Klassische und moderne Weinbrand-Cocktailrezepte – Traditionelle Drinks mit französischem Touch
Weinbrand-Cocktails haben eine lange Tradition in der internationalen Mixologie, und besonders französische Spirituosen wie Cognac und Brandy spielen eine zentrale Rolle in der Entwicklung und Zubereitung solcher Getränke. Die Rezepte, die heute als Klassiker gelten, entstanden meist in den frühen 20. Jahrhunderts und zählen zu den Favoriten unter Cocktailliebhabern. Neben dem geschmacklich ausgewogenen Profil dieser Getränke bieten sie auch eine spannende historische und kulturelle Hintergrundgeschichte.
Die hier vorgestellten Rezepte basieren auf der Kombination von Weinbrand mit frischen Säften, Orangenlikören und weiteren Aromen, wodurch sich eine Vielzahl an Geschmacksrichtungen und Zubereitungsvarianten eröffnet. In der folgenden Analyse werden die wichtigsten Rezepte, Zubereitungsmethoden, Zutaten und historische Hintergründe detailliert vorgestellt, wobei ausschließlich auf die bereitgestellten Quellen zurückgegriffen wird.
Klassische Weinbrand-Cocktailrezepte
Sidecar – Der Klassiker der französischen Schule
Der Sidecar ist wohl einer der bekanntesten Cognac-Cocktails und gilt als ein Grundrezept in der Mixologie. Das Rezept wird oft mit der französischen Schule in Verbindung gebracht, da es traditionell mit Cognac zubereitet wird. Eine englische Variante, die in den 1930er Jahren beschrieben wird, nutzt dagegen doppelt so viel Cognac wie Cointreau und Zitronensaft.
Zutaten (pro Portion):
- 7,5 cl Cognac
- 1,5 cl Cointreau
- 1,5 cl frisch gepresster Zitronensaft
- Zucker zum Bestreuen des Glasrandes
Zubereitung:
- Ein Cocktailglas wird mit Zucker bestäubt und dann mit einer Zitronenschale eingerieben, um den Zucker zu fixieren.
- In einen Shaker werden Cognac, Cointreau und Zitronensaft mit Eiswürfeln gefüllt und gut geschüttelt.
- Der Cocktail wird in das vorbereitete Glas gefüllt.
- Zum Garnieren kann eine Zitronenschale oder ein Stück Zitrusfrucht verwendet werden.
Nährwert (pro Portion / ca. 225 ml):
- Kalorien: 238 kcal
- Fett: 0,0 g
- Kohlenhydrate: 11,4 g
- Eiweiß: 0,0 g
Der Sidecar hat sich über die Jahrzehnte hinweg als Favorit etabliert und wird sowohl als After-Dinner-Drink als auch in Bars und bei Cocktailevents serviert.
Brandy Alexander – Ein süßer Cognac-Drink
Ein weiteres klassisches Rezept, das oft in der Nachspeise-Ecke des Cocktailmenüs angesiedelt wird, ist der Brandy Alexander. Hierbei handelt es sich um eine cremige Mischung aus Cognac, Kakaolikör und Sahne, die nach einem einfachen Rezept zubereitet wird.
Zutaten (pro Portion):
- 5 cl Cognac
- 2 cl Crème de Cacao (klarer Kakaolikör)
- 2 cl Sahne
Zubereitung:
- Alle Zutaten in einen Shaker mit Eiswürfeln geben und gründlich schütteln.
- Den Cocktail in ein vorab gekühltes Cocktailglas abseihen.
- Zum Abschluss etwas frisch geriebene Muskatnuss überstreuen.
Dieser Drink wird oft als Nachtisch- oder Frühstückcocktail serviert und hat eine cremige Textur, die ihn besonders attraktiv macht.
The Crusta – Ursprung des Sidecar
Der Sidecar hat historische Wurzeln in einem Drink, der als Crusta bezeichnet wurde. Der Name leitet sich von dem Zuckerrand ab, der traditionell am Glasrand angebracht wurde. Der Crusta war ein Getränk, das mit französischem Weinbrand, Orangenlikör und Zitronensaft zubereitet wurde und in New Orleans populär war. Es ist eine der frühesten Formen der Sour-Kategorie, bei der Spirituose, Zitrusfrucht und Orangenlikör kombiniert werden.
Historische Entwicklung und kulturelle Einflüsse
Cognac-Cocktails wie der Sidecar oder der Alexander haben sich im Laufe der Zeit als Klassiker etabliert, nicht zuletzt durch die Verbreitung von Cocktailbüchern und die Arbeit renommierter Bartender. Der amerikanische Mixologe David A. Embury erwähnt in seinem Werk The Fine Art of Mixing Drinks (1948) den Sidecar als einen seiner sechs Grundcocktails, was unterstreicht seine Bedeutung in der Mixologie.
Die Verbreitung solcher Rezepte hing stark mit dem kulturellen Austausch zwischen Frankreich und den USA zusammen, insbesondere in Städten wie New Orleans, wo französische Einflüsse bis in die Gastronomie hineinreichten. Cognac war damals nicht nur in Europa ein gängiges Getränk, sondern auch in den USA als hochwertige Spirituose geschätzt.
Andere Cognac-basierte Cocktails
Old Fashioned mit Cognac
Ein weiteres bekanntes Rezept, das oft mit Cognac zubereitet wird, ist der Old Fashioned. Dieser Cocktail entstand ursprünglich als eine Variante des einfachen Brandy-Doubles, bei dem ein Zuckerwürfel mit Bitters und Wasser aufgelöst wird, bevor Cognac hinzugefügt wird.
