Rote Bohnenpaste (Anko): Herstellung, Verwendung und Rezeptideen
Die rote Bohnenpaste, auch bekannt als Anko im Japanischen oder Hóng Dòushā (红豆沙) im Chinesischen, ist eine traditionelle Kombination aus Adzukibohnen, Zucker und Salz. Sie wird in Asien seit Jahrhunderten in der süßen und manchmal auch salzigen Küche verwendet. Die rote Bohnenpaste ist nicht nur ein leckeres Dessert, sondern auch eine vielseitige Grundlage für zahlreiche Rezepte, von süßen Brötchen über Eiscreme bis hin zu gefüllten Mochi.
Dieser Artikel zeigt, wie man rote Bohnenpaste selbst herstellt, welche technischen Schritte dabei zu beachten sind und welche Rezeptideen und Anwendungen sich anbieten. Basierend auf mehreren Rezepten und Erklärungen aus verifizierten Quellen wird ein umfassender Überblick gegeben.
Grundlagen der roten Bohnenpaste
Die rote Bohnenpaste wird traditionell aus Adzukibohnen (Azuki-Bohnen) hergestellt, die nach dem Einweichen gekocht und entweder mit einem Kartoffelstampfer zerdrückt oder mit einem Mixer püriert werden. Zucker und Salz werden hinzugefügt, um die Süße und die Konsistenz der Paste zu regulieren. Die Paste kann fein oder grob hergestellt werden, abhängig davon, ob sie als Füllung für Kuchen oder Brötchen, als Brotaufstrich oder als Zutat in Getränken verwendet werden soll.
Zutaten
Die Hauptzutaten für rote Bohnenpaste sind:
- Adzuki-Bohnen (getrocknet)
- Zucker (weißer, brauner oder andere Süßstoffe)
- Salz
- (optional) Öl oder Butter, um die Konsistenz zu verfeinern
Manche Rezepte enthalten auch zusätzliche Aromen oder Aromastoffe, etwa Kokosblütenzucker oder Vanille, um die Geschmacksvielfalt zu erweitern.
Herstellungsschritte
Die Herstellung der roten Bohnenpaste ist zeitintensiv, da Adzukibohnen über Nacht einweichen müssen, um sich weich zu kochen. Nach dem Einweichen werden die Bohnen in Wasser gekocht, bis sie weich sind. Sie werden dann entweder mit einem Stampfer zerdrückt oder mit einem Mixer püriert. Zucker und Salz werden hinzugefügt, und die Masse wird weiter gekocht, bis sie die gewünschte Konsistenz erreicht. Optional kann Öl oder Butter hinzugefügt werden, um die Paste cremiger zu machen.
Einige Rezepte empfehlen den Einsatz eines Druckkochtopfes, wie z. B. eines Instant Pots, um die Kochzeit deutlich zu verkürzen. In solchen Geräten können die Bohnen innerhalb von 30 Minuten weichgekocht werden, was die gesamte Herstellung beschleunigt.
Konsistenz anpassen
Die Konsistenz der roten Bohnenpaste kann je nach Verwendung angepasst werden:
- Fein püriert: Ideal für süße Füllungen in Mochi, Mondkuchen oder Eiscreme.
- Körnig oder grob zerdrückt: Eher für Brötchen oder Brotaufstriche geeignet.
- Flüssig oder pastöser: Für Getränke oder Aufstriche.
Aufbewahrung
Rote Bohnenpaste kann im Kühlschrank bis zu einer Woche aufbewahrt werden. Wer mehr herstellt, kann die Paste portionsweise einfrieren. Sie behält dabei ihre Geschmack und Konsistenz über mehrere Wochen bei.
Rezeptideen mit roter Bohnenpaste
Die rote Bohnenpaste ist vielseitig einsetzbar und kann sowohl süße als auch salzige Gerichte ergänzen. Im Folgenden sind einige Rezeptideen, die aus den Quellen abgeleitet wurden, aufgelistet.
1. Gedämpfte Brötchen mit roter Bohnenpaste
Diese Brötchen, auch als Anpan bekannt, sind eine traditionelle japanische Spezialität. Sie bestehen aus einem weichen Hefeteig, der mit roter Bohnenpaste gefüllt wird. Der Teig wird mit Hefe, Mehl, Milch, Eiern und Salz hergestellt. Nach dem Gehen wird die Füllung hineingegeben und die Brötchen werden geformt und gedämpft. Die fertigen Brötchen werden mit verquirltem Ei bestäubt und mit Sesam belegt.
