Klassischer Bohnensalat – Rezept und Einkochtechnik aus der DDR Tradition

Einleitung

Der Bohnensalat ist ein traditionelles Rezept, das in Deutschland – insbesondere in der ehemaligen DDR – eine große kulinarische Bedeutung hat. In der Zeit der DDR war dieser Salat nicht nur ein beliebtes Gericht, sondern auch ein Symbol für die kulinarische Kreativität im Rahmen von begrenzten Ressourcen. Er war einfach in der Zubereitung, nahrhaft und passte sowohl als Beilage zu herzhaften Gerichten als auch als leichte Mahlzeit.

Die Rezepte, die heute als "DDR-Bohnensalat" bekannt sind, haben sich über Generationen weiterentwickelt. Sie enthalten typischerweise grüne Bohnen, Essig, Salz, Zucker, Senfkörner, Lorbeerblätter und Zwiebeln. In einigen Varianten werden auch Gurken, Petersilie oder Knoblauch hinzugefügt. Die Zubereitung variiert, wobei besonders bei der Einkochtechnik im Backofen oder mit Wasserbad auf besondere Weise auf die Haltbarkeit der Bohnen geachtet wird.

Dieser Artikel gibt einen detaillierten Überblick über die Zubereitung, die Einkochtechnik und die verschiedenen Rezeptvarianten des klassischen Bohnensalats nach der DDR-Tradition. Darüber hinaus werden Ratschläge zur Haltbarkeit, Nährwert und möglichen Anpassungen an moderne Ernährungsweisen gegeben.

Grundrezept für den Bohnensalat nach DDR-Tradition

Zutaten

Für die Zubereitung des Bohnensalats nach DDR-Tradition werden folgende Zutaten benötigt:

  • 750 g grüne Bohnen
  • 1/2 bis 1 Liter Weinessig (5%)
  • Zucker (ca. 10 g pro Liter)
  • Salz (ca. 5 g pro Liter)
  • 1 Zwiebel
  • Lorbeerblätter (etwa 1–2 pro Glas)
  • Pfefferkörner
  • frisches Bohnenkraut
  • Senfkörner

Zubereitung

  1. Vorbereitung der Bohnen:
    Die Bohnen werden gewaschen und in etwa 4 cm lange Stücke geschnitten. Danach werden sie in Salzwasser (15 g Salz pro Liter) für 3–4 Minuten blanchiert. Anschließend werden sie kalt abgespült und abgetropft.

  2. Vorbereitung der Einmachgläser:
    Die Einmachgläser, Deckel und Gummiringe werden mit kochendem Wasser ausgespült und abgetrocknet.

  3. Zubereitung des Essigsudes:
    Der Weinessig wird mit der gleichen Menge Wasser gemischt. Pro Liter Essigsud werden 5 g Salz und 10 g Zucker zugegeben. Diese Mischung wird zum Kochen gebracht.

  4. Füllung der Gläser:
    Die blanchierten Bohnen werden in die Gläser gefüllt und leicht andrücken. Pro Glas werden Lorbeerblätter, Zwiebelringe, Pfeffer- und Senfkörner sowie ein Stängel frisches Bohnenkraut hinzugefügt.

  5. Einbrühen der Bohnen:
    Der heiße Essigsud wird in die Gläser gefüllt, bis die Lösung knapp über den Bohnen steht. Anschließend werden die Gummiringe und Deckel nass auf die Gläser gelegt und mit der Klammer verschlossen.

Einkochtechnik für die Haltbarkeit der Bohnen

Die Einkochtechnik ist entscheidend, um die Bohnen haltbar zu machen und langfristig aufbewahren zu können. In der DDR-Tradition wurden zwei gängige Methoden angewandt: das Wasserbad und das Backofenverfahren.

Einkochen im Wasserbad

  1. Vorbereitung:
    Die gefüllten Gläser werden in einen Einkochtopf gestellt, wobei sie sich nicht berühren dürfen. Anschließend wird Wasser in den Topf gegossen, bis die Gläser etwa 3/4 bedeckt sind.

  2. Erhitzen:
    Der Topf wird auf 90 bis 100 °C erhitzt und die Gläser werden 30 Minuten lang bei dieser Temperatur eingebraten.

Einkochen im Backofen

  1. Vorbereitung:
    Die gefüllten Gläser werden auf ein Backblech gestellt, wobei Wasser in das Blech gegossen wird, um die Gläser zu umgeben.

  2. Erhitzen:
    Der Backofen wird auf 160 bis 180 °C vorgeheizt. Die Gläser werden darin gebraten, bis der Essigsud in den Gläsern perlt. Anschließend werden die Gläser 30 Minuten im abgeschalteten, geschlossenen Ofen nachwärmen lassen.

Beide Methoden sorgen dafür, dass die Bohnen sich über mehrere Monate bis zu einem Jahr haltbar machen lassen, sodass sie auch außerhalb der Erntezeit genießbar bleiben.

Variante: Süß-saure Bohnen einkochen

Ein weiteres beliebtes Verfahren ist das Einkochen von süß-sauren Bohnen. Dieser Salat hat eine leicht süße Note, die durch Zucker und Essig entsteht.

Zutaten

  • 300 g frische grüne Bohnen
  • 2 EL Senfkörner
  • 5 Lorbeerblätter
  • 4 EL Apfelessig
  • 1 EL Zucker
  • ½ EL Salz
  • 500 ml kochendes Wasser
  • 1 kleine Zwiebel

Zubereitung

  1. Blanchieren der Bohnen:
    Die Bohnen werden in Salzwasser für etwa 10 Minuten gar gekocht.

  2. Zubereitung des Essigsudes:
    500 ml Wasser wird zum Kochen gebracht, danach Essig, Salz und Zucker hinzugegeben und aufgelöst.

