Rezepte und Kochtipps von Marion Bohners Komposthof: Traditionelle Bioküche trifft moderne Tierhaltung

Einführung

„Lecker aufs Land“ ist eine Doku-Reihe im SWR Fernsehen, die seit 2011 wöchentlich im Sommerprogramm ausgestrahlt wird. In der elften Staffel, Staffel 11, Folge 5, wird Marion Bohner aus Oberschwaben vorgestellt. Sie bewirtschaftet gemeinsam mit ihrem Mann Klaus einen Biobetrieb mit 55 Fleckviehkühen und legt besonderen Wert auf Tierwohl und nachhaltige Landwirtschaft. Im Mittelpunkt des Artikels stehen nicht nur die kulinarischen Rezepte, die Marion im Rahmen der Dreharbeiten der SWR-Sendung „Lecker aufs Land“ kocht, sondern auch die Einblicke in ihre Herangehensweise an die Nahrungsmittelproduktion, die sich eng mit der Tierhaltung und dem Kompoststall ihres Hofes verbindet.

Basierend auf den verfügbaren Informationen aus den Quellen, bietet Marion Bohners Kochkunst einen lebendigen Einblick in die regionale, biologische und traditionelle Küche, angereichert mit modernen Prinzipien der Tierhaltung und Nachhaltigkeit. Der folgende Artikel gibt einen detaillierten Überblick über ihre kulinarischen Rezepte, die Einflüsse ihres Hoflebens und die Hintergründe ihrer Kochweise.

Marion Bohners Komposthof: Ein Überblick

Marion und Klaus Bohner bewirtschaften einen Biobetrieb mit 55 Fleckviehkühen, 20 Hektar Grünland, 20 Hektar Ackerland und vier Hektar Wald unweit von Bad Waldsee. Die Bohners legen großen Wert auf Tierwohl und Tierkomfort, was sich auch in ihrer Haltung der Kühe widerspiegelt. Ein besonderes Merkmal ihres Hofes ist der 2013 gebaute Kompoststall, der als Laufstall mit einer großen Liegefläche konzipiert ist. Die Liegefläche ist 85 cm tiefer als der Rest des Stalls. Täglich werden gesiebte Hackschnitzel, Sägespäne und Dinkelspelzen eingestreut. Dieses Material wird zweimal am Tag durchgefräst, um Sauerstoff in tiefere Schichten zu bringen, was den Rotteprozess anregt.

Die Schicht wächst über die Zeit an und wird dreimal im Jahr mit dem Radlader entmistet. Marion betont, dass das entstehende Material erstaunlich trocken und für die Tiere gut sei. Die Kühe verbringen viel Zeit auf der Weide, was ihre Bewegungsfreiheit und Gesundheit fördert. Die Milch wird per Roboter gemolken. Die Futterration besteht hauptsächlich aus Silage, im Sommer auch aus frischem Gras. In der Ration gibt es viel Heu und wenig Mais. Die Kälber können nach der Geburt länger bei den Kühen bleiben, und auch für die Nachzuchttiere gibt es genügend Auslauf und Weidegang.

Die Bohners sind nicht nur Landwirte, sondern auch aktive Teilnehmer an der SWR-Doku-Reihe „Lecker aufs Land“. Marion wurde für den freundschaftlichen Kochwettbewerb ausgewählt und durfte mit weiteren fünf Landfrauen um die Wette kochen. Die Schwäbische Zeitung berichtete über diese Aktion mit dem Titel „Waldseerin kocht im Fernsehen“.

Marion Bohners Rezept für Dinkelsalat mit Ziegenkäse und Radieschen

Ein Rezept, das Marion Bohners kulinarische Philosophie widerspiegelt, ist der Dinkelsalat mit Ziegenkäse und Radieschen. Dieses Gericht verbindet traditionelle Zutaten mit modernen Ernährungstrends und ist ein hervorragendes Beispiel für die biologische und saisonale Küche, die auf ihrem Hof betrieben wird.

Zutaten

  • 200 g Dinkelnudeln oder Dinkelkörner
  • 100 g Ziegenkäse (frisch)
  • 10 Radieschen (rot und weiß)
  • 50 g gehackte Walnüsse
  • 1 Zwiebel (fein gewürfelt)
  • 1 Bund Schnittlauch (fein gehackt)
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Balsamicoessig
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung

  1. Dinkelkörner kochen: Dinkelkörner in Salzwasser nach Packungsangaben kochen. Alternativ können Dinkelnudeln verwendet werden, die ebenfalls nach Packungsangaben gekocht werden.
  2. Radieschen schneiden: Radieschen waschen und in dünne Scheiben hobeln.
  3. Zutaten vermengen: Den gekochten Dinkel in eine Schüssel geben und mit den Radieschenscheiben vermischen. Ziegenkäse in kleine Würfel schneiden und vorsichtig unterheben.
  4. Zwiebel und Schnittlauch: Die fein gewürfelte Zwiebel und den gehackten Schnittlauch ebenfalls untermischen.
  5. Dressing herstellen: In einer kleinen Schüssel Olivenöl und Balsamicoessig vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  6. Abschmecken und servieren: Das Dressing zum Salat geben und vorsichtig unterheben. Vor dem Servieren mit gehackten Walnüssen bestreuen.

