White Lady: Das Rezept und die Geschichte des eleganten Gin Cocktails
Die White Lady gehört zu den klassischen Cocktails, die sich durch ihre Eleganz und das harmonische Zusammenspiel von Aromen auszeichnen. Obwohl der Cocktail bereits in den 1920er Jahren kreiert wurde, hat er bis heute nichts von seiner Beliebtheit verloren. Er zählt zu den Favoriten unter Gin-Liebhabern und ist in vielen Bars und Cocktail-Locations ein fester Bestandteil der Karte. Dieser Artikel erklärt detailliert, wie die White Lady zubereitet wird, welche Zutaten dafür benötigt werden, und erläutert die historischen Hintergründe, die dem Drink seinen besonderen Stellenwert verleihen. Zudem werden Empfehlungen für die Wahl des Gines und zusätzliche Tipps zur Zubereitung gegeben.
Die Geschichte der White Lady
Der White Lady wurde erstmals in den frühen 1920er Jahren kreiert, was ihn bereits als einen sogenannten „Prohibition Drink“ ausweist – also einen Cocktail, der in der Zeit der US-amerikanischen Alkoholprohibition (1920–1933) entstand. Der Schöpfer des Cocktails war der renommierte Bartender Harry MacElhone, der 1919 die erste Version des White Lady im Londoner Ciro’s Club mixte. In dieser ursprünglichen Form bestand der Cocktail aus weißer Crème de Menthe, Cointreau und Zitronensaft. Allerdings war dieser Drink damals nicht besonders erfolgreich, da die Kombination aus Minz- und Orangenaromen nicht den Geschmack des Publikums traf.
Ein Jahrzehnt später, in den späten 1920er Jahren, entwickelte MacElhone eine überarbeitete Version des Cocktails in seiner New York Bar in Paris. In dieser neuen Form ersetzte er die Crème de Menthe durch Gin, was den Geschmack erheblich veränderte und letztendlich zu einem Erfolg führte. Diese Version des White Lady wurde in Harry Craddocks berühmtem Buch The Savoy Cocktail Book (1930) festgehalten, was dem Cocktail zusätzliche Aufmerksamkeit brachte und ihn zu einem Klassiker machte.
Die White Lady ist somit ein typischer Repräsentant der sogenannten Sour-Kategorie, bei dem Spirituosen, Zucker (hier in Form von Orangenlikör) und Zitronensaft kombiniert werden. Im Gegensatz zu anderen Sour-Varianten enthält der White Lady keinen Zucker in Form von Sirup oder Eiweiß, was ihn von anderen Cocktails wie dem klassischen Whiskey Sour unterscheidet. Heute werden jedoch in vielen modernen Rezepten zusätzliche Zutaten wie Eiweiß und Zuckersirup hinzugefügt, um eine cremigere Textur und einen feiner ausbalancierten Geschmack zu erzielen.
Zutaten für die White Lady
Die Grundzutaten für die klassische White Lady sind:
- Gin
- Cointreau (oder ein anderer Orangenlikör)
- Zitronensaft (frisch gepresst)
- Eiswürfel
- Zitronenzeste (zur Garnierung)
Zusätzlich können in modernen Rezepten auch Zuckersirup und Eiweiß hinzugefügt werden, um die Geschmackskomponenten und die Textur zu verbessern. Die genaue Menge der Zutaten kann je nach Rezept variieren, doch in den meisten Fällen lautet die Standardmischung:
- 6 cl (50 ml) Gin
- 2 cl (25 ml) Cointreau
- 1 cl (15 ml) Zuckersirup (optional)
- 3 cl (30 ml) frischer Zitronensaft
- 2 Spritzer Ginger oder Orange Bitters (optional)
- 1 Eiweiß (optional)
Empfehlungen zur Wahl des Gines
Für die White Lady eignet sich besonders ein London Dry Gin, da er durch seine klaren Wacholder- und Zitrusaromen die frischen und süßen Noten des Cocktails perfekt ergänzt. Ein London Dry Gin bildet eine ausgewogene Basis, die den Cocktail sowohl erfrischend als auch aromatisch gestaltet. Alternativ können auch andere Gine wie Old Tom Gin verwendet werden, wodurch der Drink eine leicht süßere Note erhält.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung eines trockenen Gines ist, dass er gut mit dem Cointreau harmoniert, der selbst eine süße, leicht fruchtige Note trägt. Wichtig ist, dass der Gin keine übermäßige Süße aufweist, da er sonst den Geschmack der Zutaten überdecken könnte.
