Kaninchenbraten nach Omas Rezept: Traditionelle Zubereitungsarten und regionale Variationen

Kaninchenfleisch zählt in der kulinarischen Welt zu den Delikatessen, die sowohl durch ihre Delikatesse als auch durch ihre kulturelle Bedeutung bestechen. In vielen Regionen Europas, insbesondere in Deutschland, der Tschechischen Republik und Spanien, hat sich das Rezept für Kaninchenbraten über Generationen hinweg weiterentwickelt. Jede Region hat dabei ihre eigene, oft generationsalt überlieferte Variante der Zubereitung. In diesem Artikel werden die verschiedenen traditionellen Rezepturen und Zubereitungsweisen des Kaninchenbraten, insbesondere nach Omas Art, vorgestellt. Die Schwerpunkte liegen dabei auf der tschechischen, spanischen und sächsischen Küche. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die Zutaten, die Zubereitungsschritte und die servierten Beilagen zu geben, um so das kochbegeisterte Publikum mit wertvollen Tipps und Einblicken in die kulinarische Kultur zu versorgen.

Kaninchenbraten nach Omas Art – ein Rezept aus der Tschechischen Republik

Ein klassisches Rezept für Kaninchenbraten stammt aus der Tschechischen Republik, wo es als „králík na česneku“ bekannt ist. In diesem Rezept wird das Kaninchen mit Knoblauch und Zwiebeln im Backofen gebraten. Um das Fleisch besonders saftig zu machen, wird Schweinebauch mit in den Bräter gegeben. Nach dem Garvorgang wird das Kaninchen mit dem Bratensaft übergossen und am besten zusammen mit gedünstetem Spinat und Kartoffelknödeln serviert.

Zutaten

Für die Zubereitung dieses Rezeptes werden folgende Zutaten benötigt:

  • Ein Kaninchen (ohne Darm, gekühlt, Gewicht ca. 2,5 bis 3 kg)
  • Schweinebauch (eher mager, ohne Haut und Gräten)
  • Zwiebeln
  • Knoblauch
  • Salz
  • Wasser zum Begießen

Zubereitung

Vorbereitung des Kaninchens:
Das Kaninchen von allen verbliebenen Haaren befreien, mit Wasser abspülen und trocken tupfen. Die Zwiebeln schälen und in Scheiben schneiden. Den Knoblauch schälen und reiben oder zerdrücken. Den Schweinebauch in etwa 3 bis 4 cm dicke Stücke schneiden.

Würzen des Kaninchens:
Das Kaninchen auf allen Seiten mit Knoblauch und Salz einreiben. Den Schweinebauch ebenfalls salzen.

Anordnen im Bräter:
Die Schweinebauchstücke in den Bräter legen, dann die Zwiebeln darauf verteilen. Danach das ganze Kaninchen auf den vorbereiteten Boden legen und etwa eine halbe bis eine ¾ Tasse Wasser darüber gießen.

Backen:
Den Bräter in den vorgeheizten Backofen schieben und das Kaninchen langsam und gleichmäßig garen. Wichtig ist, dass das Fleisch nicht austrocknet, weshalb es während des Backvorgangs notfalls mit Bratensud begossen werden sollte. Die Garzeit hängt von der Größe des Kaninchens ab und beträgt in der Regel etwa 2 bis 2,5 Stunden bei 180–200 °C.

Servieren:
Nach dem Garvorgang das Kaninchen aus dem Bräter nehmen und mit dem Bratensaft übergießen. Gedünsteter Spinat und Kartoffelknödel sind empfehlenswerte Beilagen.

Dieses Rezept ist besonders eignet sich für größere Gruppen und eignet sich gut als Hauptgericht bei festlichen Anlässen. Als Beilage passen Kartoffelklöße oder Kartoffelpüree hervorragend dazu.

Spanischer Kaninchenbraten – auf mallorquinische Art

In der spanischen Küche, insbesondere auf der Baleareninsel Mallorca, wird Kaninchenbraten oft am offenen Feuer zubereitet. Ein authentisches Beispiel für diese traditionelle Zubereitungsart stammt von Thomas Sixt, der dieses Rezept im Rahmen seiner Reise durch S’Alqueria Blanca entdeckt hat. Der Braten wird mit einer Marinade aus Olivenöl, Salz, Pfeffer, Paprika edelsüß, Zitronenabrieb und Knoblauch gewürzt, bevor er am offenen Grill oder im Ofen gegart wird.

