Saure Bohnen selbst gemacht: Rezepte und Tipps für die perfekte Einlegekunst

Saure Bohnen gehören zu den Klassikern der deutschen Vorratsküche. Ob als Beilage zu Bratkartoffeln, zu einem deftigen Eintopf oder einfach als Snack – sie sind vielseitig einsetzbar und tragen den Geschmack des Sommers in den Winter hinein. In der DDR waren sie ein fester Bestandteil des Haushalts, und auch heute zählt das Rezept für saure Bohnen zu den beliebtesten Einlegegerichten. Dieser Artikel zeigt, wie man saure Bohnen nach traditionellen Rezepten selbst herstellt, welche Zutaten dafür nötig sind und welche Tipps und Tricks für die optimale Haltbarkeit und Geschmack enthalten sind. Basierend auf mehreren Quellen wird ein Überblick über verschiedene Herangehensweisen gegeben, darunter sowohl fermentierte als auch eingelegte Varianten, sowie ein Rezept für den sogenannten Bohneneintopf, der sich hervorragend aus selbst eingemachten Bohnen zubereiten lässt.

Grundlagen der Einlegekunst

Die Grundprinzipien der Einlegekunst bei Bohnen beinhalten die Konservierung durch Säure oder Salz. Beide Methoden tragen dazu bei, dass die Bohnen über mehrere Monate haltbar bleiben und dabei ihren Geschmack bewahren. Die Einlegung mit Essig ist die bekanntere Methode, bei der die Bohnen in einem Sud aus Wasser, Salz, Zucker, Essig und Gewürzen eingelegt werden. Alternativ kann man Bohnen auch durch Fermentation mit Salz einkochen, was zu einer milderen, probiotischen Variante führt, die sich besonders gut für die Darmflora eignet. Beide Methoden sind in den Quellen detailliert beschrieben.

Rezept 1: Saure Bohnen nach Omas Rezept

Ein traditionelles Rezept für saure Bohnen wird in mehreren Quellen erwähnt. Es handelt sich um ein Rezept, das in der DDR verbreitet war und bis heute in vielen Haushalten nachgekocht wird. Die Zutaten sind einfach und leicht zugänglich:

  • 1 kg grüne Bohnen, geputzt und in Streifen geschnitten
  • 30 g Salz
  • 1,5 Liter Weckglas
  • Gefrierbeutel

Die Zubereitung ist wie folgt:

  1. Sud herstellen: 10 g Salz in 0,5 Liter Wasser aufkochen und abkühlen lassen.
  2. Bohnen salzen: Die Bohnen in Streifen schneiden, mit 20 g Salz vermischen und eine Stunde stehen lassen.
  3. Gläser füllen: Die Bohnen in ein Glas schichten und fest andrücken, um möglichst wenig Luft zwischen den Bohnen zu lassen.
  4. Einkochen: Die Gläser mit dem Sud auffüllen und verschließen. Danach einkochen.

Dieses Rezept ist besonders einfach und erfordert keine besondere Vorbereitung. Es ist ideal für Einsteiger, die ein traditionelles Einlegegericht nachmachen möchten. Die Bohnen bleiben über den Winter haltbar und können je nach Geschmack mit zusätzlichen Gewürzen wie Lorbeerblättern oder Senfkörnern verfeinert werden.

Rezept 2: Saure Bohnen nach DDR-Rezept

Ein weiteres Rezept, das in der DDR populär war, verwendet ebenfalls grüne Bohnen, Essig, Salz, Zucker und Gewürze. Dieses Rezept ist etwas ausgearbeiteter und beinhaltet mehr Schritte. Die Zutaten sind:

  • 1 kg grüne Bohnen
  • Zwiebeln
  • Essig
  • Wasser, Zucker, Salz
  • Gewürze wie Pfefferkörner, Lorbeerblätter, Senfkörner oder Bohnenkraut

Die Zubereitung erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Bohnen blanchieren: Die Bohnen werden in leicht gesalzenem Wasser vorgekocht, bis sie bissfest sind, und dann abgeschreckt.
  2. Gläser füllen: Die Bohnen mit Senfkörnern, Zwiebelringen und Gewürzen in Gläser geben.
  3. Sud herstellen: In einem Topf Wasser, Essig, Salz, Zwiebeln und Zucker aufkochen lassen.
  4. Übergießen: Den Sud über die Bohnen in die Gläser gießen.
  5. Einkochen: Die Gläser verschließen und einkochen.

