Die Welt des Manhattan-Cocktails: Rezepte, Geschichte und Zubereitung
Der Manhattan zählt zu den ikonischen Whisky-Cocktails der Welt. Seine Geschichte reicht bis in das späte 19. Jahrhundert zurück, und bis heute bleibt er ein fester Bestandteil der Cocktailkultur. Mit seiner eleganten Mischung aus Whisky, Wermut und Bitter sowie seiner charakteristischen Garnitur aus einer Cocktailkirsche ist der Manhattan ein zeitloser Klassiker. In diesem Artikel werden die verschiedenen Rezepte, Zubereitungsweisen, Hintergründe und Varianten dieses berühmten Cocktails detailliert beschrieben – basierend ausschließlich auf den bereitgestellten Quellen.
Das klassische Manhattan-Rezept
Das Grundrezept des Manhattans ist in verschiedenen Quellen weitgehend identisch. Die Hauptzutaten sind Whisky, süßer Wermut (Vermouth) und Angostura Bitter, ergänzt durch Eiswürfel und eine Cocktailkirsche als Garnitur.
Zutaten
- Whisky: In der klassischen Version wird Rye Whisky verwendet, doch in späteren Rezepten ist Canadian Whisky ebenso geläufig.
- Süßer Wermut (Rot): Meist in Form von rotem italienischem Vermouth.
- Angostura Bitter: Ein bis zwei Spritzer reichen aus.
- Eiswürfel: Für das Mischen.
- Cocktailkirsche: Als Garnitur.
Zubereitung
- Fülle ein Rührglas mit Eiswürfeln.
- Gieße den Whisky und den süßen Wermut hinein und füge einen bis zwei Spritzer Angostura Bitter hinzu.
- Rühre kräftig für etwa 30 Sekunden, bis die Mischung gut gekühlt ist.
- Gieße den Cocktail durch ein Barsieb in ein vorgekühltes Cocktailglas.
- Garniere mit einer Cocktailkirsche.
Garnitur
Die Cocktailkirsche ist heute unverzichtbar, doch historisch gesehen wurde der Manhattan früher oft mit einer Zitronenzeste garniert. Es gibt also Spielraum für individuelle Anpassungen, z. B. mit einer Orangenschale oder getrockneten Orangenscheiben.
Die Herkunft und Geschichte des Manhattan
Die genaue Herkunft des Manhattans ist umstritten. Nach einigen Quellen wurde das Rezept erstmals 1884 in einem Barbuch veröffentlicht. Es gibt mehrere Legenden, die um die Entstehung des Cocktails ranken, doch eine historische Sicherheit gibt es nur hinsichtlich seines Erscheinungsjahres.
Interessant ist, dass der Manhattan in der Zeit nach der Prohibition in den USA (1920–1933) zunächst mit Canadian Whisky hergestellt wurde, da amerikanische Whiskys nicht mehr verfügbar waren. Mit der Zeit setzte sich der Canadian Whisky jedoch in vielen Rezepten durch.
In Deutschland ist der Manhattan durch den Film „Manche mögen’s heiß“ (1959) von Billy Wilder, in dem Marilyn Monroe den Cocktail mixt, besonders bekannt geworden. Dieser Film trug wesentlich zur Popularisierung des Manhattans bei. Zudem wird der Cocktail auch in der Fernsehserie „Sex and the City“ oft getrunken und damit in eine weitere Ära des Popkultur-Images eingeführt.
Varianten und Twists
Der Manhattan ist nicht nur in seiner klassischen Form beliebt, sondern hat sich über die Jahre auch in verschiedenen Variationen etabliert. Diese entstehen durch den Wechsel der Spirituosen, des Wermuts oder durch zusätzliche Zutaten.
Föhrer Manhattan
Auf der Nordseeinsel Föhr gibt es eine lokale Variante des Manhattans. Hier wird der Cocktail mit gleichen Anteilen weißem und rotem Wermut zubereitet. Dieser „Föhrer Manhattan“ ist auf der Insel ein Art Nationalgetränk und unterscheidet sich deutlich von der internationalen Variante.
Dry Manhattan
Ein Dry Manhattan wird mit weißem und trockenem Wermut zubereitet. Der französische Vermouth Noilly Prat ist hierbei die erste Wahl. Der Cocktail ist dadurch trockener und weniger süß als die klassische Version.
Scotch Manhattan
Ein Scotch Manhattan wird mit Scotch Whisky zubereitet anstelle des klassischen Rye oder Canadian Whiskys. Empfohlene Marken sind z. B. Dalwhinnie 15. Die Zubereitung bleibt grundsätzlich gleich.
Irish Manhattan
Ähnlich wie der Scotch Manhattan wird ein Irish Manhattan mit Irish Whiskey gemixt. Dies ist besonders in Irland verbreitet und wird dort oft als nationale Variante angesehen.