Zutaten

Für die Zubereitung dieses Rezeptes werden folgende Zutaten benötigt:

Zutat Menge
Olivenöl 1 EL
Salz nach Geschmack
schwarzer Pfeffer 8–10 Prisen
Paprika edelsüß 1 TL
Zitrone 1 Stück (nur der Abrieb)
Knoblauch 1–3 Zehen (fein zerdrückt)
Thymian 1 Bund (frisch)
Rosmarin 1 Bund (frisch)
Weißwein 250 ml (für Ofenversion)
Honig 1 EL
Kartoffeln 300 g (halbiert)

Zubereitung

Vorbereitung des Kaninchens:
Das Kaninchen wird entweder im Ganzen oder in Einzelteilen zubereitet. Wichtig ist, dass das Fleisch sauber abgewaschen und trocken getupft wird. Für die Ofenversion wird das Kaninchen in einem Bräter oder auf einem Backblech platziert.

Herstellen der Marinade:
Für die Marinade werden Olivenöl, Salz, Pfeffer, Paprika edelsüß, Zitronenabrieb, Knoblauch, Thymian und Rosmarin vermischt. Bei Jorge’s spanischer Variante wird diese Marinade mit Honig und Zitronensaft abgeschlossen. Das Kaninchen wird satt damit eingerieben.

Grillen oder Backen:
In der Originalversion aus Mallorca bleibt das Kaninchen im Ganzen und wird nur von den Innereien bis auf Leber, Nieren und Herz befreit. Jorge bindet den Braten, klemmt ihn in eine Art Rost und setzt ihn auf den Grill. Das Fleisch wird während des Grillens immer wieder mit der Marinade eingepinselt, um es saftig und zart zu halten. Unten im abgetropften Sud schmoren die Kartoffeln mit.

Für die Ofenversion wird der Backofen auf 190 °C vorgeheizt. Die Marinade wird hergestellt und in die Bratreihen eingerieben. Anschließend werden die Fleischstücke in den Bräter gelegt oder auf das Backblech geordnet. Eine Hälfte der Kräuter wird dazu gegeben und das Gericht für etwa 1 bis 1,5 Stunden gebacken.

Servieren:
Das geräucherte oder gebratene Kaninchen wird mit den Kartoffeln serviert. In der Ofenversion wird noch Weißwein in die Soße gegossen, um eine leichte Note hinzuzufügen.

Erzgebirgischer Kaninchenbraten

Ein weiteres traditionelles Rezept stammt aus dem Erzgebirge. Der Erzgebirgische Kaninchenbraten wird meist langsam geschmort, um das zarte Fleisch zu erhalten. Besonders hervorzuheben ist die Zubereitung in einer Kasserolle, wobei die Schmorflüssigkeit nach der Garzeit in eine cremige Sauce verwandelt wird.

Zutaten

Für die Zubereitung dieses Rezeptes werden folgende Zutaten benötigt:

  • Kaninchen (in Einzelteilen)
  • Schweinebauch (optional)
  • Zwiebeln
  • Knoblauch
  • Salz
  • Pfeffer
  • Paprika
  • Lorbeerblätter
  • Weißwein
  • Tomaten
  • Feldsalat (als Beilage)
  • Creme fraîche
  • Mehl oder Mondamin

Zubereitung

Schmoren:
Zwiebeln in Margarine anbraten, Knoblauch pressen und drei ganze Zwiebeln hinzugeben. Tomaten mit kochendem Wasser häuten, pellen und hacken, danach in die Pfanne geben. Die Kaninchenkeulen werden scharf angebraten und mit Paprika, Pfeffer und Salz gewürzt. Lorbeerblätter hinzugeben und mit kochendem Wasser ablöschen.

Brutzeln:
Bei geschlossenem Deckel rund anderthalb bis zwei Stunden brutzeln. Bei Bedarf immer wieder mit kochendem Wasser auffüllen. Die Keulen regelmäßig wenden. Je länger die Schmorzeit, desto zarter wird das Fleisch. Es kann zusätzlich noch etwas gekörnte Gemüsebrühe hinzugegeben werden.