Tipp zur Zubereitung

  • Vorbereitung: Der Salat kann vorbereitet werden, aber sollte kurz vor dem Servieren mit dem Dressing angemacht werden, um die Konsistenz der Zutaten zu bewahren.
  • Variationen: Der Salat kann mit weiteren Zutaten wie getrockneten Tomaten, Oliven oder Schafskäse ergänzt werden.
  • Dekoration: Für ein optisch ansprechendes Gericht können die Radieschen in feine Streifen geschnitten und als Dekoration verwendet werden.

Hintergrund und Bedeutung

Dieses Rezept spiegelt den regionalen und saisonalen Ansatz wider, der auf dem Komposthof von Marion und Klaus Bohner betrieben wird. Dinkel, Ziegenkäse und Radieschen sind traditionelle Zutaten, die in der Region Oberschwaben verbreitet sind. Der Dinkelsalat ist nicht nur geschmacklich ausgewogen, sondern auch nahrhaft. Dinkel ist reich an Ballaststoffen, Ziegenkäse liefert hochwertiges Eiweiß, und Radieschen enthalten Vitamine und Mineralstoffe.

Marion Bohners Rezept für Rieslinghähnchen mit Kräuterspätzle und Wurzelgemüse

Ein weiteres Rezept, das Marion Bohners kulinarische Philosophie widerspiegelt, ist das Rieslinghähnchen mit Kräuterspätzle und Wurzelgemüse. Dieses Hauptgericht verbindet regionale Produkte mit traditioneller Kochkunst und unterstreicht den Fokus auf frische, biologische Zutaten.

Zutaten

  • 4 Hähnchenkeulen (ca. 200 g pro Stück)
  • 4 EL Riesling-Traubensaft (aus eigenem Anbau)
  • 2 EL Olivenöl
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • 2 Zwiebeln (fein gewürfelt)
  • 2 Knoblauchszehe (fein gehackt)
  • 2 EL Butter
  • 200 g Mehl (Typ 405 oder Dinkelmehl)
  • 500 ml Milch (aus eigenem Stall)
  • Petersilie (fein gehackt)
  • Wurzelgemüse (Karotten, Sellerie, Pastinaken)
  • 1 EL Majoran
  • 1 EL Thymian

Zubereitung

  1. Hähnchen marinieren: Die Hähnchenkeulen mit Salz, Pfeffer und Riesling-Traubensaft einreiben. Eine Stunde marinieren lassen.
  2. Hähnchen braten: In einer großen Pfanne das Olivenöl erhitzen. Die Hähnchenkeulen darin anbraten, bis sie goldbraun sind. Auf mittlere Hitze reduzieren und etwa 20–25 Minuten garen, bis das Fleisch zart ist.
  3. Wurzelgemüse vorbereiten: Karotten, Sellerie und Pastinaken schälen und in Würfel schneiden. In einer separaten Pfanne mit Butter anbraten. Mit Majoran und Thymian würzen.
  4. Kräuterspätzle herstellen: In einer Schüssel Mehl, Milch, Petersilie, Salz und Pfeffer vermengen. Eine glatte Masse entsteht. Mit einem Löffel kleine Kugeln formen und in kochendes Salzwasser geben. Die Spätzle sollten etwa 2–3 Minuten kochen, bis sie an der Oberfläche schwimmen.
  5. Anrichten: Das Hähnchen auf Teller geben, mit Wurzelgemüse und Kräuterspätzle servieren.

Tipp zur Zubereitung

  • Marinade: Die Marinade kann vorbereitet werden und im Kühlschrank bis zu 24 Stunden aufbewahrt werden.
  • Spätzlemasse: Die Spätzlemasse kann im Voraus zubereitet und im Kühlschrank aufbewahrt werden.
  • Zubereitungszeit: Das Gericht ist in etwa 45–60 Minuten zubereitbar und eignet sich gut für Familienessen.