Zutaten (pro Portion):
- 1 Zuckerwürfel (alternativ: Zuckersirup)
- 2–3 Tropfen Angostura Bitters
- 5 cl Cognac
- Eiswürfel
- Orangenzeste als Garnitur
Zubereitung:
- In einem Glas mit Eiswürfeln den Zuckerwürfel mit Bitters befeuchten und leicht andrücken.
- Mit etwas Wasser aufschäumen, bis der Zucker aufgelöst ist.
- Cognac hinzufügen und den Drink mit Eis füllen.
- Die Orangenzeste als Garnitur hinzufügen.
Der Cognac Old Fashioned hat einen milderen, süßeren Charakter als die Whiskey-Variante und eignet sich besonders gut als After-Dinner-Drink.
Sazerac – Ein historischer Cognac-Cocktail
Der Sazerac ist ein weiteres Rezept, das ursprünglich auf Cognac basierte, bevor es später mit Bourbon Whiskey oder Rye Whiskey zubereitet wurde. Das Rezept stammt aus New Orleans und gilt als eines der ältesten Cocktailrezepte überhaupt. Es handelt sich um eine Variante des Old Fashioned, bei der ein Absinth-Wash angewandt wird.
Zutaten (pro Portion):
- 5 cl Cognac
- 1 Zuckerwürfel
- 2–3 Tropfen Peychaud’s Bitters
- Absinth (in geringer Menge)
- Eiswürfel
- Orangenzeste
Zubereitung:
- Ein Glas mit Absinth anfeuchten und leicht auswischen.
- Zuckerwürfel mit Peychaud’s Bitters befeuchten und in das Glas legen.
- Eiswürfel hinzufügen und Cognac dazu geben.
- Mit einer Orangenzeste garnieren.
Der Sazerac ist ein typischer Beispiel für die kulturellen Einflüsse in der Cocktailkunst und zeigt, wie sich Spirituosen wie Cognac und Absinth in einem einzigen Drink verbinden können.
Weinbrand-Cocktails in der DDR
In der ehemaligen DDR war der Alkoholkonsum alltäglich, und es wurden viele Cocktails mit lokalen Spirituosen gemixt. Der durchschnittliche DDR-Bürger trank jährlich 23 Flaschen Schnaps, was einem Verbraum von über 16 Litern entsprach. Beliebt waren Getränke wie Kristall Wodka, Nordhäuser Doppelkorn oder Goldbrand. Cocktails in der DDR waren oft einfacher gehalten und setzten auf Liköre und Sirups statt frischer Zutaten.
Einige der bekanntesten DDR-Cocktails wie Grüne Wiese oder Moulin Rouge entstanden aus der Kombination von Orangensaft, Pfirsichlikör und Rotwein. Diese Drinks wurden vor allem in der Gastronomie serviert und waren geprägt von ihrer Einfachheit und Geschwindigkeit bei der Zubereitung.
Kreative Weinbrand-Cocktail-Ideen
German Glory
Ein weiteres Rezept, das auf Wein und Sekt basiert, ist der German Glory. Dieser Aperitif besteht aus Orangensaft, Grenadine, Zitronensaft und Weißburgunder Sekt. Der Cocktail hat eine süß-frische Note und eignet sich besonders gut als Vorspeisetrink.
Zutaten:
- 4 cl Orangensaft
- 2 cl Grenadine
- 1 cl Zitronensaft
- Weißburgunder Sekt (zum Auffüllen)
Zubereitung:
- Alle Zutaten in einen Shaker mit Eiswürfeln geben und schütteln.
- In ein Longdrinkglas füllen und mit Sekt auffüllen.
- Mit einer Limonenscheibe garnieren.
Hawaii Klassik
Ein weiteres Rezept, das mit Wein und frischen Früchten kombiniert wird, ist die Hawaii Klassik. Dieser Longdrink besteht aus Scheurebe Spätlese, Ananassaft, Orangensaft, Pfirsichnektar, Zitronensaft und Pfirsichlikör.
Zutaten:
- 6 cl Scheurebe Spätlese
- 4 cl Ananassaft
- 4 cl Orangensaft
- 1 cl Pfirsichnektar
- 1 EL Zitronensaft
- 2 cl Pfirsichlikör
Zubereitung:
- Alle Zutaten in einen Shaker mit 3 Eiswürfeln geben und kurz schütteln.
- In ein Longdrinkglas füllen und Crush-Eis oder 4 Eiswürfel dazugeben.
- Mit einer Limonenscheibe und einem Stück Ananas oder Pfirsichviertel garnieren.
Fazit
Weinbrand-Cocktails haben sich über die Jahrzehnte hinweg als faszinierende Kombination aus Geschmack, Geschichte und kulturellen Einflüssen etabliert. Von den klassischen Rezepten wie dem Sidecar, Brandy Alexander oder Old Fashioned bis hin zu modernen Kreationen wie dem German Glory oder Hawaii Klassik – diese Drinks bieten eine Vielfalt an Aromen und Zubereitungsweisen, die sowohl Einsteigern als auch Profis viel Freude bereiten können.
Die Rezepte, die heute als Klassiker gelten, entstanden meist in den frühen 20. Jahrhunderts und zählen zu den Favoriten unter Cocktailliebhabern. Neben dem geschmacklich ausgewogenen Profil dieser Getränke bieten sie auch eine spannende historische und kulturelle Hintergrundgeschichte. Mit frischen Säften, Orangenlikören und weiteren Aromen entstehen dabei immer wieder neue Kombinationen, die die Vielfalt der Mixologie unterstreichen.
Quellen
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