Der Milano-Torino – Ursprung, Zubereitung und Bedeutung des legendären italienischen Aperitif-Cocktails
Der Milano-Torino, auch als Mi-To bekannt, zählt zu den ältesten und einflussreichsten Bittercocktails der italienischen Cocktailkunst. Er gilt als direkter Vorfahr des Americano und des Negroni und ist bis heute ein fester Bestandteil der italienischen Cocktailkultur. Der Name leitet sich aus der Herkunft seiner beiden Hauptzutaten ab: Campari aus Mailand und Wermut (Vermouth) aus Turin.
Dieser Artikel beschreibt die historische Entwicklung, die Zubereitungsweise, die verschiedenen Rezepte und die kulturelle Relevanz des Milano-Torino. Zudem werden seine Verwandten wie Americano und Negroni in Bezug auf den Mi-To betrachtet. Ziel ist es, eine umfassende und sachliche Übersicht über diesen legendären Cocktail zu geben, die sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Mixologien wertvoll ist.
Ursprung und Entwicklung
Der Milano-Torino wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in der berühmten Café-Bar von Gaspare Campari erfunden. Gaspare Campari war nicht nur ein wegweisender Barkeeper, sondern auch ein Pionier der bitteren Aperitif-Getränke. Sein Rezept für den Milano-Torino bestand aus gleichen Teilen Campari und süßem Wermut. Diese Kombination bot einen harmonischen Ausgleich zwischen der intensiven Bitterkeit des Campari und der herzhaften, aromatischen Komplexität des Wermuts.
Wie aus den Quellen hervorgeht, ist der Name des Cocktails eine Hommage an die beiden Städte, aus denen die zentralen Zutaten stammen: Milan für Campari und Turin für den Wermut. Der Cocktail war so erfolgreich, dass er sich schnell verbreitete und in der italienischen Gesellschaft sowie unter internationalen Besuchern bekannt wurde.
Ein weiteres spannendes Detail ist, dass der Milano-Torino später in der Mitte des 20. Jahrhunderts zur Inspiration für den Americano wurde. Laut den Quellen wurde der Americano als eine leicht abgeänderte Version des Mi-To kreiert, bei dem Sodawasser und Zitrone hinzugefügt wurden, um den Geschmack den Vorlieben amerikanischer Touristen anzupassen. Ein weiterer Ableger war der Negroni, der durch die Zugabe von Gin entstand. Diese Verwandtschaft unterstreicht die kulturelle und geschichtliche Bedeutung des Milano-Torino in der Cocktailwelt.
Rezept und Zubereitung
Die Zubereitung des Milano-Torino ist einfach, aber elegant und erfordert nur wenige, hochwertige Zutaten. Ein klassisches Rezept lautet:
- 4,5 cl Campari
- 4,5 cl süßer Wermut (z. B. Martini Rosso)
Diese Mischung wird in ein Rührglas mit viel Eis gegeben und etwa eine Minute lang mit einem Barlöffel gründlich vermischt. Anschließend wird der Cocktail in ein Tumbler-Glas mit frischem Eis abgegossen und mit einer Orangenzeste oder -scheibe serviert.
Ein weiteres Rezept, das aus ähnlichen Zutaten besteht, erwähnt:
- 3 cl Campari
- 3 cl süßer Wermut
- Orangenscheibe (zum Garnieren)
- Eis
Die Zubereitung folgt demselben Prinzip: Die Zutaten mit Eis vermischen, in ein Glas mit Eis füllen und mit einer Orangenscheibe garnieren.
Ein dritter Ansatz – der Milano – fügt Grapefruitsaft, Triple Sec und Sekt hinzu. Dieses Rezept ist jedoch eine Variation, die nicht der ursprünglichen Form entspricht, sondern eher einer modernen Interpretation oder einem Mix mit anderen italienischen Komponenten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- Eiswürfel in das Rührglas füllen.
- Die Zutaten (Campari und Wermut) hinzugeben.
- Mit einem Barlöffel etwa eine Minute rühren.
- Den Cocktail in ein Tumbler-Glas mit frischem Eis abgießen.
- Mit einer Orangenzeste oder -scheibe garnieren.
- Servieren.
Die Zubereitung ist schnelle und elegant, was den Cocktail ideal für die Vorspeise (Aperitivo) macht. Er passt besonders gut zu Snacks, italienischen Antipasti oder Fingerfood, da die Bitterkeit und Würze den Appetit anregen.