Hintergrund und Bedeutung

Das Rieslinghähnchen mit Kräuterspätzle und Wurzelgemüse ist ein typisches Gericht aus der Region Oberschwaben. Riesling ist ein lokaler Weintraubensort, der von Marion und Klaus Bohner nicht direkt angebaut wird, aber durch den regionalen Weinbau beeinflusst. Die Verwendung von Milch aus eigenem Stall und regionalen Kräutern wie Petersilie, Majoran und Thymian unterstreicht den regionalen Ansatz. Die Kräuterspätzle sind ein traditionelles Gericht, das oft zu Festen und Familienfeiern serviert wird.

Marion Bohners Rezept für ein „geeesetes Süppchen“ als Dessert

Ein weiteres Rezept, das Marion Bohners kulinarische Philosophie widerspiegelt, ist das „geeesetes Süppchen“, ein Dessert, das mit regionalen und saisonalen Zutaten hergestellt wird. Dieses Gericht ist ein hervorragendes Beispiel für die traditionelle Küche, die auf dem Komposthof betrieben wird.

Zutaten

  • 200 ml Milch (aus eigenem Stall)
  • 100 ml Sahne
  • 1 Eigelb
  • 50 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Vanilleschote (geöffnet)
  • 2 EL Haselnuss-Nussstücke
  • 1 EL Honig
  • 1 EL Zimt

Zubereitung

  1. Milch, Sahne und Vanille: Milch, Sahne und Vanilleschote in einen Topf geben. Auf mittlerer Hitze erwärmen, bis die Masse leicht köchelt.
  2. Eigelb, Zucker und Salz: In einer Schüssel Eigelb, Zucker und Salz vermengen. Langsam die warme Milch-Sahne-Mischung hinzufügen, wobei ständig gerührt wird.
  3. Zurück zum Herd: Die Masse zurück in den Topf geben und bei niedriger Hitze weiter köcheln lassen, bis sie etwas dicker wird. Dabei ständig rühren, um Verklumpen zu vermeiden.
  4. Kühlen: Die Masse in eine Schüssel geben und abkühlen lassen. Im Kühlschrank etwa 2 Stunden ruhen lassen.
  5. Servieren: Vor dem Servieren mit Haselnuss-Nussstücken bestreuen und mit Honig und Zimt abschmecken.

Tipp zur Zubereitung

  • Vorbereitung: Das Süppchen kann im Voraus zubereitet werden und im Kühlschrank bis zu 24 Stunden aufbewahrt werden.
  • Variationen: Das Süppchen kann mit anderen Nüssen oder Früchten wie Haselnüssen, Walnüssen oder Fruchtstücke ergänzt werden.
  • Dekoration: Für ein optisch ansprechendes Gericht können die Nussstücke vor dem Servieren etwas geröstet werden.

Hintergrund und Bedeutung

Das „geeesete Süppchen“ ist ein traditionelles Dessert, das in der Region Oberschwaben verbreitet ist. Es basiert auf einfachen Zutaten wie Milch, Sahne, Zucker, Eigelb und Vanille, die auf dem Komposthof von Marion und Klaus Bohner leicht verfügbar sind. Die Verwendung von Haselnuss-Nussstücken und Honig unterstreicht den regionalen Ansatz und die Saisonabhängigkeit der Zutaten. Zimt ist ein weiteres Aroma, das oft in traditionellen Desserts verwendet wird und das Gericht optisch und geschmacklich bereichert.

Kulinarische Philosophie und Prinzipien

Die Rezepte von Marion Bohners Komposthof spiegeln eine klare kulinarische Philosophie wider: regional, saisonal, nachhaltig und traditionell. Diese Prinzipien sind eng mit der Tierhaltung und der Landwirtschaft verbunden, die auf ihrem Hof betrieben wird.

Regionale Produkte

Die Verwendung regionaler Produkte ist ein zentrales Prinzip in Marion Bohners Kochkunst. Dinkel, Riesling-Traubensaft, Milch aus eigenem Stall, Kräuter und saisonale Gemüse sind Beispiele für regionale Zutaten, die in ihren Rezepten vorkommen. Diese Produkte sind nicht nur geschmacklich ausgewogen, sondern auch nahrhaft und nachhaltig.

Saisonalität

Die Saisonalität spielt eine wichtige Rolle in der Kochkunst von Marion Bohners Komposthof. Rezepte werden so gestaltet, dass sie saisonale Produkte nutzen, die in der Region im jeweiligen Jahrzeit verfügbar sind. Radieschen, Wurzelgemüse und Kräuter sind Beispiele für solche saisonalen Zutaten. Dies fördert nicht nur die lokale Landwirtschaft, sondern auch die Ernährungsqualität.