Dieses Rezept ist etwas aufwendiger, bietet jedoch die Möglichkeit, die Bohnen mit mehreren Aromen zu verfeinern. Es ist besonders geeignet, wenn man die Bohnen nicht nur als Beilage, sondern auch als Grundlage für Eintöpfe oder Suppen verwenden möchte.

Rezept 3: Fermentierte Bohnen im Glas

Ein dritter Ansatz zur Herstellung von sauren Bohnen ist die Fermentation. Dieser Prozess verwendet Salz statt Essig und lässt die Bohnen über mehrere Tage im Wasser gären. Die Vorteile dieser Methode liegen in der natürlichen Konservierung durch Milchsäurebakterien, die entstehen. Dieses Verfahren ist besonders beliebt bei Bewegten, die probiotische Lebensmittel in ihre Ernährung einbauen möchten.

Die Zutaten sind:

  • 800 g grüne Bohnen
  • Salz

Die Zubereitung erfolgt wie folgt:

  1. Bohnen schneiden: Die Bohnen in Streifen schneiden.
  2. Salzen: In ein Glas geben und mit Salz vermischen.
  3. Fermentieren: Das Glas gut verschließen und an einem kühlen, dunklen Ort lassen.
  4. Kontrollieren: Nach einigen Tagen prüfen, ob die Bohnen sauer und aromatisch sind.

Dieses Rezept ist besonders einfach, benötigt aber etwas Geduld, da die Fermentation mehrere Tage dauert. Es ist ideal für alle, die ein gesundes, probiotisches Gericht genießen möchten, das zudem ohne chemische Zusätze auskommt.

Tipps und Tricks für die perfekte Einlegekunst

Die Einlegekunst von Bohnen erfordert etwas Vorbereitung und Geduld, doch mit ein paar Tipps und Tricks kann man die Qualität und Haltbarkeit der Bohnen optimieren. Einige dieser Tipps sind in den Quellen erwähnt und können hilfreich sein, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

Die richtige Vorbereitung der Bohnen

Eine wichtige Vorbereitung ist das Schneiden der Bohnen. Ob man sie in Streifen, Würfel oder ganze Bohnen verwendet, hat Einfluss auf die Einlegung und das Endergebnis. In den Quellen wird empfohlen, die Bohnen in Streifen von etwa 0,5 cm Breite zu schneiden, da sie sich so besser mit dem Sud vermischen und schneller eingelegt werden.

Ein weiterer Tipp ist, die Bohnen vor dem Einlegen in Wasser zu blanchieren. Dies hat mehrere Vorteile: Es entzieht den Bohnen etwas Wasser, was die Einlegung beschleunigt, und reduziert das Risiko von Schimmelbildung während der Haltbarkeit. In einigen Rezepten wird auch empfohlen, die Bohnen vor dem Einlegen in eine Salzlake zu geben, um sie etwas zu entwässern.

Die richtige Menge an Essig und Salz

Die Menge an Essig oder Salz ist entscheidend für die Haltbarkeit und den Geschmack der Bohnen. In den Rezepten wird empfohlen, den Essigsud so zu bereiten, dass er die Bohnen vollständig bedeckt. Die Mengenangaben variieren etwas je nach Rezept, aber eine gute Orientierung ist ein Verhältnis von etwa 1:3 von Essig zu Wasser. Bei der Salzlake hingegen sollte der Salzgehalt etwa 2–3 % betragen, um die Bohnen optimal zu konservieren.

Die Verwendung von Gewürzen

Gewürze spielen eine wichtige Rolle bei der Einlegekunst und tragen zum Geschmack der Bohnen bei. In den Rezepten werden verschiedene Gewürze erwähnt, darunter Lorbeerblätter, Pfefferkörner, Senfkörner und Bohnenkraut. Diese Gewürze können nach Geschmack variiert werden, um unterschiedliche Aromen zu erzielen. Es ist wichtig, die Gewürze gleichmäßig über die Bohnen zu verteilen, damit jede Bohne im Sud gleichen Geschmack erhält.

Die richtige Aufbewahrung

Nach dem Einkochen sollten die Bohnen an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahrt werden. Ideal ist ein Keller oder eine Vorratskammer, in der die Bohnen nicht dem Licht ausgesetzt sind. Die Bohnen bleiben so über mehrere Monate haltbar, und es ist wichtig, die Gläser gut verschlossen zu lagern, um Oxidation und Schimmelbildung zu vermeiden.

