Portugiesische Feijoada – Ein herzhafter Bohneneintopf mit Tradition

Die portugiesische Feijoada ist ein traditionelles, herzhaftes Gericht, das sowohl in Portugal als auch in Brasilien eine besondere Stellung einnimmt. Es handelt sich dabei um einen schwarzen Bohneneintopf, der mit einer Mischung aus Schweinefleisch, Rindfleisch oder Wurstsorten zubereitet wird. In der portugiesischen Version kommen oft Karotten, Tomaten und Kohl hinzu, und das Gericht wird traditionell mit Reis serviert. In Brasilien, wo die Feijoada als Nationalgericht gilt, wird sie oft am Samstag serviert und mit Beilagen wie Farofa (geröstetes Maniokmehl), Couve (gebratener Grünkohl) und Orangenscheiben kombiniert, die dem Gericht einen frischen Kontrast verleihen.

In diesem Artikel werden wir uns detailliert mit der portugiesischen Feijoada beschäftigen: von der Herkunft und der Bedeutung des Gerichts bis hin zu konkreten Rezepten und Zubereitungshinweisen. Zudem werfen wir einen Blick auf die verschiedenen regionalen Varianten und die Rolle, die die Feijoada in der portugiesischen und brasilianischen Kulinarik spielt.

Was ist Feijoada?

Der Name Feijoada stammt vom portugiesischen Begriff "feijão", was so viel wie "Bohne" bedeutet. Das Gericht ist somit nichts anderes als ein Bohneneintopf, der durch die Kombination aus Fleisch, Wurst und Gemüse eine besonders reiche Geschmackskomponente erhält. In der portugiesischen und brasilianischen Küche ist die Feijoada ein beliebtes und traditionelles Gericht, das sowohl auf der Straße als auch im Restaurant serviert wird.

Die Zutaten der portugiesischen Feijoada

Die Grundzutaten der Feijoada sind:

  • Schwarze Bohnen, die in der Regel über Nacht eingeweicht werden.
  • Schweinefleisch oder Rindfleisch, oftmals in Kombination mit Wurstsorten wie Chouriço oder Morcela.
  • Gemüse wie Zwiebeln, Knoblauch, Karotten und manchmal auch Tomaten.
  • Lorbeerblätter, Paprika und Nelken als Aromakomponenten.
  • Reis, der als Beilage serviert wird.

Je nach Region und Rezept können die Zutaten variieren. In einigen Varianten kommt auch Tintenfisch oder Bacon hinzu, und es werden verschiedene Gewürze wie Piri Piri eingesetzt, um dem Gericht eine scharfe Note zu verleihen.

Die Herkunft der Feijoada

Die Feijoada hat eine lange Tradition und ihre Wurzeln reichen bis in die Kolonialzeit zurück. In der portugiesischen Geschichte war das Gericht ursprünglich ein Arme-Leute-Essen, das aus günstigen Zutaten wie Bohnen und Wurst zubereitet wurde. In Brasilien, das sich aus der portugiesischen Kolonialisierung entwickelte, etablierte sich die Feijoada als typisch brasilianisches Gericht.

Ein weiteres historisches Merkmal der Feijoada ist ihre symbolische Bedeutung. Aufgrund der farblichen Kombination aus weißem Reis und schwarzen Bohnen wird sie manchmal als kulturelles Symbol der brasilianischen Rassendemokratie betrachtet, da es Menschen unterschiedlicher Herkunft miteinander verbindet. Dies spiegelt sich auch in der sozialen Bedeutung des Gerichts wider: Es wird oft bei Familienfeiern, Feste und Anlässen serviert, wobei die Feijoada nicht nur eine kulinarische, sondern auch eine soziale Funktion erfüllt.

Die Zubereitung der portugiesischen Feijoada

Die Zubereitung der Feijoada ist vergleichsweise einfach, erfordert jedoch etwas Zeit, um das Gericht in vollen Genuss zu genießen. Nachstehend finden Sie ein klassisches Rezept, das sich auf die portugiesische Variante bezieht und auf mehreren Quellen basiert.