Nachhaltigkeit

Die Nachhaltigkeit ist ein weiteres zentrales Prinzip in der kulinarischen Philosophie von Marion Bohners Komposthof. Die Tierhaltung und Landwirtschaft auf ihrem Hof sind nachhaltig gestaltet, was sich auch in der Verwendung von regionalen, biologischen Zutaten widerspiegelt. Der Kompoststall und die Weidehaltung der Kühe tragen dazu bei, dass die Tiere gesund bleiben und die Milch qualitativ hochwertig ist.

Traditionelle Kochkunst

Die traditionelle Kochkunst ist ein weiteres Merkmal der Rezepte von Marion Bohners Komposthof. Gerichte wie Dinkelsalat, Rieslinghähnchen mit Kräuterspätzle und das „geeesete Süppchen“ sind Beispiele für traditionelle Gerichte, die in der Region Oberschwaben verbreitet sind. Diese Gerichte sind nicht nur geschmacklich ausgewogen, sondern auch kulturell bedeutungsvoll.

Einblick in den Kompoststall und die Tierhaltung

Ein weiteres wichtiges Element in der kulinarischen Philosophie von Marion Bohners Komposthof ist der Kompoststall, der 2013 gebaut wurde. Dieser Stall ist ein Laufstall mit einer großen Liegefläche, die 85 cm tiefer als der Rest des Stalls ist. Täglich werden gesiebte Hackschnitzel, Sägespäne und Dinkelspelzen eingestreut, die zweimal am Tag durchgefräst werden, um Sauerstoff in tiefere Schichten zu bringen. Das Material wird dreimal im Jahr mit dem Radlader entmistet und ist erstaunlich trocken und gut für die Tiere.

Die Kühe verbringen viel Zeit auf der Weide, was ihre Bewegungsfreiheit und Gesundheit fördert. Die Milch wird per Roboter gemolken. Die Futterration besteht hauptsächlich aus Silage, im Sommer auch aus frischem Gras. In der Ration gibt es viel Heu und wenig Mais. Die Kälber können nach der Geburt länger bei den Kühen bleiben, und auch für die Nachzuchttiere gibt es genügend Auslauf und Weidegang.

Diese Tierhaltung hat einen direkten Einfluss auf die Qualität der Milch, die auf dem Komposthof produziert wird. Die Milch ist bekömmlich und von hoher Qualität, was sich auch in den Rezepten widerspiegelt. Die Verwendung von Milch aus eigenem Stall in Gerichten wie dem „geeeseten Süppchen“ unterstreicht den regionalen und nachhaltigen Ansatz.

Ideen für die Zukunft

Marion und Klaus Bohner planen für die Zukunft kreative Lösungen, die ihre landwirtschaftlichen Betrieb weiterentwickeln sollen. Eine Idee ist die Bauernhof-Pädagogik für Erwachsene, die den Menschen die Landwirtschaft näherbringen soll. Eine andere Idee ist der A2-Milch, eine Milch, die besonders bekömmlich sein soll. Beide Projekte sind noch in der Planungsphase, aber sie zeigen, dass die Bohners immer nach neuen Wegen suchen, um ihre Arbeit zu optimieren und zu verbessern.

Schlussfolgerung

Marion Bohners Komposthof ist ein hervorragendes Beispiel für regionale, biologische und traditionelle Landwirtschaft, die sich eng mit der kulinarischen Philosophie verbindet. Die Rezepte, die sie im Rahmen der SWR-Doku-Reihe „Lecker aufs Land“ kocht, spiegeln nicht nur ihre Kochkunst, sondern auch ihre Haltung zur Tierhaltung, Nachhaltigkeit und Saisonalität wider. Der Kompoststall und die Weidehaltung der Kühe tragen dazu bei, dass die Milch qualitativ hochwertig ist und sich in den Rezepten widerspiegelt. Die Verwendung regionaler und saisonaler Zutaten unterstreicht den regionalen Ansatz und die Saisonabhängigkeit der Zutaten.

Mit ihrer Teilnahme an der SWR-Doku-Reihe „Lecker aufs Land“ hat Marion Bohners nicht nur ihre Kochkunst, sondern auch ihre Haltung zur Landwirtschaft und Nachhaltigkeit unter Beweis gestellt. Die Rezepte, die sie im Rahmen der Dreharbeiten kochte, sind nicht nur geschmacklich ausgewogen, sondern auch nahrhaft und regional. Sie zeigen, wie traditionelle Gerichte mit modernen Prinzipien kombiniert werden können, um eine kulinarische Philosophie zu entwickeln, die regional, saisonal, nachhaltig und traditionell ist.

Quellen

  1. Käse- und Milchprodukte aus der Region: Familie Bohners Komposthof
  2. SWR-Doku „Lecker aufs Land“: Marion Bohners Teilnahme
  3. SWR-Doku „Lecker aufs Land“: Rosa Buchelis Teilnahme

Ähnliche Beiträge