Verwendung in der Küche

Saure Bohnen sind nicht nur ein leckeres Einlegegericht, sondern auch eine wertvolle Grundlage für viele Gerichte. Ein klassisches Beispiel ist der Bohneneintopf, der in einer der Quellen beschrieben wird. Der Eintopf wird aus den selbst eingemachten Bohnen zubereitet und kann mit verschiedenen Zutaten wie Kartoffeln, Würsten oder Speck ergänzt werden.

Bohneneintopf-Rezept

Ein einfaches Rezept für Bohneneintopf lautet wie folgt:

Zutaten:

  • 1 kg saure Bohnen aus dem Glas
  • Zwiebeln
  • Dörrfleisch oder Speck
  • Brühe
  • Essig
  • Mettwürste (optional)
  • Speisestärke zum Andicken

Zubereitung:

  1. Vorbereiten: Die Bohnen aus dem Glas nehmen und abspülen.
  2. Anbraten: Zwiebeln und Dörrfleisch in Schmalz anbraten.
  3. Übergießen: Mit Brühe und Essig ablöschen.
  4. Köcheln: Etwa eine Stunde köcheln lassen.
  5. Andicken: Vor dem Servieren mit Speisestärke andicken.
  6. Würste hinzufügen: Falls gewünscht, Mettwürste hinzufügen und weitere 20 Minuten köcheln lassen.

Dieser Eintopf ist ein deftiges Gericht, das sich besonders gut als Beilage zu Kartoffeln oder Brot eignet. Es ist einfach in der Zubereitung und kann nach Geschmack mit weiteren Zutaten wie Karotten, Zwiebeln oder Petersilie ergänzt werden.

Nährwert und gesundheitliche Vorteile

Saure Bohnen haben nicht nur einen hervorragenden Geschmack, sondern auch einige gesundheitliche Vorteile. Sie sind reich an Ballaststoffen, die die Verdauung fördern, und enthalten auch Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Eisen. Besonders bei der fermentierten Variante entstehen zusätzliche probiotische Bakterien, die die Darmflora positiv beeinflussen können.

Die Nährwerte pro Portion sind in einer der Quellen wie folgt angegeben:

Nährstoff Menge
Kalorien 120 kcal
Kohlenhydrate 28 g
Protein 5 g
Fett 0 g
Ballaststoffe 7 g

Diese Werte sind für ein Glas saurer Bohnen typisch und können je nach Rezept und Zubereitung variieren. Es ist wichtig, die Bohnen in Maßen zu genießen, da sie aufgrund des Salz- und Essiggehalts nicht unbedingt für alle Ernährungsformen geeignet sind.

Haltbarkeit und Lagerung

Die Haltbarkeit von sauren Bohnen hängt von der Zubereitungsart ab. Bei eingelegten Bohnen, die in Essig einkochend wurden, kann die Haltbarkeit mehrere Monate betragen, sofern die Gläser gut verschlossen und an einem kühlen, dunklen Ort gelagert werden. Bei fermentierten Bohnen hingegen ist die Haltbarkeit etwas kürzer, da sie ohne chemische Konservierung auskommen. Es ist wichtig, die Gläser regelmäßig zu kontrollieren und bei ersten Anzeichen von Schimmel oder Geruch die Bohnen nicht zu verzehren.

Fazit

Saure Bohnen sind ein Klassiker der deutschen Vorratsküche und haben sich über die Jahre hinweg bewährt. Sie sind einfach herzustellen, vielseitig einsetzbar und tragen den Geschmack des Sommers in den Winter hinein. Ob nach Omas Rezept, nach DDR-Tradition oder durch Fermentation – es gibt viele Wege, saure Bohnen zu zubereiten, und jeder hat seine eigenen Vorzüge. Mit den richtigen Tipps und Tricks kann man die Qualität und Haltbarkeit der Bohnen optimieren und so ein leckeres Einlegegericht genießen, das sich über mehrere Monate hält.

Quellen

  1. Schnelles Rezept für eingelegte Bohnen
  2. Bohnen einmachen und Bohneneintopf
  3. Bohnen fermentieren
  4. Omas saure Bohnen
  5. Saure Bohnen nach DDR-Rezept
  6. Saure Bohnen

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