Zubereitung der White Lady
Die Zubereitung der White Lady erfolgt in mehreren Schritten, wobei das Schütteln der Zutaten eine zentrale Rolle spielt. Der Cocktail wird meist in einem Cocktailshaker zubereitet, um die Zutaten gut zu vermengen und, falls gewünscht, eine cremige Textur zu erzielen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Vorbereitung der Zutaten:
Stelle sicher, dass alle Zutaten bereitstehen. Der Gin, das Cointreau und der Zitronensaft sollten kalt sein. Falls Eiweiß verwendet wird, ist es ebenfalls wichtig, dass es kalt ist, da dies die Schäumung verbessert.Dry Shake (optional):
Falls Eiweiß in das Rezept eingefügt wird, beginnst du mit einem sogenannten Dry Shake. Dazu füllst du alle Zutaten ohne Eiswürfel in den Shaker und schüttelst kräftig für etwa 10 Sekunden. Dies hat den Vorteil, dass das Eiweiß sich gut mit den anderen Zutaten vermischt und eine cremige Schäume entsteht.Hinzufügen von Eis:
Gießt danach die Eiswürfel in den Shaker und schüttelt erneut kräftig für etwa 15–20 Sekunden. Das Eis kühlt den Cocktail und verfeinert die Mischung.Abseihen in das Cocktailglas:
Der Cocktail wird in ein gekühltes Coupette-Glas (auch bekannt als Cocktailglas) abgeseiht. Dazu verwendest du einen feinen Sieb (Strainer), um unerwünschte Partikel zu entfernen.Garnierung:
Abschließend wird die White Lady mit einer Zitronenzeste garniert. Dazu hältst du die Zeste über das Glas und presst sie leicht mit einem Zitronenzestenpresser oder deinen Fingern, sodass ein Aromaspritzer entsteht, der den Cocktail abschließend verfeinert.
Tipps zur Zubereitung
Glas kühl:
Um den Cocktail optimal zu genießen, sollte das Glas vorab gekühlt werden. Dies kann entweder durch das Einfrieren des Glases oder durch das Einsetzen von Eiswürfeln für ein paar Minuten geschehen.Frische Zutaten:
Der Geschmack der White Lady hängt stark von der Frische der Zutaten ab. Vor allem der frisch gepresste Zitronensaft und das frische Eiweiß tragen zur Qualität des Cocktails bei.Optional: Zuckersirup:
Wenn die Süße des Cocktails angepasst werden soll, kann ein Zuckersirup hinzugefügt werden. Der Sirup sollte ebenfalls kalt sein, damit er sich gut mit den anderen Zutaten vermischt.Bitters:
Einige Rezepte empfehlen den Zusatz von Bitters, wie Ginger Bitters oder Orange Bitters, um den Geschmack zu verfeinern. Die Menge sollte dabei jedoch begrenzt bleiben, da Bitters sehr intensiv sind.
Geschmack und Aromen der White Lady
Die White Lady überzeugt durch ihre klare, erfrischende Geschmacksnote, die sich aus der Kombination aus Gin, Cointreau und Zitronensaft ergibt. Der Gin bringt die charakteristischen Wacholder- und Zitrusaromen mit, die durch den Orangenlikör abgerundet werden. Der Zitronensaft sorgt für eine belebende saure Note, die den Drink lebendig macht und die Süße des Cointreau ausbalanciert.
Falls Eiweiß hinzugefügt wird, verleiht dies dem Cocktail eine cremige Textur und einen weichen Schaum, der das Trinkerlebnis abrundet. Zudem entsteht durch das Schütteln mit Eiweiß eine feine Schaumkrone, die den Cocktail optisch attraktiver macht.
Ein weiterer Vorteil der White Lady ist ihre klare Erscheinung. Der Cocktail hat eine helle, goldfarbene bis leichte bernsteinfarbene Farbe, die durch die Kombination aus Gin, Cointreau und Zitronensaft entsteht. Die klare, elegante Erscheinung macht die White Lady zu einem optischen Highlight auf jeder Cocktailkarte.
Varianten der White Lady
Obwohl die White Lady in ihrer klassischen Form bereits sehr harmonisch ist, gibt es auch mehrere Variationen, die den Geschmack oder die Zubereitungsweise abwandeln können.
