Einige der Rezeptvarianten enthalten zusätzliche Tipps und Empfehlungen, die die Zubereitung erleichtern oder das Endergebnis verbessern können:

  • Brötchenweiche: Die Brötchen sollten gut in der Milch einweichen. Wenn sie noch zu trocken sind, kann etwas mehr Milch hinzugefügt werden.
  • Eiercreme schaumig rühren: Die Butter, Zucker und Eier sollten schaumig gerührt werden, um eine cremige Konsistenz zu erzielen.
  • Schichtung der Kirschen: Einige Rezeptvarianten empfehlen, die Kirschen in mehrere Schichten zu verteilen, um den Kuchen optisch und geschmacklich zu bereichern.
  • Backtemperaturen: Die Backtemperaturen sollten sorgfältig beobachtet werden, damit der Kirschmichel nicht zu dunkel wird. Falls nötig, kann er mit Alufolie abgedeckt werden.
  • Vanillesoße servieren: Der Kirschmichel schmeckt am besten mit einer kühlen Vanillesoße, die zum Servieren hinzugefügt wird.

Anpassungen und Variationen

Der Kirschmichel ist ein sehr flexibles Rezept, das an individuelle Vorlieben angepasst werden kann. Einige mögliche Anpassungen sind:

  • Zutaten reduzieren: Der Zuckergehalt kann reduziert werden, insbesondere wenn der Kirschmichel mit Vanillesoße serviert wird. Ebenso kann auf Butter verzichtet werden, um die Kalorienzahl zu senken.
  • Eier weglassen: In einigen Rezeptvarianten wird auch ein Eischnee untergehoben. Diese kann weggelassen werden, wenn weniger Eier verwendet werden sollen.
  • Alternative Früchte: Obwohl Kirschen das traditionelle Aroma des Kirschmichels bilden, können auch andere Früchte wie Aprikosen oder Heidelbeeren verwendet werden.
  • Alternative Aromen: Statt Zimt oder Bittermandelaroma können auch andere Aromen wie Vanille oder Zitronenschale verwendet werden.

Vorteile des Kirschmichels

Der Kirschmichel hat mehrere Vorteile, die ihn zu einem beliebten Rezept in der Haushaltsküche machen:

  • Resteverwertung: Der Kirschmichel ist ideal, um altbackenes Brot oder Brötchen zu verwerten.
  • Einfache Zubereitung: Die Zubereitung ist schnell und erfordert keine aufwendigen Techniken.
  • Gutes Aroma: Der Kirschmichel hat ein aromatisches Aroma, das durch den Kombinationsgeschmack von Brot, Kirschen und Vanille entsteht.
  • Familienfreundlich: Der Kirschmichel ist ein Gericht, das in der Regel gut ankommt und bei Familienveranstaltungen oder als Dessert serviert werden kann.
  • Traditionelle Werte: Der Kirschmichel ist ein traditionelles Rezept, das Kindheitserinnerungen wachruft und oft von Omas oder Eltern weitergegeben wird.

Schlussfolgerung

Der Kirschmichel ist ein traditionelles Süßspeisenrezept, das sich ideal zur Resteverwertung eignet. Es basiert auf einfachen Zutaten wie Brötchen, Milch, Eiern, Zucker, Butter und Kirschen, die in der Haushaltsküche leicht zu finden sind. Die Zubereitung ist einfach und kann individuell an die Vorlieben angepasst werden. Obwohl der Kirschmichel in mehreren Regionen Deutschlands unterschiedlich genannt wird, ist er ein Gericht, das in der Regel gut ankommt und oft mit positiven Kindheitserinnerungen verknüpft ist. Mit etwas Geschmackssinn und Liebe zum Detail kann der Kirschmichel zu einem leckeren Dessert werden, das in der Familie und bei Besuchen gleichermaßen geschätzt wird.

Quellen

  1. Backenmachtglücklich – Kirschmichel Scheiterhaufen mit Kirschen
  2. Emmikochteinfach – Kirschmichel von Omi aus dem Ofen
  3. Einfachbacken – Kirschenmichel-Rezept mit Brötchen
  4. Fraenkische-Rezepte – Fränkischer Kirschmichel

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