Traditionelle Berliner Rezepte wie von Oma – Süße Erinnerungen in Form von Fettgebäck

Einführung

Berliner, auch als Krapfen, Kreppel oder Pfannkuchen bekannt, gehören zu den ikonischen Süßspeisen der deutschen Kultur. Besonders zu Fasching, Karneval oder Silvester zählen sie zu den festlichen Highlights, doch ihre Beliebtheit reicht weit über diese Anlässe hinaus. Die Rezepte, die heute verfolgt werden, sind oft in ihrer Einfachheit und Authentizität beeindruckend – sie erinnern an die Zeit der Großeltern, an Oma, die mit Liebe und Können den Teig knetete und die Berliner frittierte.

Die Rezeptur ist in ihrer Grundstruktur vergleichbar: Mehl, Eier, Milch, Butter, Zucker, Hefe und Salz bilden den Grundstock des Teigs. Abweichungen in der Zutatenliste oder Zubereitungsmethode führen zu verschiedenen Texturen und Geschmacksrichtungen. Typisch sind die gefüllten Berliner mit Marmelade oder Pflaumenmus, doch die Kreativität der Bäcker und Hobbyköche hat auch exotischere Varianten hervorgebracht.

Die Rezepte, die in der traditionellen Familie weitergegeben wurden, spiegeln nicht nur die regionalen Vorlieben wider, sondern auch die damalige Einkaufskultur, die Verhältnisse und die Handhabung von Zutaten. Diese Dokumente zeigen, dass Berliner nicht nur ein Backrezept sind, sondern auch ein Stück Kulturgeschichte, das Generationen verbindet.

Im Folgenden werden verschiedene Rezepte vorgestellt, die sich in den Zutaten oder Schritten unterscheiden. Es werden auch Tipps gegeben, wie man den Teig optimal zubereitet und die Berliner perfekt frittiert. Zudem werden einige typische Füllungen und Dekorationen erwähnt, die den Berliner den letzten Schliff verleihen.


Rezeptvergleich: Traditionelle Rezepte und Zubereitungsweisen

Zutaten

Die Zutatenlisten der verschiedenen Rezepte sind in ihrer Grundstruktur sehr ähnlich. Einige Beispiele aus den Quellen:

  • Quelle 1: 500g Mehl (Type 405), 7g Trockenhefe oder 21g Frischhefe, 75g Zucker, 1 Prise Salz, 250ml lauwarme Milch, 75g zerlassene Butter, 2 Eier, 1 TL Zitronenschale (optional), 1 Schuss Rum oder Arrak (optional).
  • Quelle 2: 500g Weizenmehl, 21g frische Hefe (1/2 Würfel), 50g Zucker, 50g Butter, 1 Prise Salz, 1 TL Vanillezucker, 200ml Milch, 1 Ei, ½ Päckchen geriebene Zitronenschale, Puderzucker, 500g Butterschmalz.
  • Quelle 3: 500g Mehl, 75g Zucker, 25g frische Hefe, 250ml lauwarme Milch, 2 Eier, 100g geschmolzene Butter, 1 Prise Salz, Marmelade (z.B. Himbeere), Puderzucker, Öl zum Frittieren.
  • Quelle 4: Dieses Rezept beschäftigt sich nicht mit Berliner, sondern mit Buletten Berliner Art. Daher wird es in diesem Abschnitt nicht weiter berücksichtigt.
  • Quelle 5: Diese Quelle enthält keine detaillierten Rezeptinformationen. Sie verweist lediglich auf 26 Rezepte, die jedoch nicht in der Quelle detailliert genannt sind.

Die Rezepte unterscheiden sich hauptsächlich in den Mengen der Zutaten. Beispielsweise werden in Quelle 2 50g Zucker genannt, während Quelle 1 75g Zucker vorsieht. Diese Abweichung kann auf regionale oder persönliche Vorlieben zurückzuführen sein. Auch die Verwendung von Butterschmalz in Quelle 2 ist ein auffallender Unterschied zu den anderen Rezepten, die meist normales Öl oder Fett für die Frittierphase empfehlen.