Zutaten für den Teig:
- 500g Mehl Type 550
- 150g Sakadane (Hefewasser)
- 120g Milch
- 50g Ei
- 10g Salz
Zutaten für die Füllung:
- 250g Adzuki-Bohnen
- 250g Zucker
- Wasser zum Einweichen und Kochen
Die Adzuki-Bohnen werden über Nacht eingeweicht, gekocht, zerdrückt, mit Zucker vermischt und weitergekocht, bis die Masse dicht genug ist, um in den Teig eingefüllt zu werden.
2. Mondkuchen mit roter Bohnenpaste
Mondkuchen, auch Mooncakes genannt, sind traditionelle chinesische Süßspeisen, die meist bei Festen wie dem Mondfest serviert werden. Der Kuchen besteht aus einem weichen Teig, der mit roter Bohnenpaste gefüllt wird. Die Füllung muss gut geformt und trocken genug sein, um sich im Kuchen nicht aufzulösen.
Zutaten für die Füllung:
- 450g Adzuki-Bohnen
- 200g Zucker
- 315g Erdnussöl
Die Bohnen werden über Nacht eingeweicht, gekocht, durch ein Sieb gestrichen, um die Schale zu entfernen, und dann mit Zucker und Öl weitergekocht, bis die Masse dicht genug ist.
3. Anko-Eis
Anko-Eis ist eine leckere japanische Kreation, die rote Bohnenpaste und Eis kombiniert. Die Paste wird entweder als Kugeln in das Eis gestreut oder mit in die Eiscreme gemischt. Einige Rezepte verwenden auch Kokosblütenzucker oder andere natürliche Süßstoffe, um den Geschmack der Paste zu verfeinern.
Zutaten:
- 500g rote Bohnenpaste
- 500ml Milch
- 100g Zucker
- Vanilleextrakt (optional)
Die Bohnenpaste wird mit Milch und Zucker vermischt und als Grundlage für die Eiscreme verwendet.
4. Taiyaki und Doriyaki
Taiyaki und Doriyaki sind traditionelle japanische Süßspeisen, die aus gefülltem Teig bestehen. Der Teig wird gebacken oder gefüllt, und die rote Bohnenpaste bildet die Füllung. Die Kuchen haben eine goldene, knusprige Schale und eine weiche, cremige Füllung.
Zutaten für die Füllung:
- 200g Adzuki-Bohnen
- 150g Zucker
- 1 Prise Salz
Die Bohnen werden gekocht, püriert, mit Zucker und Salz vermischt und weitergekocht, bis die Masse dicht genug ist, um in den Teig gefüllt zu werden.
5. Süßer Brotaufstrich
Rote Bohnenpaste eignet sich auch als Brotaufstrich. Sie kann entweder glatt oder mit etwas Körnung serviert werden. Wer die Konsistenz cremiger möchte, kann etwas Butter oder Öl hinzufügen.
Zutaten:
- 200g rote Bohnenpaste
- 50g Butter oder Öl (optional)
- 50g Zucker (optional)
Die Paste wird mit Butter und Zucker vermischt, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Techniken und Tipps zur Herstellung
Die Herstellung von roter Bohnenpaste erfordert etwas Geduld und Aufmerksamkeit, um die richtige Konsistenz und Geschmack zu erzielen. Im Folgenden sind einige technische Tipps und Empfehlungen zusammengefasst:
Einweichvorgang
Adzuki-Bohnen müssen vor dem Kochen gründlich eingeweicht werden, damit sie sich später leicht weichkochen lassen. Der Einweichvorgang kann je nach Bohnensorte zwischen 6 und 12 Stunden dauern. Es ist wichtig, das Einweichwasser nach Ablauf der Zeit abzuspülen, damit keine störenden Gerüche entstehen.
