Klassisches und kreative Rezepte für Rotkraut – von der Tradition bis zu modernen Variationen
Rotkraut, auch bekannt als Blaukraut oder Rotkohl, ist ein unverzichtbarer Bestandteil der deutschen, österreichischen und schweizerischen Herbst- und Winterküche. Seine leuchtende Farbe, die aromatische Kombination aus Süße, Säure und Gewürzen sowie seine Langlebigkeit machten ihn in der DDR zu einem festen Bestandteil von Tisch und Küche. In der heutigen Zeit hat sich Rotkraut nicht nur als Beilage zu Fleischgerichten bewahrt, sondern auch als roher Salat, Teil von Buddha Bowls und sogar in Risottos oder als Füllung in Wraps und Burger eine neue Stellung erarbeitet.
Die Vielseitigkeit dieses Gemüses lässt es nicht nur als traditionelles Gericht, sondern auch als modernes und gesundes Rezept genießen. In diesem Artikel werden Rezeptvarianten, Zubereitungstechniken, Tipps zur Haltbarkeit und kreative Kombinationen vorgestellt, basierend auf bewährten Rezepten und kulinarischen Empfehlungen.
Rezeptvarianten: von der klassischen Beilage bis zur kreativen Interpretation
Rotkraut kann auf viele Arten zubereitet werden. Die klassische Form ist das geschmorte Rotkraut, das mit Weißwein, Apfelmus, Balsamico, Preiselbeeren und Gewürzen wie Zimt, Nelke und Lorbeerblatt veredelt wird. Doch auch rohe Varianten wie Rotkrautsalate, gefüllte Wraps und Buddha Bowls haben in der modernen Küche einen festen Platz.
Klassisches Rotkraut – die traditionelle Zubereitung
Ein typisches Rezept für geschmortes Rotkraut wird aus fein gehobeltem Kraut, Zwiebeln, Speck, Rotwein, sauren Äpfeln, Gewürzen wie Zimt, Nelken und Muskat, sowie Johannisbeergelee und Essig zubereitet. Das Kraut wird zunächst angebraten, mit Rotwein ablöschen und für eine Stunde köcheln gelassen. Vor dem Anrichten wird es mit Johannisbeergelee, Zucker, Salz und Rotweinessig abgeschmeckt.
Blaukraut – eine süße und scharfe Variante
Ein Rezept für Blaukraut verwendet Gemüsebrühe, Apfelmus, Preiselbeeren, Weißwein, Balsamico, eine Zwiebel mit Lorbeerblatt und Nelke sowie Salz und Pfeffer. Das fein geschnittene Kraut wird mit den Zutaten vermengt, gut durchgeknetet und so die Zellstruktur gebrochen, dass die Gewürze besser eindringen. Die Zutaten lassen sich gut vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahren.
Kreative Rezepte – Rotkraut als Rohkost, Risotto oder Füllung
Rotkraut kann roh als Salat serviert werden, was seine Nährstoffe besonders gut bewahrt. In der modernen Küche wird es auch in Buddha Bowls, Rucola-Bandnudeln oder als Füllung in Vegi-Burger und Wraps verwendet. Ein weiteres Beispiel ist das Rotkrautsalat-Rezept aus DDR-Zeiten, das in 20 Minuten zubereitet werden kann und als Rohkost ideal für Vorbereitung und Abendessen ist.
Tipps und Tricks zur Zubereitung
Fein hobeln – der Schlüssel zum zarten Ergebnis
Ein entscheidender Schritt bei der Zubereitung von Rotkraut ist das feine Schneiden oder Hobeln. Je dünner die Streifen, desto zarter und aromatischer das Endergebnis. Wer nicht so geübt im Schneiden ist, kann einen Küchenhobel verwenden.
Farbe bewahren – mit Essig kochen
Damit das Rotkraut seine leuchtende Farbe behält, ist es wichtig, es zusammen mit Essig zu kochen. Dunkler Balsamico-Essig verleiht dem Gericht ein intensiveres Aroma, Apfelessig ist jedoch ebenfalls eine gute Alternative.