Zubereitungsschritte

Die Schritte zur Herstellung des Hefeteigs sind in den Rezepten weitgehend konsistent:

  1. Hefelösung zubereiten: Die Hefe wird in lauwarme Milch gelöst, oft mit etwas Zucker, um die Gärung zu fördern. Sie wird 10–15 Minuten ruhen gelassen, bis sie schäumt.
  2. Teig kneten: Das Mehl, Zucker, Salz, Eier, Butter und die Hefelösung werden zu einem glatten Teig verknetet. Je nach Rezept variiert die Reihenfolge der Zugabe.
  3. Teig gehen lassen: Der Teig wird abgedeckt und an einem warmen Ort ruhen gelassen, bis er sich verdoppelt hat. Dieser Prozess kann etwa 30 Minuten dauern.
  4. Formen und erneut gehen lassen: Der Teig wird dünn ausgerollt, in Kreise ausgestochen und erneut 15 Minuten ruhen gelassen.
  5. Frittieren: Die Teigkreise werden in heißem Fett (meist Öl oder Butterschmalz) von beiden Seiten goldbraun gebacken.
  6. Füllen und bestäuben: Nach dem Frittieren werden die Berliner mit Marmelade gefüllt und vor dem Servieren mit Puderzucker bestäubt.

Einige Rezepte enthalten zusätzliche Tipps, wie z. B. die Verwendung von Zitronenschale oder Rum, die dem Teig eine feine Note verleihen. Es ist wichtig, die Butter vor der Zugabe abzukühlen, um eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr im Teig zu vermeiden, die zu einem matschigen Ergebnis führen könnte.


Tipps und Tricks für perfekte Berliner

1. Hefevorbereitung

  • Die Hefe sollte in lauwarme Milch (etwa 37°C) gelöst werden. Eine zu hohe Temperatur kann die Hefe töten und das Gärungsvermögen beeinträchtigen.
  • Ein wenig Zucker in der Hefelösung hilft, die Gärung zu fördern. Dies ist besonders bei Trockenhefe wichtig, die langsamer ansetzt als frische Hefe.
  • Die Hefelösung sollte etwa 10–15 Minuten ruhen, bis sie schäumt. Dies ist ein Indikator dafür, dass die Hefe aktiv ist.

2. Teig kneten

  • Der Teig sollte gut verknetet werden, bis er glatt und elastisch ist. Dazu kann ein Handrührgerät mit Knethaken verwendet werden, was die Arbeit erheblich erleichtert.
  • Der Teig sollte nicht zu fest sein, aber auch nicht zu weich. Ein guter Test ist, die Handfläche leicht mit Mehl zu bestäuben und den Teig darauf zu legen. Er sollte nicht zusammenfallen.

3. Gehen lassen

  • Der Teig muss an einem warmen, aber nicht zu heißen Ort ruhen. Ein Backofen mit leicht geöffneter Tür oder ein warmes Zimmer sind geeignete Orte.
  • Während des Gehens sollte der Teig abgedeckt sein, um Austrocknung und Schmutz zu vermeiden.

4. Frittieren

  • Das Fett muss auf die richtige Temperatur (etwa 170–180°C) erhitzt werden. Es sollte nicht zu heiß sein, um die Berliner nicht verbraten zu lassen.
  • Die Berliner werden von beiden Seiten goldbraun gebacken. Sie sollten nicht zu lang im Fett bleiben, um ein zu fettiges Ergebnis zu vermeiden.
  • Nach dem Frittieren sollten die Berliner auf Küchenpapier abgetropfen, um überschüssiges Fett abzuleiten.

5. Füllung und Dekoration

  • Die Füllung erfolgt am besten mit einer Spritze oder einem Spritzbeutel, um die Berliner nicht zu zerstören.
  • Typische Füllungen sind Himbeermarmelade, Pflaumenmus oder Eierlikör. Die Kreativität der Bäcker und Hobbyköche kennt hier keine Grenzen.
  • Vor dem Servieren können die Berliner mit Puderzucker bestäubt oder mit Zuckerguss überzogen werden.

Rezept: Oma’s Berliner Pfannkuchen

Zutaten (für ca. 12–15 Stück):

  • 500g Mehl
  • 75g Zucker
  • 25g frische Hefe (oder 7g Trockenhefe)
  • 250ml lauwarme Milch
  • 2 Eier
  • 100g geschmolzene Butter
  • 1 Prise Salz
  • 1 TL Zitronenschale (optional)
  • 1 Schuss Rum oder Arrak (optional)
  • 200g Marmelade (z. B. Himbeere)
  • Puderzucker zum Bestäuben
  • Öl oder Butterschmalz zum Frittieren

Zubereitung:

  1. Hefelösung zubereiten: Die frische Hefe in der lauwarmen Milch mit einem Teelöffel Zucker auflösen. Die Mischung 10–15 Minuten ruhen lassen, bis sie schäumt.
  2. Teig kneten: In einer Schüssel das Mehl, Zucker, Salz, Eier, geschmolzene Butter und die Zitronenschale (optional) vermischen. Die Hefelösung langsam unterrühren. Den Teig gut kneten, bis er glatt und elastisch ist.
  3. Teig gehen lassen: Den Teig in eine Schüssel legen, abdecken und an einem warmen Ort 30 Minuten ruhen lassen, bis er sich verdoppelt hat.
  4. Formen und erneut gehen lassen: Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen (etwa 1 cm dick) und mit einem Glas oder Ausstecher Kreise ausstechen. Die Kreise auf ein Backblech legen und weitere 15 Minuten ruhen lassen.
  5. Frittieren: In einem tiefen Topf das Öl erhitzen (etwa 170–180°C). Die Teigkreise vorsichtig hineingeben und von beiden Seiten goldbraun frittieren. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
  6. Füllen und bestäuben: Die Berliner mit einer Spritze oder einem Spritzbeutel mit Marmelade füllen. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.

Serviervorschlag: Die Berliner eignen sich hervorragend als festliches Gebäck zu Karneval, Silvester oder einfach als süßer Snack. Sie können auch mit Zuckerguss oder Streuseln dekoriert werden.


Nährwerte und Ernährungsbedenken

Die Berliner sind ein reichhaltiges Süßgebäck, das aufgrund der Fett- und Zuckerzusammensetzung nicht als leicht zu bezeichnen ist. Ein typischer Berliner (etwa 80–100g) enthält etwa:

Nährwert Menge
Kalorien ca. 250–300 kcal
Fett ca. 12–15g
Kohlenhydrate ca. 30–35g
Zucker ca. 10–12g
Eiweiß ca. 5–6g

Diese Werte können je nach Rezept und Füllung variieren. Bei der Verwendung von Butterschmalz anstelle von Öl oder Fett kann der Fettgehalt nochmals ansteigen.

Für Menschen mit besonderen Ernährungsbedürfnissen (z. B. Diabetiker) ist es wichtig, auf die Zuckermenge zu achten. Alternativen wie Zuckerersatzstoffe (z. B. Erythrit oder Stevia) können verwendet werden, um den Zuckerspiegel zu regulieren.


Historische und kulturelle Bedeutung

Berliner, Krapfen oder Pfannkuchen – unabhängig von der Bezeichnung sind sie ein fester Bestandteil der deutschen Süßspeisekultur. Historisch gesehen stammen sie aus dem Berliner Raum, von wo aus sie sich über ganz Deutschland verbreiteten. Die Bezeichnung „Berliner“ ist bis heute in einigen Regionen, insbesondere in Norddeutschland, noch geläufig. In anderen Regionen werden sie oft als Krapfen oder Pfannkuchen bezeichnet.

Besonders in der DDR war das Rezept für Berliner ein beliebtes Backprojekt, das oft in der Alltagsküche oder zu besonderen Anlässen zubereitet wurde. Die Rezepte dieser Zeit sind oft schlicht und einfach gehalten, wobei die Füllung und Dekoration jedoch eine persönliche Note hinzufügten.

Heute sind Berliner nicht nur in Deutschland beliebt, sondern auch in anderen Ländern wie Österreich oder der Schweiz. Sie haben sich als ikonisches Fettgebäck etabliert, das sowohl in Bäckereien als auch in der heimischen Küche nachgebacken wird.


Schlussfolgerung

Berliner, Krapfen oder Pfannkuchen – unabhängig von der Bezeichnung sind sie ein fester Bestandteil der deutschen Süßspeisekultur. Ihre Zubereitung ist einfach, wenn man sich an die richtigen Schritte hält. Die Rezepte, die von Oma weitergegeben wurden, sind oft schlicht und ehrlich, aber dennoch köstlich. Sie erinnern an die Zeit, in der die Familie zusammengekommen ist, um Süßes zu teilen.

Die Zutaten sind leicht beschaffbar und meist schon im Haushalt vorhanden. Mit ein wenig Übung und Geduld können auch Anfänger leckere Berliner backen, die nicht nur Geschmack, sondern auch Emotionen vermitteln. Egal ob gefüllt mit Marmelade oder Nougat, mit Puderzucker bestäubt oder mit Zuckerguss überzogen – Berliner sind immer ein Genuss.

Für diejenigen, die das Backen lieben, ist die Herstellung von Berliner nicht nur eine Mahlzeubereitung, sondern auch ein Hobby, das Freude macht. Es ist eine Gelegenheit, Traditionen zu bewahren, Kreativität zu entfalten und Erinnerungen zu schaffen – genau wie es Oma es tat.


Quellen

  1. Berliner selber backen wie von Oma Hedwig
  2. Berliner Pfannkuchen nach DDR Rezept
  3. Oma’s Berliner Pfannkuchen
  4. Das perfekte Rezept für Buletten Berliner Art
  5. Omas Berliner Rezepte

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