1. White Lady mit Eiweiß
Die beliebteste Variante der White Lady ist die Einfügung von Eiweiß, die den Cocktail cremiger und weicher macht. Das Eiweiß verleiht dem Drink eine saftige Textur und eine weiche Schaumkrone, die das Trinkerlebnis verbessert. In dieser Variante wird oft auch ein Zuckersirup hinzugefügt, um die Süße anzupassen.
2. White Lady mit Zuckersirup
Einige Rezepte empfehlen den Zusatz von Zuckersirup, um die Süße des Cocktails zu erhöhen. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn der Gin besonders trocken ist oder der Geschmack etwas ausgewogener gestaltet werden soll. Der Zuckersirup sollte jedoch nicht in zu großer Menge verwendet werden, da er den sauren Geschmack des Zitronensafts überdecken könnte.
3. White Lady mit Bitters
Einige Cocktails enthalten auch Bitters, wie Ginger Bitters oder Orange Bitters, um den Geschmack zu verfeinern. Diese Bitters werden meist in geringer Menge hinzugefügt, da sie sehr intensiv sind. Sie tragen dazu bei, den Geschmack des Cocktails zu komplettieren und ihm eine zusätzliche Tiefe zu verleihen.
White Lady und andere Sour-Varianten
Die White Lady gehört zur Sour-Kategorie der Cocktails, die sich durch die Kombination aus Spirit, Zucker (in Form von Orangenlikör) und Zitronensaft auszeichnet. Andere Sour-Varianten sind beispielsweise der Whiskey Sour, der Gin Sour oder der Sidecar. Die White Lady unterscheidet sich von diesen jedoch durch die Verwendung von Cointreau anstelle von Zucker.
Ein weiterer Unterschied besteht in der Verwendung von Eiweiß, das in manchen Rezepten hinzugefügt wird, um eine cremige Textur zu erzielen. Im Gegensatz zu anderen Sour-Varianten enthält die White Lady in ihrer klassischen Form kein Eiweiß, weshalb sie als „dry“ Sour bezeichnet wird.
Die Bedeutung der White Lady in der Cocktailwelt
Die White Lady hat sich nicht nur als ein klassischer Cocktail etabliert, sondern auch als Symbol für Eleganz und Raffinesse. Sie war besonders in der High Society der 1920er und 1930er Jahre beliebt und wurde oft in den höflichen Bars Europas serviert. Heute zählt sie zu den Klassikern in der Cocktailwelt und wird in vielen Bars und Cocktail-Locations angeboten.
Die White Lady hat auch Einfluss auf andere Cocktailrezepte gehabt, da sie eine der ersten Cocktails war, die Eiweiß als Zutat nutzte. Dies hat dazu geführt, dass viele moderne Cocktailrezepte ebenfalls Eiweiß enthalten, um die Textur und den Geschmack zu verbessern.
Ein weiteres Merkmal der White Lady ist ihre klare, elegante Erscheinung, die sie von anderen Cocktails abhebt. Der Cocktail hat eine helle, goldfarbene bis leichte bernsteinfarbene Farbe, die durch die Kombination aus Gin, Cointreau und Zitronensaft entsteht. Diese klare Erscheinung macht die White Lady zu einem optischen Highlight auf jeder Cocktailkarte.
Zusammenfassung
Die White Lady ist ein klassischer Gin Cocktail, der in den 1920er Jahren von Harry MacElhone kreiert wurde. Sie zählt zu den Sour-Varianten, bei denen Spirituosen, Zucker (in Form von Orangenlikör) und Zitronensaft kombiniert werden. In ihrer klassischen Form enthält der Cocktail Gin, Cointreau, Zitronensaft und Eis, wobei in modernen Rezepten oft auch Eiweiß und Zuckersirup hinzugefügt werden.
Die Zubereitung der White Lady erfolgt in mehreren Schritten, wobei das Schütteln der Zutaten eine zentrale Rolle spielt. Der Cocktail wird meist in einem Cocktailshaker zubereitet, um eine cremige Textur und einen feinen Geschmack zu erzielen. Die White Lady überzeugt durch ihre klare, erfrischende Geschmacksnote und ihre elegante Erscheinung, was sie zu einem Highlight auf jeder Cocktailkarte macht.
Insgesamt bleibt die White Lady ein Symbol für Eleganz und Raffinesse in der Welt der Cocktails. Sie hat sich nicht nur als ein klassischer Drink etabliert, sondern auch als Inspirationsquelle für viele moderne Cocktailrezepte. Ob in ihrer klassischen Form oder in einer modernen Variante mit Eiweiß und Zuckersirup – die White Lady bleibt ein Must-have in der Cocktailwelt.
Quellen
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