Klassisches Rezept für portugiesische Feijoada

Zutaten (für 4 Personen):

  • 500 g schwarze Bohnen, über Nacht eingeweicht und abgespült
  • 300 g Schweinefleisch (z. B. Schweinebauch oder Schulter)
  • 150 g Chouriço (portugiesische Wurst), in Scheiben geschnitten
  • 150 g Morcela (Blutwurst), in Scheiben geschnitten
  • 100 g Speck, gewürfelt
  • 1 große Zwiebel, fein gehackt
  • 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 2 Lorbeerblätter
  • 2 Karotten, geschält und in Scheiben geschnitten
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • Olivenöl

Zubereitung:

  1. Die Bohnen einweichen: Die schwarzen Bohnen sollten vor der Zubereitung mindestens 12 Stunden in Wasser eingeweicht werden. Danach abgießen und abspülen.

  2. Fleisch und Wurst vorbereiten: Das Schweinefleisch in Würfel schneiden. Chouriço und Morcela ebenfalls in Scheiben schneiden. Den Speck ebenfalls in kleine Würfel schneiden.

  3. Zwiebeln und Knoblauch anschwitzen: In einem großen Topf oder Bratpfanne etwas Olivenöl erhitzen. Zwiebeln und Knoblauch darin glasig anschwitzen.

  4. Fleisch anbraten: Das Schweinefleisch, Chouriço, Morcela und den Speck in das Bratfett geben und von allen Seiten anbraten.

  5. Bohnen und Gewürze hinzufügen: Die eingeweichten Bohnen, Lorbeerblätter, Karotten, Salz und Pfeffer hinzufügen.

  6. Kochen lassen: Mit Wasser ablöschen und zum Kochen bringen. Die Hitze reduzieren und ca. 1,5 bis 2 Stunden köcheln lassen, bis die Bohnen und das Fleisch zart sind.

  7. Beilage servieren: Während das Gericht kocht, den Reis nach Packungsanweisung garen. Die Feijoada wird traditionell mit Reis serviert und kann mit einer Orangenscheibe garniert werden.

Tipps zur Zubereitung:

  • Ersatz für Bohnen: Wenn schwarze Bohnen nicht erhältlich sind, können auch Pintobohnen oder Rote Bohnen verwendet werden.
  • Schärfe hinzufügen: Wer ein scharfes Gericht mag, kann Piri Piri Soße oder Chili hinzufügen.
  • Zusätze: In einigen Rezepten werden auch Tomaten oder Paprika hinzugefügt, um die Geschmackskomponente zu erweitern.

Regionale Varianten der Feijoada

Die Feijoada gibt es in verschiedenen regionalen Varianten, die sich hinsichtlich der Zutaten, des Zubereitungsstils und der Beilagen unterscheiden. Im Folgenden werden einige dieser Varianten näher betrachtet.

1. Feijoada â Transmontana

Diese Variante stammt aus der Region Trás-os-Montes in Nordportugal und ist besonders herzhaft. Sie enthält eine Mischung aus Schweinefleisch, Rinderbrust und Chorizo, die zusammen mit schwarzen Bohnen gekocht werden. Die Zutatenliste sieht wie folgt aus:

Zutaten (für 1 Portion):

  • 500 g schwarze Bohnen, über Nacht eingeweicht
  • 300 g Schweinefleisch (z. B. Schinken oder Bauchfleisch)
  • 300 g Rinderbrust
  • 200 g Chorizo
  • 2 Zwiebeln, fein gehackt
  • 4 Knoblauchzehen, fein gehackt
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 TL geräucherten Paprika
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • 1,5 l Wasser
  • Reis als Beilage
  • 1 Orange zur Garnierung

Zubereitung:

  1. Die Bohnen einweichen und abspülen.
  2. Das Fleisch in Würfel schneiden, die Zwiebeln und Knoblauch fein hacken.
  3. In einem großen Topf das Olivenöl erhitzen und die Zwiebeln sowie den Knoblauch anschwitzen.
  4. Das Fleisch (Schweinefleisch, Rinderbrust, Chorizo) hinzufügen und anbraten.
  5. Die Bohnen, Lorbeerblätter, Paprika, Salz und Pfeffer hinzufügen.
  6. Mit Wasser ablöschen und ca. 1,5 bis 2 Stunden köcheln lassen, bis das Fleisch zart ist.
  7. Den Reis nach Packungsanweisung garen und mit einer Orangenscheibe servieren.

