Der Brooklyn Cocktail – Entstehung, Rezepturen und moderne Interpretationen
Der Brooklyn Cocktail ist ein klassischer Drink, der sich im Laufe der Zeit durch verschiedene Rezepturen und Zubereitungsweisen entwickelt hat. Er zählt zu den sogenannten „Whiskey-Cocktails“ und wird oft als eine Variante des Manhattan betrachtet. Im Unterschied zu anderen Cocktails dieser Kategorie setzt der Brooklyn Cocktail auf eine Kombination aus Rye Whiskey und Vermouth, angereichert durch Bitternoten, die hauptsächlich durch Amer Picon und Maraschino entstehen. In den folgenden Abschnitten wird die Entstehung des Brooklyn Cocktails, seine historische Entwicklung sowie verschiedene Rezepturen und Zubereitungsweisen detailliert beschrieben.
Entstehung des Brooklyn Cocktails
Der Brooklyn Cocktail wurde erstmals 1908 in „Jacks Manual“ von Jacob A. Grohusko niedergeschrieben. Grohusko stammte aus Hoboken, New Jersey, und arbeitete in einem Restaurant an der Wall Street in Lower Manhattan. Obwohl er keinen direkten Bezug zu Brooklyn hatte, trug der Cocktail nach diesem Stadtteil den Namen. Die ursprüngliche Rezeptur, die in „Jacks Manual“ beschrieben wurde, unterschied sich bereits von späteren Versionen. So wurde beispielsweise der süße italienische Wermut durch einen trockenen französischen Wermut ersetzt, was in der späteren populären Rezeptur von Jacques Straub 1914 verewigt wurde.
Die Entwicklung des Brooklyn Cocktails war nicht unbedingt eng verbunden mit der Prohibition in den USA, doch könnte ein Zusammenhang zwischen dieser Epoche und der Verfügbarkeit bestimmter Zutaten bestanden haben. Es gibt jedoch keine konkreten Belege dafür, die diese Annahme stützen.
Rezepturen und Zubereitung
Die Rezepturen des Brooklyn Cocktails haben sich über die Jahre stark verändert. In den frühen Jahren, bis zum Beginn der Prohibition, setzte man noch ausschließlich auf Rye Whiskey. Mit der Zeit wurden andere Whiskeysorten wie Bourbon oder allgemein Whiskey in den Rezepturen genutzt. Auch die Verwendung von Bitternoten und anderen Aromen hat sich verändert. So wurden beispielsweise Amer Picon und Maraschino durch andere Bitternoten oder sogar durch Garnituren wie Zitronenzesten oder Kirschen ersetzt.
Klassische Rezeptur
Die klassische Rezeptur des Brooklyn Cocktails ist eng mit den frühen Erwähnungen in „Jacks Manual“ und späteren Werken wie „Straubs Manual Of Mixed Drinks“ verknüpft. Eine typische Rezeptur umfasst die folgenden Zutaten:
- 6 cl Rye Whiskey
- 3 cl Sweet Vermouth
- 1 Barlöffel Maraschino
- 1 Barlöffel Amer Picon
- Garnitur: Orangenzeste
Zubereitungsweise:
- Alle Zutaten mit Eiswürfeln in ein Rührglas geben.
- Kaltrühren, bis die Mischung gut gekühlt ist.
- Den Cocktail in eine vorgekühlte Cocktailschale strainen.
- Mit einer Orangenzeste garnieren.
Diese Rezeptur betont die Süße durch den Sweet Vermouth und die Bitternoten durch Amer Picon und Maraschino. Der Rye Whiskey verleiht dem Cocktail eine kräftige, etwas rauchige Note.
Moderne Interpretationen
In den letzten zehn Jahren hat sich der Brooklyn Cocktail erneut in der Bartender-Szene etabliert. David Wondrich hat maßgeblich dazu beigetragen, indem er 2015 über den Originalrezeptur berichtete, der Sweet Vermouth betont. In modernen Interpretationen kann man auch auf Bourbon oder andere Whiskeysorten zurückgreifen, was die Geschmacksprofile erweitert.
