Der Tuxedo Cocktail: Geschichte, Rezepte und Zubereitung eines klassischen Klassikers
Der Tuxedo Cocktail ist ein Cocktail, der sich sowohl geschmacklich als auch historisch klar in der langen Geschichte der klassischen Mixology verorten lässt. Mit Wurzeln im späten 19. Jahrhundert und eng verwandt mit dem Martini und dem Martinez, ist der Tuxedo Cocktail ein zeitloser Drink, der bis heute seine Eleganz und Komplexität bewahrt hat. Dieser Artikel vermittelt ein umfassendes Verständnis für die Entstehung, die verschiedenen Rezeptvarianten und die Zubereitungsweisen des Tuxedo Cocktails. Dabei werden ausschließlich Fakten und Rezepte berücksichtigt, die aus den bereitgestellten Quellen abgeleitet werden können.
Einführung
Der Tuxedo Cocktail ist ein Klassiker der Mixologie, der sich durch seine Eleganz, Komplexität und die sorgfältige Auswahl seiner Zutaten auszeichnet. Er zählt zu den offiziellen "Unforgetables" der International Bartenders Association (IBA) und hat sich über die Jahre hinweg in mehreren Varianten entwickelt. In seiner Grundform besteht der Tuxedo aus Gin, trockenem Wermut, Maraschinolikör, Absinth und Orangenbitter, wobei die genauen Mengen und Verhältnisse je nach Quelle leicht variieren. Sein Name leitet sich von dem Tuxedo Club in New York ab, der 1886 gegründet wurde und den Cocktail als Signature Drink etablierte. In diesem Artikel werden die historischen Hintergründe, die Zutaten, die Zubereitung und die verschiedenen Rezeptvarianten des Tuxedo Cocktails detailliert beschrieben.
Die Geschichte des Tuxedo Cocktails
Ursprung und Bedeutung
Der Tuxedo Cocktail entstand im späten 19. Jahrhundert im Tuxedo Club in New York, der 1886 von Pierre Lorillard IV gegründet wurde. Der Club war ein elitärer Ort, der von wohlhabenden Männern frequentiert wurde und für seine exklusive Atmosphäre und hervorragende Getränke bekannt war. Der Tuxedo Cocktail wurde dort als Signature Drink etabliert und hat sich seitdem in der Mixologie als ikonische Mischung etabliert. Die Bezeichnung „Tuxedo“ ist übrigens abgeleitet vom englischen Anzug „tuxedo“, der ebenfalls in New York populär geworden ist.
Harry Johnson, ein renommierter Barkeeper, veröffentlichte das Rezept des Tuxedo Cocktails bereits 1900 in seinem Werk Bartender’s Manual. In dieser frühen Version enthielt der Cocktail Old Tom Gin, Maraschino, Absinth und Orangenbitter. In den folgenden Jahrzehnten entstanden mehrere Abwandlungen, wobei die Grundzutaten jedoch weitgehend beibehalten wurden.
Klassische und moderne Interpretationen
Der Tuxedo Cocktail ist heute als ein Bittered Sling bekannt, der durch die Zugabe von Likören und Absinth seine besondere Aromatik erhält. Seine Verwandtschaft mit dem Martini und dem Martinez liegt in der Verwendung von Gin und Wermut, wobei der Tuxedo Cocktail durch die Zugabe von Maraschino und Absinth seine eigene Note erhält. Obwohl es verschiedene Theorien über die Entstehung des Cocktails gibt, ist eine klare Chronologie oft schwer zu bestimmen. Einige Quellen deuten darauf hin, dass die drei Cocktails – Tuxedo, Martini und Martinez – sich historisch überlappen und sich gegenseitig beeinflusst haben.
Zutaten und deren Bedeutung
Gin
Gin ist die Grundlage des Tuxedo Cocktails. In den ursprünglichen Rezepten wurde Old Tom Gin verwendet, der leicht süßlich und aromatisch ist. Old Tom Gin unterscheidet sich von Dry Gin durch seine mildere Aromatik und die Zugabe von Zucker oder Süßstoffen. Im Laufe der Zeit wurde auch Dry Gin in einigen Rezeptvarianten eingesetzt, wodurch sich das Aroma des Cocktails veränderte. Einige moderne Interpretationen nutzen sogar Plymouth Gin, der für seine fruchtige Note und feine Aromatik bekannt ist.
