Fermentierte Bohnen selbst gemacht: Rezept, Tipps und Vorteile

Fermentierte Bohnen sind nicht nur lecker, sondern auch nahrhaft und gut lagerbar. Sie sind eine traditionelle Delikatesse, die sich aus grünen Bohnen herstellt, die durch den Prozess der Milchsäuregärung aromatisch und sauer werden. Im Folgenden wird ein detailliertes Rezept beschrieben, wie man diese Bohnen selbst herstellen kann, sowie Tipps zur Zubereitung und Verwendung. Zudem werden die Vorteile und Hintergrundinformationen zu diesem traditionellen Gericht erläutert.

Rezept: Fermentierte Bohnen

Zutaten

  • Frische grüne Bohnen
  • Salz
  • Senfkörner
  • Bohnenkraut
  • Optional: Zwiebeln, Schalotten, Knoblauch, Karotten, Paprika, Dill, Lorbeerblätter, Pfefferkörner, Chili

Zubereitung

  1. Vorbereitung der Bohnen:

    • Die Bohnen gründlich waschen und putzen.
    • Falls nötig, die Bohnen entfädeln.
    • In etwa 3 cm lange Stücke schneiden.
    • In einem Topf leicht gesalzenes Wasser zum Kochen bringen.
    • Die Bohnenstücke für 6 bis 8 Minuten im kochenden Wasser blanchieren.
    • Danach abgießen und sofort mit kaltem Wasser abschrecken, um die Farbe und Konsistenz zu erhalten.
  2. Füllung der Gläser:

    • Sterilisierte Gläser verwenden.
    • Die vorbereiteten Bohnenstücke abwechselnd mit Salz, Senfkörnern und Bohnenkraut in die Gläser füllen.
    • Die Schichten mit einem Stampfer oder sauberen Händen gut nach unten drücken.
    • Mit Fermentiergewichten oder gefüllten Gefrierbeuteln beschweren.
    • Kaltes Wasser bis etwa 2 cm unter den Glasrand auffüllen.
  3. Fermentationsprozess:

    • Die Gläser gut verschließen und auf Teller stellen, um eventuell austretende Flüssigkeit aufzufangen.
    • Die Fermentation bei Zimmertemperatur für 4 bis 7 Tage stattfinden lassen.
    • Nach einigen Tagen die Deckel kurz öffnen oder lockern, um überschüssige Gase entweichen zu lassen, dann wieder fest verschließen.
    • Ab Tag 4 regelmäßig probieren, um den Geschmack zu bestimmen. Sobald das gewünschte Aroma erreicht ist, die Gläser in den Kühlschrank stellen, um die Fermentation zu verlangsamen und eine zu starke Gärung zu vermeiden.
  4. Lagerung:

    • Im Kühlschrank sind die fermentierten Bohnen etwa 6 Monate haltbar.
    • Wichtig ist, dass sie stets vollständig mit Lake bedeckt bleiben.

Würztipps

Fermentierte Bohnen lassen sich mit weiteren Aromen verfeinern. Knoblauch sorgt für eine herzhafte Würze, während Lorbeerblätter oder Dill einen feinen Kräutergeschmack hinzufügen. Wer es etwas schärfer mag, kann Chili oder Pfefferkörner ergänzen. Die Kombination der Zutaten kann individuell angepasst werden, so entstehen ganz unterschiedliche Varianten dieses traditionellen Fermentationsrezepts.

