Der Prince of Wales – Ein Klassiker im Silberkelch mit Cognac und Benedictine
Der Prince of Wales zählt zu den ikonischen Cocktails der klassischen Mixologie und vereint in seiner Zusammensetzung Elemente, die sowohl aristokratische Eleganz als auch einen Hauch von Schwelgerei ausstrahlen. Er ist ein Rezept, das sich über die Jahrzehnte bewahrt hat und in verschiedenen Formen und Interpretationen bis in die heutige Zeit überlebt hat. In seiner klassischen Version ist der Prince of Wales ein Champagner-Cocktail, der durch die Zugabe von Cognac, Orangenlikör, Benedictine, Zucker und Bitterstoffen eine einzigartige Aromatik entfaltet.
In diesem Artikel wird das Rezept für den Prince of Wales Cocktail im Detail vorgestellt, wobei besonderer Fokus auf die Verwendung von Benedictine liegt. Zudem werden die historischen Hintergründe des Drinks, seine Zubereitungsmethoden und die Bedeutung seiner Zutaten erläutert.
Ursprünge und Geschichte des Prince of Wales
Der Prince of Wales ist nach dem britischen Königshaus benannt, insbesondere nach Albert Edward, dem späteren König Eduard VII., der im 19. Jahrhundert als Prinz von Wales bekannt war. Sein Ruf als lebensfroher Feierabendherr und Gastgeber zahlreicher Partys könnte der Ursprung des Namens sein. Die Gäste seiner Feste sprachen möglicherweise allgemein von einem „Prince of Wales“-Drink, unabhängig davon, welche genaue Rezeptur sie tranken.
Die historische Entwicklung des Drinks ist nicht eindeutig belegt, doch mehrere Quellen deuten darauf hin, dass der Prince of Wales ursprünglich eine Variante des klassischen Champagne Cocktail war. Dieser Cocktail, bestehend aus Zucker, Bitterstoffen und Champagner, wurde um Cognac, Orangenlikör (wie Grand Marnier) und Benedictine erweitert. Die Kombination aus diesen Zutaten passte perfekt zum Lebensstil und den Vorlieben des britischen Adels um die Jahrhundertwende.
Einige Rezepte weisen zudem Parallelen zum Punch auf, einer weiteren beliebten Getränkemitte des 19. Jahrhunderts, was auf eine breite Inspiration durch damalige Cocktailtraditionen hindeutet. Obwohl der Name und die Popularität des Prince of Wales Cocktail im Laufe der Zeit variiert haben, hat sich die Grundform mit Cognac, Benedictine, Orangenlikör, Bitterstoffen und Champagner als besonders charakteristisch etabliert.
Die Zutaten des Prince of Wales
Die Rezepte für den Prince of Wales sind in ihrer Zusammensetzung recht konsistent, wobei die genaue Menge der einzelnen Zutaten und die Zubereitungsweise je nach Quelle leicht variieren kann. Die folgenden Zutaten sind jedoch in den meisten Rezepten enthalten:
- Cognac: Meist als Basisgeist genutzt, verleiht er dem Cocktail Würze und Komplexität. In einigen Rezepten wird auch Rye Whiskey verwendet, doch Cognac ist die dominierende Variante.
- Triple Sec oder Orangenlikör: Liefert eine süße, fruchtige Note und balanciert die Bitterstoffe.
- Benedictine DOM: Ein aromatischer, herber Likör mit komplexen Aromen aus über 200 Pflanzen und Früchten. Er verleiht dem Cocktail Tiefe und Eleganz.
- Zuckersirup oder Puderzucker: Wird zur Süße beigemischt, um die Bitterstoffe abzurunden.
- Angostura Bitters: Ein unverzichtbarer Cocktail-Bitterstoff, der Aromen und Geschmacksnuancen hinzufügt.
- Champagner oder Sekt: Der cremige, sprudelnde Schaum verleiht dem Drink Leichtigkeit und Erfrischung.
- Zitronenzeste und Orangenzeste: Dekoration und zusätzliche Aromen, die den Cocktail visuell und olfaktorisch bereichern.
Die Rezepturen variieren hinsichtlich der genauen Mengenangaben, doch die Grundformel bleibt konstant. So wird beispielsweise in mehreren Rezepten ein Silberbecher als Serviergebinde empfohlen, was den aristokratischen Ursprung des Drinks unterstreicht.
Zubereitung des Prince of Wales
Die Zubereitung des Prince of Wales ist einfach, doch die Einhaltung der richtigen Schritte ist entscheidend für das endgültige Aroma und die Balance des Drinks. Im Folgenden wird eine detaillierte Mixanleitung vorgestellt, basierend auf den beschriebenen Rezepturen.
Material und Vorbereitung
- Silberbecher oder champagnerähnliches Glas
- Eiswürfel
- Shaker oder Rührlöffel (optional)
- Messbecher
- Zitronenzeste, Orangenzeste
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Eiswürfel bereitstellen: Füllen Sie den Silberbecher mit ca. 3–4 Eiswürfeln, um die Basis für die Kälte zu schaffen.
