Sauer Einlegte Bohnen: Traditionelle Rezepte, Zubereitung und Verwendung

Sauer eingelegte Bohnen sind ein Klassiker der deutschen und regionalen Küche. Sie sind nicht nur ein nahrhaftes, vielseitig verwendbares Lebensmittel, sondern auch ein idealer Vorrat, der über den Winter genossen werden kann. In diesem Artikel werden verschiedene Methoden zur Herstellung von sauren Bohnen detailliert beschrieben, darunter traditionelle Einlege- und Einkochtechniken. Zudem werden Tipps zur Lagerung, Verwendung in Gerichten und potenzielle gesundheitliche Vorteile sowie Risiken vorgestellt. Alle Informationen basieren ausschließlich auf den in den Quellen bereitgestellten Rezepten und Anleitungen.


Herstellung von sauren Bohnen: Rezepte und Methoden

Es gibt mehrere Herangehensweisen an die Herstellung von sauren Bohnen, wobei sich die Methoden in Bezug auf die Zubereitung, die Zutaten und das Endergebnis unterscheiden. Zwei Hauptmethoden sind besonders hervorzuheben: das Einlegen in Salzlake und das Einkochen mit Essig. Beide Techniken sind in den bereitgestellten Rezepten beschrieben und erlauben eine flexible Anpassung je nach Vorliebe und Vorratslage.

Einlegen in Salzlake

Die Einlegung in Salzlake ist eine traditionelle Methode, die auf der Fermentation beruht. Die Bohnen werden in eine Schicht aus Salz und Kräutern gelegt und mit Wasser bedeckt. Über mehrere Wochen entsteht eine saure Note durch die natürliche Gärung.

Zutaten (für 1 kg Bohnen):

  • 1 kg geputzte Bohnen
  • 30 g Meer- oder Steinsalz
  • 1,5 Liter Weckglas
  • Bohnenkraut, Dill, Lorbeerblätter
  • Senfkörner
  • Zwiebeln

Zubereitung:

  1. Die Bohnen waschen, Enden, Stiele und Fäden abschneiden und in etwa 3 Zentimeter große Stücke schneiden.
  2. Fünf Minuten in kochendem Wasser blanchieren, danach mit Eiswasser abkühlen.
  3. In einen Steinguttopf geben und mit Salz schichten. Zwischen den Schichten können Kräuter wie Bohnenkraut und Dill verteilt werden.
  4. Die oberste Schicht sollte aus Salz bestehen.
  5. Die Bohnen mit einem Tuch abdecken und mit einem Gewicht beschweren, um sie unter der Lake zu halten.
  6. Den Gärprozess dauert etwa sechs bis acht Wochen. Regelmäßig kontrollieren, dass die Bohnen immer von Lake bedeckt sind. Bei Bedarf kann abgekochtes Salzwasser hinzugefügt werden.
  7. Vor der Weiterverarbeitung mehrfach waschen, um Salz und Säure zu reduzieren.

Diese Methode ist besonders nahrhaft, da sie lebende Mikroorganismen enthält, die durch die Fermentation entstehen. Sie eignet sich hervorragend als Grundlage für Suppen oder Eintöpfe.

Einkochen mit Essig

Ein alternativer Ansatz zur Herstellung von sauren Bohnen ist das Einkochen mit Essig. Im Gegensatz zur Fermentation entstehen hier keine lebenden Mikroorganismen, da das Rezept auf Kochhitze und Säure basiert. Dieser Weg ist schneller und eignet sich gut für die Herstellung eines lagerfähigen Vorrats.

Zutaten (für 1 kg Bohnen):

  • 1 kg grüne oder gelbe Bohnen
  • 2 Zwiebeln
  • 10%iger Essig: ⅛ Liter
  • Wasser: ½ Liter
  • Zucker: 3 Esslöffel
  • Salz, Einlegegewürz, Bohnenkraut, Dill

Zubereitung:

  1. Bohnen waschen, Enden entfernen und in leicht gesalzenem Wasser ca. 15 Minuten bissfest vorkochen.
  2. Abgießen und abtropfen lassen.
  3. Twist-off-Gläser bis ca. 1/3 mit Bohnen füllen. Kräuter wie Bohnenkraut, Dill sowie Einlegegewürz hinzufügen.
  4. Bohnen auffüllen bis kurz unter den Rand, mit Kräutern und Gewürz belegen.
  5. Wasser mit Essig, Salz und Zucker aufkochen. Bei Bedarf etwas Zucker hinzufügen, wenn der Essig zu scharf ist.
  6. Den kochenden Sud in die Gläser auffüllen, bis zum Rand, und die Deckel sofort schließen.
  7. Die Gläser ca. 3 bis 4 Wochen durchziehen lassen.

Diese Methode eignet sich gut, wenn ein länger haltbares Produkt gewünscht wird. Sie kann auch flexibel nach Wunsch abgewandelt werden, beispielsweise mit anderen Gewürzen oder Kräutern.


Sicherheit und Vorsicht bei der Zubereitung

Ein wichtiger Aspekt bei der Herstellung von Bohnen ist die sichere Verarbeitung. Rohe Bohnen enthalten Phasin, ein Gift, das durch Kochen unschädlich gemacht wird. Deshalb ist es unerlässlich, dass Bohnen vor der Einlegung oder Einmachung gründlich gekocht werden. Dies ist in allen Rezepten erwähnt und muss strikt eingehalten werden, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.