Feldsalat:
Für die Vinaigrette werden Kräuteressig, Öl, Pfeffer, Salz, eine kleine gewürfelte Zwiebel, Salatkräuter, Zucker und Senf zu einem Dressing gemischt. Wer mag, kann auch noch etwas Maggi hinzufügen. Die zweite Zwiebel ebenfalls würfeln und zusammen mit den Speckwürfeln anbraten. Den Feldsalat waschen, vor dem Servieren mit der Vinaigrette mischen und zum Schluss den warmen Speck mit Zwiebeln hinzugeben.

Soße binden und servieren:
Nach Ablauf der Bratzeit prüfen, ob sich das Fleisch locker vom Knochen lösen lässt. Dann die Keulen herausnehmen, Soße mit Mehl oder Mondamin andicken und Creme fraîche unterrühren. Die Keulen wieder hinzugeben und Feldsalat servieren.

Kriegskaninchen – Omas Kaninchen nach Jägerart

In der Erinnerung vieler älterer Generationen ist das Kaninchen oft als Delikatesse im Zusammenhang mit Festtagen oder besonderen Anlässen verknüpft. Ein typisches Beispiel ist das sogenannte „Kriegskaninchen“ oder „Omas Kaninchen nach Jägerart“. Hierbei handelt es sich um eine schmackhafte Variante, die nicht gebraten, sondern im eigenen Saft geschmort wird.

Zubereitung

Ein typisches Rezept für das Kriegskaninchen sieht wie folgt aus:

  • Das Kaninchen wird in Einzelteile zerlegt.
  • In einer großen Pfanne oder Kasserolle werden Zwiebeln in Margarine angebraten.
  • Knoblauch wird gepresst und hinzugefügt.
  • Die Kaninchenstücke werden scharf angebraten.
  • Danach wird mit Salz, Pfeffer, Paprika und Lorbeerblättern gewürzt.
  • Anschließend wird mit Weißwein und Tomaten gegossen, um eine cremige Soße zu erzeugen.
  • Das Gericht wird bei mittlerer Hitze für etwa 2 bis 3 Stunden geschmort.
  • Bei Bedarf wird Wasser nachgegossen, um die Soße nicht zu stark eintrocknen zu lassen.

Servieren:
Das Kriegskaninchen wird in der Regel mit Kartoffelpüre oder Kartoffelklößen serviert. Eine Beilage aus Feldsalat oder Rotkohl rundet das Gericht ab.

Kaninchenbraten in der Familie: Oma’s Tradition und moderne Anpassungen

Oma’s Rezept für Kaninchenbraten war oft ein Highlight in der Familie. Es symbolisierte nicht nur ein kulinarisches Ereignis, sondern auch eine Form der Zugehörigkeit und Tradition. Die Vorbereitung des Kaninchens war eine Art Ritual, das oft die ganze Familie einbezog. Die Zutaten wurden sorgfältig ausgewählt, und die Zubereitung erfolgte mit großer Sorgfalt, um das beste Ergebnis zu erzielen.

Ein Rezept der Liebe

Ein typisches Rezept, das Oma oft zubereitete, sah wie folgt aus:

  • Das Kaninchen wurde entweder im Ganzen oder in Einzelteilen zubereitet.
  • Es wurde meist mit Zwiebeln, Knoblauch, Salz, Pfeffer und Paprika gewürzt.
  • In einer Kasserolle wurde das Fleisch langsam geschmort, um das zarte Aroma zu erhalten.
  • Danach wurde mit Weißwein und Tomaten verfeinert, um eine cremige Soße zu erzeugen.
  • Das Gericht wurde mit Kartoffelpüre oder Kartoffelklößen serviert.

Diese Vorgehensweise war nicht nur kulinarisch, sondern auch emotional wertvoll. Es war ein Rezept, das Erinnerungen wachrief und die Familie zusammenbrachte.

Kaninchenbraten nach spanischer Originalrezeptur

Ein weiteres spanisches Rezept für Kaninchenbraten stammt von Jorge aus S’Alqueria Blanca. Dieses Rezept ist besonders authentisch und wurde durch die Reiseerfahrung von Thomas Sixt entdeckt. Es ist ein Beispiel dafür, wie Kaninchenbraten in der traditionellen mallorquinischen Küche zubereitet wird.

