Kornblumen in der Küche: Rezepte, Verwendung und Tipps für die Verarbeitung

Die Kornblume ist eine faszinierende Pflanze mit einer langen Tradition sowohl in der Volksmedizin als auch in der Küche. In den letzten Jahren hat sie auch im Hobbykochbereich an Bedeutung gewonnen, nicht zuletzt aufgrund ihrer intensiven blauen Farbe und ihrer milden, blumigen Note. Ob in Teemischungen, Salaten oder als Zutat in Süßspeisen – die Kornblume kann kulinarisch vielfältig genutzt werden. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die Verwendung von Kornblumenblüten in der Küche, inklusive Rezeptvorschlägen, Tipps zur Lagerung und zu deren Anbau.

Was ist die Kornblume?

Die Kornblume (lat. Centaurea cyanus) ist eine einjährige Pflanze, die bis zu 100 cm hoch werden kann. Ihre Blüten sind typischerweise blau, können aber auch violett, rosa, weiß oder rot vorkommen. Der Name „Kornblume“ stammt aus der Zeit der landwirtschaftlichen Nutzung, als die Pflanze als Ackerunkraut galt, das zwischen den Getreidepflanzen wuchs. Heute steht sie in vielen Regionen unter Naturschutz, weshalb sie meist in Anbau- oder Privatgärten gezüchtet wird.

Die Blüten der Kornblume haben einen süß-blumigen Geschmack mit einer subtilen herben Note und werden aufgrund ihrer intensiven Farbe oft dekorativ eingesetzt. Sie sind entzündungshemmend, wundheilungsfördernd und antibakteriell und können bei Verdauungs- und Blasenbeschwerden sowie bei Bindehautentzündung helfen. In der Küche werden sie vor allem als Schmuckdroge verwendet, können aber auch als Zutat in Salate, Teemischungen oder Süßspeisen integriert werden.

Kornblumenblüten sammeln und trocknen

Die Blüten der Kornblume müssen sorgfältig gesammelt und getrocknet werden, um ihre Farbe und Aromatik zu bewahren. Sie werden idealerweise in voller Blüte gepflückt, vorzugsweise mitten in der Natur oder im eigenen Garten, um Schadstoffe oder chemische Behandlungen zu vermeiden.

Zum Trocknen werden kleine Sträuße gebunden und kopfüber an einem dunklen, trockenen Ort wie einem Keller aufgehängt. Direkte Sonneneinstrahlung sollte unbedingt vermieden werden, da diese die blaue Farbe der Blüten stark verblasen lässt. Ein langsames Trocknen führt zwar zu einer geringeren Farbeintensität, aber zu einer besseren Erhaltung der Aromen.

Alternativ können bereits getrocknete Kornblumen aus dem Handel verwendet werden. Wichtig ist, dass sie aromadicht verpackt sind und aus ökologischem Anbau stammen. Einige Rezepturen erfordern frische Blüten, weshalb es sinnvoll ist, beide Formen vorrätig zu haben.

Verwendung in der Küche

In Teemischungen

Kornblumenblüten sind eine beliebte Zutat in Teemischungen. Sie verleihen dem Tee eine leuchtend blaue Farbe und einen süß-blumigen Geschmack. In der Volksmedizin werden Kornblumentees oft bei Verdauungsbeschwerden oder Blasenproblemen eingesetzt. Sie können pur getrunken werden oder in Kombination mit anderen Kräutern wie Zitronenmelisse oder Rosenblättern.

In Salaten

Frische Kornblumenblüten sind essbar und können als dekorative Zutat in Salate integriert werden. Sie passen besonders gut zu leichten Salaten mit Avocado, Ruccola oder Gurke. Die Blüten verleihen nicht nur Farbe, sondern auch eine subtile herbe Note, die den Geschmack der Salate bereichert.

In Süßspeisen

Kornblumen können auch in Süßspeisen verwendet werden, beispielsweise als Zuckerdekoration oder in Likören. Ein Rezept, das sich besonders einfach herstellen lässt, ist das Kornblumen-Zucker-Granulat. Hierzu werden die Blütenblätter mit Rohrzucker in einem Mixer zerkleinert, bis eine homogene Masse entsteht. Diese Masse wird auf einem Küchentuch ausgebreitet und an einem dunklen, gut belüfteten Ort getrocknet. Nach der Trocknung kann der Zucker in ein steriles Gefäß gefüllt werden und eignet sich ideal als Zuckerdekoration für Torten oder Kuchen.

Ein weiteres Rezept ist der Kornblumen-Likör, bei dem frische Blütenblätter mit Kandiszucker und Doppelkorn im Verhältnis 2:1:0,7 (Blütenblätter, Kandiszucker, Doppelkorn) vermischt werden. Der Likör ruht 6–8 Wochen, wobei er regelmäßig geschüttelt werden muss. Nach der Reifezeit wird er abgefiltert. Die Blütenblätter verlieren ihre blaue Farbe, weshalb der Likör bernsteinfarben bleibt. Einige Hobbyköche experimentieren mit blauer Lebensmittelfarbe, um dem Likör eine leuchtende Farbe zu verleihen.