  3. Füllung der Schüssel:
    Die Bohnen werden abgesieht und in eine Schüssel gegeben. Senfkörner, Lorbeerblätter und Zwiebelringe werden hinzugefügt und alles mit dem heißen Sud übergossen.

  4. Nachziehen lassen:
    Der Salat wird einen Tag ziehen lassen, bevor er serviert wird.

Rezeptvarianten und Anpassungen

Omas Art – Einfache und traditionelle Zubereitung

In einigen Regionen, insbesondere in Ostdeutschland, wird der Bohnensalat nach Omas Art zubereitet. Hierbei werden ausschließlich grüne Buschbohnen verwendet, die vorher geschnippelt werden. In einigen Fällen wird auch eine kleine Menge Knoblauch oder Petersilie hinzugefügt, um den Geschmack abzurunden.

Süße Variante

In einigen Rezepten aus dem Westen Deutschlands wird Zucker vermehrt eingesetzt, um die Bohnen süß-sauer zu veredeln. In diesen Fällen wird oft auch Apfelessig oder Zitronensaft hinzugefügt, um die Säurebalance zu optimieren.

Salat mit Gurken

Einige Rezeptvarianten enthalten auch grüne Gurken, die zusammen mit den Bohnen in den Salat gegeben werden. In diesen Fällen entfällt oftmals die Zugabe von Knoblauch, um den Geschmack nicht zu überladen.

Mit Dressing

Ein weiteres beliebtes Verfahren ist das Fertigen eines Dressings, das vor dem Servieren auf die Bohnen gegeben wird. Hierbei wird oft Senf, Öl, Essig, Salz, Zucker und Knoblauch verwendet, um den Salat zu veredeln.

Nährwert und Gesundheitliche Vorteile

Die Bohnen enthalten neben Ballaststoffen, Mineralien wie Calcium, Kalium und Magnesium auch wichtige Vitamine (B2 und B6). Besonders hervorzuheben ist das pflanzliche Eiweiß, das den Sättigungseffekt verstärkt und bei der Ernährung einen positiven Beitrag leistet.

Durch die Zugabe von Senfkörnern, Lorbeerblättern und Zwiebeln wird der Salat zusätzlich aromatisch und nahrhaft. Zudem fördern die enthaltenen Gewürze die Verdauung und sorgen für eine ausgewogene Geschmackskomposition.

Tipps für die Zubereitung

  1. Bohnen richtig waschen:
    Vor der Zubereitung sollten die Bohnen gründlich unter fließendem Wasser gewaschen werden, um Schmutz oder Erde zu entfernen.

  2. Blanchieren nicht zu lange:
    Bei der Blanchierung der Bohnen sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht überkocht werden, da sie sonst ihre Form verlieren und weich werden.

  3. Zutaten vorbereiten:
    Alle Zutaten sollten vor der Zubereitung vorbereitet werden, um die Arbeitszeit zu optimieren und Fehler zu vermeiden.

  4. Essigsud heiß füllen:
    Beim Einbrühen der Bohnen in die Gläser ist es wichtig, dass der Essigsud heiß ist, damit die Haltbarkeit sichergestellt wird.

  5. Gläser sterilisieren:
    Die Einmachgläser sollten vor dem Füllen sterilisiert werden, um eine saubere und sichere Einkochung zu gewährleisten.

Haltbarkeit und Aufbewahrung

Die eingelegten Bohnen sind bei richtiger Zubereitung mehrere Monate bis zu einem Jahr haltbar. Sie sollten an einem kühlen, trockenen Ort aufbewahrt werden, idealerweise im Schrank oder Keller. Bei richtiger Einkochung und Aufbewahrung ist es nicht notwendig, die Gläser weiter zu öffnen oder zu kühlen.

Kulturelle Bedeutung

Der Bohnensalat hat in der DDR nicht nur eine kulinarische, sondern auch eine kulturelle Bedeutung. Er war ein typisches Gericht, das in vielen Haushalten zubereitet wurde und oft bei Familienfeiern oder als Beilage zu herzhaften Gerichten serviert wurde. In der heutigen Zeit ist der Bohnensalat nach wie vor ein beliebtes Gericht, das in vielen Haushalten genossen wird.

Schlussfolgerung

Der Bohnensalat nach DDR-Tradition ist ein einfaches, aber nahrhaftes Gericht, das sich sowohl als Beilage als auch als Hauptgericht eignet. Durch die Zugabe von Senfkörnern, Lorbeerblättern und Zwiebeln wird der Salat aromatisch und geschmackvoll. Die Einkochtechnik sorgt dafür, dass die Bohnen über einen langen Zeitraum haltbar bleiben und so auch außerhalb der Erntezeit genießbar sind.

Mit verschiedenen Rezeptvarianten und Anpassungen kann der Bohnensalat individuell an die eigenen Vorlieben angepasst werden. Ob süß-sauer, mit Gurken oder als Dressing-Salat – der Bohnensalat bleibt ein kulinarisches Wahrzeichen der DDR-Tradition und hat bis heute nichts an seiner Beliebtheit verloren.

Quellen

  1. DDR-Rezepte.de – Bohnensalat
  2. Chefkoch.de – Süß-saure Bohnen
  3. Krautundrueben.de – Grüne Bohnen im Glas nach Omas Art
  4. Utopia.de – Bohnen süß-sauer einlegen

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