2. Arroz de Feijão

Diese Variante ist ein portugiesischer Reis mit Bohnen und wird oft als einfaches, aber sehr leckeres Gericht serviert. Die Zutaten sind:

Zutaten (für 4 Personen):

  • 1 Zwiebel, geschält und fein gehackt
  • 2 Knoblauchzehen, geschält und fein gehackt
  • 1 Lorbeerblatt
  • 4 überreife Tomaten
  • 2 rote Paprika
  • 300 g gekochte Rote Bohnen (alternativ: schwarze Bohnen oder Augenbohnen)
  • 1 TL Olivenöl
  • Salz und Pfeffer, sowie Chili zum Abschmecken
  • 300 g Reis
  • 1 Schuss Essig
  • 1–2 Streifen Bacon, klein geschnitten
  • 1/4 Chouriço, in Scheiben geschnitten
  • Piri Piri Soße (optional)

Zubereitung:

  1. Den Reis waschen und 10–15 Minuten einweichen lassen. Danach abspülen.
  2. Die Tomaten und Paprika waschen und in kleine Würfel schneiden.
  3. In einem großen Topf das Olivenöl erhitzen. Zwiebeln, Knoblauch, Bacon und Chouriço darin anbraten.
  4. Die Tomaten, Paprika, Lorbeerblatt, Bohnen, Salz, Pfeffer und Chili hinzufügen.
  5. Den Reis daruntermischen und mit Wasser ablöschen. Das Wasser sollte etwa 1,5 cm über dem Reis liegen.
  6. Den Deckel auflegen und ca. 15–20 Minuten köcheln lassen, bis der Reis gar ist.
  7. Mit einer Prise Essig abschmecken und servieren.

3. Feijoada mit Tintenfisch

Eine besondere Variante, die in einigen Rezepten vorkommt, ist die Feijoada mit Tintenfisch. Hier wird Tintenfisch oder Sepia zusammen mit den Bohnen gekocht, was dem Gericht eine leicht exotische Note verleiht.

Zutaten (für 2 Personen):

  • 1 Dose oder ein Glas schwarze Bohnen
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1–2 Nelken
  • 1–2 Lorbeerblätter
  • 2 TK-Sepia-Tuben (ca. 300–400 g) oder 2 Dosen Tintenfisch
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 weiße Zwiebel
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Möhre (optional)
  • Piri Piri Soße nach Wahl
  • 3–4 mittelgroße Tomaten oder 1 kleine Dose Tomaten
  • 1 Glas Weißwein (200 ml)
  • Meersalz (z. B. Flor de Sal)
  • frischer Koriander (optional)

Zubereitung:

  1. Alle Zutaten klein schneiden: Zwiebeln, Knoblauch, Sepia.
  2. In reichlich Olivenöl die Zwiebeln, Knoblauch, Lorbeerblätter und Piri Piri Soße leicht anbraten.
  3. Die Tomaten (frisch oder aus der Dose) und die Sepia (oder Tintenfisch) hinzufügen und weiter köcheln lassen.
  4. Den Weißwein hinzugeben und alles für ca. 20–30 Minuten köcheln lassen.
  5. Mit Salz abschmecken und nach Wunsch mit Koriander garnieren.