Tipps zur Zubereitung

  • Kombinationen mit anderen Gemüsesorten:

    • Fermentierte Bohnen lassen sich ausgezeichnet mit Zwiebeln, Schalotten, Knoblauch oder auch mit Karotten oder Paprika kombinieren.
    • Neben dem klassischen Bohnenkraut harmonieren auch Dill, Lorbeerblätter oder Pfefferkörner mit dem Ferment.
  • Fermentierte Bohnen mit anderen Aromen:

    • In einem Urlaub auf dem Segelboot wurde eine küstennahe Variante der fermentierten grünen Bohnen hergestellt. Dafür wurden wilde, pinke Heckenrosen gesammelt, aus denen die Lake gekocht wurde, und ein noch nicht ganz reifer Pfirsich wanderte mit ins Glas. Das Ferment wurde ein kulinarisches Glanzlicht.
  • Verwendung:

    • Fermentierte Bohnen sind eine leckere Gemüsebeilage oder passen zu Eintöpfen.
    • Sie können in Salaten, als Beilage oder einfach pur genießen werden.
    • Besonders bekannt ist die Schnibbelbohnen-Suppe.
    • Weitere Inspirationen:
      • Eintopf oder Suppe
      • Beilage zu Kartoffeln, Mettenden oder Frikadellen
      • Gemüsepfanne oder Teil einer Soße

Hintergrundinformationen

Tradition und Regionen

Fermentierte Bohnen, auch als Saure Bohnen, Schnibbelbohnen oder Fitzebohnen bezeichnet, haben in vielen Regionen Deutschlands Tradition. Sie werden je nach Rezept ganz, halbiert oder geschnibbelt verwendet. In einigen Regionen wird sie auch als Bohnenkraut bezeichnet. Die Vorteile dieser traditionellen Zubereitungsweise liegen in der Haltbarkeit und dem gesunden Geschmack.

Gesundheitliche Vorteile

Fermentierte Bohnen enthalten lebendige Mikroorganismen, die der Darmflora zugutekommen. Sie sind reich an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Durch die Fermentation werden die Nährstoffe besser verwertbar und die Bohnen leichter verdaulich. Zudem wird sichergestellt, dass potenziell giftige Eiweiße wie Lektine und Phasine durch das Kochen zerstört werden.

Wichtige Hinweise

  • Rohes Verzehren:

    • Bohnen sollten niemals roh verzehrt werden, da sie potenziell giftige Eiweiße enthalten.
    • Durch starkes Erhitzen, z. B. Kochen, werden diese Eiweiße zerstört und damit ungiftig.
  • Fermentation vs. Eingelegte Bohnen:

    • Saure Bohnen werden oftmals nicht fermentiert, sondern in Essig eingelegt. Diese Bohnen enthalten keine lebendigen Mikroorganismen mehr.
    • Für eine gesunde Alternative sollte auf die Fermentation zurückgegriffen werden.
  • Zusatzstoffe vermeiden:

    • Achte darauf, dass keine unnötigen Stoffe zugesetzt sind, um deine Gesundheit zu unterstützen.

FAQs

Brauche ich einen Bohnenschneider?

Ein Bohnenschneider ist nicht notwendig, erleichtert deine Arbeit aber ungemein. Alternativ müssen die Bohnen sehr fein geschnitten werden.

Wofür kann ich fermentierte Salzbohnen verwenden?

Besonders lecker schmecken sie in Suppe, Eintopf, zu Frikadellen, Kartoffeln oder Mettenden. Es gibt unzählige Rezepte.

Schlussfolgerung

Fermentierte Bohnen sind nicht nur eine köstliche Delikatesse, sondern auch eine gesunde Alternative zu eingelegten Bohnen. Sie enthalten lebendige Mikroorganismen, die der Darmflora zugutekommen, und sind reich an Nährstoffen. Der Fermentationsprozess macht die Bohnen leichter verdaulich und länger haltbar. Mit ein wenig Geduld und der richtigen Technik können fermentierte Bohnen in verschiedenen Varianten hergestellt werden, die sich ideal als Beilage oder in Suppen und Eintöpfen verwenden lassen. Das Rezept ist einfach und erfordert nur wenige Zutaten, um ein leckeres und nahrhaftes Gericht zu schaffen.

Quellen

  1. Bremer Gewürzhandel
  2. Welt der Mikroben
  3. Grün und gesund
  4. Fermentation.love
  5. Fairment

Ähnliche Beiträge