In Salzen

Ein weiteres Rezept ist das Kräutersalz, bei dem frische Kornblumenblüten mit Salz gemischt und getrocknet werden. Dieses Salz eignet sich besonders gut für fischige oder leichte Gerichte, da die Blüten nicht zu starken Geschmacksnoten den Vorrang lassen.

Tipps zur Verarbeitung

  • Blüten sorgfältig auswählen: Nur vollständig geöffnete Blüten eignen sich für die Verarbeitung. Verwachsene oder verfärbte Blüten sollten ausgelassen werden.
  • Hygienemaßnahmen beachten: Vor der Verarbeitung sollten die Blüten gründlich gewaschen und getrocknet werden.
  • Verpackung: Trockene Blüten sollten in aromadichten Gefäßen aufbewahrt werden, um die Aromen und Farben zu bewahren.
  • Lagerung: Frische Blüten sollten möglichst bald nach der Ernte verarbeitet werden. Getrocknete Blüten können bis zu einem Jahr gelagert werden.
  • Verzicht auf chemische Mittel: Blüten sollten nicht aus Feldern gesammelt werden, die chemisch behandelt wurden. Es ist ratsam, Kornblumen im eigenen Garten oder bei Anbietern aus ökologischem Anbau zu beziehen.

Rezeptvorschläge

1. Kornblumen-Zucker

Zutaten:

  • 2 Handvoll Kornblumenblüten
  • 1 Handvoll weißer Kandiszucker, nach Geschmack

Zubereitung:

  1. Die Blütenblätter der Kornblumen abzupfen und waschen.
  2. Die Blütenblätter mit dem Kandiszucker in einen Mixer geben.
  3. Die Masse so lange zerkleinern, bis eine homogene Masse entsteht.
  4. Die Masse auf einem Küchentuch ausbreiten und an einem dunklen, gut belüfteten Ort trocknen lassen.
  5. Nach der Trocknung den Zucker in ein steriles Gefäß füllen.

Verwendung: Der Zucker eignet sich ideal als Dekoration für Kuchen oder Torten. Er verleiht nicht nur Farbe, sondern auch ein feines Aroma.

2. Kornblumen-Likör

Zutaten:

  • 2 Handvoll Kornblumenblüten
  • 1 Handvoll Kandiszucker
  • 0,7 Liter Doppelkorn (38 %)

Zubereitung:

  1. Die Blütenblätter der Kornblumen abzupfen, waschen und trocken tupfen.
  2. Die Blütenblätter in ein sauberes, verschließbares Glas füllen.
  3. Kandiszucker zufügen und mit Doppelkorn auffüllen.
  4. Das Glas gut schließen und schütteln.
  5. Den Likör 6–8 Wochen ruhen lassen, wobei er regelmäßig geschüttelt werden muss.
  6. Nach der Reifezeit den Likör abfiltern.
  7. Der Likör hat eine bernsteinfarbene Färbung, da die Blütenblätter ihre blaue Farbe verloren haben.
  8. (optional) Für eine leuchtende bläuliche Färbung kann blauer Lebensmittelfarbstoff hinzugefügt werden.

Verwendung: Der Likör eignet sich ideal als Aperitif oder Digestif. Er hat einen milden, blumigen Geschmack und eine leichte Süße.

Fazit

Die Kornblume ist eine vielseitige Pflanze, die sowohl in der Küche als auch in der Volksmedizin eine wichtige Rolle spielt. Ob in Teemischungen, Salaten oder als Zutat in Süßspeisen – die Blüten verleihen den Gerichten nicht nur eine leuchtende Farbe, sondern auch eine feine, blumige Note. Sie sind entzündungshemmend, wundheilungsfördernd und antibakteriell und können bei Verdauungs- und Blasenbeschwerden sowie bei Bindehautentzündung helfen.

Mit einfachen Rezepten wie dem Kornblumen-Zucker oder dem Kornblumen-Likör lässt sich die Pflanze kulinarisch kreativ nutzen. Wichtig ist, die Blüten sorgfältig zu sammeln und zu trocknen, um ihre Aromen und Farben zu bewahren. Da die Kornblume in vielen Regionen unter Naturschutz steht, ist es ratsam, sie aus Anbauquellen oder im eigenen Garten zu beziehen.

Durch ihre intensive blaue Farbe und ihren milden Geschmack hat die Kornblume auch im Hobbykochbereich Einzug gehalten. Sie ist nicht nur ein optisches Highlight auf dem Teller, sondern auch eine gesunde und geschmackvolle Zutat. Mit den hier vorgestellten Rezepten und Tipps kann die Kornblume kreativ und nachhaltig genutzt werden.

Quellen

  1. Pfefferminzgrün: Kornblumen trocknen und verwenden
  2. Celtic Garden: Kornblume
  3. Chefkoch: Kornblumenblüten-Likör-Rezept
  4. Paper & Tea: Kornblume im Glossar
  5. Plus Magazin: Kornblumen – lecker und gesund

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