Ein weiteres Beispiel für eine moderne Rezeptur ist:
- 2 Teile Rye Whiskey
- 1 Teil Sweet Vermouth
- 1 Schuss Maraschino
- 1 Schuss Amer Picon
Zubereitungsweise:
- Alle Zutaten in ein Shakerglas geben.
- Mit Eiswürfeln füllen und gut schütteln.
- Den Cocktail in ein vorgekühltes Glas strainen.
- Mit einer Orangenzeste garnieren.
Diese moderne Variante unterstreicht die traditionellen Elemente des Brooklyn Cocktails und passt sich gleichzeitig den heutigen Geschmacksrichtungen an.
Unterschiede zu anderen Cocktails
Der Brooklyn Cocktail wird oft mit dem Manhattan verglichen, da beide Cocktails Rye Whiskey und Vermouth enthalten. Der Manhattan enthält jedoch in der Regel Angostura Bitters, während der Brooklyn Cocktail auf Amer Picon und Maraschino zurückgreift, um die bittere Note zu erzeugen. Zudem verzichtet der Brooklyn Cocktail in seiner ursprünglichen Rezeptur auf Zitronenzesten, was ihn optisch und geschmacklich von anderen Whiskey-Cocktails unterscheidet.
Ein weiterer Unterschied liegt in der Garnitur. Während der Manhattan meist mit einer Zitronenzeste oder einer Cocktailkirsche garniert wird, setzt der Brooklyn Cocktail auf eine Orangenzeste, die die Aromen des Cocktails weiter betont.
Historische Rezepturen
Die Rezepturen des Brooklyn Cocktails haben sich im Laufe der Zeit stark entwickelt. In den frühen Jahren, bis zum Beginn der Prohibition, war die Kombination aus Rye Whiskey, Sweet Vermouth, Amer Picon und Maraschino üblich. Mit der Zeit wurden einzelne Zutaten weggelassen oder durch andere ersetzt. So verschwand Amer Picon in einigen Rezepturen, und stattdessen kamen andere Bitternoten oder Garnituren wie Kirschen oder Orangenzesten hinzu.
Ein Beispiel für eine historische Rezeptur aus dem Jahr 1910 lautet:
- 3 Teile Gin
- 1 Teil französischer Vermouth
- 1 Teil italienischer Vermouth
- ½ bis 1/3 Schuss Granatapfelsirup
Zubereitungsweise:
- Alle Zutaten in einen Shaker mit Eiswürfeln geben.
- Gut schütteln.
- Den Cocktail in ein vorgekühltes Glas strainen.
- Mit einer Orangenzeste oder einer Kirsche garnieren.
Diese Rezeptur zeigt, dass der Brooklyn Cocktail nicht immer nur als Whiskey-Cocktail bekannt war, sondern auch in Gin-Variationen existierte.
Entwicklung nach der Prohibition
Nach der Prohibition in den 1920er Jahren änderten sich die Rezepturen des Brooklyn Cocktails erneut. Einige Zutaten wurden weggelassen oder durch andere ersetzt. So verschwand Amer Picon aus einigen Rezepturen, und stattdessen wurden andere Bitternoten oder Garnituren wie Kirschen oder Orangenzesten hinzugefügt. In einigen Rezepturen wurde auch Bourbon anstelle von Rye Whiskey verwendet.
Ein Beispiel für eine Rezeptur aus dem Jahr 1934 lautet:
- 2/3 Canadian Club Whisky
- 1/3 Französischer Vermouth
- 1 dash Amer Picon
- 1 dash Maraschino
Zubereitungsweise:
- Alle Zutaten in einen Shaker mit Eiswürfeln geben.
- Gut schütteln.
- Den Cocktail in ein vorgekühltes Glas strainen.
- Mit einer Orangenzeste oder einer Kirsche garnieren.
Diese Rezeptur unterstreicht die Flexibilität des Brooklyn Cocktails, der sich an verschiedene Geschmacksrichtungen anpassen kann.
Quellen
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