Außerdem ist es wichtig, bei der Herstellung von sauren Bohnen auf die richtige Salz- und Essigmengen zu achten, da zu viel Salz oder Essig den Geschmack beeinträchtigen kann und auch ungesund sein kann. Besonders bei der Einlegung in Salzlake sollte die Lake immer die Bohnen bedecken, um eine Überansammlung von unerwünschten Mikroorganismen zu vermeiden.


Verwendung in Gerichten

Sauer eingelegte Bohnen sind in der deutschen Küche vielseitig einsetzbar. Sie passen hervorragend zu Kartoffeln, Mettenden, Frikadellen oder in Suppen und Eintöpfen. Ein besonders beliebtes Rezept ist der Bohneneintopf, der in mehreren der bereitgestellten Quellen beschrieben wird.

Rezept für Bohneneintopf

Zutaten (für 4 Personen):

  • 800 g geputzte Bohnen
  • 500 g gewürfelte Kartoffeln
  • 1 Karotte, in dünne Scheiben geschnitten
  • ½ gewürfelte Sellerieknolle
  • 1 dicke Zwiebel, gewürfelt
  • ½ Stiel Lauch, in Ringe geschnitten
  • 250 g Dürrfleisch
  • 1 Esslöffel Weizenmehl
  • 150 g Butter
  • 100 ml Sahne
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Karotte, Sellerie, Zwiebel und Lauch mit Wasser in einem großen Topf aufsetzen, salzen, aufkochen lassen und dann bei reduzierter Hitze ca. 45 Minuten simmern lassen.
  2. Bohnen und Kartoffeln hinzugeben, weitere 25 bis 30 Minuten simmern lassen.
  3. Gegen Ende der Kochzeit Butter in einem Topf schmelzen, Mehl hinzufügen, verrühren und dann nach und nach mit dem Kochwasser aufgießen.
  4. Das Ganze zu dem Gemüse geben und aufkochen. Mit Pfeffer abschmecken und Sahne hineingeben.

Dieser Eintopf ist nicht nur nahrhaft, sondern auch sehr deftig. Er eignet sich gut als Hauptgericht und kann mit Brot serviert werden. Bei der Verwendung von sauren Bohnen ist es wichtig, diese vor der Weiterverarbeitung gründlich zu waschen, um Salz und Säure zu reduzieren. So kann übermäßige Salz- oder Säurezufuhr vermieden werden, was besonders bei Gerichten, die bereits salzig sind, wie beispielsweise mit Speck, wichtig ist.


Tipps und Empfehlungen

Bohnenschneider oder Feinschneiden?

Ein Bohnenschneider ist nicht zwingend notwendig, erleichtert die Vorbereitung aber erheblich. Alternativ können Bohnen sehr fein geschnitten werden, was etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt. Bei der Verwendung eines Bohnenschneiders ist darauf zu achten, dass die Bohnen nicht zu kurz geschnitten werden, um die Struktur im Endprodukt zu erhalten.

Lagerung

Sauer eingelegte Bohnen sollten immer kühl und dunkel gelagert werden. Bei der Einlegung in Salzlake ist es wichtig, dass die Lake die Bohnen stets bedeckt. Bei der Einkochmethode mit Essig können die Gläser im Keller oder an einem kühlen, trockenen Ort gelagert werden. Der Reifeprozess beträgt in der Regel mindestens drei bis vier Wochen, bis die Bohnen ihre optimale Säure und Geschmack entfalten.

Tipps für die Salzlake

Bei der Einlegung in Salzlake ist es wichtig, dass die Salzlake immer die Bohnen bedeckt. Bei Bedarf kann abgekochtes Salzwasser hinzugefügt werden, um die Lake aufrechtzuerhalten. Zudem sollte die Lake regelmäßig kontrolliert werden, um Schimmelbildung oder übermäßige Gärung zu vermeiden.


Fazit

Sauer eingelegte Bohnen sind ein traditionelles Lebensmittel, das sich sowohl kulinarisch als auch nahrhaft bewährt hat. Sie können mit verschiedenen Methoden hergestellt werden, wobei die Einlegung in Salzlake und das Einkochen mit Essig die zwei häufigsten Techniken sind. Beide Methoden sind in den bereitgestellten Rezepten beschrieben und können nach Wunsch abgewandelt werden. Die Bohnen eignen sich hervorragend in Suppen, Eintöpfen und als Beilage zu verschiedenen Gerichten. Dabei ist es wichtig, sie vor der Weiterverarbeitung zu waschen, um Salz und Säure zu reduzieren.

Mit etwas Vorbereitung und Geduld können saure Bohnen ein wertvoller Bestandteil des kulinarischen Vorrats werden. Sie sind nicht nur lecker, sondern auch nahrhaft und ideal für die Ernährung in den kalten Monaten.


Quellen

  1. Kappes, Klöße, Kokosmilch – Bohnen einmachen und Bohneneintopf
  2. Schnelles Rezept für eingelegte Bohnen
  3. Saure Bohnen selbst einlegen
  4. Süße saure Bohnen
  5. Sauer eingelegte Bohnen
  6. Schnibbelbohnen

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