Der Jack Rose Cocktail – Klassik im Glas: Rezept, Geschichte und Zubereitung
Der Jack Rose Cocktail zählt zu den ikonischen Klassikern der Mixologie. Mit seiner fruchtigen Note, der lebendigen Farbe und der eleganten Eleganz hat er sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts als fester Bestandteil der Cocktailwelt etabliert. Obwohl die Zutaten im Laufe der Zeit leicht variiert haben, bleibt die Essenz des Drinks unverändert: ein harmonisches Zusammenspiel aus Apfelbrand, Zitronensaft und Süße, ergänzt durch Eiweiß oder frische Früchte. In diesem Artikel wird der Jack Rose Cocktail im Detail betrachtet – von seiner historischen Entwicklung über die verschiedenen Rezepturen bis hin zu praktischen Tipps für die Zubereitung zu Hause.
Was ist ein Jack Rose Cocktail?
Der Jack Rose wird heute in der Regel als Sour klassifiziert, einer Getränkekategorie, die aus einer Spirituose, einer Süße-Basis, Zitrussaft und oft Wasser besteht. Prominente Vertreter dieser Kategorie sind der Whiskey Sour, der Daiquiri und die Margarita. Der Jack Rose folgt diesem Muster mit Apfelbrand (meist Calvados oder Applejack) als Spirituose, Grenadine oder Himbeersirup als Süße, Zitronensaft als Säurequelle und ggf. Eiweiß oder Schmelzwasser als Füll- und Texturmittel.
Die heutige Rezeptur, die sich weit verbreitet hat, besteht meist aus den folgenden Zutaten:
- 5 cl Apple Jack oder Calvados
- 2 cl Grenadine
- 3 cl Zitronensaft
- 2 cl Eiweiß (optional)
Zur Garnitur wird oft eine Zitronenzeste oder Apfelscheiben verwendet. Der Cocktail wird mit Eis geschüttelt und anschließend in ein vorgekühltes Glas abseihend abgegossen.
Ursprung und historische Entwicklung
Die Geschichte des Jack Rose reicht bis ins frühe 20. Jahrhundert zurück. Laut den verfügbaren Quellen wird er erstmals 1908 in Jacob Grohuskos Buch „Jack’s Manual“ erwähnt. In dieser frühen Version ist das Rezept jedoch recht anders als heute. Grohusko lists folgende Zutaten:
- Cider Brandy
- Zucker
- Himbeersirup
- Zitronensaft
- Limettensaft
- Orangensaft
- Soda Water
Dieses Rezept unterscheidet sich deutlich von den heutigen Ansätzen, bei denen meist nur Calvados, Zitronensaft und Grenadine verwendet werden. Es ist nicht eindeutig geklärt, ob Grohusko mit „Cider Brandy“ Applejack meinte, der damals in den USA verbreiteter war als Calvados aus Frankreich.
Die moderne Version des Jack Rose wurde erstmals in „Straub’s Manual Of Mixed Drinks“ von Jacques Straub beschrieben, einem der einflussreichsten Bartenderbücher der Zeit. Straub stellte den Cocktail erstmals mit Calvados, Zitronensaft und Grenadine dar, was sich als Grundrezept etablierte. Ob Straub selbst den Cocktail erfand oder nur eine bereits bestehende Mischung dokumentierte, ist nicht eindeutig belegt.
Die Namensgebung des Cocktails ist ebenfalls umstritten. Es gibt mehrere Theorien:
- Jacob Bald Jack Rosenzweig: Ein Spieler und zwielichtige Gestalt aus New York im 19. Jahrhundert.
- Frank J. May, genannt Jack Rose: Ein Bartender aus New Jersey.
- Portmanteau-Wort: „Jack“ stammt von dem ursprünglich verwendeten Applejack, und „Rose“ bezieht sich auf die rosafarbene Farbe, die durch die Zugabe von Grenadine entsteht.
Die letzte Erklärung erscheint plausibelster, da Applejack bis ins frühe 20. Jahrhundert ein gängiges Getränk war und die Farbe durch die Grenadine klar erkennbar ist.
Zutaten und Rezepturen
1. Apple Jack oder Calvados
Die Spirituose im Jack Rose ist historisch gesehen Applejack, ein amerikanischer Apfelbrand, der älter ist als American Whiskey. Applejack ist entweder ungelagert oder fassgereift und war Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA sehr verbreitet. Heute ist Applejack jedoch schwer zu finden, weshalb er meist durch Calvados, einen französischen Apfelbrand, ersetzt wird.
Im Originalrezept von Straub wird Calvados verwendet, was sich bis heute als Standard etabliert hat. Für historisch korrekte Cocktails, die dem historischen Ansatz näherkommen sollen, empfiehlt sich jedoch die Verwendung von ungelagertem Applejack, da dieser dem Geschmack des Calvados von 1908 näher steht.
2. Süße-Basis: Grenadine oder Himbeersirup?
Die Süße-Basis im Jack Rose ist ein Thema, das in der Mixologie kontrovers diskutiert wird. In Grohuskos ursprünglichem Rezept wird Himbeersirup verwendet, während Straub bereits von Grenadine spricht. In der Fachliteratur des frühen 20. Jahrhunderts war es üblich, zwischen Grenadine und Himbeersirup nicht scharf zu unterscheiden, da sich die Geschmacksprofile oft überschnitten.