Trockener Wermut
Trockener Wermut ist ein aromatisierter Wein, der mit Kräutern, Gewürzen und pflanzlichen Stoffen veredelt wird. In der Tuxedo-Variante wird ausschließlich die trockene Version verwendet, die herb, bitter und leicht würzig ist. Wermut spielt eine wichtige Rolle bei der Struktur und Balance des Cocktails. Empfehlenswerte Marken sind Noilly Prat und Dolin Dry, die für ihre Klarheit und Aromatik geschätzt werden.
Maraschinolikör
Maraschinolikör ist ein klarer Kirschlikör, der aus Marascakirschen hergestellt wird. Er hat eine bittersüße Note und bringt Mandel- und Kirscharomen in den Cocktail ein. Luxardo ist eine der bekanntesten Marken, wobei es auch andere Qualitätshersteller wie Fratelli Vergnano und Lazzaroni gibt. Der Maraschinolikör verleiht dem Tuxedo Cocktail eine zusätzliche Schicht an Komplexität und Süße.
Absinth
Absinth ist ein stark alkoholisches Getränk, das durch Wermut und andere Kräuter wie Anis und Fenchel gebrannt wird. Er hat eine starke Aromatik und bringt eine leichte Anisnote in den Tuxedo Cocktail ein. In den Rezepten wird nur eine kleine Menge Absinth verwendet, da er bereits in geringer Dosis seinen Einfluss entfaltet. Andere Cocktails, in denen Absinth eine Rolle spielt, sind der Sazerac oder der Monkey Gland.
Bitters
Cocktailbitters sind Aromakonzentrate, die in winzigen Mengen in Cocktails eingesetzt werden, um Geschmack und Tiefe zu verleihen. Im Tuxedo Cocktail werden Orangenbitter verwendet, die eine leichte Säure und Komplexität einbringen. Angostura Bitter ist eine günstige Alternative, die in vielen Rezepten verwendet wird. Obwohl die Menge gering ist, ist ihre Wirkung auf den Geschmack des Cocktails beträchtlich.
Zubereitung des Tuxedo Cocktails
Grundrezept
Das klassische Rezept für den Tuxedo Cocktail sieht folgende Zutaten vor:
- 5 cl Old Tom Gin
- 4 cl trockener Wermut
- 1–2 Dashes Maraschino
- 2–3 Dashes Orangenbitter
- 1 Dash Absinth
Die Zubereitung erfolgt durch Kaltmischen (Stirring) in einem Shaker oder Mixingglas mit Eis. Anschließend wird der Cocktail durch ein Barsieb in eine gekühlte Cocktailschale abgegossen und mit einer Zitronenzeste oder Maraschinokirsche garniert.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Eiswürfel in das Glas legen: Um das Glas zu kühlen, werden einige Eiswürfel hineingelegt. Nach kurcher Zeit werden diese entfernt, um Platz für den Cocktail zu machen.
Zutaten in den Shaker geben: In einen Shaker oder ein Mixingglas werden die Gin, der trockene Wermut, Maraschino, Orangenbitter und Absinth gefüllt.
Mit Eis füllen: Der Shaker wird mit weiteren Eiswürfeln gefüllt, um die Mischung zu kühlen und zu verdünnen.
Kaltmischen: Die Zutaten werden für 15–20 Sekunden mit einem Barlöffel gerührt, um eine homogene Konsistenz zu erzielen.
In das Glas abseihen: Der Cocktail wird durch ein Barsieb in das gekühlte Glas abgeseiert.
Garnieren: Zum Abschluss wird der Tuxedo Cocktail mit einer Zitronenzeste oder Maraschinokirsche garniert.