Die richtige Gewürzmischung – Klassiker und Geheimzutaten
Bei der Gewürzung folgt man oft dem Rezept des berühmten Kochs Johann Lafer, der Nelken, Lorbeerblätter, eine Zimtstange und Wacholderbeeren verwendet. Diese Gewürze werden in ein Tee-Ei gegeben, das später einfach entfernt werden kann. Ein weiterer Tipp ist die Verwendung von frischen Zutaten wie sauren Äpfeln, die dem Gericht eine leichte Säure und Aromenvielfalt verleihen.
Vorbereitung und Haltbarkeit – für die Zukunft planen
Rotkraut kann gut vorbereitet werden und sich sogar mit jedem Aufwärmen noch besser schmecken. Es lässt sich im Kühlschrank aufbewahren oder portionsweise einfrieren, was besonders bei Familien oder Partys praktisch ist.
Serviervorschläge – von klassisch bis modern
Rotkraut passt zu einer Vielzahl von Gerichten, sowohl traditionell als auch modern. Klassische Kombinationen sind Gulasch mit Salzkartoffeln, Rouladen mit Kartoffelklößen oder Entenbraten mit Orangensauce. Moderne Kreationen umfassen Vegi-Burger, Buddha Bowls oder gefüllte Raclettekartoffeln.
Klassische Kombinationen
- Gulasch mit Salzkartoffeln: Ein Sonntagsessen, das sich gut vorbereiten lässt.
- Rouladen mit Kartoffelklößen: Ein Festessen, das durch die Kombination von Rotkraut, Rouladen und Kartoffeln abgerundet wird.
- Entenbraten mit Orangensauce: Ein eleganter Tisch mit Rotkraut als Beilage.
Moderne Kombinationen
- Vegi-Burger mit Rotkraut: Ein vegetarischer Burger mit knackigem Rotkraut.
- Buddha Bowl mit Rotkraut: Ein gesunder, buntes Gericht mit verschiedenen Gemüsesorten.
- Gefüllte Raclettekartoffeln: Ein rustikales Gericht, das mit Rotkraut und Raclette-Käse serviert wird.
Nährwert und gesundheitliche Vorteile
Rotkraut ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Es enthält eine Vielzahl an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen, die das Immunsystem stärken und den Darmgesundheit fördern. Besonders rohes Rotkraut, wie es in Salaten serviert wird, bewahrt seine Nährstoffe gut und ist eine hervorragende Quelle für Vitamin C und K.
Rezept: Klassisches Rotkraut mit Rotwein und Gewürzen
Zutaten (für 4 Portionen)
- 1 mittelgroßer Kopf Rotkraut
- 1 große Zwiebel
- 100 g geräucherter Speck
- 1/2 l badischer Rotwein, trocken
- 2 saure Äpfel
- 1 Prise Zimt
- 2 Nelken
- etwas Muskat
- 2 EL Johannisbeergelee
- Zucker, Salz, Pfeffer
- etwas Rotweinessig
Zubereitung
- Rotkraut hobeln: Den Rotkrautkopf vierteln und den Strunk entfernen. Das Kraut mit einem Küchenhobel in feine Streifen hobeln.
- Zwiebeln und Speck anbraten: In einem großen Topf die gehackte Zwiebel und den kleingeschnittenen Speck anbraten.
- Kraut dünsten: Die Rotkrautstreifen darauf geben und bei geschlossenem Topf einige Minuten dünsten lassen.
- Rotwein ablöschen: Den Topf mit Rotwein ablöschen.
- Äpfel zugeben: Die Äpfel schälen, vierteln und das Kerngehäus verfeinern. Die Apfelstücke auf das Kraut legen.
- Gewürze hinzufügen: Zimt darauf streuen und Nelken dazu geben. Das Rotkraut für eine Stunde köcheln lassen.
- Abschmecken: Vor dem Anrichten wird mit Johannisbeergelee, etwas Zucker, Salz, Pfeffer und ein paar Tropfen Rotweinessig abgeschmeckt.
Tabelle: Nährwerte von Rotkraut (pro 100 g)
Nährstoff | Menge (pro 100 g) |
---|---|
Kalorien | 30 kcal |
Kohlenhydrate | 6 g |
Fett | 0,3 g |
Eiweiß | 1,5 g |
Ballaststoffe | 2 g |
Vitamin C | 50 mg |
Vitamin K | 75 µg |
Folsäure | 50 µg |
Quellen
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