Variante: Der Milano mit Sekt
Ein weiteres Rezept, das in den Quellen erwähnt wird, ist eine Variante des Milano-Torino mit Sekt:
- 2 cl Campari
- 2 cl Triple Sec
- 2 cl Grapefruitsaft
- 7 cl Sekt
Diese Mischung wird im Shaker mit Eis gut durchgeschüttelt und dann in ein Longdrinkglas abgegossen. Anschließend wird das Glas mit eisgekühltem Sekt aufgefüllt. Dieses Rezept ist eine leichtere und prickelndere Variante, die sich besonders in der Sommersaison oder bei festlichen Anlässen eignet.
Kulturelle und kulinarische Relevanz
Der Milano-Torino ist nicht nur historisch bedeutsam, sondern auch ein Symbol der italienischen Cocktailkunst. Er ist eng verbunden mit der Aperitivo-Tradition, bei der das Getränk vor dem Essen serviert wird, um den Appetit zu wecken und den Abend einzuleiten. In Italien ist es üblich, den Cocktail mit einfachen Snacks wie Oliven, Bruschetta oder Crostini zu genießen.
Laut den Quellen ist der Cocktail bis heute in Italien und international verbreitet und wird in vielen Bars und Restaurants angeboten. Seine Einflussnahme auf die Entwicklung weiterer Cocktails wie Americano und Negroni zeigt seine zentrale Rolle in der Evolution der italienischen Mixologie. Zudem ist der Mi-To ein Beispiel für die kreative Verbindung italienischer Aperitif-Traditionen mit internationalen Cocktail-Praktiken.
Der Negroni als Abkömmling
Der Negroni ist eine bekannte und beliebte Weiterentwicklung des Milano-Torino. Er entstand in den frühen 1900er Jahren, als Graf Camillo Negroni den Wunsch äußerte, seinen favorisierten Milano-Torino mit Gin zu verfeinern. Der damalige Barkeeper, Fosco Scarselli, fügte der Mischung also Gin hinzu und schuf so einen neuen Cocktail.
Der Negroni besteht aus:
- 3 cl Campari
- 3 cl süßem Wermut
- 3 cl Gin
Er wird auf ähnliche Weise wie der Mi-To zubereitet, aber mit einem intensiveren, herzhafteren Geschmack. Der Alkoholgehalt liegt bei etwa 28 %, was ihn zu einem kräftigen Getränk macht. Aus diesem Grund wird er oft zusammen mit Snacks oder Fingerfood serviert, um die Wirkung zu mildern.
Eine Variante des Negroni ist der Negroni Sbagliato, bei dem der Gin durch Spumante Brut oder trockenen Sekt ersetzt wird. Dieser Cocktail ist leichter und eignet sich besonders gut für warme Sommerabende oder als Aperitif.
Fazit
Der Milano-Torino ist mehr als nur ein Cocktail – er ist ein historisches, kulturelles und kulinarisches Phänomen. Er ist die Uroma des Americano und Negroni und hat die Entwicklung italienischer Aperitif-Getränke maßgeblich beeinflusst. Mit seiner einfachen, aber präzisen Zubereitung und seiner harmonischen Geschmacksverbindung ist er ein idealer Vertreter der italienischen Cocktailkunst.
Die verschiedenen Rezepte und Zubereitungsweisen zeigen, wie vielseitig und anpassungsfähig der Cocktail ist. Ob als klassischer Mi-To, als prickelnde Variante mit Sekt oder als kräftiger Negroni – jede Ausführung hat ihren eigenen Charme. Für Cocktail-Liebhaber und Einsteiger gleichermaßen ist der Milano-Torino ein Muss, um die Vielfalt der italienischen Mixologie zu entdecken.
Quellen
Ähnliche Beiträge
-
Kreative Gin-Cocktailrezepte – Inspiration für den perfekten Drink
-
115 Cocktail-Rezepte, die mit dem Buchstaben G beginnen – Inspirationen und Zubereitungstipps für Einsteiger und Profis
-
Das Swimming Pool Cocktail Rezept – Ein sahnig-süßer Longdrink aus der Münchner Schumann's Bar
-
Hochzeitscocktails: Rezepte, Tipps und Inspiration für den perfekten Mix
-
Kaffee- und Fruchtcocktails für Karaffen: Rezepte für jede Gelegenheit
-
Rezept und Zubereitung des Funky Cold Medina Cocktail
-
Rezept und Zubereitung der Frozen Strawberry Margarita – Ein erfrischender Sommer-Cocktail
-
Fruchtige Kombinationen: Erdbeer-Cocktails mit Sahne und Whiskey