Die Rolle der Feijoada in der portugiesischen und brasilianischen Küche

Die Feijoada ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein kulturelles Symbol für Portugal und Brasilien. In beiden Ländern spielt das Gericht eine besondere Rolle bei sozialen Anlässen wie Familienfesten, Festen und Gemeinschaftsveranstaltungen. Es ist oft ein Koch- und Esserlebnis, das von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Feijoada in Portugal

In Portugal wird die Feijoada oft als herzhafter Eintopf serviert, der sich durch die Kombination aus Bohnen, Schweinefleisch, Wurstsorten und Gemüse auszeichnet. Die portugiesische Variante ist weniger fett als die brasilianische, wodurch sie sich besonders für den Alltag eignet. Sie wird traditionell mit Reis serviert und manchmal auch mit einer Orangenscheibe, die dem Gericht einen frischen Kontrast verleiht.

Feijoada in Brasilien

In Brasilien ist die Feijoada ein Nationalgericht, das besonders am Samstag serviert wird. Es ist ein soziales Gericht, das oft bei Familienzusammenkünften, Feiern und Feste auf den Tisch kommt. In Brasilien wird die Feijoada oft reichhaltiger zubereitet, mit mehr Fett und einer größeren Auswahl an Wurstsorten. Sie wird typischerweise mit Farofa (geröstetes Maniokmehl), Couve (gebratener Grünkohl) und Orangenscheiben serviert.

Nährwert und gesundheitliche Aspekte der Feijoada

Die Feijoada ist ein nahrhaftes und sättigendes Gericht, das durch die Kombination aus Bohnen, Fleisch und Gemüse eine ausgewogene Mischung aus Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett bietet.

Nährwert pro Portion (ungefähr):

  • Kalorien: ca. 500–700 kcal
  • Kohlenhydrate: ca. 50–70 g
  • Eiweiß: ca. 20–30 g
  • Fett: ca. 20–30 g

Die Bohnen sind reich an Ballaststoffen, Eisen und Vitaminen der B-Gruppe, wodurch sie eine wertvolle Nahrungsmittelquelle darstellen. Das Fleisch und die Wurstsorten liefern Eiweiß und Fette, wodurch das Gericht besonders sättigend wirkt.

Tipps für eine gesündere Variante:

  • Weniger Fett: Verwenden Sie statt Speck oder fettreicher Wurstsorten fettarmes Schweinefleisch oder Rindfleisch.
  • Mehr Gemüse: Ergänzen Sie das Gericht mit weiteren Gemüsesorten wie Karotten, Zwiebeln oder Petersilie.
  • Reis ersetzen: Um den Kohlenhydratgehalt zu reduzieren, können Sie den Reis durch eine Portion Gemüse ersetzen oder den Reis durch Vollkornreis austauschen.

Fazit

Die portugiesische Feijoada ist ein herzhaftes Bohnengericht, das sich durch seine reiche Geschmackskomponente und ihre kulturelle Bedeutung auszeichnet. Sie ist in Portugal und Brasilien ein beliebtes Gericht, das sowohl zu besonderen Anlässen als auch im Alltag serviert wird. Mit einer Mischung aus Bohnen, Fleisch, Wurst und Gemüse bietet die Feijoada eine ausgewogene Kombination aus Nährstoffen und ist zudem ein kulinarisches Erlebnis, das sich durch die regionale Vielfalt und die traditionellen Zubereitungsweisen auszeichnet.

Ob in der klassischen portugiesischen Variante oder in einer regionalen Abwandlung – die Feijoada ist ein kochkünstlerisches Highlight, das sowohl durch ihre Geschmackskomponenten als auch durch ihre kulturelle Relevanz beeindruckt.

Quellen

  1. Feijoada – Herzhafter portugiesischer Eintopf
  2. Feijoada – Bohnengericht mit Weltruhm
  3. Kochen Sie sich den Süden herbei mit einer typischen portugiesischen Feijoada
  4. Feijoada â Transmontana – Bohnen-Eintopf aus Trás-os-Montes
  5. Arroz de Feijão – Portugiesischer Reis mit Bohnen
  6. Feijoada – Brasiliens Lieblingseintopf
  7. Feijoada – Bohneneintopf aus Brasilien

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