Zutaten

Zutat Menge
Kaninchen 1 Stück
Olivenöl 1 EL
Salz nach Geschmack
schwarzer Pfeffer 8–10 Prisen
Paprika edelsüß 1 TL
Zitrone 1 Stück (nur der Abrieb)
Knoblauch 1–3 Zehen (fein zerdrückt)
Thymian 1 Bund (frisch)
Rosmarin 1 Bund (frisch)
Weißwein 250 ml (für Ofenversion)
Honig 1 EL
Kartoffeln 300 g (halbiert)

Zubereitung

Vorbereitung des Kaninchens:
Das Kaninchen wird entweder im Ganzen oder in Einzelteilen zubereitet. Wichtig ist, dass das Fleisch sauber abgewaschen und trocken getupft wird. Für die Ofenversion wird das Kaninchen in einem Bräter oder auf einem Backblech platziert.

Herstellen der Marinade:
Für die Marinade werden Olivenöl, Salz, Pfeffer, Paprika edelsüß, Zitronenabrieb, Knoblauch, Thymian und Rosmarin vermischt. Bei Jorge’s spanischer Variante wird diese Marinade mit Honig und Zitronensaft abgeschlossen. Das Kaninchen wird satt damit eingerieben.

Grillen oder Backen:
In der Originalversion aus Mallorca bleibt das Kaninchen im Ganzen und wird nur von den Innereien bis auf Leber, Nieren und Herz befreit. Jorge bindet den Braten, klemmt ihn in eine Art Rost und setzt ihn auf den Grill. Das Fleisch wird während des Grillens immer wieder mit der Marinade eingepinselt, um es saftig und zart zu halten. Unten im abgetropften Sud schmoren die Kartoffeln mit.

Für die Ofenversion wird der Backofen auf 190 °C vorgeheizt. Die Marinade wird hergestellt und in die Bratreihen eingerieben. Anschließend werden die Fleischstücke in den Bräter gelegt oder auf das Backblech geordnet. Eine Hälfte der Kräuter wird dazu gegeben und das Gericht für etwa 1 bis 1,5 Stunden gebacken.

Servieren:
Das geräucherte oder gebratene Kaninchen wird mit den Kartoffeln serviert. In der Ofenversion wird noch Weißwein in die Soße gegossen, um eine leichte Note hinzuzufügen.

Zusammenfassung der Rezepte

Die verschiedenen Rezepte für Kaninchenbraten, die in diesem Artikel vorgestellt wurden, zeigen die Vielfalt und die kulturelle Bedeutung dieses Gerichts. Ob tschechisch, spanisch oder erzgebirgisch – jedes Rezept hat seine eigene Geschichte und Tradition. Die Zubereitungsweisen variieren von der langsamen Schmoremethode bis hin zum Grillen am offenen Feuer. Die verwendeten Zutaten und Gewürze sind oft regional geprägt, wodurch sich die Aromen und Geschmacksrichtungen unterscheiden. Eines ist jedoch bei allen Rezepten gemeinsam: Kaninchenbraten ist ein Gericht, das nicht nur schmackhaft, sondern auch emotional wertvoll ist. Es ist ein Gericht der Familie, der Tradition und der Liebe.

Schlussfolgerung

Kaninchenbraten ist ein Gericht, das in verschiedenen Regionen Europas eine besondere Stellung einnimmt. Es wird oft bei Festen und besonderen Anlässen serviert und ist ein Symbol für kulinarische Tradition. Die Rezepte, die in diesem Artikel vorgestellt wurden, zeigen die Vielfalt und die kulturelle Bedeutung dieses Gerichts. Ob tschechisch, spanisch oder erzgebirgisch – jedes Rezept hat seine eigene Geschichte und Tradition. Die Zubereitungsweisen variieren von der langsamen Schmoremethode bis hin zum Grillen am offenen Feuer. Die verwendeten Zutaten und Gewürze sind oft regional geprägt, wodurch sich die Aromen und Geschmacksrichtungen unterscheiden. Eines ist jedoch bei allen Rezepten gemeinsam: Kaninchenbraten ist ein Gericht, das nicht nur schmackhaft, sondern auch emotional wertvoll ist. Es ist ein Gericht der Familie, der Tradition und der Liebe. Mit den hier vorgestellten Rezepten und Tipps können Kochbegeisterte die kulinarische Kultur ihres Landes entdecken und genießen.

Quellen

  1. Rezepte und Zubereitungstipps für Kaninchenbraten aus verschiedenen Regionen
  2. Spanischer Kaninchenbraten – Originalrezept
  3. Erzgebirgischer Kaninchenbraten Rezept
  4. Kriegskaninchen – Omas Kaninchen nach Jägerart
  5. Schmor-Kaninchen à la Oma Sissi

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