Zutaten einmischen: Geben Sie in den Becher die folgenden Zutaten:
- 2 cl Cognac (z. B. Park VSOP oder Pierre Ferrand 1840)
- 1 cl Triple Sec (z. B. Grand Marnier)
- 1 Barlöffel Zuckersirup (im Verhältnis 2:1)
- 1 Barlöffel Benedictine DOM
- 3 Dashes Angostura Bitters
Kaltmischen: Mischen Sie die Zutaten mit dem Eiswürfeln entweder durch Schütteln in einem Shaker oder durch Rühren mit einem Rührlöffel. Ziel ist es, die Zutaten zu veredeln und gleichzeitig die Temperatur zu senken.
Champagner hinzufügen: Gießen Sie ca. 6 cl kalten Champagner in kleinen Schritten in den Becher. Achten Sie darauf, dass der Schaum nicht verloren geht.
Eiswürfel auffüllen: Füllen Sie den Becher mit weiteren Eiswürfeln, bis er fast voll ist.
Cognac floaten: Träufeln Sie den restlichen Cognac (falls noch vorhanden) über den Drink, sodass er eine leichte Schicht darauf bildet.
Dekoration: Garnieren Sie den Prince of Wales mit einer kleinen Zitronenzeste und einer Orangenzeste. Ein Trinkhalm ist optional, insbesondere wenn der Cocktail im Silberbecher serviert wird.
Alternative Zubereitungsmethoden
Einige Rezepte empfehlen, den Prince of Wales direkt im Glas zu bauen, ohne vorher zu schütteln oder zu rühren. In diesem Fall wird der Becher zunächst mit Crushed Ice gefüllt, die flüssigen Zutaten (außer Champagner) hinzugefügt und dann gut verrührt. Anschließend folgt der kalte Champagner.
Das Aroma und Geschmackserlebnis
Der Prince of Wales ist ein Cocktail mit einer reichen Geschmacksskala, der sowohl süße als auch bittere Elemente vereint. Die Kombination aus Cognac und Benedictine verleiht ihm eine samtige Würze, während Triple Sec und Zucker die Süße balancieren. Angostura Bitters sorgen für die nötige Schärfe, die den Cocktail lebendig macht. Der Champagner fügt eine erfrischende Leichtigkeit hinzu und rundet den Drink harmonisch ab.
Die Aromen reichen von zitronig-fruchtig bis hin zu holzig-würzig. Bei der Degustation spürt man zunächst die Süße des Zuckers und der Orangenlikör, gefolgt von der Komplexität der Benedictine. Cognac und Bitters verleihen dem Cocktail Tiefe und Charakter, während der Champagner die gesamte Kombination auf eine elegante Weise zusammenführt.
Serviervorschläge
Der Prince of Wales wird traditionell in einem Silberbecher serviert, was sowohl optisch als auch symbolisch auf den königlichen Ursprung des Drinks verweist. Alternativ kann er auch in einem Champagnerglas oder einem kleinen Tumbler serviert werden. Ein Trinkhalm ist optional, doch er kann in manchen Fällen, insbesondere wenn der Cocktail im Silberbecher serviert wird, willkommen sein.
Die Dekoration mit Zitronenzeste und Orangenzeste ist typisch und unterstreicht das Aroma des Drinks. Ein kleiner Tisch mit weiteren Aromenzesten kann ebenfalls serviert werden, sodass die Gäste den Cocktail nach Wunsch mit weiteren Aromen veredeln können.
Klassische und moderne Interpretationen
Neben der klassischen Rezeptur gibt es auch moderne und kreative Interpretationen des Prince of Wales. Einige Bars servieren ihn beispielsweise mit Rye Whiskey anstelle von Cognac, was einen rauchigeren und würzigeren Geschmack erzeugt. Andere Rezepte enthalten Ananas oder andere Früchte, was den Prince of Wales in eine fruchtigere, punchähnliche Richtung lenkt.
Eine besonders kraftvolle Version wurde beispielsweise in der Bar Le Lion in Berlin kreiert, wo der Prince of Wales mit einem größeren Silberbecher serviert wird, der auch für Juleps verwendet wird. Diese Variante betont die Stärke des Cognacs und die Eleganz der Benedictine DOM, wodurch sich ein besonders präsentierter und dominanter Cocktail ergibt.
Nutzen und Anwendung des Prince of Wales
Der Prince of Wales eignet sich hervorragend als Aperitif oder als erfrischender Digestif. Er ist ein Getränk, der sowohl bei festlichen Anlässen als auch bei gemütlichen Abenden im Kreis der Familie eine willkommene Abwechslung bietet. Seine Komplexität macht ihn besonders attraktiv für Cocktailliebhaber, die es schätzen, wenn verschiedene Geschmacksrichtungen miteinander verbunden werden.
Zudem ist der Prince of Wales ein guter Anlass, um die Qualität und den Charakter hochwertiger Spirituosen wie Cognac und Benedictine zu genießen. Er ist auch eine gute Gelegenheit, um sich mit der Technik des Cold Mischen und Floatens vertraut zu machen, was im Cocktailbereich eine wichtige Rolle spielt.
Quellen
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