Anejo Manhattan
Eine moderne und experimentelle Variante ist der Anejo Manhattan, bei dem Tequila Anejo anstelle von Whisky verwendet wird. Der Barkeeper Ryan Magarian aus Seattle hat diesen Cocktail kreiert, wobei er auch die weiteren Zutaten auf den Tequila abstimmt. Neben dem Wermut wird Licor 43 hinzugefügt, und die Garnitur besteht aus einer Cocktailkirsche und einer dünn geschnittenen Salamischeibe.
Brandy Manhattan
Historisch gab es auch eine Variante namens Brandy Manhattan, bei der Brandy anstelle von Whisky verwendet wurde. Dieser Cocktail war um 1900 populär und wird heute manchmal als Metropolitan bezeichnet. Die Zutaten beinhalten manchmal auch Zuckersirup, was den Geschmack süßer macht.
Whisky-Empfehlungen
Der Whisky spielt eine entscheidende Rolle im Geschmack des Manhattans. Hier sind einige Empfehlungen:
- Bulleit Bourbon: Elegante, warme Noten, die den süßen Wermut harmonisch ergänzen.
- Johnnie Walker Blue Label: Für eine reiche, fruchtige Tiefe.
- The Singleton 12 Year Old: Ebenfalls eine exzellente Wahl für einen modernen Twist.
- Rye Whisky: Für jene, die den Geschmack des klassischen Manhattans bevorzugen.
- Canadian Whisky: In vielen modernen Rezepten geläufig.
- Scotch Whisky (z. B. Dalwhinnie 15): Für den Scotch Manhattan.
- Tequila Anejo (z. B. Patron Anejo): Für den Anejo Manhattan.
Wermut-Empfehlungen
Der Wermut ist ein weiterer entscheidender Bestandteil des Manhattans. Abhängig von der gewünschten Geschmacksrichtung kann zwischen verschiedenen Sorten gewählt werden:
- Martini Rubino: Ein hervorragender roter Wermut für den klassischen Manhattan.
- Carpano Antica Formula: Ein weiterer Favorit unter Barkeepern.
- Noilly Prat Dry Vermouth: Die erste Wahl für den Dry Manhattan.
Zubereitungstipps
Einige Tipps zur optimalen Zubereitung:
- Rühren statt Schütteln: So bleibt die bernsteinfarbene Farbe unverändert und der Cocktail wird gleichmäßig gekühlt.
- Vorgekühlte Gläser: Verwenden Sie Cocktailgläser, die vorher gekühlt wurden.
- Garnitur variieren: Ob Kirsche, Zitronenzeste oder Salami – probieren Sie Experimente mit der Garnitur.
- Eiswürfel Qualität: Qualitativ hochwertige Eiswürfel vermeiden das Abschmecken des Cocktails.
Kulinarische und kulturelle Bedeutung
Der Manhattan ist mehr als nur ein Cocktail – er ist ein Statement. Kühn, raffiniert und zeitlos, erinnert er an die Glamourzeit des frühen 20. Jahrhunderts, als Jazz in den Bars spielte und die Cocktailkultur blühte. Der Manhattan steht für die klassische Einfachheit, die es bis heute in der Welt der Cocktails zu schätzen gibt.
In der International Bartender Association (IBA) wird der Manhattan in der Kategorie „The Unforgettables“ geführt. Dies unterstreicht seine Bedeutung als eines der wichtigsten Cocktails der Welt. Der IBA-Standardrezept ist ein Meilenstein in der Bartender-Ausbildung.
Der Manhattan in der modernen Zeit
Obwohl der Manhattan als Klassiker gilt, hat er sich auch in der modernen Zeit weiterentwickelt. Neue Twists, wie der Anejo Manhattan, zeigen, dass der Cocktail flexibel genug ist, um sich an verschiedene Geschmacksrichtungen und kulturelle Einflüsse anzupassen. Gleichzeitig bleibt er jedoch in seiner Essenz erhalten: ein Whisky-Cocktail mit süßem Wermut, der als Aperitif serviert wird.
Schlussfolgerung
Der Manhattan ist ein Cocktail mit langer Geschichte und fester Stellung in der internationalen Bartkultur. Von seiner Entstehung in den 1880er Jahren bis heute hat sich der Manhattan als zeitloser Klassiker bewiesen. In verschiedenen Varianten – von der klassischen Form bis hin zu modernen Twists wie dem Anejo Manhattan – bietet der Cocktail Raum für kreative Interpretationen, ohne seine Essenz zu verlieren.
Durch die Verwendung von Whisky, süßem Wermut und Bitter sowie durch die richtige Zubereitung entsteht ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Bitterkeit, Süße und Alkohol. Der Manhattan ist ein perfekter Aperitif, der sowohl im privaten Kreis als auch in professionellen Bars geschätzt wird.
Mit den richtigen Zutaten und der passenden Zubereitungsweise kann der Manhattan zu einem echten Genussmoment werden – und das bei jeder Gelegenheit.
Quellen
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