Alternative Zubereitungsweisen
Einige Rezepte empfehlen, den Tuxedo Cocktail zu shaken anstelle zu stir, um die Aromen intensiver zu verbinden. Diese Variante ist besonders dann sinnvoll, wenn trockener Gin verwendet wird. Die Shaking-Methode führt zu einem leichteren und frischeren Geschmack, wohingegen das Stirring den Cocktail stärker und komplexer macht.
Rezeptvarianten des Tuxedo Cocktails
Im Laufe der Jahre hat sich der Tuxedo Cocktail in mehreren Varianten entwickelt. Die offiziellen Rezepte werden von der IBA als „Tuxedo Cocktail No 1 bis No 4“ bezeichnet. Jede dieser Varianten hat ihre eigenen Charakteristika und Abweichungen vom Originalrezept.
Tuxedo Cocktail No 1
Diese Variante entstand in den frühen 1900er Jahren und ist in Harry Craddock’s Savoy Cocktail Book dokumentiert. Sie besteht aus Gin, trockenem Wermut und Absinth. Diese Kombination ist einfacher als das Originalrezept, wodurch der Cocktail etwas direkter und herb wird.
Tuxedo Cocktail No 2
Diese Variante unterscheidet sich durch die Verwendung von trockenem Gin anstelle von Old Tom Gin. Trockener Gin hat eine feinere Aromatik und weniger Süße, was den Geschmack des Cocktails verändert. Diese Version wird oft dann verwendet, wenn Old Tom Gin nicht verfügbar ist.
Tuxedo Cocktail No 3
In dieser Variante wird Sherry als zusätzliche Komponente hinzugefügt. Sherry bringt eine leichte Süße und Komplexität ein, wodurch der Cocktail weicher und zugänglicher wird. Sherry kann trocken oder halbtrocken sein, wobei trockener Sherry empfohlen wird.
Tuxedo Cocktail No 4
Diese Variante enthält noch mehr Sherry als No 3. Die Mischung besteht aus zwei Teilen Dry Gin, einem Teil Sherry und einem Spritzer Orangenbitter. Diese Kombination verleiht dem Cocktail eine leichte Süße, die durch den Wermut und den Gin abgeglichen wird.
Nährwert und Serviertipps
Nährwert
Die Nährwerte des Tuxedo Cocktails hängen stark von den verwendeten Zutaten ab. Eine ungefähre Nährwertberechnung für eine Portion (100 ml) lautet:
- Kalorien: ca. 203 kcal
- Fett: 0 g
- Kohlenhydrate: 3 g
- Zucker: 3 g
- Protein: 0 g
- Natrium: 6 mg
Diese Werte sind Schätzungen, da die konkreten Mengen und Marken der Zutaten variieren können.
Serviertipps
Der Tuxedo Cocktail ist ideal als Aperitif geeignet. Er sollte in einem gekühlten Glas serviert werden, am besten in einer Cocktailschale oder einem Martini-Glas. Die Garnitur mit Zitronenzeste oder Maraschinokirsche unterstreicht die Eleganz des Drinks. Da der Cocktail komplex und aromatisch ist, eignet er sich besonders gut für anspruchsvolle Genießer.
Schlussfolgerung
Der Tuxedo Cocktail ist ein Klassiker der Mixologie, der sich durch seine geschmackliche Komplexität und historische Bedeutung auszeichnet. Er entstand im späten 19. Jahrhundert im Tuxedo Club in New York und hat sich seitdem in verschiedenen Varianten entwickelt. Die Grundzutaten – Gin, trockener Wermut, Maraschinolikör, Absinth und Orangenbitter – verleihen dem Cocktail eine einzigartige Balance aus Süße, Bitterkeit und Aromatik. Die verschiedenen Rezeptvarianten zeigen, wie vielseitig der Tuxedo Cocktail sein kann, wobei das Originalrezept mit Old Tom Gin und Orangenbitter besonders empfehlenswert ist. Ob als Aperitif oder als eleganter Digestif, der Tuxedo Cocktail ist ein unvergesslicher Drink, der bis heute seine Stellung als Klassiker behält.
Quellen
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