Heute ist Grenadine die bevorzugte Zutat, da sie den Cocktail optisch besonders attraktiv macht und den Geschmack harmonisch ausgleicht. Es gibt jedoch auch Ansätze, den Jack Rose mit Himbeersirup zuzubereiten. Wichtig ist, dass bei der Verwendung von Grenadine darauf geachtet wird, dass es sich um echten Granatapfelsirup handelt, da viele industriell hergestellte Produkte künstliche Aromen enthalten.
3. Zitronensaft
Der Zitronensaft im Jack Rose dient als Säurequelle und verleiht dem Cocktail seine lebendige Frische. Es wird empfohlen, frisch gepressten Zitronensaft zu verwenden, um die Aromen optimal zu entfalten. Der Säuregehalt kann je nach Rezept variieren, meist jedoch auf ca. 3 cl fixiert werden.
4. Eiweiß (optional)
Die Verwendung von Eiweiß ist optional, aber eine gängige Praxis in der Zubereitung von Sours. Es verleiht dem Cocktail eine cremige Textur und kann die Farbe etwas heller machen. Das Eiweiß wird vor dem Shaken in den Shaker gegeben und zusammen mit den anderen Zutaten und Eiswürfeln kräftig geschüttelt.
5. Garnitur
Die Garnitur ist optisch wichtig, da sie den Cocktail abrundet und die Farbe betont. Typische Garnituren sind:
- Zitronenzeste
- Apfelscheiben
- Orangenzeste
Es ist auch möglich, den Cocktail mit einer kleinen Schnecke aus Schlagsahne zu garnieren, was insbesondere bei größeren Mengen oder bei der Präsentation in Bars sinnvoll sein kann.
Zubereitung des Jack Rose Cocktails
Die Zubereitung des Jack Rose ist einfach, aber dennoch präzise. Der Cocktail wird in einem Shaker mit Eiswürfeln und den Zutaten kräftig geschüttelt, um die Aromen optimal zu entfalten und das Getränk zu kühlen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Zutaten vorbereiten
- 5 cl Apple Jack oder Calvados
- 2 cl Grenadine
- 3 cl Zitronensaft
- 2 cl Eiweiß (optional)
- Eiswürfel
Shaker füllen
- Gieße die Zutaten in einen Shaker.
- Füge ca. eine Handvoll Eiswürfel hinzu.
Schütteln
- Schüttle den Shaker kräftig für ca. 20 Sekunden.
- Für eine optimale Konsistenz und Kälte kann der Shaker nach dem ersten Schütteln leer ausgeleert werden und erneut ohne Eis geschüttelt werden.
Abgießen
- Gieße den Cocktail durch einen Strainer in ein vorgekühltes Glas, wie z. B. eine Coupette oder ein Cocktailschale.
- Achte darauf, dass keine Eiswürfel oder Eischäume in das Glas gelangen.
Garnieren
- Garniere den Cocktail mit einer Zitronenzeste, Apfelscheiben oder einer Orangenzeste.
- Alternativ kann auch eine kleine Schnecke aus Schlagsahne auf dem Getränk platziert werden.
Tipps für die optimale Zubereitung
- Kalte Zutaten: Stelle sicher, dass die Zutaten kalt sind, damit der Cocktail besonders frisch schmeckt.
- Frischer Zitronensaft: Verwende immer frisch gepressten Zitronensaft, um die Aromen optimal zu entfalten.
- Qualitativ hochwertige Grenadine: Achte darauf, dass die Grenadine aus echtem Granatapfel besteht, um unnatürliche Aromen zu vermeiden.
- Eiweiß: Falls du Eiweiß verwendest, achte darauf, dass es frisch ist und nicht verunreinigt.
- Vorgekühlte Gläser: Stelle die Gläser vor der Zubereitung in den Kühlschrank, damit der Cocktail nicht schnell schmilzt.
Alternative Rezepturen
In einigen Rezepturen wird auch Angostura Bitter hinzugefügt, um den Geschmack zu verfeinern. Ein Bartender namens Max Bergfried empfiehlt beispielsweise einen Dash (Spritzer) Angostura Bitter, um die Aromen zu intensivieren und die Süße etwas abzubauen.
Außerdem gibt es Rezepturen, die die Zugabe von Schmelzwasser empfehlen, was beim Shaken entsteht und den Cocktail etwas dünner macht. Dies ist jedoch optional und hängt vom gewünschten Geschmack ab.
Der Jack Rose in der heutigen Zeit
Der Jack Rose ist bis heute ein beliebter Cocktail in Bars und Zuhause. Er ist nicht nur wegen seines Geschmacks geschätzt, sondern auch wegen seiner farbenfrohen Optik und der einfachen Zubereitung. In vielen Haushalten, die eine eigene Cocktailbar haben, ist der Jack Rose ein fester Bestandteil der Getränkekarte.
Einige Bars und Restaurants bieten auch Variationen des Jack Rose an, z. B. mit anderen Früchten oder Aromen. So kann der Cocktail mit Rote-Beete-Grenadine eine tiefere Farbe erhalten oder mit Himbeersirup eine andere Geschmacksrichtung.
Schlussfolgerung
Der Jack Rose Cocktail ist ein zeitloser Klassiker, der sich durch seine einfache Zubereitung, seine fruchtige Note und seine optische Wirkung auszeichnet. Obwohl sich das Rezept im Laufe der Zeit leicht verändert hat, bleibt die Essenz des Cocktails erhalten: eine harmonische Kombination aus Apfelbrand, Zitronensaft und Süße. Mit den richtigen Zutaten und der korrekten Zubereitung ist der Jack Rose ein Getränk, das sowohl zu Hause als auch in der Bar genossen werden kann.
Quellen
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