Kochvorgang
Nach dem Einweichen werden die Bohnen in Wasser gekocht, bis sie weich sind. Dieser Vorgang kann zwischen 1 und 1,5 Stunden dauern. Es ist wichtig, regelmäßig Wasser nachzugießen, damit die Bohnen nicht trocken werden. Sobald die Bohnen weich sind, können sie entweder mit einem Kartoffelstampfer zerdrückt oder mit einem Mixer püriert werden.
Pürieren
Die Konsistenz der Paste kann durch das Pürieren beeinflusst werden. Wer eine feinere Paste möchte, kann die Bohnen durch ein feinmaschiges Sieb drücken. Dies entfernt die Schale und ergibt eine glattere Konsistenz. Wer etwas körnigere Stücke bevorzugt, kann einen Kartoffelstampfer verwenden.
Weitere Zutaten
Zucker und Salz sind die Grundzutaten für die rote Bohnenpaste. Der Zucker gibt der Paste die Süße, während das Salz den Geschmack ausbalanciert. In manchen Rezepten wird auch Öl oder Butter hinzugefügt, um die Konsistenz cremiger zu machen.
Konsistenz anpassen
Die Konsistenz der roten Bohnenpaste kann je nach Verwendung angepasst werden. Wer eine dichtere Paste möchte, kann die Masse weiter kochen, bis die überschüssige Flüssigkeit verdunstet ist. Wer eine flüssigere Konsistenz möchte, kann etwas Wasser oder Milch hinzugeben.
Verwendung in der westlichen Küche
Obwohl rote Bohnenpaste in Asien stark verbreitet ist, kann sie auch in der westlichen Küche eingesetzt werden. Sie eignet sich als Brotaufstrich, als Füllung für Kuchen oder Brötchen und als Zutat in Getränken. Sie kann auch als Zuckerersatz verwendet werden, da sie eine natürliche Süße hat und nicht so stark wie normaler Zucker ist.
Brotaufstrich
Rote Bohnenpaste kann als Brotaufstrich verwendet werden. Sie kann entweder glatt oder mit etwas Körnung serviert werden. Wer die Konsistenz cremiger möchte, kann etwas Butter oder Öl hinzufügen.
Kuchenfüllung
Rote Bohnenpaste eignet sich als Füllung für Kuchen. Sie kann in Mochi, Mondkuchen oder anderen Kuchenformen verwendet werden. Die Paste muss gut geformt und trocken genug sein, um sich im Kuchen nicht aufzulösen.
Getränke
Rote Bohnenpaste kann auch in Getränken verwendet werden. Sie kann in Matcha Latte, Kakao oder anderen Milchgetränken untergemischt werden, um eine cremige Konsistenz zu erzielen.
Nährwert und gesundheitliche Vorteile
Rote Bohnenpaste ist nicht nur lecker, sondern auch nahrhaft. Adzuki-Bohnen enthalten viele Nährstoffe und Mineralien, die für die Gesundheit wichtig sind. Sie enthalten beispielsweise Vitamin B, Magnesium, Eisen und Faser, die für die Verdauung, das Immunsystem und die Herzgesundheit von Vorteil sind.
Nährwert
Die Nährwerte der roten Bohnenpaste hängen von der Menge an Zucker und anderen Zutaten ab. Eine Portion (ca. 100g) rote Bohnenpaste enthält in etwa:
- Kalorien: 150–200 kcal
- Kohlenhydrate: 25–30 g
- Zucker: 15–20 g
- Fett: 2–5 g
- Eiweiß: 5–7 g
- Ballaststoffe: 3–5 g
Gesundheitliche Vorteile
Adzuki-Bohnen enthalten viele nützliche Nährstoffe, die für die Gesundheit wichtig sind. Sie enthalten beispielsweise Vitamin B, das für die Energieproduktion und das Nervensystem wichtig ist. Sie enthalten auch Magnesium, das für die Herzgesundheit und die Muskelfunktion wichtig ist, und Eisen, das für die Blutbildung und den Sauerstofftransport wichtig ist.
Diabetikerfreundlich
Rote Bohnenpaste kann auch von Diabetikern verwendet werden, da sie einen niedrigen glykämischen Index hat. Allerdings sollte der Zuckergehalt der Paste beachtet werden, da zu viel Zucker den Blutzucker erhöhen kann. Wer den Zuckergehalt reduzieren möchte, kann braunen Zucker oder Kokosblütenzucker verwenden.
Quellen
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